Tralala Penhaligon's 2014
10
Sehr hilfreiche Rezension
Erinnerungen ans Musiktheater
Vor einiger Zeit erhielt ich eine kleine Abfüllung "Tralala" von Penhaligon's.
Völlig unbekannt waren mir Duft und Hersteller.
So stürzte ich mich blind in eine "Verkostung", während in meinem Kopf Emmerich Kalmans "Ich träume von dem großen Wunder tralala ..." seine Kreise zog.
Den für viele Parfumistas üblichen Blick auf die Duftpyramide unterlasse ich meist: ich vertraue erst einmal meiner Nase.
Sie ist mir für eine erste Duft-Sympathie sehr viel verlässlicher, als eine Zusammenstellung der Bestandteile - und seien diese noch so kostbar!
Ein ungewöhnliches Entrée lässt mich leicht zurückzucken: glänzende Aldehyde vereinen sich mit einer für mich nicht zu identifizierenden Duftmischung; allein das Veilchenblatt-Absolue und Whisky, stark gewürzt mit Safran, erkenne ich.
Ganz erstaunlich, was hier zusammengebraut wurde.
Eine erst blumig-reiche Herznote wird kurz darauf durch würzig-kratzigen Weihrauch und einen Hauch von Leder "veredelt". Dies verträgt sich erstaunlich gut mit der Einführungskomposition.
Es dauert sogar bei mir nicht allzu lange und die blumige Würze mit dem Hauch des Außergewöhnlichen verändert sich.
Eine gewisse sinnliche Schwüle entwickelt sich: tief dunkler vanilliger Heliotrop vereinigt sich mit Myrrhe, Opoponax-Absolue ist auch nicht schüchtern; dadurch mischt Venus fröhlich mit. Patchouli und Zeder erscheinen am Duft-Horizont; Vetiver schaut ums Eck und eine große Portion Moschus, umarmt gemeinsam mit warmem Vanilleduft, diese eigenwillige Gesamtkreation.
Alles in allem ein für mich etwas gewöhnungsbedürftiger Duft, der seine volle, sich verändernde Duftkraft verhältnismäßig lange behält. Für mich wäre hier Weniger wohl Mehr.
Und schon beim ersten Sprühen erweckte "Tralala" mit dieser reichhaltigen Zusammensetzung von Blättern, Blüten und Hölzern bei mir die Assoziation zum Theater - zum Musiktheater.
Ganz gleich, ob Oper, Operette, Musical, Revuetheater oder das Varieté; sie gehören für mich alle in diese Kategorie.
Vielleicht liegt es hier einfach nur am Namen. (Der "Ohrwurm" jedenfalls ist aktiv!)
Das nähere Kennenlernen bestätigt diesen Eindruck. Mein Nasenauge zeigt mir eine Künstlergarderobe; so wie man sie sich nach all den Beschreibungen vorstellt: Ein großer, ein bisschen staubiger, aber gut beleuchteter Spiegel; davor steht ein wildes Durcheinander von Tiegeln, die Bühnen-Makeup und Abschminke enthalten.
Einige Styroporköpfe mit unterschiedlichen Perücken "verzieren" ein Schränkchen; Bühnenkostüme und -schuhe liegen achtlos herum; dort, wo sie ausgezogen wurden.
Zwei, drei große Blumensträuße stehe vergessen und schon etwas welk auf dafür freigeräumten Flächen. Welcher Besucher hat sie der Künstlerin wohl verehrt?
Der schon leicht schwüle Duft deren Vergänglichkeit hängt in dem kleinen, leicht schäbigen Raum.
Mit seinem nun endgültig doch etwas schwer-pudrig empfundenen Duft erinnert mich "Tralala" an eine abgetakelte Operettensoubrette oder eine langbeinige ältere Tänzerin, deren besten Jahre schon Vergangenheit sind.
"Tralala" ist bei mir ein erstaunlich wandelbarer Duft. So wurde er von blumig-würzig, über erotisch-schwül zum Schluss pudrig-schwer.
Das ist es ja ganz unterhaltsam, aber definitiv nichts für mich.
Deshalb wurde diese Abfüllung auch ganz schnell zum "Wanderpröbchen".
Völlig unbekannt waren mir Duft und Hersteller.
So stürzte ich mich blind in eine "Verkostung", während in meinem Kopf Emmerich Kalmans "Ich träume von dem großen Wunder tralala ..." seine Kreise zog.
