02.01.2021 - 09:11 Uhr

FvSpee
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FvSpee
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24
Colonialwaren XVII: Fougère Cnuffo
Vorab auch an dieser Stelle noch einmal ein glückliches neues Jahr, das kann man ja eigentlich nicht oft genug wünschen. Sodann für diejenigen, die es interessiert, der Hinweis, dass gestern (auf zwei Beiträge aufgeteilt) der Anhang zum Laos-Blog erschienen ist. Und schließlich die Bitte um Nachsicht dafür, dass ich 2021 mit einem anspruchslosen Kommentar zu einem anspruchslosen Duft beginne: Zu zwei Ausnahmsparfüms schleppe ich Rezensionsideen mit mir rum, aber der Ausnahmekuss der Ausnahmemuse hat sich noch nicht eingestellt.
Zur Sache: Auch das Fougère-Cologne des (auch "richtige" Parfüms führenden) italienischen Traditions-Dufthauses mit den kleinen Preisen Wally wird (wie das Colonia Pelle di Spagna) in einer 500-ml-Flasche zu 34 Euro vertrieben.
Parfumo hält sich mit dem Hinweis, zu diesem Duft würden unterschiedliche Duftpyramiden angegeben, mit einer eigenen Duftnotendeklaration zurück. Ich denke, entscheidend ist, was die Firmenhomepage sagt, und das ist eindeutig:
Duftfamilie: Ambrierter Fougère.
Kopfnote: Bergamotte, Agrumen, grüne Noten.
Herznote: Rose, Geranie, Lavendel.
Basisnote: Weichhölzer, Ambergris, Gewürznoten.
Die Angaben zur Basisnote lauten dabei im Original: legni dolci, ambra grigia, note speziate. Legni dolci heißt laut Wörterbuch kontraintuitiv nicht Süßholz (das wäre liquirizia), sondern Weichhölzer.
Für mich eröffnet dieser Duft mit einem durchaus sehr angenehmen Akkord von grüner, kräuteriger Seife, erinnernd an die klassischen männlichen grünen 80-er-Fougères. Im weiteren Verlauf stehen sich, ohne dass dieser Grünseifenfougère verschwände, zwei Pole gegenüber: Als etwas schwächerer Pol eine eine herb-männliche, holzige Kantigkeit und, als stärkerer Antipode, eine moderat süßliche, waldig-heuige Seite (auch an hellen Tabak könnte man hier denken) mit einem leicht blumigen Einschlag. Rose und Geranie, zwei Noten, die ich an sich in Colognes nicht mag (und auch sonst eher kritisch beäuge) stören mich hier nicht, sie sind gut verbaut. Die braunen Gewürznoten sind insbesondere am Ende spürbar und erinnern von ferne an Old Spice oder Tabac Original, aber tatsächlich nur als entferntes Zitat, dafür bleibt dieser Duft zu grün.
Der Duft erinnert mich an zwei tschechische Alpa-Düfte, zwischen denen er gewissermaßen steht: Das süßlich-waldig-moosige Rasierwasser 378 (das ich liebe) und das schroffe, kantige Fougère-Cologne (das das zu schräg ist, um wirklich schön zu sein, das ich aber faszinierend finde). Leider werden die meisten Leser mit dieser Einordnung nichts anfangen können, weil sie die Referenzdüfte nicht kennen. Aber dafür kann ich ja nichts...
Der Duft ist großzügig gesplasht (was bei 500 ml ja ohne weiteres möglich ist) etwa 2 bis eher 3 Stunden haltbar, für ein Cologne sehr ordentlich.
Insgesamt ist dieser Wally, ein grünes, seifig-krautiges, etwas blumiges, in der Tendenz eher weiches, fülliges, warmes Fougèrecologne.
Um einen wirklich bedeutenden Duft handelt es sich natürlich nicht, auch nicht um ein wirklich tolles Cologne. Dafür finde ich es etwas zu unscharf und, wenn ich es mit einem Druck vergleiche, an den Rändern verlaufend und bisweilen etwas unrund und unentschieden. Außerdem merkt man durchaus, dass es ein einfacher, anspruchsloser Duft ist.
