Wer hat schon selbst Parfum gemacht?

Hallo,
ich habe auf schlauen Seiten nachgelesen, was man zum Herstellen eines Parfums braucht: 90%igen Weingeist und etliche ätherische Öle, die man nach eigenem Geschmack - oder besser Geruch - zusammenmixen kann. So gut, so schön.
Mein Problem: Die hochwertigen Öle verduften ganz schnell nach dem Aufsprühen. Könnte es daran liegen, dass ich die 3 Wochen Schüttel-zeit nicht abgewartet habe? Oder kann man noch andere Fehler machen?

(Seit mein Lieblingsduft ROCK'N DREAMS von Valentino nicht mehr produziert wird, gefällt mir rein gar nichts. Da mixe ich lieber etwas nach eigener Nase zusammen...)

Hoffentlich verirrt sich jemand auf diese Seite, der mir Rat geben kann.

Danke

Wichtig- damit das Parfum besser hält- ist, nicht ausschließlich Weingeist zu nehmen, sondern nur 80 %, die restlichen 20 % sollten aus (destilliertem) Wasser bestehen. Also insgesamt gesehen, ich habe immer 96%igen Alkohol benutzt, bei 90%igem fällt der Wasseranteil dann entsprechend geringer aus.

Das Reifen im Kühlschrank ist auch wichtig, da sich der Duft in der ersten Zeit noch verändert; das endgültige Ergebnis hast du erst nach mehreren Wochen.

Einfach irgendetwas zusammenmischen wird aber vermutlich nicht zu einem fantastischen Resultat führen...
Es gibt Bücher mit fertigen Rezepten, da wird auch aufgelistet, welche ätherischen Öle zu Kopf-, Herz- und Basisnote gehören, welche gut zueinander passen etc.; halt alles, was für Anfänger wichtig ist.

Wenn du wirklich drauflos mischen möchtest, nimm am besten zuerst nur wenige ätherische Öle. Und schreib dir deine Rezepte auf: falls du tatsächlich ein schönes Ergebnis hast, willst du das ja vermutlich auch nochmal nachmischen können.

Edit: Ups, erst jetzt gesehen: Herzlich willkommen im Forum!

Viel Spaß hey...
Aber laß dir sagen, es wird mit ätherischen ölen ein schöner,
aber ganz anderer Duft.
Außerdem hält es m.E. mit Öl besser auf der Haut. Du kannst es toll
in einen Roll on füllen.
Reifezeit ist sehr interessant. Danach riecht er ganz anders, als nach dem Mischen.
Ab geht's und viel Freude dabei

Ja Finde ich nur gut . Nur es gibt ein Paar Dinge zu beachten Hochwertige Ätherische Öle die Zertifiziert sind , Vorsicht bei Zitrusfrucht ölen die können die Haut reizen und Verfärbungen bei Sonneneinstrahlung machen . Manche Öle Oxidieren schnell mit dem Sauerstoff der Luft und Kippen schnell ,manche Öle Lösen ein Kältereiz aus der lange anhalten kann z b Pfefferminze . Das sind nur ein paar Möglichkeiten ich würde zuerst mit geeigneten Träger ölen arbeiten und sich genau belesen , es gibt auch Kurse soweit ich weiß wie man es am besten mischt . Ich weiß nicht ob es dir Hilft Hier zwei Kompetente Firmen die Helfen Primavera und Neumond Ätherische öle . Primavera liefert wirklich gute Produkte und haben Fortbildungen im Programm

Ich möchte das Selbermischen auch mal ausprobieren. Könnt ihr mir 1 oder 2 Bücher empfehlen, die Rezepte enthalten und nicht allzu komplizierte Erklärungen? Vielleicht kann mir sogar jemand ein Buch leihen?

Vielen herzlichen Dank für Eure konstruktiven Ratschläge
Jetzt sieht die Sache ganz anders aus und erfordert Zeit und Geduld
(Hatte ich mir ganz easy vorgestellt...)
Ich werde weiterhin lesen, was Ihr so schreibt
und wünsche uns allen
den Duft von SOMMER

Hallo ArtemisN! Ich stelle selbst Naturdüfte her und kann Dir aus meiner Erfahrung Folgendes dazu sagen:

Leider gibt es keine Bücher, in dem die tollsten "Rezepte" (sowas heißt eigentlich in der Fachsprache Formulierung und nicht Rezept) veröffentlicht werden. Jemand, der wirklich etwas Großartiges ausgetüftelt und jahrelange Arbeit und Kosten investiert hat, behält das für sich und veröffentlicht es nicht.

