
FabianO
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Allrounderqualitäten obstig-cremig-holziger Machart
Yves Saint Laurent, man muss es so krass sagen, verfügt über eine katastrophale Marketingabteilung, was die Benennung von Parfums anbelangt. Egal, ob für Männlein oder Weiblein. Es gleicht einem Wunder, angesichts der L´Hommes Parfum, Le Parfum, Parfum Intense oder Intense Le Parfum, den korrekten und gewollten zu bestellen
(ich glaube, die einige Beispiele oben existieren so jetzt auch gar nicht…Oder doch?!:-) )
Was waren das für Zeiten mit ikonisch abgrenzbaren Flakons und Namen wie Opium, Kouros, Jazz und Co. Man sehnt sich zurück…
In der Sache, das Parfum selbst betreffend, handelt es sich beim Eau de Parfum um einen durchaus angenehm gemachten Allrounder. Herbstlicher als das frisch-veilchentönige EdT, etwas kuscheliger, aber immer noch lässig und alltagstauglich, ohne atmosphärisch Richtung Oktoberstürme-Zeit zu driften.
Insgesamt recht warmer Auftakt, getragen von sehr weich ummantelter Orange, der eine recht abgerundete Lavendeluntermalung angetragen wird. Verglichen mit Carons „Pour un homme…“ oder selbst Gaultiers „Le Mâle“, bei welchen der Lavendel sehr natürlich oder wenigstens klar greifbar erscheint, versteckt er sich hier etwas unter oder hinter leicht angesägter Pudrigkeit. Vielleicht ist auch das Eichenholz schuld, dass recht früh ins Zentrum tritt und etwas vanillig-toastig-holzig jede Hoffnung auf ätherische Freiräume abwürgt.
Das Gute: Der Duft ist nicht atemberaubend originell, aber man wünschte sich, durchaus mehr Männer würden im Zweifel zu dieser zumindest geschmeidig geratenen, harmonischen Beduftung greifen als die Mitmenschen mit Schauerlichkeiten à la „Sauvage“ oder Labor-Neuigkeiten von Boss oder Davidoff zu quälen. Meine 20 Cent dazu.
(ich glaube, die einige Beispiele oben existieren so jetzt auch gar nicht…Oder doch?!:-) )
Was waren das für Zeiten mit ikonisch abgrenzbaren Flakons und Namen wie Opium, Kouros, Jazz und Co. Man sehnt sich zurück…
In der Sache, das Parfum selbst betreffend, handelt es sich beim Eau de Parfum um einen durchaus angenehm gemachten Allrounder. Herbstlicher als das frisch-veilchentönige EdT, etwas kuscheliger, aber immer noch lässig und alltagstauglich, ohne atmosphärisch Richtung Oktoberstürme-Zeit zu driften.
Insgesamt recht warmer Auftakt, getragen von sehr weich ummantelter Orange, der eine recht abgerundete Lavendeluntermalung angetragen wird. Verglichen mit Carons „Pour un homme…“ oder selbst Gaultiers „Le Mâle“, bei welchen der Lavendel sehr natürlich oder wenigstens klar greifbar erscheint, versteckt er sich hier etwas unter oder hinter leicht angesägter Pudrigkeit. Vielleicht ist auch das Eichenholz schuld, dass recht früh ins Zentrum tritt und etwas vanillig-toastig-holzig jede Hoffnung auf ätherische Freiräume abwürgt.
Das Gute: Der Duft ist nicht atemberaubend originell, aber man wünschte sich, durchaus mehr Männer würden im Zweifel zu dieser zumindest geschmeidig geratenen, harmonischen Beduftung greifen als die Mitmenschen mit Schauerlichkeiten à la „Sauvage“ oder Labor-Neuigkeiten von Boss oder Davidoff zu quälen. Meine 20 Cent dazu.
3 Antworten
Frühlingshaft lässiger Wellness-Tee-Duft, nicht frei von Synthi-Vibes
Im Grunde mag ich ihn ja. Überraschend stelle ich eben fest, dass er mittlerweile Platz 1 der Herrencharts erobert hat. (Ich war nun offenkundig länger offline..:-) )
„Imagination“ ist die Kategorie Edelduft, die es vergleichsweise geschickt hinbekommt, dass man sich über die synthetische Saubermann-Ästhetik nur rudimentär einzugrummeln vermag.
