44°N 03°E von Richard Lüscher Britos
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7.5 / 10 21 Bewertungen
Ein Parfum von Richard Lüscher Britos für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2013. Der Duft ist würzig-holzig. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Würzig
Holzig
Harzig
Frisch
Grün

Duftnoten

LavendelLavendel SchwarzkieferSchwarzkiefer WacholderWacholder glasierte Kastanieglasierte Kastanie

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.521 Bewertungen
Haltbarkeit
6.815 Bewertungen
Sillage
5.617 Bewertungen
Flakon
6.619 Bewertungen
Eingetragen von Colognissimo, letzte Aktualisierung am 18.02.2023.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 20  
Später Auftritt für das Klischee
44°N 03°E ist in gleich mehrerer Hinsicht überraschend. Zum Beispiel wusste ich nicht, dass Kiefern für Südfrankreich typisch sind. Oder dass Herr Tauer (wie auch Herr Kormann) als Kind offenbar auf Geburtstagsparties gerne Fanta getrunken hat. Oder dass dieser technische Koordinaten-Titel einen alles andere als technischen Duft überschreibt. Sowie – last and gewiss least – dass sich hinter Richard Lüscher Britos nicht eine, sondern drei Personen verbergen.

Den Auftakt stellen zitrische Noten. Bergamotte dünkt mich wahrscheinlich und Limette kommt mir in den Sinn. Direkt im Anschluss entsteht eine lustige Brausepulver- oder Fanta-Note, wie ich sie schon aus Erik Kormanns „Dezember“ kenne, Fanta mit Geschmacksrichtung Limette, versteht sich. Ein bisschen schräg ist das zweifellos, und von den Angaben her hat mich darauf nichts vorbereitet. Eben eine Überraschung.

Im Laufe der dritten Stunde erreicht der Duft seinen Kern, wird herber, waldiger. Der Brausepulver-Eindruck ist ein wenig zurückgewichen. Nadelbaum-Harz und -Holz stehen neben Wacholder, geradezu bitter, aber behutsam und gekonnt eingesetzt. Dicht auf der Haut stärker wahrnehmbar als in der Projektion, wo sie mehr wie eine Ahnung, ein Windhauch aus der Ferne wirken. Außerordentlich edel und gelungen finde ich das: Ein kräftiger, dennoch zurückhaltender Nadelholz-Untergrund, umspielt von einer perlenden Zitrusnote als Oberstimme.

Lavendel in der vierten Stunde. Endlich wird ein Südfrankreich-Klischee bedient. Hintergründig und seifig ist er. Keinerlei Muff, mit dem er bei mir schnell zur Problem-Note wird. Elegant und nobel ersetzt er allmählich den Zitrus-Eindruck und fügt sich vorzüglich mit dem Nadelholz zusammen. Freilich ohne seinen Auftakt-Charakter je gänzlich zu verlieren. Ungefähr ab Mittag gesellt sich eine sanfte Süße hinzu.

Auf der Web-Seite heißt es „Sobald die Sonne ihren Zenit erreicht hat und der Wind die heiße, marine Luft auf die Causse Méjean trägt, wird das meditative Pflücken des wilden Berglavendels unterbrochen. … Selbstgemachte Marrons Glacés werden herumgereicht und der vorbeiziehende Hirte wird eingeladen, mit ihnen zu speisen. Die mit Zucker und Vanille glasierten Kastanien haben einen zarten und leicht exotischen Geschmack und zergehen auf der Zunge.“ Ich zitiere das, weil mir Erfahrung mit diesen glasierten Kastanien fehlt und ich das deshalb einfach mal so hinstellen muss. Ich kann die „marine Luft“ nachvollziehen, denn ich hatte auch ungestützt einen Eindruck von ferner Vetiver-Salzigkeit. Bei Vanille gehe ich – ganz hinten raus – ebenfalls mit.

Mit dieser Schilderung der mittäglichen Siesta endet die Duft-Beschreibung des Anbieters. Das passt insofern gut, als sich der Duftverlauf bei mir ab dem frühen Nachmittag bereits dem Ende zuneigt, ab der achten, neunten Stunde ist lediglich eine vergleichsweise helle Holznote geblieben, welche den Träger noch einige Stunden begleitet. Ob das an den erklärtermaßen rein natürlichen Inhaltsstoffen liegt?