Es gibt ja immer wieder Posts, in denen behauptet wird, es sei ganz einfach, sich ein persönliches Naturparfum zu mischen. Das ist blanker Unsinn! Das sind dann bestenfalls ätherische Ölmischungen, aber keine Parfums.

Um ein langhaftendes Parfum zu mischen, muß in erster Linie die Kombination der Rohstoffe stimmen. Wenn die nicht stimmt, wird auch die Zugabe von Wasser nichts nützen.
Vor allen Dingen brauchst Du eine geeignete Basis, damit sich der Rest nicht gleich verflüchtigt. Dazu eignet sich besonders gut Moschuskörner Absolue, Vanille, Patchouli, Vetiver, Sandelholz und Harze wie zB Benzoin, Perubalsam, Myrrhe usw. Bei vielen Harzen muß man aber peinlich genau auf die Dosierung achten, um Sensibilisierungen vorzubeugen.

Wenn man sich eine geeignete Auswahl an Basis-, Herz- und Kopfnoten besorgt, wird man schon einiges an Geld los.

Das einzige mir bekannte Buch, das in diesem Bereich etwas taugt, ist der "Natur-Parfumführer" von Fred Wollner, den es leider nur noch gebraucht zu kaufen gibt (einfach googeln um die 8€). Da findest Du viel sachliche Information für wenig Geld. Hoffe, das hilft ein wenig!

Hallo Centifolia,
Dein Überblick über die Materie ist überaus wertvoll. Vielen herzlichen Dank für Deine Mühe! Jetzt werden wir wohl alle unsere Erwartungen etwas herunterschrauben. Ich war wirklich so naiv zu glauben, dass ich mit den nötigen Zutaten und der richtigen Procedure etwas Ähnliches wie ein Parfum hinkriegen könnte... Schließlich muss man alles etwas Komplizierte lernen und Erfahrungen sammeln.
Wie dem auch sei, ich tröste mich erst mal mit einem Duft, den ein Parfumeur kreiert hat und ignoriere zur Erholung die teuren Fläschchen mit den ätherischen Ölen... (Schaue aber gleich mal nach
dem Ratgeber von Fred Wollner.)

Eine gute Zeit
und nochmals danke!

Ich hatte das zu Spinnrads und Hobbytheks-Zeiten auch mal probiert.
Meine Kreationen waren leider auch nie der Hit.

Was ist damit. Parfum Workshop: 100 edle Düfte für Sie & Ihn von Elisabeth Engler oder Hobbythek: Betörende Parfums - Heilende Düfte. Rezepte zum Genießen und Verführen von Jean Pütz .

ArtemisN,

gerne geschehen! Das Fred Wollner Buch beinhaltet zwar auch keine komplexen Formeln, aber es beschreibt gut grundlegende Dinge über einfache Akkorde und auch Wichtiges zum Thema Sicherheit, die bei ätherischen Ölen außerordentlich wichtig ist und leicht unterschätzt wird.

Ein besonders großes Problem ist die in Europa gängige Situation, das man entweder als Endverbraucher homöopathische Dosen zu völlig überhöhten Preisen oder als Profi nur sehr große Mengen kaufen muß.
Deswegen kann ich nur müde lächeln, wenn jemand denkt, er kauft sich ein paar ätherische Öle und hat dann ein billiges und tolles Parfum. Um es als Autodidakt diesbezüglich zu etwas zu bringen, muß man ziemlich besessen sein und sehr viel buchstäblich auf die Nase fallen bzw Geld/teure Rohstoffe versenken...

In den USA gibt es ein viel besseres Angebot in allen Mengen, aber dann hat man die Umstände mit Zoll und Einfuhrumsatzsteuer. Das ist aber auch nicht soooo schlimm.

Ich weiß ja nicht, welche Öle Du hast. Du kannst mal versuchen, einfache Akkorde zu basteln, zB 3 Kopfnoten, die Dir gefallen, zu kombinieren.

Verwendest Du Verdünnungen zu ca 10%, verschleißt Du nicht zu viel Material. Bitte niemals vergällten Alkohol verwenden, der stinkt!!!
Das Gleiche machst Du mit Herz- und Basisnoten. Dann kannst Du diese Akkorde untereinander kombinieren, zB 2 Teile Kopf-, 1Teil Herz-, 1 Teil Basisnote oder wie auch immer es Dir gefällt.

