Ich möchte versuchen in diesem Beitrag näher auf den Blickwinkel des Teilnehmers eines Sharings einzugehen und stellenweise meine persönliche Meinung mit einbringen.
Was erwarte ich als Teilnehmer eines Sharings?Ich persönlich habe oft genug erlebt, dass volle 10ml bei mir angekommen sind. Das hat einen erheblichen Einfluss auf meine Erwartungshaltung genommen, muss ich zugeben. Ich habe zwar bisher selbst nur einzelne Abfüllungen gemacht und eine Restmenge im Flakon gelassen, welche ich dementsprechend nicht exakt messen konnte. Die zu verzeichnenden Verluste hielten sich jedoch sehr in Grenzen. Das waren vielleicht bei einer 10ml-Abfüllung ca. 5 Sprüher im Schnitt, die nicht im Zerstäuber gelandet sind. Ich habe aber auch keinen Trichter verwendet, um weniger Verlust zu haben. Das ist das Risiko desjenigen, der abfüllt. Dafür behält er oftmals den Flakon.
Wenn am Ende nur ne kleine Menge fehlt, welche sich durch eine deutlich sichtbare Luftblase oben im TZ abzeichnet (schätzungsweise 1-3%, in Zahlen: 0,1 bis 0,3ml maximal), ist mir das völlig wurscht. Das ist meine persönliche Toleranzgrenze. Sollte es mehr sein, denke ich mir möglicherweise meinen Teil, kontaktiere aber noch nicht unbedingt den Veranstalter, je nach insgesamter Erfahrung mit ihm. Ich habe allerdings schon mehrmals 1,5-2ml weniger bekomment und das ist bei bspw. 2€/ml und mehr dann irgendwann nicht mehr witzig. Und genau durch solche Sharings wurde ich "gebrandmarkt". Aus diesem Grund habe ich damals
diesen Thread erstellt.
Die Preise werden zu festen Kursen pro Milliliter veranschlagt und wenn ich als Teilnehmer nach genauer Rechnung eine Abfüllung zum Preis X erwerben möchte, erwarte ich schlicht und einfach, dass ich auch für den letzten investierten Euro die entsprechende Menge Parfum bekomme. Das ist alles andere, als an den Haaren herbei gezogen und weit hergeholt, sondern der völlig nachvollziehbare Wunsch des Käufers. Ich möchte DENJENIGEN sehen, der bspw. für 16€ an der Tankstelle 10L Super à 1,60€ tanken will, dafür jedoch nur 9L bekommt und trotzdem glücklich und zufrieden von dannen zieht. Ein Verlust von 10% übersteigt einfach deutlich meine persönliche Toleranzgrenze. Und ich bin bei weitem nicht der einzige, der hier diese Meinung vertritt.
Weiterhin darf man als Sharing-Teilnehmer mMn auch verlangen, dass sich bei vollem Sharing die Bestellung des Duftes und dessen Versendung nicht ohne Bemerkung über mehrere Wochen hinziehen - man sollte von Anfang an die ausreichende Freizeit für ein Sharing haben. Das kann nicht - vor allem nicht kommentarlos - auf Kosten des Teilnehmers gehen. Sofern ein paar Worte darüber verloren werden, warum wieso weshalb, ist für den Teilnehmer auch mehr Transparenz gewahrt. Auf dieses Stichwort werde ich später noch einmal zurückkommen.
Speziell zu Terras FallWas hier stattfindet, ist eine Solidarisierung mit einem Sharing-Veranstalter, der sich nicht ausreichend auf sein Sharing vorbereitet hat und dazu deutlich ungeschickt zu Werke ging. Es hagelte begründete Kritik, die er einstecken musste, aber nicht verarbeiten konnte. Ohne hier Anschuldigungen machen zu wollen, sei nochmals betont, dass viele User hier einfach der schlechten Erfahrungen wegen, nachvollziehbarerweise in dieser Form reagieren. Das heißt natürlich nicht, dass man es gutheißen muss, wenn diese Kritiken in einem völlig vergriffenen Ton geschrieben sind. Hier sollte sich ein jeder doch zunächst mal zurück nehmen und für sich überlegen, ob er a) seinen Senf jetzt zum jeweiligen Thread dazu gibt oder b) er diesen Veranstalter nicht einfach stillschweigend zu seiner persönlichen "Blacklist" hinzufügen möchte.
