She Came To Stay von Timothy Han Edition Perfumes
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7.3 / 10 45 Bewertungen
She Came To Stay ist ein Parfum von Timothy Han Edition Perfumes für Damen und Herren und erschien im Jahr 2014. Der Duft ist holzig-würzig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
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Duftrichtung

Holzig
Würzig
Zitrus
Grün
Harzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
RosengeranieRosengeranie BasilikumBasilikum ZitroneZitrone
Herznote Herznote
indonesische Gewürznelkeindonesische Gewürznelke MuskatMuskat
Basisnote Basisnote
EichenmoosEichenmoos VetiverVetiver ZedernholzZedernholz LabdanumLabdanum PatchouliPatchouli

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.345 Bewertungen
Haltbarkeit
7.738 Bewertungen
Sillage
6.839 Bewertungen
Flakon
7.439 Bewertungen
Eingetragen von Michael, letzte Aktualisierung am 14.03.2024.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
5
Sillage
7
Haltbarkeit
6
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 29  
They came to stay – oder: Fougère Cuisine?
Zum Start gibt’s sofort ‘ne echte Ansage: Kräftig-stinkige Rosengeranie - noch nicht unangenehm, bloß hart an der Grenze. Dazu bilde ich mir ganz kurz rosa Pfeffer ein. Bevor ich ihm nachriechen kann, ist er verschwunden. Die Zitrus-Note ist eher bitter-adstringierend-sauer als fruchtig-sauer. Das Basilikum paddelt wild mit den Blättchen, hat aber klar das Nachsehen. Über eine minzartige Frische lässt sich rasch rätseln, bis sie vom gleichen Schicksal ereilt wird wie der Phantom-Pfeffer.

Doch vor allem wölbt sich innerhalb von Minuten eine ordentliche Portion Eugenol empor, sei es Nelke bzw. Muskat, die ich brav angaben-getreu wahrnehme oder außerdem eine Prise Zimt, die meine Lieblingskollegin riecht. Ziemlich überdreht. Darunter breitet sich bereits ein seifig-schaumiger Moos-Teppich aus, der im Verlauf der ersten Stunde eine fougère-hafte Anmutung in den Duft bringt. Ungestützt hätte ich zudem auf einen floralen Beitrag getippt. Was Herbes, weniger betont Blumiges. Ich denke spontan an Gartennelke.

Herr Han verweist auf seiner Webseite explizit darauf, dass die Flakons auf dem Etikett jeweils eine Nummer tragen. Mit rohstoffbedingten Abweichungen bei den einzelnen Chargen (hier aufgrund der geringen Größe als „editions“ bezeichnet) geht er folglich dankenswert offen um. Eventuell habe ich eine Ladung mit der Extra-Portion Nelke erwischt (mittlerweile weiß ich, dass dem in der Tat so ist!). Mir ist das zu viel und ich hoffe, dass der Name des Duftes diesbezüglich nicht Programm ist.

Direkt auf der Haut hake ich nunmehr Basilikum erfreut ab. Es ist frisches, kein getrocknetes und das Lüftchen daraus tut dem Duft sehr gut. Die Dominanz der Nelke bleibt freilich erhalten, mehr warm als pieksig, allerdings trotzdem einigermaßen penetrant. Basilikum hält sich als stiller, kühlender Begleiter, der immerhin eine Eugenol-Überhitzung zu verhindern vermag, wie sie gelegentlich bei Hochdosierung zu beklagen ist.

Erst zum Mittag hin verholzt die Nelke sozusagen. In einer langen Übergangsphase stehe ich gleichsam vor einem Schrank voller ältlicher Gewürze; ich finde das sehr unglücklich. Nach acht Stunden ist der Duft weitgehend im Holz angekommen. Hauptsächlich Zeder, doch ganz allein ist sie gewiss nicht, hat irgendwie was Bitteres, ist womöglich mit Narzisse o. Ä. aufgepimpt.