Viel Erfolg!

@Clivia: so habe ich auch mal angefangen, aber aus dem Baukasten habe ich nie was Vernünftiges hinbekommen...

Das Jean Pütz Buch ist sehr veraltet und bezieht sich auf besagten, nicht mehr erhältlichen, Parfumbaukasten.

Das Buch von Elisabeth Engler würde ich nicht empfehlen. Das war mein bisher größter Fehlkauf vor ein paar Jahren. Wenn es jemand will, kann er sich gerne bei mir melden!

Mir geht es hier nicht darum, jemand schlecht zu machen. Das Buch halte ich schlicht und ergreifend für gefährlich und das möchte ich auch sachgerecht begründen:

Da werden wild drauf los irgendwelche nicht näher bezeichneten Parfumöle mit ÄÖs gemischt. Daß es PÖs sind, merkt man nur daran, daß es die besagten Düfte als natürliche Öle nicht, oder nur in seltenen Ausnahmefällen und garantiert nicht für den Endverbraucher zu bekommen, gibt, zB Freesie, Geißblatt, Gardenie, Flieder, usw.

Ganz schlimm daran finde ich die teilweise in Kosmetika sogar gesetzlich verbotenen (Costuswurzel!!!) und noch dazu in viel zu hohen Konzentrationen eingesetzten gefährlichen Stoffe! ZB finden sich in einem Rezept von 15ml unter Anderem (wir gehen mal von der Parfum Konzentration aus):

7,5 Tropfen Perubalsam (entspricht 0,225g, in 15ml wären gesetzlich auf Grund des Sensibilisierungspotenzials max 0,060g, oder nach IFRA 0,48g erlaubt. Das "Rezept" dosiert also fast die vierfache Menge, und das für Leute, die sich mit der Materie nicht auskennen.)

6 Tropfen Opoponax (ungefähr das Gleiche wie beim Perubalsam)
2 Tropfen Piment (extrem hautreizend in der Menge)
5 Tropfen Macis (das ist Muskatblüte, ebenfalls extrem hautreizend in der Menge)

Das alles zusammen entspricht einem dermatologischen Selbstmord, zumal ein Anfänger eventuell noch unvorteilhafter dosiert, da ihm die notwendige Feinwaage für das exakte Messen fehlt.

Es wundert mich wirklich, daß dieses Buch überhaupt öffentlich verkauft werden darf. Da hat einfach jemand, ohne wirklich Ahnung zu haben, schnell mal ein Buch geschrieben, ohne Rücksicht auf Verluste.

Klar ist es schwierig in diesem Thema Hilfe zu bekommen, doch unmöglich nein. Es gibt schon ein paar Anlauf stellen die Helfen oder Beraten. Auch das netzt bietet eine Fülle von möglichkeiten nur aussortieren braucht zeit. Hilfreich auch die Chemie, Platz und Raum saubere Arbeitsbedingungen. Ein Paar Werkzeuge, die sehr viel kosten, können ich z. B. eine Feinwaage. Insgesamt eine schöne Sache die sehr viel Arbeit kostet

'Hobbythek- Betörende Parfums..' ließt sich gut und ist allgemein informativ aber praktisch unbrauchbar. Literatur über das Handwerk eines Parfümeurs oder gar ein Lehrbuch ist nach meinen Recherchen Fehlanzeige und deshalb heißt die Devise 'Learning by Doing' oder im Netz kommunizieren.
Dies, wer ein wenig Lebenserfahrung hat weiß das, geht nur mit Geduld und deshalb will ich nicht schnell etwas zusammenmischen sondern erst einmal eine Parfümorgel aufbauen damit viele Essenzen zum Kreieren zur Verfügung stehen und erst dann wird das erste Kombinieren von Düften per Nase erfolgen. Mir geht es weniger um das Herstellen von Parfum als viel mehr um das kreative Kreieren eines Duftes, das Ausdrücken von Gefühlen über die Mischung von Aromen. Wenn dabei ein Parfum entsteht, dass auch für andere Menschen eine Bedeutung für die Sinne hat um so besser. Die Erfüllung mit einer gewissen Reife ist eher der Weg als Ziel und weniger das ultimative Produkt als Lösung aller Lebensfragen.
Deshalb ist Parfum machen aus meiner Sicht nicht so eine witzige Laune sondern wie vieles im Leben wenn es Sinn machen soll ein längerer Prozess...

