Bobby

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Rezensionen
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21 - 25 von 30
Bobby vor 9 Jahren 9 7
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
(Zu) klassisch?
Der Flakon ist gigantisch, die Haltbarkeit und Sillage gefallen mir gut, der Duft eigentlich auch. Er wirkt auf mich klassisch und männlich, fruchtig, würzig... Vielschichtig, wandelbar (d.h. im Verlauf ganz klar phasiert) und qualitativ hochwertig, dabei noch bezahlbar.
Warum dann nur „eigentlich“?
Es liegt definitiv am Eichenmoos, das auch hier, wie schon beim (in Ansätzen!) vergleichbaren Aventus, sehr bald die Kontrolle übernimmt und für mich nur schwer im Hier und Jetzt seinen Platz hat – zu oldschool-chypre, zu klassisch-würzig, zu sehr Zweireiher und Regenschirm. Daher empfinde ich den Duft auch nicht als modern.
„Eigentlich“ finde ich es auch doof, wenn jemand über Düfte schreibt, bei denen er schon ahnt, dass sie ihm nicht ganz zusagen werden – aber ich brauchte noch diesen Versuch, um mir ganz sicher zu sein, welche Duftnote es immer wieder ist, die mich leicht abschreckt. Konsequenz: Ich schreibe nie wieder über einen Eichenmoos-Duft...
7 Antworten
Bobby vor 9 Jahren 4 3
5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Schoko-Code
Endlich deutlich mehr Sillage, die Haltbarkeit bei mir nicht ganz so gut wie bei den anderen Testern. Der Duft ist im Grunde jetzt nicht sonderlich tiefschürfend, fast banal, erinnert mich ein wenig an Axe und die „dark temptation“ mit dem Schoko-Männchen in der Werbung, dem der Arm abgebissen wird. Aber schon lecker. Und dass er zu süß und einseitig wird, verhindert eine ganz leicht bittere Leder-Tabak-Assoziation, die das Ganze permanent in der Schwebe lässt und den Effekt hervorruft, den ich bei einem Duft, den ich selbst trage, am liebsten mag: Dass man im Urteil nie ganz fertig ist, immer ein wenig unsicher bleibt, und immer nochmal „nachriechen“ muss – das verhindert bei mir, dass mich ein Duft langweilt. Hab ihn mir zugelegt, passt zum Herbst, wird aber wohl nicht nachgekauft – ist ja aber sowieso nur eine limited Edition. Für mich deutlich besser als der Original-Code.
3 Antworten
Bobby vor 10 Jahren 6
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Ordinäriös
Es stimmt schon, nach kurzem fruchtigem Auftakt ist der Moschus dominant, und an Tagen mit sehr empfindlichem Magen oder Kopf sollte man auf weniger Sinnliches zurückgreifen. Aber zum entspannt-gediegenen Weggehen kenne ich nichts so Perfektes auf dem schmalen Grad zwischen ordinär-aufreißerisch und edel-distanziert wie BpH. Passt zu Anzug mit Sneakern und Grinsen im Gesicht. Nach dem ersten Testen will man jemand sein, der so riecht: So fremd-vertraut und unnahbar-nah. Sehr männlich. Der Duft harmoniert perfekt mit der Haut und wirkt nicht aufgesetzt. An meiner Jacke merke ich dann viele Tage später aber trotzdem, wie stabil er sich hält. Fürs Umfeld ist er deutlich wahrnehmbar, aber eben nicht wie eine marktschreierische Parfumprobe sondern wie ein perfekter Eigengeruch (man geht ja auch nicht zum Friseur, damit alle sagen: Schau an, er war beim Friseur...)
Bei mir ganz oben auf der Liste, wenn auch nicht für jeden Tag.
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Bobby vor 10 Jahren 1 1
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Das Zitronen-Paradox
Auch mir drängt sich, wie vielen Vorrednern auch, das Bild von etwas Essbarem auf. In meinem Fall ist es das Szenario eines Zitronencréme-Röllchens auf einem weiß gedeckten sommerlichen Gartentisch.
Für mich ist der Duft aber irgendwie ein Widerspruch in sich, denn von zitrischen Noten erhoffe ich mir Spritzigkeit und belebende Erfrischung – gerade im Sommer. „Blanche“ dagegen konzentriert sich nach dem leckeren Auftakt nachfolgend anscheinend nur noch darum, diesen Eindruck vergessen zu machen, indem der Zuckeranteil schleichend erhöht wird. Irgendwann bemerkt man, dass man knietief in Zitronenmarzipan steht: Das Moschus-Zeug kremt und klebt, es ist das Gegenteil von spritzig. Eine wirklich süße Zitrone. Auf die Idee muss man erst mal kommen...
Respekt gebührt der Zitrone dafür, dass sie bis zum Ende nicht ganz weicht. Tapfer versucht sie sich unablässlich gegen den Zuckerguss zu wehren.
Die hohe handwerkliche Qualität zeigt sich in der ausgesprochen stabilen Basis, bei der bei mir vor allem die leckere Vanille noch den ganzen nächsten Tag über bemerkbar bleibt.
Vielleicht ist „Blanche“ aber auch gar kein Paradox, sondern einfach nur ein Kompromiss – kein echter Frischeduft, aber auch keine ganz überzeugende würzige Erwärmung. Irgendwie „büschn dazwischen“.
1 Antwort
Bobby vor 10 Jahren 5
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
6
Duft
Atemnot auf dem Dach der Welt
Eigentlich schreibe ich diesen Kommentar nur wegen einer kleinen Ergänzung zu all dem, was schon dazu gesagt wurde: Ich möchte ihn mit „Tabac original“ vergleichen, um demjenigen, der sich zum ersten Mal um „Himalaya“ kümmert, einen weiteren kleinen Hinweis zu geben, was ihn da erwartet. Ich hatte vorher lange überlegt, woran mich dieser Creed erinnert. Ich kam dann darauf, als ich den Kommentar mit dem Rasierschaum-Vergleich gelesen habe. Als es mir einfiel, habe ich direkt einen Paralleltest gemacht, und habe, zumindest für meine ungeübte Nase, fast so etwas wie einen Duftzwilling entdeckt. Das jeweils ganz Typische beider Düfte hat eine deutliche Schnittfläche. An welcher Ingredienz mag das wohl liegen? Im Kopf haben beide Zitrone und Bergamotte gemeinsam, aber das ist nun jeweils wirklich kein Hauptthema und verfliegt schnell wieder. Einige weitere Gemeinsamkeiten finden sich im späteren Verlauf: Sandelholz, Vetiver und Moschus. Ich vermute aber, dass die Ähnlichkeit durch Ambra begründet ist. Dazu Wikipedia: „Die Duftnote wird als holzig, trocken, balsamisch, etwas tabakartig bis bouquethaft mit aphrodisierendem Einschlag beschrieben“. Daher hat der Tabac also seinen Tabak. Beide Düfte verströmen durch diese gemeinsame, seifig-süße Note meines Erachtens etwas Respekt gebietendes, Seriöses und Verlässliches. Das domierende Gefühl ist für mich Wäme – Gletscher kann ich mir dabei nur schwer vorstellen. Frische kommt mir nur wenige Sekunden nach dem Aufsprühen entgegen, luftige Leichtigkeit geht anders. Aber schließlich fällt einem auch im echten Hochgebirge irgendwann das Atmen schwer...
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