Behind the Rain 2016

Behind the Rain von Paul Schütze
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8.0 / 10 55 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Paul Schütze für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2016. Der Duft ist harzig-holzig. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Harzig
Holzig
Würzig
Rauchig
Grün

Duftnoten

schwarzer Pfefferschwarzer Pfeffer FenchelFenchel MastixharzMastixharz NadelhölzerNadelhölzer VetiverVetiver WeihrauchWeihrauch GrapefruitGrapefruit MoosMoos PatchouliPatchouli LindenblüteLindenblüte
Bewertungen
Duft
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Haltbarkeit
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Flakon
6.644 Bewertungen
Eingetragen von Michael, letzte Aktualisierung am 24.04.2024.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
8
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7
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8
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8.5
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 35  
rain-proof umbrellas
Regen. Basis-Zutat eines London-Urlaubs, sollte man meinen. Dem Klischee zum Trotz hatten wir jedoch ziemliches Glück mit dem Wetter und die ständig mitgeführten Regenjacken landeten öfter als gedacht beim Ehemann/Papa (bei wem auch sonst?) über dem Arm oder im Rucksack.

Eine der wenigen nennenswerten Wetter-Ausnahmen war ausgerechnet jener Samstag-Morgen, an dem wir ungewohnt kühn – normalerweise meiden wir solchen Trubel – den berühmten Antiquitäten-Markt auf der Portobello Road besuchten. Es regnete Bindfäden und entspanntes Rumgucken war mit tropfenden Kapuzen nicht möglich. Notgedrungen erwarben wir an Ort und Stelle einen Taschen-Schirm bei einem Händler, der seine Ware, den Tatbestand der Nötigung streifend, als „rain-proof umbrellas“ anpries. Na super…

Lange haben wir es trotzdem dort nicht ausgehalten und uns bald wieder auf den Rückweg zur U-Bahn-Station Notting Hill Gate gemacht. Den „rain-proof umbrella“ mit seinem neckischen Lokalkolorit-Aufdruck sehen wir mittlerweile als reines Mitbringsel, denn er ward kaum gebraucht: Mit Verlassen der Portobello Road hatten wir lustigerweise nicht nur den Markt, sondern zugleich den Regen hinter uns.

Ich bin freilich sicher, dass derlei hier nicht mit „Hinter“ gemeint ist. Den geschliffenen Ausführungen des werten Vorkommentators zum Thema „Behind“ ist mithin nichts hinzuzufügen.

Kampferartiges, durchaus mit einem bitteren Dreh versehenes Nadelholz mit einer Prise Anis oder (*pyramide-zu-rate-zieh*) Fenchel. In den ersten Minuten ist der Gedanke an Koniferen, wie ebenfalls im Auftakt-Kommentar geschildert, gut nachvollziehbar. Konkret: Thuja. Die sondert einen ähnlichen und vor allem ähnlich strengen Geruch ab, vornehmlich beim Schnitt oder beim Zerdrücken des Grüns. Obacht, es besteht die Gefahr von Hautreizungen!

Innerhalb von ein paar Minuten dimmt sich „Behind the Rain“ ab. Dabei hilft Vetiver, der eine würzig-harzig-gummihafte Aura entfaltet. Nicht minder charaktervoll – bloß weniger bitter. Zu kräftig würde nicht passen, es ist nur eine Spur harzig-bitter, im Kontext gerade richtig.

Eine geschmackvolle Süße – ein Stück Zucker in den Fenchel-Tee? – rundet nach einer Viertelstunde die Harz-Bitter-Note ab, fortwährendes Nachschnuppern ist die Folge. Das mit der Fenchel-Süße ist überhaupt genial. Es gestattet, dass die Nadel-Note ihre ätherisch-herbe Frische in Gänze ausspielt, ohne dass irgendwelche franzbranntwein-haften Assoziationen den Genuss beeinträchtigen.

Aus besagter Nadelholz-Ecke, flankiert durch den geruchlich nah verwandten Pfeffer, schleicht sich allmählich mild-hellbrauner Weihrauch in den Duft, so dass sich im Laufe des Vormittags ein vornehm-gediegener, dezent-rauchiger Nadelholz-Duft bildet, der tatsächlich vollkommen unkünstlich wirkt. Das ist Lichtjahre entfernt von der Synthetik-Belästigung etwa aus „In the Woods“ von eSENSielle.

Die Süße ist nie allzu zuckrig, hat vielmehr einen Anis-Lolli-vom-Jahrmarkt-Schnick. Und stets wabert die unterschwellige Rauchnote darunter. Sehr schick! Und alles geht ganz langsam und gelassen vor sich.

Wie seine Geschwister-Düfte, hat auch „Behind the Rain“ einen kleinen Stachel verpasst bekommen. Wiederum tippe ich auf eine Art Zitrusfrucht-Schale, obwohl sie im vorliegenden Fall weit weniger deutlich ist und dem rauchigen Holz den Vortritt lässt. Ich denke, das war eine gute Idee; schließlich soll es heute, wir rufen uns den Namen des Duftes ins Gedächtnis, ja still-lyrisch werden.

