On The Road Timothy Han Edition Perfumes 2015

On The Road von Timothy Han Edition Perfumes

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7.6 / 10 118 Bewertungen

Ein beliebtes Parfum von Timothy Han Edition Perfumes für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2015. Der Duft ist rauchig-würzig. Es wird noch produziert.

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Duftrichtung

Rauchig

Würzig

Holzig

Harzig

Erdig

Duftpyramide

Kopfnote

Zitrone

Bergamotte

Galbanum

provenzalischer Lavendel

Herznote

Patchouli

Zedernholz

Amyris

Basisnote

Birke

Guajakholz

Labdanum

Benzoe

Eichenmoos

Perubalsam

Tonkabohne

Vanille

Parfümeur

Timothy Han

Bewertungen

Duft

7.6118 Bewertungen

Haltbarkeit

7.8101 Bewertungen

Sillage

7.3102 Bewertungen

Flakon

7.590 Bewertungen

Preis-Leistungs-Verhältnis

6.932 Bewertungen

Eingetragen von Tinctureall, letzte Aktualisierung am 30.12.2023.

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen

01.03.2021 - 18:59 Uhr

8
Preis 10
Flakon 9
Sillage 8
Haltbarkeit 10
Duft

TKO
3 Rezensionen

TKO

Sehr hilfreiche Rezension 8

Er schickt mich immer wieder auf die Straße

Montagmorgen, bereits leicht genervt, da ich den Terminkalender für die kommende Woche in der schlaflosen Nacht immer wieder durchgegangen bin. Trostlos. Der Zeit nachtrauernd, als Reisen noch auf der Agenda stand, als der Apero der Start in schöne, lange Abende war.
Geduscht und angezogen greife ich zu On the road, lege den Duft auf, schliesse die Augen und geniesse den Beginn einer wunderbaren Reise.

Man hört förmlich das Feuer, bei dem man im Rauch des Birkenholzes steht. Die Reise beginnt. Die Wärme des Feuers überträgt sich auf den Teer, der seine Aromen mit den des Birkenholzes vermischt.
Irgendwo in der ferne drehen die Reifen eines Autos durch.
Das Feuer neigt sich seinem Ende und ich lege meine Lederjacke um die Schultern meiner Begleitung. Wir entschliessen uns, den Abend in einer Bar fortzusetzen. Bei einem Drink mischt sich der Geruch von Tabak mit den Aromen des Birkenholzes und des Leders meiner Jacke.
Die wunderbare Nacht neigt sich dem Ende, die aufgehende Sonne ist bereits zu sehen. Im Gedanken an zukünftige Reisen, geniesse ich den Sonnenaufgang und den Duft von Zitrone und Lavendel.

Ich hätte nichts dagegen, würde die Reise immer so weitergehen. Mittlerweile ist der Vormittag schon etwas vorangeschritten und ich stelle fest, dass Homeoffice mit dem richtigen Duft erträglicher ist. Die Reise geht bis in den Nachmittag meines Bürotages und klingt dann ganz sanft aus.

Jetzt wird es Zeit noch ein paar Pendenzen des Tages abzuarbeiten. Am Ende stelle ich fest - so schlecht war der Tag eigentlich nicht.

27.10.2020 - 15:13 Uhr

8
Flakon 7
Sillage 7
Haltbarkeit 8
Duft

Chizza
333 Rezensionen

Chizza

Top Rezension 31

On the spicy lavender road

On the Road von Timothy Han sprach mich vor allem direkt an, weil ich mit Straße Teer verbinde und den mag ich olfaktorisch sehr gerne. Dennoch war klar dass da auch was kommen muss denn mit Black Tar befindet sich bereits ein formidabler Teerduft in meinem Besitz und ich kaufe ungern identische Erzeugnisse, wenn es nicht gerade Lederparfums sind. Der Gute Timothy jedenfalls entwirft ungefähr einen Duft pro Jahr, strebt dabei ganz unterschiedliche Richtungen an und so war ich gespannt. Ehrlicherweise nur halb, denn der Duft war mir bekannt, es ging um die Erwägung eines Kaufs oder ob die Realität doch nicht so schön ist wie die in meinem Kopf schwebende Vergangenheit.

Tatsächlich eröffnet Timothy mit grünem Teer für wenige Sekunden, einzelne Grasbüschel sind neben dem Asphalt in der sengenden Hitze zu sehen. Diese werde von den unerbittlichen Temperaturen relativ schnell verdorrt. Die Hitze staut sich auf der Straße, die Luft steht und flirrt. Erbarmungslos duftet es nach recht frischem Teer. Dieser Teer, dem mischt sich etwas sukzessive bei.