Von Wally würde ich das Pelle di Spagna eindeutig bevorzugen, und wer sich in diesem preiswerten Segment des männlichen Duftuniversums umtun möchte, dem würde ich vielleicht doch eher beide zuvor genannten Alpas ans Herz legen.
Aber finde ich diesen Duft irgendwie knuffig und hinreichend sympathisch, als dass ich mir vorstellen könnte, dass ich die halbe Maß mit Vergnügen irgendwann mal aufbrauche.
Zur Sache: Auch das Fougère-Cologne des (auch "richtige" Parfüms führenden) italienischen Traditions-Dufthauses mit den kleinen Preisen Wally wird (wie das Colonia Pelle di Spagna) in einer 500-ml-Flasche zu 34 Euro vertrieben.
Parfumo hält sich mit dem Hinweis, zu diesem Duft würden unterschiedliche Duftpyramiden angegeben, mit einer eigenen Duftnotendeklaration zurück. Ich denke, entscheidend ist, was die Firmenhomepage sagt, und das ist eindeutig:
Duftfamilie: Ambrierter Fougère.
Kopfnote: Bergamotte, Agrumen, grüne Noten.
Herznote: Rose, Geranie, Lavendel.
Basisnote: Weichhölzer, Ambergris, Gewürznoten.
Die Angaben zur Basisnote lauten dabei im Original: legni dolci, ambra grigia, note speziate. Legni dolci heißt laut Wörterbuch kontraintuitiv nicht Süßholz (das wäre liquirizia), sondern Weichhölzer.
Für mich eröffnet dieser Duft mit einem durchaus sehr angenehmen Akkord von grüner, kräuteriger Seife, erinnernd an die klassischen männlichen grünen 80-er-Fougères. Im weiteren Verlauf stehen sich, ohne dass dieser Grünseifenfougère verschwände, zwei Pole gegenüber: Als etwas schwächerer Pol eine eine herb-männliche, holzige Kantigkeit und, als stärkerer Antipode, eine moderat süßliche, waldig-heuige Seite (auch an hellen Tabak könnte man hier denken) mit einem leicht blumigen Einschlag. Rose und Geranie, zwei Noten, die ich an sich in Colognes nicht mag (und auch sonst eher kritisch beäuge) stören mich hier nicht, sie sind gut verbaut. Die braunen Gewürznoten sind insbesondere am Ende spürbar und erinnern von ferne an Old Spice oder Tabac Original, aber tatsächlich nur als entferntes Zitat, dafür bleibt dieser Duft zu grün.
Der Duft erinnert mich an zwei tschechische Alpa-Düfte, zwischen denen er gewissermaßen steht: Das süßlich-waldig-moosige Rasierwasser 378 (das ich liebe) und das schroffe, kantige Fougère-Cologne (das das zu schräg ist, um wirklich schön zu sein, das ich aber faszinierend finde). Leider werden die meisten Leser mit dieser Einordnung nichts anfangen können, weil sie die Referenzdüfte nicht kennen. Aber dafür kann ich ja nichts...
Der Duft ist großzügig gesplasht (was bei 500 ml ja ohne weiteres möglich ist) etwa 2 bis eher 3 Stunden haltbar, für ein Cologne sehr ordentlich.
Insgesamt ist dieser Wally, ein grünes, seifig-krautiges, etwas blumiges, in der Tendenz eher weiches, fülliges, warmes Fougèrecologne.
Um einen wirklich bedeutenden Duft handelt es sich natürlich nicht, auch nicht um ein wirklich tolles Cologne. Dafür finde ich es etwas zu unscharf und, wenn ich es mit einem Druck vergleiche, an den Rändern verlaufend und bisweilen etwas unrund und unentschieden. Außerdem merkt man durchaus, dass es ein einfacher, anspruchsloser Duft ist.
Von Wally würde ich das Pelle di Spagna eindeutig bevorzugen, und wer sich in diesem preiswerten Segment des männlichen Duftuniversums umtun möchte, dem würde ich vielleicht doch eher beide zuvor genannten Alpas ans Herz legen.
Aber finde ich diesen Duft irgendwie knuffig und hinreichend sympathisch, als dass ich mir vorstellen könnte, dass ich die halbe Maß mit Vergnügen irgendwann mal aufbrauche.
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