Néh
Nèh?!
2011

Ninchen
08.02.2020 - 16:30 Uhr
5
Hilfreiche Rezension

Der mit den drei Gesichtern

Nèh interessierte mich aufgrund der mir völlig unbekannten Marke und dem originellen Namen, daher nahm ich in als Probenwunsch in einem Tauschpaket mit auf.

Meine Neugierde wurde belohnt, ich fand den Duft umwerfend und war im ersten Moment zwar verwirrt von den etwas seltsamen Dufteindrücken, nach ein paar Stunden aber begeistert. Es war eine Kombination aus einer intensiven, aber zugleich unaufdringlichen Puder-Creme-Mischung und einer sehr süffig-mandeligen Erdbeernote in der Herznote. Und die war es, die mich an Nèh faszinierte.

Ich mag Erdbeeren. Mit Zucker, mit Schlagobers und noch viel mehr im Erdbeer Daiquiri :-)
Und ich mag sie auch in Parfums. Die Kopfnote vom "Womanity Eau pour Elles" liebe ich genau aus diesem Grund. Aber die verschwindet leider immer so schnell. Daher war ich froh, hier etwas vergleichbares gefunden zu haben, das aber länger erhalten bleibt.

Hier wurde diese Note in Statements einmal als Erdbeer-Zuckerschaum bezeichnet, einmal als Pudererdbeerentalkummischmasch. Beides klingt verrückt, beides hat aber den Nagel auf den Kopf getroffen. So nahm ich es wahr und exakt das zog mich in den Bann.

Als die Probe leer war, bestellte ich mir eine Abfüllung.

Nach dem ersten Sprüh kannte ich mich nicht aus. Das war nicht das Nèh, das ich kannte. Da war in der Kopfnote eine Haarspraynote, wie ich sie aus "Muschio Bianco" kannte (und nicht mochte), diese zog sich bis in die Herznote. Danach erst kam wieder die Puder-Creme-Mischung, ohne Mandeln. Und sowas von ohne Erdbeeren.
Was ich davon halten sollte, war mir nicht klar. Dass ich meine Nèh-Erdbeeren wiederhaben wollte, das schon.

Dank einem guten Soukangebot ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt bestellte ich mutig einen Flakon. Alles oder nichts. Vielleicht tummeln sich ja dort wieder meine Zuckerwattenerdbeeren. So dachte und hoffte ich.

Mit dem Flakon zeigte mir Nèh sein drittes Gesicht. Kein Haarspray. Puh, Glück gehabt! Aber auch keine Mandeln. Und schon gar keine Erdbeeren - weder mit Zuckerwatte noch ohne. Mein Flakon-Nèh entpuppte sich als ziemlich linearer Puder-Creme-Duft ohne Entwicklung und ohne Überraschungen. Auf meiner Haut einfach nur Babypuder. Viel davon. Und weiche Creme, ob die blaue oder eine andere kann ich jetzt so nicht sagen.
Das war ein wirklich angenehmer Duft, ein umhüllender, der einen mit guter Haltbarkeit lange Zeit und mit ruhiger Konsequenz still, aber doch merkbar begleitet.
Aber es war kein Duft, der mich auf Dauer begeistern konnte. Ich merkte, dass ich mich hin und wieder bewusst dazu motivierte, ihn wieder mal zu tragen. Daher durfte er nun weiterziehen.

Warum sich Nèh bei mir dreimal auf so unterschiedliche Weise gezeigt hat, werde ich wohl nie erfahren. Reformulierung(en)? Veränderung des Dufts aufgrund der unterschiedlichen Zerstäuber (1 x Plastik, 1 x Glas / wobei ich zumindest bei der Glasabfüllung sicher bin, dass sie frisch davor gezapft wurde).

Ein Trost ist, dass ich meine Parfumerdbeeren (wenn auch ohne Zuckerwatte) inzwischen unverhofft in einem gänzlich anderen Duft gefunden habe. Aber dazu schon bald mehr in meinem nächsten Kommentar... :-)
4 Antworten