Dennoch bin ich voll dafür, dass die freie Meinung, sofern sie in sachlichem Ton geschrieben ist(!), geäußert werden darf. Einige User sind nun einmal aufmerksamer und decken die schwarzen Schafe eher auf, als andere. Zu dem Zweck "User schützen User" sollte es, meiner persönlichen Meinung nach, weiterhin erlaubt sein, auf Missstände aufmerksam zu machen. Wenn der Sharing-Veranstalter daraufhin beleidigt reagiert und einen Shitstorm entfacht, welch eine Ungerechtigkeit ihm dabei widerfahren würde und sich ausschließlich versucht zu rechtfertigen ohne Zugeständnisse machen zu wollen, dann zeugt das einfach nicht von einem besonders souveränen Umgang mit dieser Kritik und er bestätigt die Kritiker eher indirekt. Es legt nämlich die Vermutung näher, dass da etwas im Busch ist, was nicht preisgegeben werden soll. Dies soll, ich wiederhole mich, keine Anschuldigung sein. Es ist nur ein möglicher Gedankengang, den man sowohl als Teilnehmer, aber auch als unbeteiligter User haben
kann, wenn man das hier liest.
Terra reagiert übersensibel. Er hat zuletzt schlechte Erfahrungen gemacht und anschließend hat er versucht auf die Tränendrüse zu drücken und die bekommenen Reaktionen als Undankbarkeit seitens der Teilnehmer und User hingestellt. Dabei waren die Kommentare in seinem Thread durchaus nachvollziehbar. Es fehlten insgesamt, auf alle Zerstäuber aufgeteilt, mehrere Milliliter und er hat, ohne es zu wollen, sich und seiner Reputation weiter geschadet, indem er sein Ungeschick, dem auch noch der Flakon zum Opfer gefallen ist, mit Bildern festgehalten und belegt hat. Angesichts der Bilder, ist es auch gut denkbar, dass sich die fehlenden Milliliter in Terras Badezimmer verteilt haben, als der Flakon seine derzeitige Form angenommen hat. Jedoch zu behaupten, in jedem der Taschenzerstäuber befänden sich volle 10ml, ist eine Frechheit. Das ist überhaupt nicht diskutabel, seit hier oft genug angesprochen und gezeigt wurde, wie voll ein 10ml-Taschenzerstäuber zu sein hat (Link siehe oben).
Als Sharing-Veranstalter sollte man genau wissen, worauf man sich einlässt und nicht hinterher derart jammern, dass bei der durchgeführten Art und Weise nicht alle Himmel hoch jauchzend waren. Und falls es doch anders kommt, sollte man diese Kritik souveräner aufnehmen und eine gewisse persönliche Reife in der Reaktion darauf durchschimmern lassen. Ganz offenbar hatte Terra da eine völlig falsche Erwartungshaltung, von welcher diese aktuelle Unzufriedenheit herrührt.
GenerellFür mich ist es selbstverständlich, wenn ich abfülle, genau zu sein. Ich fülle genauso ab, wie ich es vom Veranstalter erwarten würde. Sprühverluste sind eigenes Verschulden. Darunter müssen die Teilnehmer nicht leiden, nur weil ICH auch MEINE Menge X haben will.
Und 5% Sprühverlust sind völlig absurd. Mit Wohlwollen sind es eher 1%, MAXIMAL 2%. Eine Reduktion wäre durch Trichter o.ä. möglich und fällt also auf den Veranstalter des Sharings und dessen Ausrüstung zurück. Diese Rechnung, die 5% im Vorfeld einzukalkulieren, geht in keine andere Richtung als in die betrügerischer Absichten. Es gibt genug(!) Veranstalter, die dazu im Stande sind, so abzufüllen, dass jeder die vereinbarte Menge bekommt. Es ist schon komisch, dass hier nur bestimmte Sharing-Starter sich so zu Unrecht behandelt fühlen und so viele andere kein negatives Feedback bekommen. Was läuft bei ihnen anders?! Vielleicht sollte sich jeder einzelne hier einmal diese Frage stellen.