Die weiteren genannten Zutaten der Basis vermag ich nicht eindeutig bzw. isoliert zu identifizieren. Wäre nicht die Rede von „natürlichen Zutaten“, ich hätte auf eine Beigabe bananigen Kunstholzes zur Fixierung getippt. So schätze ich, dass Nelke und Muskat bis zum hintersten Ende ihre Aromen im Spiel haben – they came mithin tatsächlich to stay. Hm, Bananen enthalten ebenfalls Eugenol…

Im Raum hängt diese Würz-Holz-Note übrigens recht präsent herum, habe ich nach halbstündiger Abwesenheit aus dem Büro verwundert festgestellt. Noch erstaunter war ich, dass sie in der Abstrahlung keineswegs künstlich wirkt, sondern gediegen. Blöd nur, dass ich meinen Duft ja nicht in erster Linie für andere auflege.

Fazit: Küchengewürz auf einer seifig-schaumigen Moos-Unterlage im vorderen Teil soll vielleicht andeutungsweise ein neues Genre ausloten: Das „Fougère Cuisine“. Nach hinten raus kann davon keine Rede mehr sein, dann haben wir es mit einem „von außen vornehmen“ Holz-Duft zu tun. Beides kann mich indes nicht vollends begeistern. Vor allem hätte es etwas weniger Nelke auch getan.

Ich bedanke mich bei Yatagan für die Probe.
18 Antworten
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
RoMi58

29 Rezensionen
RoMi58
RoMi58
Top Rezension 14  
Morgenbrise am Gewürzmarkt in London
Meine späte und zögerlich- lange Düfte- Sozialisation begann nicht mit Parfüm, sondern zu Studentenzeiten mit dem Deostick von Old Spice und später - schon junger Vater - mit Duftlämpchen und ätherischen Ölen von Primavera. Wieder später dann erste Eau de Toilettes von einem kleinen Bioversand (den es, glaube ich, nicht mehr gibt), nochmal später entdeckte ich über eine Anzeige „The English Scent“ (aus dieser Zeit habe ich noch einen feinen Restbestand), nach einiger Zeit dann im Internet auf der Suche nach Biodüften diejenigen von Ayala Moriel (schön, sehr teuer), irgendwann landete ich dann bei Nischenortimenten wie dem von „Aus Liebe zum Duft“ und schließlich fand ich glücklicherweise auf der Suche nach Duftinformationen Parfumo.

Inzwischen schätze ich manche deutlich synthetische Düfte (aus meiner Sammlung ordne ich z.B. Bosque, Cozumel und Salina hier ein), aber ein Faible für das vielschichtige Aquarell- artige Gewebe der „natürlichen“ Düfte blieb und bleibt mir wohl. Wenn ein Duft aus ausschließlich natürlichen Aromen - um einen solchen soll es sich hier laut Info des Londoner Parfümeurs Timothy Han glaubhaft handeln - dann auch noch nicht im üblichen Bio- Barock daherkommt, sondern modern und urban wie „She Came To Stay“, dann finde ich das Konzept so sympathisch und spannend, dass ich nicht widerstehen kann:

Der noch junge Parfümeur hat bei der Umsetzung des künstlerischen Konzepts vielleicht ein klein wenig übertrieben: Der stabile, schöne und sauber gearbeitete Umkarton ist für den hübschen 50 ml- Flacon ein bisschen überdimensioniert. (Entsprechend wird der zweite und später erschienene Duft von Timothy Han: „On The Road“ schon in einem etwas kleineren Karton mit 60 ml- Flacon geliefert, da passen die Proportionen schon eher.) Den Umkarton zieren künstlerische Darstellungen von in sich gebrochenen Mimiken schöner individueller menschlicher Antlitze. Der Name des Duftes verweist auf den gleichnamigen Roman von Simone de Beauvoir, der Konzepte menschlichen Zusammenlebens, menschlicher Freiheit und Individualität auslotet. Ein Duft des Unterstreichens unterschiedlicher menschlicher Individualitäten also soll das sein.

Ein aufgedruckter Hinweis warnt vor der möglichen Allergenität von Eichenmoos.