Im Einstieg sanft zitrisch, vor allem der dezente, aber prägnante Tee als Kernkomponente stempelt einen behutsamen Fingerabdruck auf die Haut oder wahlweise in die Luft.
Das ist sehr chillig komponiert, auch recht austariert. Wenn, ja wenn das Ambroxan nicht wäre, dass ich mir einfach wegwünschen würde. Dann wäre er zwar nicht er, stünde bei mir aber höher in den Charts.
Ingwer…ja, Neroli .. das sicher auch, aber ansonsten fallen diese Aromen eher hinten rüber oder kommen eben nur homöopathisch daher.
Ausgesprochen linear ist der Vuitton, für mich immer ein Kritikpunkt, denn ein bisschen Story bekomme ich schon gerne erzählt.
Im Grund herrscht über den ganzen Wirkzeitraum ein entspannter, legerer, zwischen Bergamotte und ambroxiertem Sauber-Schwarztee changierender Grundstil vor, der mir behagt, niemandem weh tut, schlicht ganz nett ist.
Der mich aber schon sehr rätseln lässt, wie ein so clearer Saubermann es mit 8.9 auf Platz 1 der Charts schaffen kann. Bei mir wäre er nicht in den Top 75, maximal nahe dran. Dafür ist er zu planar, zu unterkomplex, zu seicht und unscheinbar. Nett ja, aber mehr auch nicht.
„Imagination“ ist die Kategorie Edelduft, die es vergleichsweise geschickt hinbekommt, dass man sich über die synthetische Saubermann-Ästhetik nur rudimentär einzugrummeln vermag.
Im Einstieg sanft zitrisch, vor allem der dezente, aber prägnante Tee als Kernkomponente stempelt einen behutsamen Fingerabdruck auf die Haut oder wahlweise in die Luft.
Das ist sehr chillig komponiert, auch recht austariert. Wenn, ja wenn das Ambroxan nicht wäre, dass ich mir einfach wegwünschen würde. Dann wäre er zwar nicht er, stünde bei mir aber höher in den Charts.
Ingwer…ja, Neroli .. das sicher auch, aber ansonsten fallen diese Aromen eher hinten rüber oder kommen eben nur homöopathisch daher.
Ausgesprochen linear ist der Vuitton, für mich immer ein Kritikpunkt, denn ein bisschen Story bekomme ich schon gerne erzählt.
Im Grund herrscht über den ganzen Wirkzeitraum ein entspannter, legerer, zwischen Bergamotte und ambroxiertem Sauber-Schwarztee changierender Grundstil vor, der mir behagt, niemandem weh tut, schlicht ganz nett ist.
Der mich aber schon sehr rätseln lässt, wie ein so clearer Saubermann es mit 8.9 auf Platz 1 der Charts schaffen kann. Bei mir wäre er nicht in den Top 75, maximal nahe dran. Dafür ist er zu planar, zu unterkomplex, zu seicht und unscheinbar. Nett ja, aber mehr auch nicht.
12 Antworten
Wie in besten, alten Guerlain-Zeiten: Formvollendetes Habit Rouge
Ein ganz feines Stöffchen ist es, das noch sehr neue (und vom Stil her doch auch irgendwie sehr "alte", weil erhabene und klassisch grundierte) "Rouge Privé".
Liebe und schätze ich ja schon den nunmehr knapp 60 Jahre alten Klassiker, so steht die Neuvariation (oder leicht changierende Interpretation) ihm in nichts nach.
Das edel Bitterorangig-Pudrige bildet weiterhin den Kern, äußerst sanft und einbettend ummantelt von einer aristokratisch anmutenden Ledrigkeit, die noch von einem sehr behutsam hingezugetupften Fudge-Ton flankiert wird.
Da passt die alte Werbung aus dem 60ern wieder mit der britischen Reiterei, den Lords und den Pferdesätteln.
Insgesamt ist diese Komposition aus Citrus/Orange, Puder/Staub, Leder und etwas minimalistisch Karamellig/Vanilligem etwas ganz Eigenständiges im mittlerweile doch oft wundkopierten und zumeist auch schauderlich synthetischen Parfumkosmos.
Guerlain at it's best!
Liebe und schätze ich ja schon den nunmehr knapp 60 Jahre alten Klassiker, so steht die Neuvariation (oder leicht changierende Interpretation) ihm in nichts nach.
Das edel Bitterorangig-Pudrige bildet weiterhin den Kern, äußerst sanft und einbettend ummantelt von einer aristokratisch anmutenden Ledrigkeit, die noch von einem sehr behutsam hingezugetupften Fudge-Ton flankiert wird.
