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Top Rezension
Purer Unfug!
Skepsis ist geboten, wenn Varianten eines außergewöhnlichen Erfolgsdufts herausgebracht werden. Selten gelingt Ebenbürtiges, meist ist es doch irgendwie harmlos, verwässert, heruntergedimmt. Was mag in den Köpfen der Entscheider vorgehen?
So ein Fall ist auch A*Men Pure Havane. Während man bei Thierry Mugler mit Pure Coffee noch versucht hat, das an sich schon prägnante A*Men ins Extrem zu führen, wurden bei Pure Malt und vor allem bei Pure Havane alle Ecken und Kanten beseitigt. Will man das etwa all jenen verkaufen, die mit A*Men nicht zurechtkommen? Das wird nicht funktionieren. Wenn man in dem außergewöhnlichen Kaffee-Parfum A*Men einen rassigen Espresso sehen möchte, dann ist Pure Havane ein lauwarmer Chococino, und zwar aus dem Münzautomaten!
Übrig geblieben ist von A*Men in der Variante Pure Havane vor allem die durchdringende Süße und Opulenz. Sowohl Kaffee, als auch die Vanille wurden reduziert. Ein wenig Seifigkeit wurde vom Original ebenfalls in die Herznote übernommen. Als Honig mag man die durchdringende Süße bezeichnen, Tabak rieche ich eigentlich nicht. Nur mit viel Wohlwollen stellt sich bei mir eine Assoziation an Al Capone Sweets oder andere Zigarillos ein, bei denen das Mundstück in Zuckerwasser getaucht ist.
Wenn schon kein frischer Tabak in Pure Havane zu entdecken ist, wie steht es dann mit Tabakrauch? Eine gute Havanna will schließlich genossen werden! Zeitweise meinte ich tatsächlich, eine Ahnung rauchiger Noten zu entdecken - doch ich fürchte, das habe ich mir nur eingebildet, weil ich unbedingt so etwas riechen wollte! Genau das hätte Pure Havane nämlich gerettet: eine Zigarren-Rauchigkeit, wie ich sie von Divines L'Homme Sage, Nobile 1942' Pontevecchio oder besonders ausgeprägt von Boadicea the Victorious' Intricate her kenne. Na ja, das war wohl im Kostenansatz nicht mehr drin.
So wirkt Pure Havane merkwürdig unfertig. Die klebrige Ambra-Süße, die mit nur wenig Kaffee bis in die Basis hinein durchhält, steht ohne ausreichenden Widerpart da. Das ist erstens langweilig, und zweitens ist diese Note auch nicht sonderlich neu oder speziell. Die kennt man auch von woanders her, wenn auch nicht gerade aus den teuersten Parfums. Wie schon bei Pure Malt wurde auch bei Pure Havane der Name einfach draufgeklatscht. Romantisierende Assoziationen sollen als Kaufanreiz offenbar ausgleichen, was der bloße Duft nicht schaffen kann. Immerhin scheint die Masche zu funktionieren, wenn ich mir die lange Liste der Besitzer rechts anschaue.
Ich hoffe nur, von diesem Zeugs gelangt niemals eine Kiste nach Kuba. Der Maximo Lider würde sich im Grab umdrehen, wenn er denn schon gestorben wäre!
So ein Fall ist auch A*Men Pure Havane. Während man bei Thierry Mugler mit Pure Coffee noch versucht hat, das an sich schon prägnante A*Men ins Extrem zu führen, wurden bei Pure Malt und vor allem bei Pure Havane alle Ecken und Kanten beseitigt. Will man das etwa all jenen verkaufen, die mit A*Men nicht zurechtkommen? Das wird nicht funktionieren. Wenn man in dem außergewöhnlichen Kaffee-Parfum A*Men einen rassigen Espresso sehen möchte, dann ist Pure Havane ein lauwarmer Chococino, und zwar aus dem Münzautomaten!
Übrig geblieben ist von A*Men in der Variante Pure Havane vor allem die durchdringende Süße und Opulenz. Sowohl Kaffee, als auch die Vanille wurden reduziert. Ein wenig Seifigkeit wurde vom Original ebenfalls in die Herznote übernommen. Als Honig mag man die durchdringende Süße bezeichnen, Tabak rieche ich eigentlich nicht. Nur mit viel Wohlwollen stellt sich bei mir eine Assoziation an Al Capone Sweets oder andere Zigarillos ein, bei denen das Mundstück in Zuckerwasser getaucht ist.
Wenn schon kein frischer Tabak in Pure Havane zu entdecken ist, wie steht es dann mit Tabakrauch? Eine gute Havanna will schließlich genossen werden! Zeitweise meinte ich tatsächlich, eine Ahnung rauchiger Noten zu entdecken - doch ich fürchte, das habe ich mir nur eingebildet, weil ich unbedingt so etwas riechen wollte! Genau das hätte Pure Havane nämlich gerettet: eine Zigarren-Rauchigkeit, wie ich sie von Divines L'Homme Sage, Nobile 1942' Pontevecchio oder besonders ausgeprägt von Boadicea the Victorious' Intricate her kenne. Na ja, das war wohl im Kostenansatz nicht mehr drin.
So wirkt Pure Havane merkwürdig unfertig. Die klebrige Ambra-Süße, die mit nur wenig Kaffee bis in die Basis hinein durchhält, steht ohne ausreichenden Widerpart da. Das ist erstens langweilig, und zweitens ist diese Note auch nicht sonderlich neu oder speziell. Die kennt man auch von woanders her, wenn auch nicht gerade aus den teuersten Parfums. Wie schon bei Pure Malt wurde auch bei Pure Havane der Name einfach draufgeklatscht. Romantisierende Assoziationen sollen als Kaufanreiz offenbar ausgleichen, was der bloße Duft nicht schaffen kann. Immerhin scheint die Masche zu funktionieren, wenn ich mir die lange Liste der Besitzer rechts anschaue.
Ich hoffe nur, von diesem Zeugs gelangt niemals eine Kiste nach Kuba. Der Maximo Lider würde sich im Grab umdrehen, wenn er denn schon gestorben wäre!
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