The Metallics

Herod 2012

Zane
13.08.2018 - 16:39 Uhr
13
8
Flakon
7
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft

Unglaublich warm, idealer Conditioner mit unendlicher Haltbarkeit

Amüsanter Weise ist dies der einzige Duft, wo wirklich so ziemlich alle Meinungen, die hier um diese herum schwirren, wirklich zutreffen.
Die ganzen fragwürdigen Assoziationen - "Shisha-Tabak, Kirschtorte, Candy" etc. - kann man alles dem Duft zuordnen. Das tut man wohl auch zunächst, wenn man ihn in die Finger bekommt und anfängt damit zu experimentieren.
Ich glaube, den meisten Menschen ist dieser (in meinen Augen Herren-)Duft dennoch eigentlich von Anfang an sympathisch, weil er eine unvergleichbare Wärme und Verbindlichkeit ausstrahlt. Man muss lediglich Zimt mögen. Die vielen negativen Assoziationen mit Billigkosmetika/-genussmitteln muss man deshalb zunächst zum Schweigen bringen, was mit der Zeit aber automatisch passiert. Erst nach vielfachem Hin und Her merkt man, dass die tatsächlichen Bestandteile in ihrer feinen Abstimmung und Subtilität mit ihren plumpen "Doppelgängern" nichts gemein haben. Bei mir hat das insgesamt ca. 9 Monate gedauert, auch wenn ich tief im Inneren bereits von Anfang an wusste, dass mich dieser Duft bereits gepackt hat.

Zum Geruchserlebnis: der Duft hat keine "Kurve" oder Dramaturgie, wie so oft, und ist unglaublich intensiv und präsent. Er riecht von der ersten Sekunde bis Wochen später genau gleich und auch stetig intensiv. Man riecht über die gesamte Zeit sämtliche Bestandteile, außerdem auch noch in konstanter Ausgewogenheit. Er wird über die Zeit vielleicht geringfügig vanilliger, aber auch noch besser. Für den Geruch ist es egal, ob man ihn auf Kleidung oder die Haut aufträgt. Zumindest bei nicht allzu stark riechenden Hauttypen dürfte sich kein Unterschied ergeben; die Haut verändert den Duft so gut wie nicht, möchte ich mal mutmaßen.

Deshalb verwende ich den Geruch insbesondere als Conditioner für meine Kleidung (< 1 Sprühstoß aus weiter Entfernung). Insbesondere bei Leinen und Vitage-Look-mäßigen Stoffen, Pastellfarben etc. finde ich das sehr schmeichelnd und kann dann in der geringen Dosierung auch noch mit einem "richtigen" Parfum kombiniert werden, das man auf die Haut aufträgt. Dies halte ich nicht für einen Tabubruch, weil Herod völlig anders riecht als die meisten Eau de Toilettes, die man so kennt, sodass der Kontrast in der Regel davon ablenken dürfte, dass man Düfte kombiniert.

Fazit: Wunderbarer Duft, der einem eine unverkennbare Identität verleihen kann. Ein Parfum ist für mich jedoch etwas anderes. Deshalb verwende ich ihn in homöopathischen Dosen an Anziehsachen an Tagen, an denen ich eigentlich kein Parfum auftrage. Durch die Wahnsinnige Intensität und Ausdauer erzielt man damit jedoch einen ähnlichen Effekt wie nach 4-6 Sprühstößen herkömmlicher Parfums.
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