Natürlich habe ich für diese Aussage vernachlässigt, dass es auch eine "Dunkelziffer" der User gibt, die sich an etwas stören, jedoch diese Kritik für sich behalten haben.
Genauso selbstverständlich sind die erforderlichen Vorbereitungen und Materialien (Versandtaschen, TZ/Apos, Briefmarken, ggf. Spritzen, etc.). Diese sind alle untrennbar mit der Veranstaltung eines Sharings verbunden. Wenn das zu viel ist, sollte man es bleiben lassen. Das kann man unmöglich alles hinterher als Contra-Punkt aufzählen.
Die Grundidee eines Sharings ist doch: Man teilt einen (möglicherweise fremden) Duft, macht ihn durch Aufteilung für mehr Leute (zum Kurs des Einkaufspreises) zugänglich und alle sind zufrieden, eine "Win-Win-Situation". Ich bin dabei nicht auf Gewinn aus, weil ich es so von den meisten auch selbst erlebt habe. Das war einer meiner ersten und prägendsten Eindrücke von der Parfumo-Community und von daher kam ich nicht einmal auf die Idee, jetzt hier zu versuchen, Gewinn daraus zu schlagen oder so abzufüllen und abzukassieren, dass ich meine eigene Abfüllung am Ende zum Nulltarif bekomme. Leider gibt es aber schwarze Schafe. Einige. Diese reagieren besonders schnell gereizt. Der Außenstehende bekommt nur den Shitstorm im Thread mit und schimpft auf die "ungehobelten Streithähne". Das kann es auch nicht sein.
Es gibt nicht wenige User, die solche Machenschaften durch öffentliche Kommentare auch aufdecken wollen, was vielleicht nicht mit jedermanns persönlichem Ehrencodex hier konform geht. Aber dahinter steckt doch, wenn man sich mal da hinein versetzt, auch nichts anderes, als der Wunsch nach Besserung und danach, dass Leute mit offeneren Augen durch das Sharing-Forum gehen und sich nicht verarschen lassen. Parfumo ist keine Plattform, zu der es passt, dass derart dreist betrogen wird an manchen Stellen. Und dagegen möchten User, die für manche Sharing-Veranstalter "unbequeme" Beiträge verfassen, vorgehen. Weil sie gebrannte Kinder sind. Ich habe aus dieser Perspektive vollstes Verständnis dafür.
Denn es gibt keine Admins, die dem ganzen Einhalt gebieten und die User vor solchen Angeboten "schützen". Alles läuft auf eigene Gefahr ab. Ich sage nicht, dass wir dringend mehr Admins brauchen (das wurde jetzt auch oft genug angesprochen), aber sollte diese Art der Forumsführung beibehalten werden, so kann man die Situation sicher nicht dadurch bereinigen, die Hände überm Kopf zusammen zu schlagen und nur auf die "bösen Stinkstiefel" zu schimpfen, sich mit allen Veranstaltern generell zu solidarisieren und diesen damit freie Hand zu lassen, auch denen mit unendleren Absichten.
Man kann sich nicht nur um den Schutz der Interessen einer der beiden Parteien kümmern. So kann es nicht zu einer Einigung kommen. Zweifelsohne müssen beide Seiten beleuchtet werden.
