16.07.2020 - 08:46 Uhr
MonsieurTest
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Lavendel-Röschen-Heu. So leicht und so elegant erfrischen sich Spanier seit 1905.
Es gibt Dinge, auf die wäre man ohne Parfumo niemals gekommen. Der Import und die (nie bereute) Nutzung dieses wunderbar leichten, unaufdringlichen und natürlich wirkenden Colognes gehören unbedingt dazu. Erstens wäre man dem Wässerchen ohne Parfumo wohl nie über den Weg gelaufen. Wäre man ihm doch mal zufällig in einem Laden in Spanien begegnet, hätte man es ob seines monströsen Behältnisses (780ML schlanke Plastikflasche im Scheuermilch-Stil) keines Blickes und schon gar keines Besitzwunsches gewürdigt.
Aber nun gibt es Parfumo eben. Und nun lungert man hier rumlesend rum. Und entdeckt dabei Dinge, die einem von kenntnisreichen Nasen- und Schreibartisten nahegelegt werden. Man verliert Hemmungen. Hat die erste Spanienbestellung geklappt und der Inhalt nicht enttäuscht, fällt einem die zweite schon viel leichter. Hat man zum ersten Mal eine Literflasche klassischer spanischer Leichtwässerchen ins Haus geholt – bei mir war es das wunderbare ‚Agua Lavanda‘ von Puig, zusätzlich empfohlen durch den anderswo aufgeschnappten Hinweis, dass dies Frank Sinatras Lieblingsparfum war… – und hat man sich erst mal um Umfüllungsflakons gekümmert, folgt der zweite Schritt in diese Richtung (bei mir war es: Varon Dandy, Liter-Glasflasche eines starkwürzigen Klassikgebräus ) fast von alleine.
Heno de Parvia war die dritte Monsterflasche, die bei mir einzog – und ihr Inhalt kommt derzeit sogar öfter zum Einsatz als das sehr geschätzte Agua Lavanda. Dabei sind sich die beiden durchaus ähnlich. Dominiert doch hier wie da ein krautiger, frisch-herber, dabei keineswegs zu scharfer oder gar bitterer Lavendel. Das Heno de Parvia bietet, seinem Namen (‚Heu aus Parvia‘ – einer Stadt im nordspanischen Asturien) entsprechend, eine leichte, mild würzige Heunote. Diese verweist neben dem Lavendel wohl auch auf die nicht näher spezifizierten Holz- und Moos-Aromen der bald mitschwingenden Cologne-Basis. Wobei auch diese Basis hell und sommerlich bleibt.
Besonders aber beglückt dieses seit 1905 von der Perfumería Gal (die 1995 von Puig übernommen wurde) produzierte Leichtwasser nach dem kurzen, alkoholfrischen Lavendel-Auftakt mit einem ganz dezenten, elegant oder urban wirkenden Rosenhauch (Rosengeranie), der den Lavendel ab der Herznote zart begleitet. Diese Komposition wirkt, was man bei dem lächerlichen Preis kaum glauben mag, durchaus natürlich; jedenfalls in meiner Nase keineswegs synthetisch oder billig.
Das Ganze ist nur ganz schwach, fast wässrig konzentriert. Sillage und Haltbarkeit bleiben mithin sehr überschaubar. Nach einem mäßig ausstrahlenden 10minütigen Auftakt überleben dann, colognemäßig, 2-3 Stunden hautnahe Duftschleier. Sehr gerne verwende ich das Heno de Parvia Cologne, einigermaßen üppig auf Arme und Brust gesprüht, vor dem Sport. Es verleiht dem dampfenden Körper eine dezente, natürlich wirkende Dufthülle, die mir eleganter als jeder Aquat scheint und eine angenehme, lavendelige Frische garantiert.
Den spanischen Leichtwassern gehört im Hinblick auf den Klimawandel sowieso die Zukunft, wie einige weitsichtige Parfumo-Pioniere hier jüngst erkannt haben. Doch auch Klimawandel-Leugnern sei versichert: die Wechseljahre kommen, so oder so. Und auch dafür leisten erfrischende Colognes bessere Dienste als schwere Parfums oder Sillagemonster. Agua Lavanda hat übrigens, da es 71% Alkohohl enthält noch den potenziellen Zusatznutzen, dass man es als Desinfektionsmittel (Abfüllung im Shoppingrucksack und im Auto) benutzen kann. Was bei den 64% Alkohol des Heno de Parvia wahrscheinlich nicht mehr ganz so zuverlässig virenkillerisch funktionieren wird.
Wer dieses feine Kühl-Duftwässerchen noch in dem präsentableren Glasflakon in die Finger bekommen kann, schätze sich glücklich. Ansonsten tröste man sich über die Monster-Plastik-Splashbottle mit dem Hinweis, dass Kunstoffflaschen wegen ihres geringeren Gewichts ab ca. 400 Kilometern Lieferweg von der Ökobilanz her dem Glas sogar überlegen sein sollen. Ich fülle diese Riesengebinde mittlerweile in dieserart dem Recycling zugeführte, aufgebrauchte 75ML Glas-Deo-Flakons mit Schraubsprühkopf um. Und verbringe die wenigen freien Minuten, die einem das Parfumo-Dasein gelegentlich übrig lässt, mit Überlegungen zur Gestaltung schöner DIY-Etiketten für die wachsende Sammlung von hübsch zylindrischen, umgeschulten 75ML Sprühfläschchen.
