L'Eau des Immortels 2022

L'Eau des Immortels von Voyages Imaginaires
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8.4 / 10 7 Bewertungen
Ein Parfum von Voyages Imaginaires für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2022. Der Duft ist erdig-grün. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert.
Aussprache
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Duftrichtung

Erdig
Grün
Würzig
Harzig
Orientalisch

Duftnoten

ImmortelleImmortelle AmyrisAmyris BenzoeBenzoe BergamotteBergamotte LabdanumLabdanum TonkabohneTonkabohne VanilleVanille

Parfümeure

Bewertungen
Duft
8.47 Bewertungen
Haltbarkeit
8.97 Bewertungen
Sillage
7.36 Bewertungen
Flakon
8.410 Bewertungen
Eingetragen von Artistscent, letzte Aktualisierung am 15.04.2024.

Rezensionen

1 ausführliche Duftbeschreibung
Intersport

90 Rezensionen
Intersport
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Top Rezension 26  
Détour XVI: 1985 x 2005 (Nachts an der Kreuzung III)
Camille Goutal, hat es sich, als Tochter und zeitweise Repräsentantin des von Ihrer Mutter Annick Goutal gegründeten Hauses bestimmt zweimal überlegt, einen Immortellen Duft zu veröffentlichen: ist Sables (1985) im Immortellen Feld die historische Referenz schlechthin und eine Messlatte an der man kaum vorbeikommt, und dazu eine der wenigen Ausnahmen auf der vielzitierten Goutal’schen Aquarell Palette.

Als die Marke Goutal vor Jahren von der Amoré Pacific Group übernommen wurde, erfolgte wie so oft das mandatorische Umverpackung-Redesign, alles sollte wohl leichter, aufgeräumter und reduzierter erscheinen, ganz im Zeitgeist (gerade Sables hatte es in diesen Jahren schwer - was zum Glück dank re-design einfach zu erkennen war). In einem Interview aus September 2023 (http://tinyurl.com/mrx5dj6p) spricht die für Goutal zuständige Managing Director Kay Lee diese Umstände auch an: “Since Amoré Pacific acquired the brand in 2011, Goutal has undergone several managerial changes, each of which had a different vision for the brand.” … “…The brand needs to be what it was when it was founded in 1981…” und stellt sogar eine Wiederbelebung des fantastischen Vétiver (1985) in den Raum, aber mal abwarten was da genau Frau Lee’s Vorstellungen sind und ob dieses Re-Re-Re-Engineerung gelingen wird. Sables zumindest, wurden in den letzten Jahren, seit es wieder in eine zylindrische Flasche umzog, erfreulich rück-verbessert.

Sables und die Marke Goutal, Sables und Annick Goutal, deren Tochter, Camille Goutal, und die Parfumeurin Isabelle Doyen sind alles Namen die hier in einem eng verwobenen Orbit herumschwirren, dabei wurde Annick Goutal in den Anfängen (u.a. bei Sables und erwähnten Vétiver) anscheinend vor allem durch den Parfumeur Henri Sonoma unterstützt und erst später von Doyen. Ob es nun scheinbar ein Bruch mit dem Hause Goutal und den Besitzverhältnissen ist, oder ob Voyages Imaginaires nur ein organic spin-off der beiden Damen ist offen, aber Camille Goutal und Isabelle Doyen sind die offiziellen Ko-Autorinnen von L'Eau des Immortels.

Soviel als Vortext … und gleich vorneweg: Ähnlichkeiten zwischen L'Eau des Immortels und Sables sind da, reichlich. Mit seiner phonetischen Nähe unterschreibt der Name L'Eau des Immortels diese buchstäbliche Verwandtschaft geradezu nochmal: für Jahre war Sables, mangels Alternativen, einfach das ‘Immortellen Wasser’, also das ‘Eau des immortelles’ und hier wird diese Beziehung herausgefordert bzw. in Anspruch genommen, seht her, ich, Annick’s Tochter verteidige ihr Erbe und mache ganz in Familientradition einen Immortellen Duft mit Ansage und nenne es obendrein ganz pragmatisch L'Eau des Immortel(le)s.

Es ist auch alles da, die üppige Helichrysum Note, ganz den Charakter eines hochwertigen Immortelle Absolute unterstreichend, das zwar anders und weit tiefschichtiger riecht als die Pflanze an sich, das aber auch ganz klar die weitläufige Meinung wie eine Immortelle Note in Parfums zu riechen hat, erheblich konditioniert hat. Nur die wenigsten Immortelle Düfte entsprechen dem Profil der Pflanze. Die amberartigen, gewürzigen Aspekte, die leichten Fenugreek und maple sirup Assoziationen, die gemüse-artigen, mediterranen wie subkontinentalen Noten, der Hauch von Tabak und Heu, alles Facetten, die etliche Immortelle Düfte anderer Autor*Innen im Detail in individuellen Düften ausgearbeitet haben (siehe meine anderen Détour Texte bzw. entsprechende angelegte Sammlung), sind hier in Summe vorhanden, in ausgewogenen Proportionen. Wäre Sables nicht mehr erhältlich, L'Eau des Immortels könnte in der Tat eine würdige Nachfolge antreten.

