Aura 2017 Eau de Parfum

4ajbukoshka
01.05.2023 - 15:10 Uhr
12
9
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft

Unter der Discokugel // TW: meta

„Es gibt so vieles, an das ich mich erinnere,
wie eine Saat, die ich nie gesät habe.
Augen, die mir noch nicht begegnet sind,
Hände, die sich um meine Handgelenke schlingen,
und Arme, die sich wie ein Zuhause anfühlen.
Ich frage mich, wie ich es vermissen kann
- all diese diese Dinge, die ich nie gekannt habe.“
Gegen die Fensterscheiben rüttelte der Wind. Heulen. Luna sah vom Schreibtisch auf und betrachtete den Himmel. Grau. Wahrscheinlich würde es heute noch schneien. Aber das war ihr egal. Sie würde das Haus nicht verlassen. Nicht heute. Und nicht morgen. Sie versuchte sich auf die Aufgabe zu konzentrieren, das leere Blatt, das vor ihr lag, den Bildschirm, der alle fünf Minuten in den Standbymodus wechselte und schwarz wurde. Dann würde sie weiter ins Leere starren, bis es wieder hell würde, dann dunkel, dann hell. Sollte sie etwas essen? Duschen? Wozu? Nein, zu allererst sollte sie ihre Arbeit erledigen. Irgendwann. Irgendetwas fehlte, aber sie konnte nicht sagen, was es war. In der Ferne klingelte es an der Tür - nicht an ihrer. Sie hörte Stimmen, undeutlich wie durch eine Taucherglocke oder eine gläserne Kuppel, ein Goldfisch im Glas. Was machte das schon für einen Unterschied? Den Kopf auf den Tisch gelehnt atmete sie ein und lauschte weiter dem Wind.

„Halloooo?! Was ist das hier?“
Sie hob den Kopf und ließ sich zurück auf den Schreibtisch fallen. Schmerzen. Wann war sie eingeschlafen? Warum war es hier so unbequem? Können die da drüben nicht etwas leiser sein? Hatte sie vergessen, den Fernseher auszuschalten? Rütteln.
„Was ist mit dir passiert? Wie lange sitzt du hier schon?“
Die Stimme kam ihr bekannt vor. Sie kannte sie, nur weniger gedämpft. Egal. Wer auch immer es war, war nicht eingeladen. Klirren.
„Was ist das für ein Chaos?“
Sie musste träumen. Nichts von alledem war real. Also war nichts von alledem, was sie tun und sagen würde, real. Luna hob den Kopf: „Die Scherben meiner Träume.“
Ein Funkeln riss sie aus der Melancholie ihres letzten. Jemand hatte mit ihr geredet, aber wer auch immer das war, war weg und hatte nur Dunkelheit hinterlassen. Grau. Oder? Nein. Da war noch etwas Anderes. Luna versuchte es wirklich, aber sie bekam die Augen kaum auf. Jemand zerrte an ihrem Handgelenk und sich zu wehren war zwecklos.
Lili.
„Hier konnte man ja gar nicht stehen, so viele Scherben!“ Huh? Sie sah sich um. Der Raum war groß und dort, wo vorher alles grau war, flackerten jetzt im Wechsel alle Farben des Regenbogens.
„Ich habe daraus eine Discokugel gebaut!“ Und sie tanzte darunter. Farben. Licht. „In diesen Scherben kann ich mich besser spiegeln.“ Es war hypnotisch. Laut. Falsch und doch genau richtig. Es war paradox. Bittersüß. Wenn sie genauer darüber nachdachte, waren die Blüten dieser Welt vielleicht vergiftet. Also tat sie es nicht.

Wieviel Zeit vergangen war? Ein Blick aus dem Fenster bestätigte ihr, dass der Winter endgültig zu Ende war.
„Lass dich umarmen, meine Liebe. Ich bin für dich da. Dir wird nichts passieren.“
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Salem: ist nicht begeistert
Salem: „Ging das auch noch ein bisschen mehr meta? Ich habe fast alles verstanden.“
Ach, Salem. Manchmal braucht es nur Fantasie, gute Laune und die Erkenntnis, dass aus etwas Schlechtem auch etwas Gutes entstehen und die Welt ein klein wenig bunter machen kann.
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PS: Ich schließe mich den Waldmeisterwackelpuddingassoziationen an und toppe sie mit Vanillesoße, Orangeat, etwas Orangenblüte und dem gleichen Süßstoff, der auch in Pradas ‚Paradox(e)‘ enthalten ist.
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PPS: Eine weitere Triggerwarnung geht raus für die enorme Haltbarkeit (wobei eine ganze Jahreszeit wohl minimal übertrieben war). Wer übrigens die erste ignoriert hat und seine Zeit zurückwill: Sorrynotsorry :‘).
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Grande Amore *.*
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Für die Inspiration heute Pate gestanden: Lang Leav - Love and Misadventure; Capital Bra - Discokugel; Animus - Distanz
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