IridiaTerraDas ist eben eine sehr philosophische Diskussion. Um zu einem Ergebnis zu kommen, was eindeutig richtig oder falsch ist, bräuchten wir messbare Fakten, was bei einem solchen Thema nahezu unmöglich ist. Wir können uns aber mal die Wikipedia-Definition anschauen:
"Das Wort Kunst (lateinisch ars, griechisch téchne[1]) bezeichnet im weitesten Sinne jede entwickelte Tätigkeit von Menschen, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet ist (Heilkunst,[2] Kunst der freien Rede). Im engeren Sinne werden damit Ergebnisse gezielter menschlicher Tätigkeit benannt, die nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt sind."
ist im Grunde alles von Menschen geschaffene Kunst und im engeren Sinne alles was keine Funktion hat, Kunst.
Nun könnte man aber noch philosophieren, was eine Funktion ist. Ist es nicht auch eine Funktion, wenn etwas auf abstrahierte Art und Weise eine Message mitteilen soll? Denn in dem Fall wäre Kunst auch keine Kunst
.
Nicht mal Künstler untereinander deren Job das ganze ist, sind sich wie in meinem Beispiel berichtet dahingehend einig.
Dazu auch:
Also"Nach Tasos Zembylas unterliegt der Formationsprozess des Kunstbegriffs einem ständigen Wandel, der sich entlang von dynamischen Diskursen, Praktiken und institutionellen Instanzen entfalte.[4]"
Ich würde hier noch ergänzen wollen, dass dieser Wikipedia-Ausschnitt das direkt als die „ursprüngliche Bedeutung“ bezeichnet hat.
Ich beziehe mich da auf die aktuelle innerhalb unserer eigenen Zeit
“Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativenProzesses.[5] Das Kunstwerk steht meist am Ende dieses Prozesses, kann aber auch der Prozess bzw. das Verfahren selbst sein. So wie die Kunst im gesamten ist das Kunstwerk selbst gekennzeichnet durch das Zusammenwirken von Inhalt und Form.“
Inhalt und Form und nicht nur Inhalt ist deswegen wichtig, weil Slogans keine Kunst sind, es muss auch immer was abbilden oder sinnlich erfahrbar sein, ob es anzieht oder abstößt, spielt keine Rolle. Es muss aber was mit einigen Menschen machen. Diesem Zusatz hier würde ich auf jeden Fall zustimmen.
Ein völlig schwarz gemaltes Bild mag auf einer Reproduktion banal aussehen „das kann mein 5jähriger Sohn auch“ - wenn man davor steht und eine spezielle Farbtiefe in der Größe wahrnimmt, kann einen das tief erschüttern und anfassen, ohne dass man sagen kann, warum. Andy Warhol machte Kunst, weil Inhalt und Form neu waren, genauso wie Expressionismus. Ein Picasso-Bild ist auch räumlich erfahrbar, er schichtet die Farben und benutzt auch Textil dafür. Gegen andere Bilder daneben wirkt es fast plastisch. Hier ist auch noch die übergeordnete Idee abgebildet, die Übersetzung muss vom Betrachter kommen und zwar eine, die viele sehen können.
Stimme Iridia hier voll zu, auch und besonders der letzte Abschnitt. Hatte da bei einigen Werken moderner Kunst sehr ähnliche Erlebnisse wie in ihrem Beispiel mit dem schwarzen Bild.
Ich denke, der Begriff Kunst ist dann zutreffend, wenn das "Produkt" ein Level des (Kunst-)Handwerklichen erreicht hat, wo es losgelöst von jeglicher Funktion (!) in sich selbst existiert, losgelöst von Sinn, Zweck und Verwendung. Ein solches "Produkt" berührt dann Gefühle, bei der bei Konfrontation mit diesem "Produkt" die Gefühle "in Wallung" geraten, der Mensch sozusagen "ergriffen" ist, sprachlos, zu Tränen gerührt, vom Blitz getroffen. Diese "Produkte" sind dann gewissermassen "beseelt", anders kann ich es nicht ausdrücken.
Und dann gibt es Menschen, die KÖNNEN gar nicht anders, als solche "Produkte" "herzustellen", es liegt in ihrer Natur, wurden dazu berufen oder wie auch immer, wo man dann bei jedem dieser "Produkte" getrost von Kunst sprechen kann. Das sind bei mir verschiedene Musikstücke, die meisten von J.-S. Bach, Gustav Holst ("Die Planeten"), diverse Gemälde (van Gogh) und natürlich auch das ein oder andere Parfum.