Series Three - Beau Bow 2011

FabianO
05.03.2016 - 05:18 Uhr
1
5
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
6
Duft

Erst postmodern, dann banal: "Fahrenheit", das sich in einem Orangen-Minz-Cocktail versteckt hält, daneben ein Strauß Rosen

Interessantes Zeug. "Beau Bow" - schöner Bogen - schlägt auch selbigen und lässt sich deshalb gar nicht einfach einer Duftkategorie zuordnen. Hat sich in 6 Jahren hier auch scheinbar noch keiner getraut. ;-)

Spontan: Frühlingstauglich. Aber auch im Herbst nicht zu verachten.

Der Start irritiert zunächst, etwas frisch, etwas süßlich-wächsern, zugleich kühl-minzig, durch Basilikum leicht angegrünt. Vieles dabei, was irgendwie einen (interessanten) Kontrast bildet und dabei doch (noch) unsortiert wirkt.

Nach 5 min. kommt mehr Ordnung hinein, wenn sich ein "Fahrenheit"-artiger Unterton einschleicht, der erkennbar durch Veilchen(blatt) und Geißblatt zustande kommt. Etwas kühl, leicht petrolig, durch die Minze in seinem kühlen Effekt noch verstärkt, in Form von milden Orangennuancen wiederum gut aufgefangen.

"Postmodern" wäre hier vielleicht ein passender Ausdruck, der Duft baut verschiedene alte Ansätze neu zusammen, demontiert, experimentiert herum.

Eine dezente Rose gesellt sich nach und nach dazu, schleicht sich ein, etwas vorsichtig, durch Veilchen- und Geißblatt recht kühl-floral konturiert.

Im Verlauf wird "Beau Bow" etwas seifiger und zugleich milchiger, man könnte auch sagen etwas konturloser. Die selten in Parfums benutzte Kephalis-Note, im Netz als aldehydig-holzig-tabakartig beschrieben, rundet den Duft nach meinem Empfinden etwas zu sehr ab, wandelt das Interessante der Mittelphase etwas ins Banale, leider auch etwas Synthetische.

Einen Test wert, aber vielleicht noch nicht ganz ausgegoren in seiner Grundidee.
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