Da passt die alte Werbung aus dem 60ern wieder mit der britischen Reiterei, den Lords und den Pferdesätteln.
Insgesamt ist diese Komposition aus Citrus/Orange, Puder/Staub, Leder und etwas minimalistisch Karamellig/Vanilligem etwas ganz Eigenständiges im mittlerweile doch oft wundkopierten und zumeist auch schauderlich synthetischen Parfumkosmos.
Guerlain at it's best!
6 Antworten
8x4 versus Fa-Fruchtcocktail-Nasennervigkeit- bitterer Vuitton-Moment
Eine ganze Reihe der Vuittons gefällt mir ganz außerordentlich. Etwa "Sur la Route" (genial), "Imagination" (lässig schön) oder Orage (puristisch).
Entsprechend groß war meine Erwartungshaltung, glaubte ich wohl, etwas wohltuend Lässig-Sonmerliches mit dem gewissem französischen Stil-I-Tüpfelchen in Empfang nehmen zu dürfen.
Tatsächlich- ich bin regelrecht abgestoßen und entsetzt von "Pazific Chill". Penetrant exotisch, dazu recht spitz in seiner Säuerlichkeit. Dem Duft mangelt es an jeglicher Eleganz oder gar so etwas wie Understatement.
Drückend strömt die peitschende Exotik in die Nase, entwickelt sich auch 0.0 über Stunden. Meine Frau meinte im Vorbeigehen an mir, was ich mir da für ein penetrantes Zeug draufgetan hätte.
Und in der Tat - ich erinnere mich dunkel an gewisse 8x4- oder Fa-Deos der 90er-Jahre, die ähnlich plump spitzsaure Exotikfrüchte zusammengestolpert hatten....
Nein, das war so ziemlich gar nichts - der Preis dafür ist obendrein eine Unverschämtheit. Dieses - zudem etwas synthetische - Exotikobstkorb-Konzentrat - nervt mich tierisch.
Von diesem wundervollen Parfumeur ist man ganz anderes und vor allem Meisterwerke wie "Opium pour homme" gewohnt...
Entsprechend groß war meine Erwartungshaltung, glaubte ich wohl, etwas wohltuend Lässig-Sonmerliches mit dem gewissem französischen Stil-I-Tüpfelchen in Empfang nehmen zu dürfen.
Tatsächlich- ich bin regelrecht abgestoßen und entsetzt von "Pazific Chill". Penetrant exotisch, dazu recht spitz in seiner Säuerlichkeit. Dem Duft mangelt es an jeglicher Eleganz oder gar so etwas wie Understatement.
Drückend strömt die peitschende Exotik in die Nase, entwickelt sich auch 0.0 über Stunden. Meine Frau meinte im Vorbeigehen an mir, was ich mir da für ein penetrantes Zeug draufgetan hätte.
Und in der Tat - ich erinnere mich dunkel an gewisse 8x4- oder Fa-Deos der 90er-Jahre, die ähnlich plump spitzsaure Exotikfrüchte zusammengestolpert hatten....
Nein, das war so ziemlich gar nichts - der Preis dafür ist obendrein eine Unverschämtheit. Dieses - zudem etwas synthetische - Exotikobstkorb-Konzentrat - nervt mich tierisch.
Von diesem wundervollen Parfumeur ist man ganz anderes und vor allem Meisterwerke wie "Opium pour homme" gewohnt...
14 Antworten
Kein Schlechter - sauber grüne 80er-Jahre-Fougère-Type
Zufällig beim Salzburg-Abstecher im Shop des Mozart-Geburtshauses getestet - und für gut befunden.
Ein sehr klassisch gebauter Duft, der für seinen Preis (22.95€/30 ml) durchaus Qualität zu bieten hat.
Frisch-grüner Auftakt, dezent seidig, angenehm würzig mit etwas Barbershop-Oldschool-Flair.
Haltbarkeit recht gut. Ich bereue gerade, ihn nicht mitgenommen zu haben...
Ein sehr klassisch gebauter Duft, der für seinen Preis (22.95€/30 ml) durchaus Qualität zu bieten hat.
Frisch-grüner Auftakt, dezent seidig, angenehm würzig mit etwas Barbershop-Oldschool-Flair.
Haltbarkeit recht gut. Ich bereue gerade, ihn nicht mitgenommen zu haben...
2 Antworten