Positive Erwartungshaltung führt oft zu Enttäuschung, hier aber nicht. Der Duft gewinnt mich vom ersten Moment an: Eine warme, würzige Brise umfängt mich, vermischt mit dezent zitrisch- minziger Kühle. Da ist etwas sehr fein zurückhaltend Minziges, Krautiges, da sind warme Gewürze und Spezereien und da ist schließlich eine zarte, angenehme Bitternis, die den Duft abrundet und schärft und ohne die er nicht komplett wäre. Es dauert eine Weile, bis mein Kopfkino anspringt und Bilder auftauchen: Es sind die eines Gewürzmarktes, der mich in seine runden, warmen Düfte einhüllt (Nelken, Muskat….), darüber weht eine kühler herber Hauch grüner Kräuter (Rosengeranie und Basilikum), und darunter als feine Erdung die Kistchen aus Holz, in denen die Spezereien dargeboten werden sowie Bitterkräuter (Eichenmoos), die alles abrunden und verdaulich machen. Diesen luftigen Gewürzmarkt im frischen Morgentau nehme ich von Anfang an als komplettes Duftgemälde wahr, im weiteren Verlauf schärft sich das eine oder andere Detail, aber einen zeitlichen Ablauf hintereinander aufscheinender Noten erkenne nicht. Die Gewürze sind warm und trocken, wohlausgewogen, ohne Süße, das Basilikum und die Rosengeranie frisch und grün mit einer zitrischen Note, die Hölzer weich und das Eichenmoos dezent, zurückhaltend und elegant. Dieser saubere, feine Gewürzmarkt ist so einladend und herrlich, dass ich ihn jeden Tag besuchen könnte. Erstmals überhaupt finde ich es schade, dass es keinen größeren (und damit etwas preisgünstigeren) Flacon gibt!

Mir bekannte ähnlich Düfte: Auf halbem Weg von „Semma“ (Odin New York, steht für die warmen Gewürze) hin zu „Jacques Zolty“ (steht für den herben Fougère- Akkord) könnte man „She Came To Stay“ begegnen. Aber „She Came To Stay“ ist eigenständig: Warm und kühl zugleich, schmeichelnd und fein- herb, wohltuend ausgewogen, urban, dezent und elegant. Unisex. Für viele Gelegenheiten. Eigenständig, doch wenig polarisierend und daher individuell anpassungsfähig (als Bezug zum Konzept).

Den natürlichen Ingredienzien geschuldet kein Sillage- und Haltbarkeitsmonster, aber auch nicht enttäuschend. Wenn das Duftgemälde über den Tag hin nicht verblassen soll, tut einmaliges Nachsprühen gut. Der Flacon ist geradlinig, hübsch, handlich, die Metall- Kunststoff- Compound- Kappe benutze ich gerne und so, dass der Pegel im Flacon leider schon sichtbar sinkt! „She Came To Stay“ - oh yes, please keep staying with me!
6 Antworten

Statements

23 kurze Meinungen zum Parfum
Sweetsmell75Sweetsmell75 vor 3 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Zitronenfalter flattern
in minzigen Wolken
*Nelkenstream*
kühles Moos - warme Harzluft - Erde!
She came to stay -
*schillernde Falterflügel*
19 Antworten
GandixGandix vor 3 Jahren
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Sie war gekommen um zu bleiben
Zu eukalyptische Zitrone
Zu würzig
Sie zaudert
Dann geht sie.
15 Antworten
BloodxclatBloodxclat vor 3 Jahren
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Eine feuchte, warme Brise an orientalischen Gewürzen und mediterranen Kräutern. Sehr spezieller moderner Fougere. Eichenmoos&Vetiver Basis.
15 Antworten
SeejungfrauSeejungfrau vor 4 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Nelkenbitter Motte
✌ im Schalltrichter
Fougèreschaum pinselt
zitrischminzige Vibes ♪
Mooskissen rattern
auf Muskatspänen
durch Zedernholz
15 Antworten
FloydFloyd vor 4 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Leuchtzitronenbonbons
Wie eukalyptische Feuer
Auf Vetivertürmen riesig groß
Bewachsen von Nelken
Scharfen Kräutern
In einem Meer aus Moos
7 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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