Genau so ist es!

Das Hobbythekbuch bringt auch deshalb wenig, weil größtenteils bereits vorgefertigte Mischungen (Basen) verwendet werden, man also die Einzelbestandteile doch nicht nachvollziehen kann.

Ich hatte mir das Hobbythek- Buch und den zugehörigen Parfüm-Baukasten gekauft. Danach ging das Experimentieren in vollen Zügen los. Die selbsthergestellten Parfüms waren zum Teil echt toll, der Duft hielt lange an. Irgendwann habe ich die Freude am Selbermixen verloren und stieß dann auf Parfumo.....
Übrigens: wenn du den "Baukasten" und das Buch mit den Rezepten haben möchtest, dann gib mir Bescheid. Bei mir steht er nur herum.
Mit dem Baukasten kann man auch Raumspray herstellen. Daraufhin wurde ich von Arbeitskollegen öfter angesprochen und hätte damit ein richtiges Geschäft machen können. ...

Ich habe mir ätherische Öle gekauft aus Holland zur Parfum Herstellung und diese OHNE ANWENDUNG AUF DIE HAUT, OHNE JEGLICHEN KONTAKT, nur vom Flaschenhals (von ca 5-10 cm) gerochen. 

Mein Gesicht ist heftig angeschwollen, Hände und Schultern waren rot befleckt und Nesselsucht ähnlich.. 

Können durchs bloße dran riechen, allergische Reaktionsn auftreten? 

Ich habe ansonsten nichts außer gewöhnliches gegessen oder getrunken. 

Ich weiss nicht woher es kommt.

Prinzipiell schon. Aber so eine heftige Reaktion ist schon krass. Kannst du eingrenzen, welches der Öle ursächlich war?

Leider noch nicht. Ich werde jz nämlich paar Tage Abstand davon halten und von Düften, um abzugrenzen, ob es überhaupt davon kommt :/

Auf der Homepage der TK heißt es

 "Manche Duftstoffe können - ähnlich wie zum Beispiel Nickel in Schmuck - eine Kontaktallergie auslösen. Die Hautstelle, die mit dem duftenden Allergen in Kontakt gekommen ist, kann sich dann röten und jucken. Manchmal entsteht ein trockener Ausschlag, ein sogenanntes Ekzem, und die Haut schuppt sich und bildet Krusten. Nur selten treten systemische Beschwerden auf, also zum Beispiel ein Ausschlag auf der gesamten Haut, Übelkeit, Atemnot oder Schwindel."

Also ja, selten, aber möglich.

Wobei hier von Kontakt mit Haut die Rede ist. Ok, beim Riechen kommen die Duftmoleküle auch mit der Nasenschleimhaut in Kontakt. Das sind aber noch mal deutlich kleinere Mengen. 

Ich habs vor vielen Jahren mal probiert - ich kann Euch gar nicht sagen wie das in die Hosen ging 😂

Wow, das ist übel... handelt es sich um synthetische oder natürliche Duftstoffe? Du bist nicht allergisch auf etwas das du bestellt hast? Z.b. Lindenblüten Öl oder Kamille, oder  whatever worauf man allergisch sein kann?

Ich bekam vor vielen, vielen  Monden mal einen Parfum Setzkasten von Spinnrad in Zusammenarbeit mit dem ollen Jean Pütz zu Weihnachten geschenkt. Darin enthalten waren um die 20 Duftnoten. Ich habe gemischt wie ein Barkeeper. Rausgekommen ist bis auf einen Duft, den ich dem 90er Jahre Supermodel Jasmine (Orientalisch) widmete nur Plunder 😅  Wurde nix mit der großen Karriere 

Also laut Ärztin usw ist es eher wahrscheinlich, dass es wegen meiner Infektion (neue Grippewelle) wohl als Nesselsucht kam. 

Normalerweise habe ich keine Allergien. Und die Ärztin meinte, so heftige Reaktionen vom "schnuppern" ohne es zu berühren ist sehr gering. 

Mal schauen, was sich später rausstellen wird. 

ich habe in den 90ern mich mal mit ätherischen ölen befasst und da auch mal ein paar parfumöls gemischt. so richtig überzeugt hat mich keins- allerdings hatte ich ein deja vu als ich Crème de Cuir Eau de Parfum  kennengelernt habe, dessen auftakt mich frappant an eins meiner kreationen erinnert hat. so schlecht wars wohl doch nicht😁