Mit seiner herbfrischen Lavendeldominanz und der nur minimalen Rosennote über Heu oder Moos kann dieses Cologne von Menschen aller Geschlechtsbekenntnisse und Altersstufen verwendet werden. Mit seiner dezenten Sillage sollte es niemanden, niemals, nirgendwo belästigen. Ich finde es vollbringt wertvollste Dienste bei Hitze.
Aber nun gibt es Parfumo eben. Und nun lungert man hier rumlesend rum. Und entdeckt dabei Dinge, die einem von kenntnisreichen Nasen- und Schreibartisten nahegelegt werden. Man verliert Hemmungen. Hat die erste Spanienbestellung geklappt und der Inhalt nicht enttäuscht, fällt einem die zweite schon viel leichter. Hat man zum ersten Mal eine Literflasche klassischer spanischer Leichtwässerchen ins Haus geholt – bei mir war es das wunderbare ‚Agua Lavanda‘ von Puig, zusätzlich empfohlen durch den anderswo aufgeschnappten Hinweis, dass dies Frank Sinatras Lieblingsparfum war… – und hat man sich erst mal um Umfüllungsflakons gekümmert, folgt der zweite Schritt in diese Richtung (bei mir war es: Varon Dandy, Liter-Glasflasche eines starkwürzigen Klassikgebräus ) fast von alleine.
Heno de Parvia war die dritte Monsterflasche, die bei mir einzog – und ihr Inhalt kommt derzeit sogar öfter zum Einsatz als das sehr geschätzte Agua Lavanda. Dabei sind sich die beiden durchaus ähnlich. Dominiert doch hier wie da ein krautiger, frisch-herber, dabei keineswegs zu scharfer oder gar bitterer Lavendel. Das Heno de Parvia bietet, seinem Namen (‚Heu aus Parvia‘ – einer Stadt im nordspanischen Asturien) entsprechend, eine leichte, mild würzige Heunote. Diese verweist neben dem Lavendel wohl auch auf die nicht näher spezifizierten Holz- und Moos-Aromen der bald mitschwingenden Cologne-Basis. Wobei auch diese Basis hell und sommerlich bleibt.
Besonders aber beglückt dieses seit 1905 von der Perfumería Gal (die 1995 von Puig übernommen wurde) produzierte Leichtwasser nach dem kurzen, alkoholfrischen Lavendel-Auftakt mit einem ganz dezenten, elegant oder urban wirkenden Rosenhauch (Rosengeranie), der den Lavendel ab der Herznote zart begleitet. Diese Komposition wirkt, was man bei dem lächerlichen Preis kaum glauben mag, durchaus natürlich; jedenfalls in meiner Nase keineswegs synthetisch oder billig.
Das Ganze ist nur ganz schwach, fast wässrig konzentriert. Sillage und Haltbarkeit bleiben mithin sehr überschaubar. Nach einem mäßig ausstrahlenden 10minütigen Auftakt überleben dann, colognemäßig, 2-3 Stunden hautnahe Duftschleier. Sehr gerne verwende ich das Heno de Parvia Cologne, einigermaßen üppig auf Arme und Brust gesprüht, vor dem Sport. Es verleiht dem dampfenden Körper eine dezente, natürlich wirkende Dufthülle, die mir eleganter als jeder Aquat scheint und eine angenehme, lavendelige Frische garantiert.
Den spanischen Leichtwassern gehört im Hinblick auf den Klimawandel sowieso die Zukunft, wie einige weitsichtige Parfumo-Pioniere hier jüngst erkannt haben. Doch auch Klimawandel-Leugnern sei versichert: die Wechseljahre kommen, so oder so. Und auch dafür leisten erfrischende Colognes bessere Dienste als schwere Parfums oder Sillagemonster. Agua Lavanda hat übrigens, da es 71% Alkohohl enthält noch den potenziellen Zusatznutzen, dass man es als Desinfektionsmittel (Abfüllung im Shoppingrucksack und im Auto) benutzen kann. Was bei den 64% Alkohol des Heno de Parvia wahrscheinlich nicht mehr ganz so zuverlässig virenkillerisch funktionieren wird.
Wer dieses feine Kühl-Duftwässerchen noch in dem präsentableren Glasflakon in die Finger bekommen kann, schätze sich glücklich. Ansonsten tröste man sich über die Monster-Plastik-Splashbottle mit dem Hinweis, dass Kunstoffflaschen wegen ihres geringeren Gewichts ab ca. 400 Kilometern Lieferweg von der Ökobilanz her dem Glas sogar überlegen sein sollen. Ich fülle diese Riesengebinde mittlerweile in dieserart dem Recycling zugeführte, aufgebrauchte 75ML Glas-Deo-Flakons mit Schraubsprühkopf um. Und verbringe die wenigen freien Minuten, die einem das Parfumo-Dasein gelegentlich übrig lässt, mit Überlegungen zur Gestaltung schöner DIY-Etiketten für die wachsende Sammlung von hübsch zylindrischen, umgeschulten 75ML Sprühfläschchen.
Mit seiner herbfrischen Lavendeldominanz und der nur minimalen Rosennote über Heu oder Moos kann dieses Cologne von Menschen aller Geschlechtsbekenntnisse und Altersstufen verwendet werden. Mit seiner dezenten Sillage sollte es niemanden, niemals, nirgendwo belästigen. Ich finde es vollbringt wertvollste Dienste bei Hitze.
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