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Blind Riechen oder gefuehrtes Riechen - wie geht ihr es an?

Blind Riechen oder gefuehrtes Riechen - wie geht ihr es an? vor 9 Monaten

Hallo ihr Lieben,

ich schreibe zur Zeit einen Artikel, der sich mit dem Thema beschaeftigt, wie Parfumliebhaber:innen sich auf ein Parfum einlassen und es schätzen. In diesem Kontext wuerde mich mal interessieren, wie ihr einen neuen Duft angeht. 

Bevorzugt ihr Blindes Riechen (also ohne jegliche Infos) oder Gefuehrtes Riechen (ihr lest erstmal oder zeitgleich die Beschreibung, Duftpyramide etc)? 

Klar, oft haben wir nicht die Wahl, aber wenn ihr manchmal die Wahl habt - zum Bespiel im Parfumladen oder wenn ihr blind Proben ergattert - wie geht ihr es lieber an? 

vor 9 Monaten 4

Ich rieche lieber ganz unvoreingenommen. Duftpyramiden und Statements manipulieren die eigene Wahrnehmung ganz massiv. Das habe ich schon unzählige male feststellen können. Das ist dann auch kein geführtes riechen, sondern beeinflusstes riechen. Es gibt Duftnoten wie heiße Glühbirne oder so einen Quatsch, das ist halt Marketing. Nach dem Durchlesen von Statements hat man sich ja auch schon eine Vorstellung von dem Duft gemacht und versucht jene dann meist auf den getesteten Duft zu übertragen. Genauso ist es sogar in den Fällen, in denen die Pyramide mehr oder weniger stimmt.

vor 9 Monaten 2

Grundsätzlich blind. Auf meine Nase kann ich mich verlassen.

vor 9 Monaten 1

Ich ignoriere die Duftpyramide auch erstmal. Wenn ich weiß, dass da bestimmte Riechstoffe drin sind, die ich nicht mag, hätte der Duft vermutlich sowieso keine Chance bei mir. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass auch ungeliebte Noten sehr schön sein können, wenn sie gut verbaut sind und mich die Gesamtkomposition anspricht. Bei Merklistendüften geht das natürlich nicht. Da habe ich vorher immer schon so einiges darüber gelesen. Aber vieles, was hier im Briefkasten landet, wird zunächst völlig unvoreingenommen getestet. 

vor 9 Monaten

Interessant... was ist bei euch das Hauptkriterium, also wonach "sucht" ihr? Einen tragbaren Duft, der gut riecht, oder eher ein "Erlebnis"?

vor 9 Monaten 2
Tarata

Bevorzugt ihr Blindes Riechen (also ohne jegliche Infos) oder Gefuehrtes Riechen (ihr lest erstmal oder zeitgleich die Beschreibung, Duftpyramide etc)? 

Klar, oft haben wir nicht die Wahl, aber wenn ihr manchmal die Wahl habt - zum Bespiel im Parfumladen oder wenn ihr blind Proben ergattert - wie geht ihr es lieber an? 

Meine Erfahrung deckt sich da mit der von @Terra - wenn ich weiß was ich teste und parallel oder vorher nachlese bzw. dazu schon einiges im Kopf habe, bin ich nicht mehr neutral sondern lasse mich beeinflussen. Und auch @Pollita kann ich nur zustimmen was die "ungeliebten" Duftnoten angeht - wenn ich vorher weiß dass die verbaut wurden, suche ich automatisch danach (ja, leider funktioniert der Mensch ja so dass er gerne nach den negativen Dingen sucht).

Ich merke das gerade ganz extrem, denn derzeit miste ich mal wieder meinen Wust an Pröbchen aus bzw. brauche sie auf. Und dabei versuche ich wirklich möglichst "blind" heranzugehen indem ich die (zugegebenermaßen leicht vorsortierten) Pröbchen blind herausziehe und mich erstmal nur auf meine Nase verlasse. Wenn ich dann (später!) meine älteren Notizen dazu nachlese bin ich regelmäßig ziemlich verblüfft was ich da schon so alles vermeintlich? "herausgerochen" habe.
Dabei spielen zwei Faktoren eine Rolle, zum einen dass sich meine Nase bzw. Wahrnehmung natürlich weiterentwickelt hat (da sind Pröbchen dabei die ich zuletzt vor mehr als einem Jahr oder noch länger getestet habe), zum anderen eben dass ich "blind" auch keine Erwartungen an den fraglichen Duft habe.