Es ist der auf der Straße umgefallene Zitronenlaster, welcher auf seine Ladung fiel und diese zerquetschte. Das duftet...irgendwie erfrischend und um eine Nuance reicher. Jetzt ist es hier leicht, ihn mit Poltergeist von Heretic zu vergleichen aber letzterer ist würziger, weniger schwarze Masse als On the Road. Grundsätzlich spielt hier der Lavendel herein, er verleiht dem Duft diese würzig-krautige Note, die den Teer begleitet.

Irgendwann erkaltet der Birkenteer, es riecht spröde und holzig, irgendwie nach kalter Asche. Leider - und das ist das große Manko dieser Kreation - flacht On the Road nach starkem Beginn rapide ab was die Ausdrucksstärke anbelangt. Das den Birkenteer verstärkende Element entschwindet völlig so dass ein Grundrauschen weiterhin existiert. Mehr aber nicht. Wie ein zarter Hauch liegt das verklungene Feuer noch in der Luft; deutlich zu schnell.

Ich weiß immer noch nicht ob mir dieser Duft einen Kauf wert ist. Er riecht anders als Black Tar auch wenn Außenstehende die feinen Nuancen nicht wahrnehmen werden. On the Road ist für mich eine Mischung aus eben Black Tar und Poltergeist, gewissermaßen ein gefälliger Kompromiss. Gefällig ist relativ zu sehen. Wem also der eine zu würzig war, der andere zu dunkel, der sollte hier testen. Außerdem muss man eher ein Freund von Understatement-Parfums dieser Machart sein aufgrund des rasch sinkenden Intensität.

25.03.2018 - 15:01 Uhr

8
Flakon 8
Sillage 9
Haltbarkeit 8.5
Duft

Meggi
1019 Rezensionen

Meggi

Top Rezension 47

Vorbei

Es dämmerte. Er stand auf dem schmierigen, rußgeschwärzten Pflaster und blickte der davonfahrenden Kutsche nach. Dann und wann verdeckten mächtige Schwaden aus den Schloten der nahen Fabrik die Sicht, doch auch in jenen Momenten drang das Klappern der Hufe, gleich einem mitleidlosen Uhrwerk, stetig durch die plötzliche Stille und wurde nur mählich schwächer.

Sie war fort. Ihr Vater war persönlich erschienen, um sie ‚zur Vernunft zu bringen‘ und sie hatte gehorcht. Vielleicht war sie wirklich zu fein gewesen für diese enge und stickige Gegend, die zumeist von dichtem, schwerem, speckig-öligem Qualm verhangen war. Dem Qualm, der von der Herrschaft des industriellen Takts Zeugnis ablegte, dem hier das Leben unterworfen war und der jetzt widerwillig nachließ, sobald die Nachtschicht zu Ende gegangen war. Allein am Sonntag ruhte die Betriebsamkeit der Fabrik, musste einige Stunden der Besinnung gewähren.

Das ungewohnte Schweigen der Maschinen dröhnte in seinem Kopf, betäubte das Empfinden. In einem Winkel seines Bewusstseins bemerkte er, dass die Stille heute anders roch als gewöhnlich. Würziger. Zuweilen wurde gegen Ende der letzten Schicht der Woche Brennholz in die nimmersatten Kamine geworfen, um nicht zur gesetzten Zeit am Morgen die Glut teurer Kohle löschen zu müssen.

Lange musste er fast regungslos gestanden haben, nur den derben Stoff seiner Mütze in der Hand knetend, denn nunmehr schickte die Sonne erste Strahlen durch den schwindenden Dunst. Er drehte sich um und ging. Nicht zurück in die Enge ihrer…seiner Baracke. Nein, ein einsamer Spaziergang wäre besser. Wie von selbst trugen ihn seine Schritte in Richtung des kleinen Waldes. Dort wäre lediglich noch eine rauchige Ahnung zu spüren und der Duft der Bäume mochte ihm gut tun.

05.03.2016 - 04:21 Uhr

8
Flakon 8
Sillage 8
Haltbarkeit 9
Duft

RoMi58
29 Rezensionen

RoMi58

Top Rezension 19

Roadmovie!

