17.02.2022 - 03:12 Uhr
Vinyldates
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Vinyldates
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51
Tränen des Ozeans
Der Sommerwind durchstreift ihr fettiges Haar und wirbelt die darin verflochtenen Blüten auf.
Die Blätter von Neroli und Jasmin werden davon getragen, während sie ihre langen graziösen Beine aus den dunklen Wellen bewegt. Algen kleben an ihrer von wasserbenetzten Haut und fallen langsam von ihr ab, hinterlassen aber Salzabdrücke an ihrem zarten Körper.
Sie guckt gen Himmel- Ozon küsst ihr Lächeln.
Kurz vergisst sie, dass das Meer ihre Heimat ist. Dass sie diesem nicht entkommen kann.
Ihre Liebe und Hingabe zu dieser unbekannten Welt, die sich fernab von ihr erstreckt ist riesig.
Ihr Blick verfinstert sich nun und sehnsüchtig malt sie sich die Zukunft aus, die ihr auf ewig verwehrt bleiben würde, die sie so gerne gehabt hätte und doch unerreichbar bleiben wird.
Sie kommt oft hierher, dort wo ihre Welt endet und eine neue beginnt. Hier nimmt sie sich die Zeit für den wiederkehrenden Schmerz, der sie auf ewig an ihre geliebten Verluste erinnern wird. Und auch heute wieder, glitten große Tränen ihre Wangen entlang und verschmolzen mit dem Geruch der See.
Es waren die Tränen des Meeres.
Siam 1928 erzählt mit Assan (was übersetzt Tränen des Ozeans bedeutet), die tragische Geschichte einer Meerjungfrau basierend auf den Roman "Phra-apaimanee" von SunThorn Phu, ein königlicher Dichter und Schreiber während der Rattanoskin-Periode in Thailand.
Basierend auf seinem Roman lebt eine Meerjungfrau mit ihrer Familie im Ozean, bevor diese vom Angriff einer Kreatur vernichtet wird. Die Meerjungfrau überlebt dieses Unglück, da sie vorher von Phra-apaimanee gerettet werden kann. Die beiden fliehen auf eine entfernte Insel und verlieben sich ineinander und bekommen einen gemeinsamen Sohn.
Innerhalb der Geschichte wird die Meerjungfrau von ihrem Geliebten verlassen, da dieser selbst die Welt erkunden möchte. Kurz darauf bringt sie einen menschlichen Jungen zur Welt, den sie schweren Herzens an einen Asketen gibt und diesen bittet, sich um ihr Kind zu kümmern, da es ihr selbst verwehrt bleibt, den Ozean zu verlassen.
Siam 1928 möchte mit diesem Duft die Tragik des Schicksals der Meerjungfrau zum Ausdruck bringen und soll an ihre dreifachen Verlust (Familie, Mann und Kind) erinnern.
Der Duft startet sehr zitrisch frisch und soll damit die Landschaft des Meeres ausdrücken. Ein erster leichter Salzeindruck ist durchaus vorhanden, der aber meiner Meinung nach im Verlauf des Duftes zunimmt. Mit der Zeit kommt immer mehr der Duft von Blüten auf, angegeben sind Jasmin und Orange, die ich selbst aber nicht geordnet wahrnehmen kann. Jasmin ist dem thailändischen Glauben nach, eine Blume der guten Absicht, der Liebe und Dankbarkeit und soll hier treffend die Empfindungen der Meerjungfrau für ihre Familie und ihr Kind zum Ausdruck bringen.
Ebenfalls nehme ich eine talgige Note war, die an leicht fettige Haare erinnert.
Der Duft wird zunehmend salziger und algiger, erinnert dennoch an eine schöne Hautnote, so dass die Assoziation eines Meeres durchaus gekonnt aufgegriffen wird.
Im Verlauf wandeln sich auch die Blüten etwas, der Duft wird harziger schwerer und sanfte Klänge von Weihrauch nehmen Präsenz ein, fast sehnsüchtig und schmerzlich, was hier als Basis durchaus zum Ende der Geschichte passt.