In Parfümerien habe ich nicht die Wahl - das liegt aber an mir, denn wenn ich überhaupt mal was in Parfümerien teste, dann läuft das fast immer so dass ich da ganz gezielt bestimmte Düfte testen möchte von denen ich entweder kein Pröbchen "ergattern" konnte oder die ich eigentlich nur teste, weil sie so sehr gehyped werden und ich dann eben doch wissen will wovon die alle reden, auch wenn mich der Duft als solches (z.B. weil er nicht meine Duftrichtung ist) eigentlich garnicht interessiert (da bleibt es meist auch bei dem einmaligen Test, weshalb ich die auch nicht als "getestet" führe, denn normalerweise reicht mir ein einziger Test eben nicht aus).

vor 9 Monaten 1

Ich mag lieber das geführte Riechen. Das klingt vielleicht doof aber ich will meiner Nase nix zuführen wo ich von Anfang an weiß, dass wird nie in Frage kommen. Es gibt Duftnoten die nehme ich auf dem Papierstreifen nicht wahr, die werden aber auf meiner Haut dann absolut gruslig (Safran zb.) und Düfte mit solchen Noten will ich mir nicht aufsprühen.

Ich mag auch einfach dieses Zusammenspiel aus meiner Nase und der vorgegebenen Duftpyramide. Rieche ich was dort steht? Rieche ich noch andere Dinge? Was macht den Duft hier gerade besonders schön?

Die einzige Ausnahme wäre eigentlich nur ein Besuch in meiner Stammparfümerie, wenn ich Lust auf blindes Testen und quatschen habe. Da checke ich aber vor dem Kauf trotzdem immer nochmal die Pyramide.

vor 9 Monaten 1

Ich teste größtenteils schon eher gezielt. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich noch ein bisschen in der Findungsphase bin, bzw. zuvor eine lange Phase hatte, in der ich keinen einzigen Duft gefunden habe, den ich tragen konnte. Deshalb bin ich ganz froh darüber, inzwischen ein System zu haben, das für mich wieder besser funktioniert.

Wenn ich in einer Parfümerie bin, teste ich allerdings nach wie vor auch noch viel blind und lasse mich gerne einfach treiben oder auch beraten, in dem ich nur ganz grobe Richtungen angebe.

Teste ich zu Hause viele Sachen gleichzeitig oder habe ich mehrere Teststreifen mitgebracht, rieche ich die Basis der Düfte in der Regel auch nochmal blind. Ich weiß dann zwar meistens, welche Düfte ich an dem Tag gesprüht habe, schaue beim erneuten Schnuppern aber erstmal nicht mehr, welcher auf welchem Testzettelchen ist.

vor 9 Monaten 1

Beides.
Ich mag es sehr, vorher die Duftnoten anzuschauen, Rezensionen über den Duft zu lesen und auch Videos anzuschauen. Und dann wird getestet. Es kommt öfters vor, dass der Duft dann doch nicht passt. Ein Beispiel Angélique NoireAngélique Noire.

Manchmal schlendere ich durch die Innenstadt, gehe spontan in meine Lieblingsparfumerie und möchte, dass mir ein Duft einfach so empfohlen wird. Da weiß ich meistens vorher nicht viel über den Duft. Da passiert es schon mal, dass ich hin und weg bin, weil der Duft wunderschön ist. Beispiel: "Trade Routes Collection - Halfeti | Penhaligon's" .

Ich denke, ich lasse mich manchmal mehr dazu verleiten, vorab mir Infos über den Duft zu holen, bevor ich ihn teste.

vor 9 Monaten 1

Ich lese mich super gerne über Düfte ein und habe so dann zwangsweise häufig schon ein Bild davon, wie etwas vermutlich ist. Oft ist es aber auch so dass wenn ich den Duft dann teste, ich letztendlich gar nicht mehr weiss was da eigentlich drin ist oder drin sein muss. Da ich nun mittlerweile sicherlich über 1000 Düfte getestet habe, kann man sich das ohnehin gar nicht mehr alles merken.

Ich würde also nicht sagen dass ich entweder oder mache, sondern von beidem etwas, und meistens auch beides eher unbeabsichtigt. Es kommt einfach wie's kommt. Very Happy

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