Den für viele Parfumistas üblichen Blick auf die Duftpyramide unterlasse ich meist: ich vertraue erst einmal meiner Nase.
Sie ist mir für eine erste Duft-Sympathie sehr viel verlässlicher, als eine Zusammenstellung der Bestandteile - und seien diese noch so kostbar!
Ein ungewöhnliches Entrée lässt mich leicht zurückzucken: glänzende Aldehyde vereinen sich mit einer für mich nicht zu identifizierenden Duftmischung; allein das Veilchenblatt-Absolue und Whisky, stark gewürzt mit Safran, erkenne ich.
Ganz erstaunlich, was hier zusammengebraut wurde.
Eine erst blumig-reiche Herznote wird kurz darauf durch würzig-kratzigen Weihrauch und einen Hauch von Leder "veredelt". Dies verträgt sich erstaunlich gut mit der Einführungskomposition.
Es dauert sogar bei mir nicht allzu lange und die blumige Würze mit dem Hauch des Außergewöhnlichen verändert sich.
Eine gewisse sinnliche Schwüle entwickelt sich: tief dunkler vanilliger Heliotrop vereinigt sich mit Myrrhe, Opoponax-Absolue ist auch nicht schüchtern; dadurch mischt Venus fröhlich mit. Patchouli und Zeder erscheinen am Duft-Horizont; Vetiver schaut ums Eck und eine große Portion Moschus, umarmt gemeinsam mit warmem Vanilleduft, diese eigenwillige Gesamtkreation.
Alles in allem ein für mich etwas gewöhnungsbedürftiger Duft, der seine volle, sich verändernde Duftkraft verhältnismäßig lange behält. Für mich wäre hier Weniger wohl Mehr.
Und schon beim ersten Sprühen erweckte "Tralala" mit dieser reichhaltigen Zusammensetzung von Blättern, Blüten und Hölzern bei mir die Assoziation zum Theater - zum Musiktheater.
Ganz gleich, ob Oper, Operette, Musical, Revuetheater oder das Varieté; sie gehören für mich alle in diese Kategorie.
Vielleicht liegt es hier einfach nur am Namen. (Der "Ohrwurm" jedenfalls ist aktiv!)
Das nähere Kennenlernen bestätigt diesen Eindruck. Mein Nasenauge zeigt mir eine Künstlergarderobe; so wie man sie sich nach all den Beschreibungen vorstellt: Ein großer, ein bisschen staubiger, aber gut beleuchteter Spiegel; davor steht ein wildes Durcheinander von Tiegeln, die Bühnen-Makeup und Abschminke enthalten.
Einige Styroporköpfe mit unterschiedlichen Perücken "verzieren" ein Schränkchen; Bühnenkostüme und -schuhe liegen achtlos herum; dort, wo sie ausgezogen wurden.
Zwei, drei große Blumensträuße stehe vergessen und schon etwas welk auf dafür freigeräumten Flächen. Welcher Besucher hat sie der Künstlerin wohl verehrt?
Der schon leicht schwüle Duft deren Vergänglichkeit hängt in dem kleinen, leicht schäbigen Raum.
Mit seinem nun endgültig doch etwas schwer-pudrig empfundenen Duft erinnert mich "Tralala" an eine abgetakelte Operettensoubrette oder eine langbeinige ältere Tänzerin, deren besten Jahre schon Vergangenheit sind.
"Tralala" ist bei mir ein erstaunlich wandelbarer Duft. So wurde er von blumig-würzig, über erotisch-schwül zum Schluss pudrig-schwer.
Das ist es ja ganz unterhaltsam, aber definitiv nichts für mich.
Deshalb wurde diese Abfüllung auch ganz schnell zum "Wanderpröbchen".
5 Antworten
Poesiefanny vor 3 Jahren
puuuh ;-) wenn das nicht so anstrengend klänge, fände ich es toll !
Sweetsmell75 vor 8 Jahren
der Name klingt ja witzig ... aber ich glaub den brauch ich nicht testen ... passt nicht so ganz
Pluto vor 8 Jahren
Ja, blumig-würzig wäre mir auch lieber :o)
Meggi vor 8 Jahren
Da ich nicht wie eine abgetakelte Soubrette riechen will, lasse ich den aus.
Turandot vor 8 Jahren
Das sind die vergnüglichen Dufterlebnisse, wenn man nicht auf der Suche nach dem heiligen Gral, sondern einfach nur neugierig ist. Und den Ohrwurm habe ich jetzt auch :)