Ein durchaus schwieriger Duft, der dennoch eine wunderschöne Geschichte erzählt und berührt.
(Mit Dank an Chizza)
Die Blätter von Neroli und Jasmin werden davon getragen, während sie ihre langen graziösen Beine aus den dunklen Wellen bewegt. Algen kleben an ihrer von wasserbenetzten Haut und fallen langsam von ihr ab, hinterlassen aber Salzabdrücke an ihrem zarten Körper.
Sie guckt gen Himmel- Ozon küsst ihr Lächeln.
Kurz vergisst sie, dass das Meer ihre Heimat ist. Dass sie diesem nicht entkommen kann.
Ihre Liebe und Hingabe zu dieser unbekannten Welt, die sich fernab von ihr erstreckt ist riesig.
Ihr Blick verfinstert sich nun und sehnsüchtig malt sie sich die Zukunft aus, die ihr auf ewig verwehrt bleiben würde, die sie so gerne gehabt hätte und doch unerreichbar bleiben wird.
Sie kommt oft hierher, dort wo ihre Welt endet und eine neue beginnt. Hier nimmt sie sich die Zeit für den wiederkehrenden Schmerz, der sie auf ewig an ihre geliebten Verluste erinnern wird. Und auch heute wieder, glitten große Tränen ihre Wangen entlang und verschmolzen mit dem Geruch der See.
Es waren die Tränen des Meeres.
Siam 1928 erzählt mit Assan (was übersetzt Tränen des Ozeans bedeutet), die tragische Geschichte einer Meerjungfrau basierend auf den Roman "Phra-apaimanee" von SunThorn Phu, ein königlicher Dichter und Schreiber während der Rattanoskin-Periode in Thailand.
Basierend auf seinem Roman lebt eine Meerjungfrau mit ihrer Familie im Ozean, bevor diese vom Angriff einer Kreatur vernichtet wird. Die Meerjungfrau überlebt dieses Unglück, da sie vorher von Phra-apaimanee gerettet werden kann. Die beiden fliehen auf eine entfernte Insel und verlieben sich ineinander und bekommen einen gemeinsamen Sohn.
Innerhalb der Geschichte wird die Meerjungfrau von ihrem Geliebten verlassen, da dieser selbst die Welt erkunden möchte. Kurz darauf bringt sie einen menschlichen Jungen zur Welt, den sie schweren Herzens an einen Asketen gibt und diesen bittet, sich um ihr Kind zu kümmern, da es ihr selbst verwehrt bleibt, den Ozean zu verlassen.
Siam 1928 möchte mit diesem Duft die Tragik des Schicksals der Meerjungfrau zum Ausdruck bringen und soll an ihre dreifachen Verlust (Familie, Mann und Kind) erinnern.
Der Duft startet sehr zitrisch frisch und soll damit die Landschaft des Meeres ausdrücken. Ein erster leichter Salzeindruck ist durchaus vorhanden, der aber meiner Meinung nach im Verlauf des Duftes zunimmt. Mit der Zeit kommt immer mehr der Duft von Blüten auf, angegeben sind Jasmin und Orange, die ich selbst aber nicht geordnet wahrnehmen kann. Jasmin ist dem thailändischen Glauben nach, eine Blume der guten Absicht, der Liebe und Dankbarkeit und soll hier treffend die Empfindungen der Meerjungfrau für ihre Familie und ihr Kind zum Ausdruck bringen.
Ebenfalls nehme ich eine talgige Note war, die an leicht fettige Haare erinnert.
Der Duft wird zunehmend salziger und algiger, erinnert dennoch an eine schöne Hautnote, so dass die Assoziation eines Meeres durchaus gekonnt aufgegriffen wird.
Im Verlauf wandeln sich auch die Blüten etwas, der Duft wird harziger schwerer und sanfte Klänge von Weihrauch nehmen Präsenz ein, fast sehnsüchtig und schmerzlich, was hier als Basis durchaus zum Ende der Geschichte passt.
Ein durchaus schwieriger Duft, der dennoch eine wunderschöne Geschichte erzählt und berührt.
(Mit Dank an Chizza)
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