Am Nachmittag wittere ich eine sacht von Mastix und Moos unterfütterte neue Vetiver-Note, welche nach acht, neun Stunden gut zu erkennen ist. Es wird sich nunmehr um das Acetat handeln, überraschend grün und frisch ist es nämlich geworden. Es entsteht eine sehr haltbare, elegante Vetiver-Nadelholz-Kombi.

Fazit: Ein toller Duft. Da ich das Rauch-Zeugs gern etwas kantiger mag, schafft er es nicht ganz auf die Wunschliste, aber er ist verdammt nahe dran. Ein Fest für Freunde edler Viel-Holz-bisschen-Rauch-Düfte.
22 Antworten
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Stefanu155

71 Rezensionen
Stefanu155
Stefanu155
Top Rezension 32  
Dürstendes Holz
Koniferen.
Beim Weg zur Wohnung gehe ich immer an so einer Hecke vorbei und streife sie gelegentlich mit der Hand. Die Hecke ist hässlich, ein Nachbar verschanzt sich dahinter wie hinter einer lebenden Burgmauer, aber sie hinterlässt einen Duft an meinen Fingern, der eine kurze Weile hält und mir immer eine innere Landschaft eröffnet.
Paul nennt sein Parfum nicht vor- oder nach, sondern "Hinter dem Regen" und das muss man rein als poetische Anwandlung deuten und - man kann den Duft somit nicht mehr als "Wiedergabe" eines Natureindrucks lesen.
Es ist müßig, den Duft in seine Bestandteile zu zerlegen. Wie die beiden anderen Schütze-Düfte hat er einen charakteristischen, typischen Sound und Holz spielt dabei immer eine Rolle. Aber er startet herb-frisch, Konifere mit Zitrus, Vetiver mit Harz zu einer Einheit geschmiedet.
Ohne seine Erinnerung an die Ägäis vor meiner ersten Notiz gelesen zu haben, stellte sich bei mir folgendes Bild ein:
Ein mediterraner, völlig ausgedörrter Wald, licht und von Harz schwitzend. Es dampft der Boden und die Kiefernnadeln vom Regen gerade eben, der kurz erfrischt, aber kaum Abkühlung gebracht hat. Die Gerüche des Waldes intensiviert und aufgefrischt. Hin und wieder tropft es noch von den Bäumen und die Tropfen bringen mit, was sie auf dem Weg durch den Baum mitnehmen konnten. Man sieht noch die graue Regenwand, die sich schon in der Ferne verzieht und dem Himmel wieder seine gnadenlose Blauheit zurückgibt. Nach kurzer Zeit nimmt die Hitze wieder zu, das Harz der Rinden kämpft mit den knackenden Stengeln auf dem Boden um Dufthoheit, bröselnde Nadeln und Erde mischen sich hinein. Es wird wieder trocken. Noch trockener.
Eine geraume Zeit steht die Erinnerung an den kurzen, heftigen Schauer in der Luft, bevor alles wieder in die knarzende Trockenheit zurückfällt. Es bleibt lange hell. Nie ist das Holz (ich meine auch, Zeder ganz deutlich zu riechen) schwer und dunkel, alles ist hell und leicht, doch die Hitze lässt alles in Bewegungslosigkeit zurück. Pan, ich kann dich sehen.
Das ist mit Sicherheit einer der schönsten Holz- und Harzdüfte, die ich kenne und wie auch die anderen beiden Parfums der Reihe ist es ein ernster, sich gemählich entwickelnder Duft. "Behind the Rain" kommt durch die nadeligen ätherischen Öle nicht so schnell völlig zur Ruhe. Ja, auch ein Moment von Franzbranntwein steckt darin, aber verfeinert, sublimiert, von allen medizinischen Anklängen befreit.
Behind the Rain erscheint naturnah, als gäbe es keine rein chemischen Duftstoffe. Und auch wenn sie da sein sollten, stehen sie dieser natürlich anmutenden Komposition völlig zu Diensten. Wer "Norne" kennt, weiß, was ein dunkler Wald ist. Wer diesen Duft kennt, weiß es nicht mehr.
11 Antworten

Statements

22 kurze Meinungen zum Parfum
FloydFloyd vor 3 Jahren
6
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Hinter bittergrünem Regen
Den Texaco Tanksäulen
Rauchender Wiesen
Pollumperlen
Dem Staub aus Pistazien
Nadeln und Moose in Weihrauchweben
21 Antworten
Medianus76Medianus76 vor 3 Jahren
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Im Herzen der goldenen Wüste
fällt ein vetiveredelter Regenschauer
wäscht aus harzig staubigem Sand
ätherisch die Vergänglichkeit des Seins
25 Antworten
ChizzaChizza vor 3 Jahren
7
Flakon
7.5
Duft
Der Auftakt ist heller, pfeffriger-spritziger Vetiver, danach wird es dumpf grün, dann final ätherisch heller Nadelwald plus Harz. Gelungen.
11 Antworten
VerbenaVerbena vor 7 Jahren
6
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Zweige schwer von perlender Nässe, Rinde schwarz glänzend vom Regen. Bitterer Thuja-Atem. Luft kühl und klamm im Nieselschleier. Kein Trost.
4 Antworten
MokkaMokka vor 8 Jahren
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Weihrauch. Männlich.
Weihrauch. Männlich.
Holz. Männlich.
Jungs, ran an das Zeug!
2 Antworten
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So ordnet die Community den Duft ein.
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