Hibiscus

Leider kann ich Red Sea gedanklich nicht mit meiner Reise ans Rote Meer verbinden. Diese Erinnerungen weckt Black Sea ( siehe dort).

Red Sea ist für mein Empfinden ein eher maskuliner Duft. Ich kann mir gut vorstellen, dass Männer aus orientalischen Ländern diesen Duft tragen und auch mögen. Er paßt sehr gut zu diesem Typ Mann, der gut gepflegt und gut gekleidet unterwegs ist. Egal ob im Anzug oder Kaftan.
Ich rieche eine strenge, trockene Orangenblüte und eine dunkle Rose. Beide Aromen verschwinden nahezu zusammen mit den Gewürzen in der strengen Holzigkeit der Basis. Das macht den Duft herb, würzig und eben maskulin.
Eine leichte blumige Süße entwickelt sich erst, wenn die holzige Majestät seinen Atem ausgehaucht hat.

Auch Red Sea wird nicht mehr produziert.
Ich konnte von beiden Meeres "kosten". Eine tolle Erfahrung! Ohne Euch Parfumos wäre das nie passiert. Dank an Euch und Eure tollen Kommentare!

Obwohl ich aus dem Osten Deutschlands komme, war ich noch nie am Schwarzen Meer.
Aber das Rote Meer habe ich schon gesehen.

Ich reiste vor ein paar Jahren mit einer kleinen Gruppe quer durch Jordanien. Im März ist es in Amman noch kalt. Je weiter wir nach Süden kamen um so wärmer wurde die Luft. Der südlichste Punkt unserer Reise war Aqaba am Roten Meer.
Nach einem sehr guten Essen am Abend spazierten wir zur alten Festung am Meer und konnten es nicht lassen, wenigstens unsere Füße ins Wasser zu tauchen. Barfuß liefen wir über die Uferpromenade und bestaunten die Bepflanzung der Rabatten. Unter den Palmen wuchsen Küchenkräuter wie Koriander, Petersilie und Salat. So, wie in manchen englischen Klostergärten die Baumscheiben mit Kräutern bepflanzt werden. Auf unserem Weg zurück zum Hotel durchquerten wir das Viertel der Juweliere und natürlich den Gewürzmarkt.
Auf diesem Spaziergang streiften sicherlich alle Düfte meine Nase, die in Black Sea enthalten sind.

BS startet herb, ein bißchen medizinisch, fast metallisch, ein bißchen Teer. Die Definfektion ist schnell beendet. Es bleibt eine leichte Bitterkeit und dann übernehmen die Blumen und Gewürze den Verlauf. Nelke, Zimt und Safran sind deutlich zu erkennen, die Blumen sorgen für Milde. Ein wundervoll warmes Nelkenaroma bestimmt nun bis zum Schluß den Duft, perfekt verwoben mit dunkler Vanille und Holz.

Dieser Duft braucht etwas Zeit um sich zu entwickeln, also bitte seid geduldig mit ihm.
Ein wunderschöner Duft, leicht orientalisch, absolut unisex.
Schade, dass er bald aus dem Duftuniversum verschwinden wird.

Zu meiner großen Freude bekomme ich ein Probenpäckchen geschenkt. Geöffnet und durchgesehen: Vocalise extravagante - noch nie gehört. Also sofort probieren und aufsprühen.
Mein erster Eindruck: Klassische Frucht-Blumenbombe, erinnert mich an ein Parfüm meiner Mutter. Nicht mein Ding. Abwaschen!
Dann klingelt mein Telefon und ich bin gute 10 Minuten abgelenkt.
Der Duft auf meinem Handgelenk hat sich total verändert. Jetzt erreicht ein krautig-trockener, fast rauchiger Hauch meine Nase. Wunderschön. Engelwurz, ganz sicher. Ganz kurz läßt mich das an Ralph Laurens Safari denken, bei dem diese staubtrockene Kräuternote lange bleibt und fast den gesamten Duftverlauf bestimmt.
VE verströmt diesen Eindruck nur kurz. Die Herbe tritt recht schnell in den Hintergrund und eine zarte Blumigkeit übernimmt die Führung, nach und nach unterstützt von den Duftnoten der Basis. Die Vanille ist mehr rauchig als süß, Amber und Sandelholz erden das Ganze und Moschus sorgt für Cremigkeit.
Jetzt ist perfekte Harmonie entstanden,sehr schön und sehr besonders.
Ein Duft für Ladys, edel und opulent.

Klippen,Felsen, Wind, rauhe salzige See.
Sie hat sich einen Platz zwischen den Steinen gesucht. Ihr Blick wandert über die endlose Weite des Meeres. Heute erwartet sie ihren Liebsten zurück. Im Haus ist alles für den Besuch gerichtet. Sie hat ein gutes Eseen vorbereitet und einen Krug Zitronenlimonade zur Erfrischung. Ihre Hände verströmen noch den Duft der Früchte.
Der Wind trägt den Duft von Kräutern, Gräsern und dem nahen Wald zu ihr. Sie atmet tief ein und genießt die Stille.
Die Kälte des Windes läßt sie frieren und reißt sie aus ihrem Tagtraum. Blumen- sie wollte noch ein paar Blumen pflücken...

Cote d`Amour beginnt zitrisch, diese Note schwächt sich allmählich ab, bleibt aber sehr lange präsent. Man kann die rauhe, salzige Seeluft riechen. Sie bringt ständig neue Aromen mit und verweht sie wieder. Ein paar zarte Blumen erscheinen erst zum Schluß ohne die Zitrusnote vollständig zu verdrängen.
Beim Testen kam mir einige Minuten nach dem Aufsprühen mein geliebtes Dune in den Sinn. Eine gewisse Ähnlichkeit, aber nur ganz kurz.
Während Dune - die Wüste- recht schnell von frisch-würzig zu einer warmen, leichten Süße wechselt, die lange bleibt, herrscht an der Küste der Liebe ein frischer, salziger Wind. Würzig und kühl.
Und so bleibt Dune mein Favorit. Nach einem ausgiebigen Spaziergang auf den Klippen brauche ich etwas Wärme und Sonne auf der Haut.

Wer es kühl,frisch und würzig mag, unterlegt mit einer leichten Zitrusnote, sollte Cote d`Amour testen.

Dank an die Spenderin dieser Probe für die Dufterfahrung.

Diesen Duft bekam ich letzten Sommer unter die Nase.Ich habe ihn getestet, meine Begeisterung hielt sich in Grenzen.
Warum das heute anders ist, kann ich nicht erklären. Vielleicht beschleicht mich im beginnenden Herbst die Sehnsucht nach Sommer,Sonne und Süden.
Der Tester ist mir vor ein paar Tagen wieder in die Hände gefallen und ich begann meinen 2. Versuch.
Jetzt gefällt mir der Duft ausnehmend gut. Ein wunderbarer Zitrushauch, leicht, aromatisch, aber weich. Nichts ist laut oder kratzig. Nichts beißt in der Nase.
Ein warmer Sommerwind mit Blumen und Kräutern, der den Duft einer Zitronenplantage an die Mittelmeerküste trägt.
Die Sillage ist gut und die Haltbarkeit ebenfalls.
Ein Sommertraum! Dieser Duft hat mich beeindruckt und ich werde ihn nicht vergessen.