Vanitas Profumum Roma 2008
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Top Rezension
Man lebt nur einmal
Vanitas begegnete ich mich komplett falschen Erwartungen. Ich war auf Totenköpfe gefasst, Tragik, Memento Mori. Und dementsprechend auf viel Weihrauch und Myrrhe. Dass ich stattdessen Orangenblüte und Vanille serviert bekam, nun ja… Ich könnte sagen, ich war überrascht. Doch das stimmt nicht. Ich war enttäuscht. So etwas Süsses sollte mit so einem tragischen Thema zu tun haben?
Vanille und Orangenblüte. Ein Gourmand, wie er im Buche steht. Dazu noch leicht schokoladige Anklänge. Fast schon von einer beängstigenden Haltbarkeit und Sillage.
Also erst einmal abgehakt. Nein, eigentlich doch nicht. Ich konnte den Duft einfach nicht vergessen. Er reizte mich, eben da ich ihn nicht verstand. Vanitas. Eitelkeit. Da passt ja Süsses durchaus dazu. Oder nicht? Aber so etwas plakativ Süsses? Eben diese eher monotone Süsse, die hier so häufig kritisiert wird.
Gut, man könnte sich jetzt dem «Die Myrrhe macht’s» anschliessen und dies wäre nicht mal so falsch. Die Myrrhe gibt dem ganzen einen leicht morbiden Aspekt. Stellt sicher, dass der Duft ein wenig facettiert wird. Gibt dem ganzen dann doch einen minimalen Hauch einer Todesahnung.
Ich jedoch bin für «Das Tragen macht’s». Vanitas ist, aus welchem Grund auch immer, ein Kompliment-Catcher. Und zwar nicht von der unverfänglichen Sorte. Keine Ahnung, warum, aber es funktioniert. Ausserdem ist Vanitas barock. Füllig, viel zu viel, aber doch irgendwie genial. Hat etwas von «Keine Ahnung, ob heute wirklich die ideale Gelegenheit dafür ist, aber egal – ich trage das jetzt trotzdem.»
Und hier haben wir endlich unser Vanitas-Motiv. Einerseits das Geniessen der Komplimente (und möglichen Folgeerscheinungen) und andererseits das Geniessen des Moments. Denn warum nicht daran Spass haben, von wildfremden Menschen angesprochen zu werden? Wozu ein Parfum einmal nicht tragen, nur weil man denkt, es sei die falsche Gelegenheit. Man lebt nur einmal und dieses eine Leben will ausgekostet werden.
Und da das Leben zu kurz ist, um lange Kommentare zu schreiben oder lange Kommentare zu lesen, belasse ich es für heute damit. Bleibt nur noch die Aufforderung: Sprüht doch einfach einmal Euren Lieblingsduft auf und geniesst den Abend abseits vom Bildschirm. Und ohne Parfumo. Das ist schön. Wirklich.
Vanille und Orangenblüte. Ein Gourmand, wie er im Buche steht. Dazu noch leicht schokoladige Anklänge. Fast schon von einer beängstigenden Haltbarkeit und Sillage.
Also erst einmal abgehakt. Nein, eigentlich doch nicht. Ich konnte den Duft einfach nicht vergessen. Er reizte mich, eben da ich ihn nicht verstand. Vanitas. Eitelkeit. Da passt ja Süsses durchaus dazu. Oder nicht? Aber so etwas plakativ Süsses? Eben diese eher monotone Süsse, die hier so häufig kritisiert wird.
Gut, man könnte sich jetzt dem «Die Myrrhe macht’s» anschliessen und dies wäre nicht mal so falsch. Die Myrrhe gibt dem ganzen einen leicht morbiden Aspekt. Stellt sicher, dass der Duft ein wenig facettiert wird. Gibt dem ganzen dann doch einen minimalen Hauch einer Todesahnung.
Ich jedoch bin für «Das Tragen macht’s». Vanitas ist, aus welchem Grund auch immer, ein Kompliment-Catcher. Und zwar nicht von der unverfänglichen Sorte. Keine Ahnung, warum, aber es funktioniert. Ausserdem ist Vanitas barock. Füllig, viel zu viel, aber doch irgendwie genial. Hat etwas von «Keine Ahnung, ob heute wirklich die ideale Gelegenheit dafür ist, aber egal – ich trage das jetzt trotzdem.»
Und hier haben wir endlich unser Vanitas-Motiv. Einerseits das Geniessen der Komplimente (und möglichen Folgeerscheinungen) und andererseits das Geniessen des Moments. Denn warum nicht daran Spass haben, von wildfremden Menschen angesprochen zu werden? Wozu ein Parfum einmal nicht tragen, nur weil man denkt, es sei die falsche Gelegenheit. Man lebt nur einmal und dieses eine Leben will ausgekostet werden.
Und da das Leben zu kurz ist, um lange Kommentare zu schreiben oder lange Kommentare zu lesen, belasse ich es für heute damit. Bleibt nur noch die Aufforderung: Sprüht doch einfach einmal Euren Lieblingsduft auf und geniesst den Abend abseits vom Bildschirm. Und ohne Parfumo. Das ist schön. Wirklich.
7 Antworten


musst ich auch erst draufkommen;)