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Warum duften Düfte Jahreszeiten unterschiedlich ?

Warum duften Düfte Jahreszeiten unterschiedlich ? vor 5 Jahren
Ich habe vorhin bei einem Duft gemerkt, dass dieser im Winter sich anders entwickelte als jetzt im Frühling.
Man hat quasi ein anderes Gefühl zum Duft. Auch im Sommer ist es so, da duftet es wieder etwas anders.
Gibt es sowas wie Jahreszeiten bei den Düften, dass sie anders wirken und duften ?

Ich bin mir sicher ihr versteht was ich meine.
vor 5 Jahren
Gefühl, hmmm Gefühl, da fällt mir doch was zu ein Wink
www.youtube.com/watch?v=57LsW00c1Oo
Temperatur vor 5 Jahren
Die Entwicklung der Moleküle ist Temperaturabhängig. Nicht nur die Außentemperatur, sondern auch unsere Hauttemperatur hat Einfluss auf die Entwicklung. Je nach Temperatur duftet es stärker oder schwächer, aber nicht anders
vor 5 Jahren
Das mit den Jahreszeiten ist mir auch aufgefallen. Im Herbst und Winter mag ich Parfum sehr, im Frühling, jenachdem wie kalt es noch ist, ebenfalls. Im Sommer hingegen, wenn es richtig warm oder seit ein paar Jahren glühend heiß und stickig ist, hasse ich Parfum! Die Hitze, die stickige Luft, kein einziger Windhauch und dann noch Parfumgeruch in der Nase? Das ist für mich zuviel des Guten. Ich persönlich mag Parfum nur wenn es draußen kühler ist, sagen wir so unter 20°C. Ab 25°C wird es schon nervig und ab 30°C und mehr ist bei mir endgültig der Ofen aus. Das ist mein persönliches Empfinden, vermutlich auch, weil ich unter Hitzeunverträglichkeit leide, also ab 25°C kann ich nicht mehr vor die Tür, ohne, dass mir schlecht wird und ich Kreislaufprobleme bekomme, obwohl ich jeden Tag 3-4 Liter Wasser trinke.

Ich vermute auch, dass es an den Molekühlen und der Temperatur liegt Surprised und wir deswegen Gerüche zu verschiedenen Jahreszeiten/Temperaturen anders wahrnehmen.

Ein kleines, ekelhaftes Beispiel: Wenn es draußen kalt ist und die Müllabfuhr vorbei fährt, riecht man nichts oder kaum etwas. Wenn es jedoch über 20°C oder gar über 30°C ist und die Müllabfuhr vorbei fährt... mein lieber Scholli, da riecht man die schon aus ca. 50m Entfernung und der Gestank ist dann richtig übel. So ist es vermutlich auch bei Parfum. Je wärmer es ist, umso mehr und anders nimmt man den Geruch wahr, dass kann von angenehm bis Übelkeit gehen, jenachdem wie warm oder glühend heiß es ist.
Zuletzt bearbeitet von ExUser am 12.04.2019, 22:18, insgesamt einmal bearbeitet
vor 5 Jahren
Ein Grund weshalb ich viele Nischendüfte nicht in der Sammlung habe. Viele ändern je Jahreszeit komplett ihren Charakter. Einige finden das spannend und komplex. Ich finde es äußerst nervig, da ich wissen möchte wie ich riechen werde bevor ich das Haus verlasse Wink
vor 5 Jahren
Lieber JetonToni, ich weiß genau, was Du meinst, mir ist es auch bei manchen Parfums aufgefallen. Tatsächlich duften sie unterschiedlich bei unterschiedlichen Werrerverhältnisse, und zwar spielt nicht nur die Temperatur, sondern die Feuchtigkeit eine große Rolle.
Ein Paar Bsp. :
Z.B L'Artisan-"Chausse de Paplilons": der duftet schön frisch-blumig im Sommer, bei der Hitze. Bei kälteren Temperaturen dagegen duftet er wie ein anderes Duft: etwas sehr abstrakt bis künstlich penetrant.
"Tirrenico" und "Grisette" entfalten ihr Aroma und viele Facetten am besten bei kühlenen Temperaturen und viel Feuchtigkeit, im Regen.
Bei manch Maiglöckchen-Düfte ist der Unterschied extrem: "Mughetto Verde" von Torre of Tuscany duftete unangehemn seifig und gar nicht blumig im Winter, jetzt im Frühling, bei Wärme, kommen plötzlich schöne Maiglöckhen zum Vorschein!
"Diorissimo" duftete im Winter für meine Nase eher nach sehr autentischem Jasmin. Ich frug mich sogar, wo die anderen denn Maiglöckhen finden. Jetzt, im warmen Frühling, duftet er urplötzlich tatsächlich nach Maiglöckhen.