Rrroooaarrrrr….. Rauchwolke, Teer, Zitrone: Start der Duftreise an einem kühlen, luftigen Sommermorgen in der Großstadt. Benzin- und Asphaltdämpfe der Sommernacht und die Erinnerung an den Abend im Jazzkeller liegen noch in der Luft, Obstkisten mit Zitrus vom Straßenhändler, der gerade aufgebaut hat, steuern zitronige Frische bei, der kühle Morgenwind bläst schon eine Ahnung der Düfte des Landes (Felder, Wälder….) in die Stadt. Von ferne erinnert mich der Auftakt an Knize Ten, kann leider nicht mehr vergleichen, Probe liegt lange zurück: wohl der Rauch und das Urbane.

Die Reise führt uns durch Vorstädte aufs Land. Wir besuchen ein Sägewerk - es duftet nach frisch gesägtem, von der Hitze des Sägeblatts angebrennzeltem Holz. Wir haben viel Muße und bestaunen nebenan ein von Terpentinschwaden durchzogenes Maleratelier. Die kräftigen Farben: Grau, braun, grün, ocker - wie der Duft, der uns begleitet!

Später, gegen Mittag, schlendern wir durch einen sehr lichten Nadelwald, die Wärme der starken Sonnenstrahlen lässt den Duft der Kiefern- und Tannenzapfen vom Waldboden aufsteigen. Wir sind uns nicht ganz sicher, meinen aber, dass uns gelegentlich schwach- süßliche Schwaden eines besonnten Lavendelfelds anwehen, das in der Nähe liegen muss.

Am Nachmittag des warmen, sonnigen Augusttages, die Getreidefelder sind schon abgeerntet, wohl brennen irgendwo Strohfeuer, führt uns das schmal gewordene Strässchen an die Stelle, wo wir ankommen werden. Der Wind hat aufgehört, es ist still, in der Nachmittagssonne werden die Dufteindrücke zurückhaltend, Heu, Stroh, trockene Kräuter, trockenes Moos, Totholz der nahen Feldhecke verströmen ein knisternd- ruhiges, zurückhaltendes Aroma, fast cremig (das ist wohl die Tonkabohne). Eingehüllt in den ausklingenden holzig- milden Duftteppich ahnen wir immer noch etwas von Asphalt, Rauch und Terpentin, lassen die Erinnerung des Tages vorbeiziehen…..

On The Road ist tatsächlich eine Duftreise, ein Roadmovie. Ähnlich mit dominanter Rauchnote sind Mississippi Medicine und Burning Barbershop von D.S. & Durga. Mississippi Medicine ist zitrischer und heller, Burning Barbershop süßlicher und lavendeliger. Als Farben würde ich Mississippi Medicine hellgelb- schwefelgelb- grau zuordnen, Burning Barbershop lila- grau und On The Road grau- hellbraun- grünocker. Die beiden Durga- Düfte sind etwas pastelliger, On The Road kräftiger gezeichnet, wie ein ausdrucksstarker, aber doch harmonischer Farbholzschnitt.

Sachlicher, ästhetisch proportionierter Flacon. Mit Fotokunst gestalteter, schöner Umkarton, beim Bestellen kann das Titelfoto frei ausgewählt werden. Inspirierender Duft, inspirierte Gestaltung (gilt auch für die Website von Timothy Han). Duftname verweist auf den Roman von Jack Kerouac, 1957: Inhalt wird in Wikipedia mit „Sex, Drugs ‚n‘ Jazz“ charakterisiert, wilde Reise zweier Männer durch den nordamerikanischen Kontinent bis Mexiko. Sollte ich wohl mal lesen!

(Persönliches P.S.: Düfte mit Birkenteernote hatten mich bisher eher abgeschreckt, Knize Ten hatte ich damals rasch verworfen und auch bei den genannten beiden D.S. & Durga- Düften überwog anfangs spontan Abneigung, aus der aber später Zuneigung wurde. Warum jetzt die Entscheidung für einen Flacon von „On The Road“? Vielleicht war ich jetzt einfach reif für einen Rauchduft, für DIESEN Duft. Vielleicht, dass ich den Duft - kurz vor Weihnachten - zu einem Zeitpunkt erstmals trug, der zum Namen des Duftes passte: Die völlig überraschende Umwandlung meines Nachbarhauses (Einfamilienhaus, ländlich- dörfliche süddeutsche Großstadtrandlage) in eine Unterkunft für Flüchtlingsfamilien aus Syrien und dem Irak: Die sich mit den Familien ergebenden neuen, beeindruckenden, auch freundschaftlichen Kontakte, deren bewegte Geschichten, lassen erleben, wie „To Be On The Road“ eine menschliche Grundbefindlichkeit ist. Gut, wenn es zwischenzeitlich auch ein „Ankommen“ gibt!)