Wer jedoch Kritik äußert, möchte ich hier nochmals betonen, sollte dies jedoch in einem
gewählten Ton tun. Die Erfahrungen haben deutlich gezeigt, dass sich die meisten negativen Reaktionen auf solche Kritik nur auf die
Art und Weise dieser Kritik beziehen, jedoch leider nicht so häufig auf deren Inhalt, um den es ja eigentlich gehen soll. Und das pauschale Argument "Verleumdung" gegen jegliche Kritik anzubringen halte ich für ausgemachten Blödsinn. Es fährt jeder Veranstalter gut damit, die Details seines Sharings offenzulegen. Herrscht wenig Transparenz, so können viele Schlüsse gezogen werden. Und wenn bei Ebay eingekauft wird, was an sich noch lange kein Verbrechen ist, dann sollte zumindest zum selben Preis auch VERkauft und sich nicht an den Usern der Community bereichert werden. Und selbstverständlich sollte dieser Verkauf dann im Proben- und Abfüllungsforum geschehen, da es sich ad definitum nicht mehr um einen "gemeinsamen Kauf" handelt.
Und wenn für Abfüll-Gefäß (Apo/TZ) und Versandtasche plus Porto plötzlich unverhältnismäßig hohe Pauschalsummen verlangt werden, die man selbst anstelle des Veranstalters niedriger gewählt hätte, und man auf vorsichtige PN-Nachfrage nur angegiftet wird, kann man z.B. wunderbar einfach selektieren, bei wem man kauft, und bei wem nicht.
Und die Moral von der Geschicht Mehr Transparenz seitens der Veranstalter: Absolut! Besonders gut wäre es auch, die Herkunft des Duftes und dessen Einkaufspreis zu nennen. (Einige Halsabschneider halten sich gern bedeckt, was diesen angeht und reagieren sehr ungehalten, wenn ihnen jemand vorschlägt, den Duft dort oder dort zu kaufen, wo es derzeit Rabatte o.ä. gibt - so fliegen die ebay-Käufer immer schön auf, die ihre Düfte im Voraus kaufen und es nur als "Sharing" zu einem fälschlicherweise höher angegebenen Einkaufspreis reinsetzen. Zur Erinnerung: Don schrieb im Sticky-Thread, dass ein Sharing ein „gemeinsamer Kauf“ ist. Vorher den Duft günstiger bei ebay erbeuten fällt eindeutig nicht darunter.)
Eine Frist für den Eingang von Zahlungen finde ich auch gut und sinnvoll, wie Dannyboy bereits erwähnt hat. Wenn die Zahlungsmoral der Teilnehmer schlecht ist, kann das Sharing nicht stattfinden.
Die Teilnehmer von Sharings müssen im Vorfeld wissen, worauf sie sich einlassen. Dazu gehört auch(!) mit geringen, und ich sage bewusst "geringen", Sprühverlusten zu rechnen. Sollten diese jedoch deutlich 10% der Abfüllung oder mehr ausmachen, so kann man den jeweiligen Veranstalter getrost meiden für die Zukunft. Es soll aber nicht bedeuten, alles kommentarlos hinnehmen zu müssen, was sich so mancher Veranstalter heraus nimmt. Nur sollte man als Teilnehmer bewusster durch das Sharing-Forum surfen.
Die Schwierigkeit hierbei ist die, dass schwarze Schafe nicht öffentlich aufgelistet werden können, da man auch schnell bei übler Nachrede angelangen würde, sollte man so verfahren. Ein User-Bewertungssystem wäre hilfreich, wird es jedoch vermutlich auch niemals geben (Stichwort: Parfumo soll im Grunde keine Handelsplattform sein – auch wenn ironischerweise Tools wie „Adresse freischalten“ existieren). Somit bleibt eine Äußerung im jeweiligen Thread für mich weiterhin die einzig mögliche Lösung.
AbschließendIch hoffe dieser Post und dieser Thread werden helfen, in Zukunft entspanntere Sharings hier zu veranstalten und ein neues Bewusstsein unter den Usern zu schaffen.
P.S.: Ich wäre sehr froh darüber und würde es sehr begrüßen, wenn man meinen
Thread mal sticky machen könnte. Ich habe ihn damals sowohl zur Aufklärung als auch zur Nutzung als
Referenz erstellt. Dann hätte es endlich ein Ende. Endlich! Vielleicht könnte sich ja einmal ein Admin dazu äußern, nachdem dieser Vorschlag bereits 2-3x in diesem Thread gemacht wurde.