vor 17 Tagen 3
Ich denke auch, dass Hautchemie beim Dufteindruck überschätzt wird, aber nicht nur wegen der von @Ronin genannten Gründe. Auch deswegen, weil andere (physikalisch-chemische) Faktoren beim Auftragen und Anhaften bzw. Ausgasen sowie deren Unsicherheiten/Bandbreiten unterschätzt werden.
Z.B. was macht der Sprüher für ein Aerosol (fein, grob, Größenverteilung)? Macht er das konsistent? Wie werden Mehrfachsprüher platziert (nebeneinander, übereinander)? Sprüht man auf die nackte Haut und bleibt die auch nackt, und das vollständig? Oder ist da auch Kleidung oder Schmuck, Armbänder etc.? Wie bewegt man sich, eher ruhig sitzend oder unruhig auf und ab gehend oder gar mit den Armen rudernd? Welche Temperatur herrscht und wie wird die nackte Haut angeblasen, belüftet (Klimaanlage, geschlossenen Räume, Außen)? Haarige Haut und glattrasierte Haut ist nochmal ein Unterschied, wohl wichtiger als die Chemie de Haut selbst. Dann die Frage der Kosmetik, Öl-Wasser basierte Cremes, vorher, nachher aufgetragen? Parfüm verrieben oder trocknen lassen? Und dann kommt erst der Rezipient mit seiner Nase und seinem Geruchsgedächtnis, der aus dem auf ihn einwirkenden Aerosol bzw. Gas sein Geruchserlebnis macht.
Ja, ein Parfüm trotzdem für alle (fast) gleich wirken zu lassen ist ein Top-Thema für die Kombination von Biotechnologie und Künstlicher Intelligenz. Trainingsmaterial dazu aus über hundert Jahren Parfümgeschichte schlummert in den Archiven der Chemiker.
[Klugscheißen-Modus] Aus 🤓