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"Hautchemie"

"Hautchemie" vor 17 Tagen 1

Bei Rezensionen oder Kommentaren wird bei der diversen, oft völlig kontroversen Wahrnehmung von Düften immer wieder auf eine mutmaßlich individuell unterschiedliche "Hautchemie" verwiesen. Ich halte diesen Faktor, den es zweifellos gibt, für völlig überbewertet.

Viel entscheidender dürften nach meiner Einschätzung "Nasenchemie" (unterschiedliche individuelle Ausstattung mit Geruchsrezeptoren) und "Gehirnchemie" (individuell unterschiedliche Geruchs-Erfahrungshorizonte) sein.

Kurz: "Hautchemie" wird überbewertet.

P.S.: Könnte man sicher mal wissenschaftlich untersuchen...

Was denkt Ihr?

vor 17 Tagen 5

https://www.parfumo.de/Benutze... der User @Ronin  hat vor Jahren dazu geschrieben. 

vor 17 Tagen 2

Danke Neptuna, bin auch Chemiker und der Beitrag ist Gold wert. Lese ich mir in Ruhe durch. Danke!

vor 17 Tagen
Neptuna

https://www.parfumo.de/Benutze... der User @Ronin  hat vor Jahren dazu geschrieben. 

Vielen Dank, dass du diesen tollen Artikel ausgegraben hast!

vor 17 Tagen 3

Ich denke auch, dass Hautchemie beim Dufteindruck überschätzt wird, aber nicht nur wegen der von @Ronin genannten Gründe. Auch deswegen, weil andere (physikalisch-chemische) Faktoren beim Auftragen und Anhaften bzw. Ausgasen sowie deren Unsicherheiten/Bandbreiten unterschätzt werden.

Z.B. was macht der Sprüher für ein Aerosol (fein, grob, Größenverteilung)? Macht er das konsistent? Wie werden Mehrfachsprüher platziert (nebeneinander, übereinander)? Sprüht man auf die nackte Haut und bleibt die auch nackt, und das vollständig?  Oder ist da auch Kleidung oder Schmuck, Armbänder etc.?  Wie bewegt man sich, eher ruhig sitzend oder unruhig auf und ab gehend oder gar mit den Armen rudernd? Welche Temperatur herrscht und wie wird die nackte Haut angeblasen, belüftet (Klimaanlage, geschlossenen Räume, Außen)? Haarige Haut und glattrasierte Haut ist nochmal ein Unterschied, wohl wichtiger als die Chemie de Haut selbst. Dann die Frage der Kosmetik, Öl-Wasser basierte Cremes,  vorher, nachher aufgetragen? Parfüm verrieben oder trocknen lassen? Und dann kommt erst der Rezipient mit seiner Nase und seinem Geruchsgedächtnis, der aus dem auf ihn einwirkenden Aerosol bzw. Gas sein Geruchserlebnis macht.

Ja, ein Parfüm trotzdem für alle (fast) gleich wirken zu lassen ist ein Top-Thema für die Kombination von Biotechnologie und Künstlicher Intelligenz. Trainingsmaterial dazu aus über hundert Jahren Parfümgeschichte schlummert in den Archiven der Chemiker.

[Klugscheißen-Modus] Aus 🤓

vor 17 Tagen 3

Ich denke auch, dass Faktoren wie Nahrungs- oder Getränkekonsum am Vortag einen deutlichen Einfluss auf das Geruchsempfinden haben können.

Und obwohl ich @Ronin in fast allen Punkten zustimmen möchte, in einem möchte ich ihm widersprechen:

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass der genetische Faktor ("Nasenfaktor") eine wichtige Rolle bei der Wahrnehmung spielt. Bei Koriander (Schmeckt /riecht für mich wie Seife- für andere nicht) ist das bewiesen. Und übrigens ist gerade Spargelzeit. Ich gehe nicht ins Detail Wink

vor 17 Tagen 1

Ich halte es jetzt simpel und sage aufgrund eigener Erfahrungen: die Hautchemie ist essentiell. Sehr interessant, wie stark die Unterschiede sind. Unter identischen Bedingungen. Ok, meine Nase ist subjektiv. Dennoch, ich teste an mir, von Natur aus hellhäutig, hellhaarig, sehr schlank mit wenig Unterhautfettgewebe und trockener Haut und einer Vergleichsperson, auch weiblich, südländischer Typ mit eher weniger trockener Haut und dunklen Haaren, mehr Unterhautfettgewebe … engste Blutsverwandte - und Unterschiede wie Tag und Nacht. Vollkommen anderes Duftergebnis, für uns beide. Ergebnis gleich. Die dunklere Haut ( mittel bis südeuropäisch) schluckt wesentliche Teile der Bestandteile, während sie bei mir, (nord bis osteuropäisch heller Typ) nicht absorbiert werden, sondern wie ein Fremdkörper auf der Haut liegen und sehr stark wahrnehmbar sind, bei gleicher Dosierung. Sehr beeindruckend und nun auch verständlich, warum Düfte so unterschiedlich wahrgenommen werden. Von einem selbst und Dritten. 

vor 17 Tagen 5

Als Wissenschaftler sage ich: für eine objektive Untersuchung müsste noch mindestens eine dritte Person beteiligt sein.

vor 17 Tagen 1
Macaronesia

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass der genetische Faktor ("Nasenfaktor") eine wichtige Rolle bei der Wahrnehmung spielt. Bei Koriander (Schmeckt /riecht für mich wie Seife- für andere nicht) ist das bewiesen. Und übrigens ist gerade Spargelzeit. Ich gehe nicht ins Detail Wink

Ich beneide Menschen, für die Koriander nicht wie Seife schmeckt. Ich würde den so gerne essen und mögen können 😪 aber er schmeckt für mich grauenhaft.

vor 16 Tagen 1
Orylie22

Ich halte es jetzt simpel und sage aufgrund eigener Erfahrungen: die Hautchemie ist essentiell. Sehr interessant, wie stark die Unterschiede sind. Unter identischen Bedingungen.

Das sind aber nur dann identische Bedingungen, wenn Du bei allen direkt an der Haut riechst (und alle gleichzeitig mir gleicher Dosierung gesprüht haben, was kaum möglich ist). Dann duftet es tatsächlich unterschiedlich, weil zum Parfüm der Duft der Haut oder einer Creme dazu kommt. Aus einer Entfernung von einem Meter nimmt man den Geruch der Haut nicht mehr wahr - und schon duftet es bei allen gleich (zumindest für mich). Wie der Duft an mir wahrgenommen wird, kann ich deshalb nicht wissen: ich bin "zu nah" Smile

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