Fazit: Nachdem ich den Duft zunächst wegen der Holz-Brause-Mischung schlichtweg originell fand, gefiel er mir mit jedem Tragen besser. Ein feiner Duft für die wärmere Jahreszeit und zudem anscheinend ein echter Geheimtipp. Nach sieben Stunden ist der dezidiert sommerliche Teil des Spaßes allerdings im Wesentlichen vorbei.

Vielen Dank an Gerdi für die Probe!
12 Antworten
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Greysolon

4 Rezensionen
Greysolon
Greysolon
Top Rezension 8  
Südfrankreich destilliert
Wie auch Winzer das Terroir ihrer Weinberge rühmen ihrem Wein spezielle Noten und Aromen hinzuzufügen, so verwenden Richard Lüscher Britos dieses Konzept um einen besonderen Bezug ihrer Terroir Parfums zu Regionalität zu unterstreichen. Jeder Duft der Linie ist nach den geographischen Koordinaten benannt, welche die konkrete Herkunftsregion ihrer natürlichen Inhaltsstoffe benennen. Im Falle von 44° 03°E soll das Terroir Südfrankreichs verkörpert sein.

44°N 03°E beinhaltet wilden Lavendel wie auch Wacholder und Schwarzkiefer, die in dieser Region heimisch sind. Es ist ein schöner und unkomplizierter Duft, kreiert von, wie ich angenehme überrascht war zu erfahren, Andy Tauer. Es eröffnet mit Zitrus und einer leichten Bonbonsüße, die mir die „glasierte Kastanie“ zu sein scheint. Nicht lange und der Lavendel tritt hinzu, wird zunehmend zur dominanten Note. Während der Zitrus elegant in den Hintergrund rückt, treten Pinie und Wacholder auf und füllen den freien Raum in nahtloser Verbindung mit dem Lavendel – ganz und gar ohne Makel. Sollte irgendein Aspekt von Lavendel und Nadelholz eine Gemeinsamkeit haben, Tauer hat sie gefunden. Die subtile Schärfe von Lavendel findet ihre Entsprechung in der Kiefer, während ihre harzige Natur wiederum im Lavendel ihren Widerhall findet. Diese Verschmelzung ist wirklich wunderbar.

Allerdings gibt es eine geruchliche Komponente in Verbindung mit Natur-Parfümerie, die so gar nicht mein Fall ist und auch in 44°N 03°E geringfügig wahrnehmbar ist. Mitunter ist die saftige, harzige Note natürlicher Pflanzenextrakte von einer fast kampferartigen Verbindung geprägt, welche den ganzen Duft überstrahlt. Es erinnert an den Besuch eines Reformhauses. Dort, direkt vor der Auslage mit Naturkosmetik und Düften ist der Geruch, den zu beschreiben ich hier versuche, präsent. Doch in 44°N 03°E ist nur ein Hauch davon bemerkbar. Da Lavendel und Kiefer ihre Hoheit behaupten, ist dieser Geruch bereits ein Stück von Haut entfernt, wenn überhaupt wahrnehmbar, nicht mehr bemerkbar. Von diesem winzigen Makel abgesehen, ist 44°N 03°E ein wunderbarer Duft.

Ein großes Dankeschön an Mia, die uns US-Parfumos mit Proben für ein Wanderpaket versorgt hat!
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Statements

3 kurze Meinungen zum Parfum
IngwerIngwer vor 7 Jahren
9
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Entfernter, sehr charmanter, rein natürlicher Verwandter von "Pour Un Homme ..." mit dem gewissen Etwas (*Labdanum*).
2 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 7 Jahren
6
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Ungewöhnlicher Duft. Spritzige Zitrusnoten im Dialog mit harzigem Nadelgehölz, dezent begleitet von würzig erdiger Süße. Toller Tauer!
2 Antworten
RobGordonRobGordon vor 8 Jahren
8
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
6
Duft
Wer den Vanille-glasierten Kastanien ans Leder will, muss erst durch muffig angesäuerten Lavendel.
#nichteinmalimWinter!
0 Antworten

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
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46°N 08°E von Richard Lüscher Britos 38°N 16°E von Richard Lüscher Britos 14°S 48°E von Richard Lüscher Britos 04°N 74°W von Richard Lüscher Britos 32°N 08°W von Richard Lüscher Britos