Vielleicht spielt es auch eine Rolle, wo die ParfumerIn ihr Sitz hat, wo sie schafft: im kühlen, feuchten London oder im heißen, trockenen Geländer (manche behaupten nämlich, daß besonders die alten Amouages sich am besten bei Hitze entfalten. Keine Ahnung, noch nie getestet.)
vor 5 Jahren
Die Verdunstung von Stoffen ist nicht nur von der Temperatur abhängig, sondern vom Dampfdruck: de.wikipedia.org/wiki/Dampfdruck und der verläuft nicht linear zur Temperatur, sondern jeder Stoff hat seine eigene Dampfdruckkurve.
Auf Parfum bezogen: Die Abstände zwischen verschiedenen Dampfdruckkurven sind je nach Temperatur unterschiedlich, je höher die Temperatur umso mehr verdunstet alles auf einmal und dann hat man eben keinen Verlauf, sondern wird von allem gleichzeitig erschlagen ^^
(Grob vereinfacht: je höher der Punkt bei einer bestimmten Temperatur, umso mehr und schneller verdunstet der Stoff und wird riechbar. Extrembeispiel bei 20°C: Linalool 10 Pa / Vanillin ~0,29 Pa, das entspricht ca. dem Abstand zwischen Propan und Pentan im Bild. Wenn ich jetzt ein Parfum mischen würde, das nur aus Linalool und Vanillin besteht, würde ich bei 20°C eine "Lücke" im Duftverlauf erwarten, die aber bei steigender Temperatur immer kleiner wird (womit das Parfum "dichter" wirkt und schneller vanillig wird))
Ich hab als Beispiel mal das Wikipedia-Bild bearbeitet, da sieht man das an Propan und Ethan. Die orangenen Linien sind die Abstände zwischen beiden Kurven bei verschiedenen Temperaturen (Ethan wäre da die Kopfnote Razz ).
Der Effekt dürfte bei normalen Bedingungen und untereinander ähnlichen Stoffen (wie verschiedenen Aldehyden) zwar nicht so extrem sein, unter anderem weil sich azeotrope Gemische bilden die als "Einheit" verdunsten, er ist aber für den Dufteindruck schon relevant (die größeren Firmen simulieren das am Computer, las ich zuletzt in einem Artikel, den ich leider nicht wiederfinde. Es würde mich aber nicht wundern, wenn sie wie ein großer Teil der Chemieindustrie UNIQUAC nutzen).

Bei gelösten Feststoffen (Vanillin z.B.) ist das in der Realität nochmal komplizierter, die verdampfen nicht einfach nur als Feststoff sondern diffundieren auch aus einer Lösung heraus bzw. werden von Alkohol und Wasserdampf "mitgeschleppt". Diesen "Mitschleppeffekt" gibt es aber auch bei ätherischen Ölen und flüchtigen Stoffen untereinander, das beeinflusst sich alles gegenseitig (siehe Azeotropie, Raoultsches Gesetz etc.).
Feststoffe, die nicht mit verdampfen (Salz >- Schweiß!), erhöhen den Siedepunkt und verringern den Dampfdruck im gesamten Gemisch.
Auf die Luftfeuchtigkeit/Hautfeuchtigkeit gehe ich hier mal nicht ein, das wird sonst zu viel Razz

So, ich hoffe das war jetzt nicht zu abstrakt. Wer Fehler findet, korrigiert mich bitte.

vor 5 Jahren
Ich pers. reagiere auf unterschiedliche Duftbausteine bei wärmeren Wetter einfach empfindlicher als bei kälterem. Süße zum Beispiel. Im Winter stört sie mich weitaus weniger als im Sommer. Frische Duftnoten hingegen sind mir im Winter manchmal einfach zu kalt. Je nachdem empfinde ich sie also als angenehm oder störend. Und dann kann es eben auch sein, dass der Duft anders für mich riecht, weil ich manche Noten dann einfach verstärkt wahrnehme.
vor 5 Jahren
Beim Essen müssen Speisen z.B. auch deutlich stärker gesüßt/gewürzt/abgeschmeckt werden, wenn man sie kalt isst, als wenn man sie warm isst, weil bei Kälte der Geschmackssinn weniger ausgeprägt ist.

Bei mir ist das ein zweischneidiges Schwert. Im Winter ist die Luft klar, es gibt weniger Umgebungsgerüche. Da ist mein Geruchssinn perse eher sensibler. Wenn es warm ist, strahlen Düfte meinem Gefühl nach aber stärker ab. Vielleicht weil die Stoffe schneller/stärker verdampfen. Jedoch habe ich im Sommer eher mal geschwollene Nasenschleimhäute, leichte Allergien und durch die Blüten etc. riecht die Luft ganz anders und nochmals intensiver.
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