Zum Glück waren sich Camille Goutal dieser beladenen oder besser speziellen Nähe bewusst und Isabelle Doyen eine zu ausgefuchste Parfumeurin um nur einen glänzenden Sables off-spring zu entwerfen, der geglückte Kunstgriff bei L'Eau des Immortels ist eine Betonung und Erweiterung der auch schon in Sables vorhandenen Patchouli Note. Diese wird hier verstärkt, der Patchouli entfaltet obendrein seine Kampfer-artigen Aspekte deutlicher und wird von einer dunklen Cocoa Note unterstützt. Diese Kombination, Patchouli und dunkles, Schokoladen-artiges wurde freilich von Christopher Sheldrake in Bornéo 1834 (2005) toll umgesetzt, dessen Wurzeln in Vétiver Oriental (2002) liegen und deren Popularität mit Coromandel Eau de Toilette (2007) einen Höhepunkt erlebt hat, bevor selbiges als Eau de Parfum (2016) wieder verhunzt wurde. Ja, eine Kreuzung aus Sables und Bornéo 1834, vielleicht in Ratio 70:30, so würde ich L'Eau des Immortels umreissen. Das ganze harmoniert, ja funktioniert verblüffend gut. In jeden Moment wo ich mir sage wie nahe das Ganze zu Sables ist, meldet sich diese Patchouli / Cocoa Note, wie ein zuverlässiges Korrektiv, und rückt L'Eau des Immortels wieder an seinen eigenen Platz. Gleichzeitig verhindert die stets präsente Immortelle, hier zu sehr an Bornéo 1834 denken zu müssen. Dieses Hin und Her geht über Stunden, für ein ‘all natural’ Parfum, hält L'Eau des Immortels sehr gut, auch noch so eine Nähe zu Sables, oder besser der Verwendung von Immortelle Absolute geschuldet. Süss or gar gourmand wird das ganze dabei nie: Goutal und Doyen setzten hier unverblümt auf Immortelle in ihrer ganzen, sperrigen Größe, ihren Charakteristika und Charme. Den zunehmenden Trend eine Immortelle Note nur als leicht ambrierten Füllstoff zu erwähnen wie bei so vielen neuen Düften passiert, liegt den Damen zum Glück fern. Auch ist die Cocoa Note leicht bitter, was wiederum die herben Facetten des Immortelle Absolutes unterstützt. Die Leichtigkeit wie sich die beiden Gestalt-gebenden Facetten des Dufts komplimentieren ist beeindruckend, hier kennt jemand seine Immortellen sozusagen, Camille Goutal familienbedingt, und Isabelle Doyen als erfahrene Parfumeurin im Austausch mit beiden Goutals. Viele Stunden später erinnern mich die Überbleibsel von L'Eau des Immortels noch an einen anderen, leider eingestellten all natural Immortellen Duft, Karine Vinchon-Spehner’s Maquis Exquis & Immortelle (?).

Abgesehen dass die Kombination Immortelle/Patchouli/Cocoa hier einfach funktioniert, macht diese das Parfum auch zugänglicher als es Sables fuer ein breiteres Publikum ist - Ramsauerin’s Bemerkung hier bei den Statements trifft das gut, dennoch würde ich Sables, gerade auch wieder in den aktuelleren Versionen, den Vorzug geben. Dessen Kultstatus wird L'Eau des Immortels vermutlich nicht erreichen - zu viele sehr gute Düfte die sich mehr oder weniger ganz der Immortelle verschrieben haben sind zwischenzeitlich erschienen, das wunderschöne Immortelle Corse (2019) etwa, das eine ähnliche Dualität zweier sich ergänzender Akkorde ausspielt, oder die quasi verschlüsselten und weit mehrdeutigen Immortelle-lastigen Düfte von Serge Lutens (2017, 2018, 2021); auch war Sables, lange als relativ ‘normales’ Parfum bei Goutal im Programm und nicht wie hier als eher hochpreisiges Segment im sehr spezialisierten Vertrieb. Alles in allem ein sehr bekömmlicher, gut durchdachter und sorgfältig ausgeführter Neuzugang im Immortellen Feld, dessen Nähe zum erwähnten Sables auf Grund der Personalien gut nachvollziehbar ist.
15 Antworten

Statements

4 kurze Meinungen zum Parfum
ChristinChristin vor 17 Tagen
8
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Wow, der hat Wumms! Immortelle verkleidet als erdiges Patchouli mit grüner Würze und dezenter Süße.
Neue Duftwelt für mich, Klasse!
0 Antworten
CelsaCelsa vor 4 Monaten
Eine leuchtende Immortelle in einem Ambermantel.
Fühlt sich an wie ein ‚Ricola-Hustensaft‘ in der Wüste.
Glorreich und nostalgisch.
1 Antwort
RamsauerinRamsauerin vor 6 Monaten
9
Flakon
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Für mich nicht erdig oder gourmand, dafür fast pure, dicke, dunkelsonnengelbe Immortelle; gefälligeres Sables. Mittelmeertraum!
4 Antworten
SmoetnSmoetn vor 9 Monaten
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Die Immortelle kommt fast patchoulimäßig rüber, recht erdig. Der Duft ist auch stark ambriert und angenehm süß. Gefällt.
10 Antworten

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
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