Ich liebe Molinard😀
Und Hühner liebe ich auch😍
Das Weihnachtshuhn
Das Weihnachtshuhn ist sonderbar –
sogar für die Gelehrten.
Denn einmal nur im ganzen Jahr
entdeckt man seine Fährten.
Das ganze Jahr macht dieses Huhn
den Menschen keine Plage.
Doch plötzlich will es etwas tun
und das am Weihnachtstage.
Zum Beispiel war vom Festgebäck,
das Mutter gut verborgen,
mit einem mal das Beste weg
am ersten Weihnachtsmorgen.
Da sagte jeder ohne Ruh´n:
Ich hab´ es nicht genommen!
Es war bestimmt das Weihnachtshuhn
das über Nacht gekommen.
Ein andres Mal verschwand sogar
das Marzipan von Peter;
Was seltsam und erstaunlich war.
Denn niemand fand es später.
Der Christian rief rundheraus:
ich hab es nicht genommen!
Es war bestimmt das Weihnachtshuhn,
das über Nacht gekommen!
Ein drittes Mal verschwand vom Baum,
an dem die Kugeln hingen,
ein Weihnachtsmann aus Eierschaum
nebst andren leck`ren Dingen.
Und Ernst und Hans und der Papa,
die riefen: welche Plage!
Das Weihnachtshuhn ist wieder da
und just am Feiertage!
Nur Mutter sprach kein Klagewort.
Sie sagte unumwunden:
Sind erst die Süßigkeiten fort,
ist auch das Huhn verschwunden!
Und wirklich wahr: Das Huhn blieb weg,
sobald der Baum geleert war,
sobald das letzte Festgebäck
gegessen und verzehrt war.
Sagt im Hause jemand nun,
– bei Fränzchen oder Lieschen –
da gäbe es kein Weihnachtshuhn,
dann zweifle ich ein bisschen!
Doch sag ich nichts, was jemand kränkt!
Das könnte euch so passen!
Was man von Weihnachtshühnern denkt,
bleibt jedem überlassen.
Sehr frei nach James Krüss