Vocalise Extravagante 2011

Vocalise Extravagante von Maître Parfumeur et Gantier
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7.4 / 10 54 Bewertungen
Ein Parfum von Maître Parfumeur et Gantier für Damen, erschienen im Jahr 2011. Der Duft ist blumig-fruchtig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
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Duftrichtung

Blumig
Fruchtig
Süß
Pudrig
Würzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
rote Beerenrote Beeren Schwarze JohannisbeereSchwarze Johannisbeere
Herznote Herznote
JasminJasmin Ylang-YlangYlang-Ylang RoseRose AngelikaAngelika
Basisnote Basisnote
AmbraAmbra SandelholzSandelholz MoschusMoschus Bourbon-VanilleBourbon-Vanille

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.454 Bewertungen
Haltbarkeit
6.044 Bewertungen
Sillage
6.144 Bewertungen
Flakon
7.449 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 23.02.2019.

Duftet ähnlich

Womit der Duft vergleichbar ist
24, Faubourg (Eau de Parfum) von Hermès
24, Faubourg Eau de Parfum

Rezensionen

5 ausführliche Duftbeschreibungen
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Mandelmaus

132 Rezensionen
Mandelmaus
Mandelmaus
Top Rezension 18  
Fürstliche Vanille und die unerwiderte Liebe
Vocalise Extravagante ersoukte ich mir blind von Chanel No. 23. Vielen Dank nochmals. Ich erwartete einen schönen, beerigen Einstieg, ein harmonisches, blumiges Herz und letztlich eine warme, ambrierte Basis, gekrönt von feinster Bourbon-Vanille. Kurzum, ein Duft, welcher perfekt in mein Beuteschema passt, nach dem ich mir alle zehn Finger ablecken müsste.
Leider zeigt er sich mir anders als erwartet, aber trotzdem schön.

Der Auftakt ist geprägt von Beeren, hat aber nichts mit den fruchtigen Noten zu tun, die ich bisher kenne. Es ist eine herbe Frucht, ohne Fruchtfleisch. Eher die leicht feste Schale und etwas sauer. Das hat so gar nichts heiteres und liebliches an sich. Sofort drängt sich mir ein Bild der Johannisbeeren und der roten Früchte auf, aber nicht in freier Natur, sondern serviert in einem silbernen, reich verzierten Schälchen. Wie man es in einer adligen Familie beim Frühstück oder in einem sehr noblen Hotel finden würde. Sofort weis man, der ist besonders, der fordert Wertschätzung.

Nach dem leicht frischen, sauren und noblen Einstieg mündet es auch bald in das opulente Blütenherz. Ganz harmonisch ist der Übergang, sanft öffnen sich die Blüten. Anfangs meint man noch leicht grüne Anklänge wahrzunehmen, eingebettet zwischen weichen, voluminösen Blütenblätter, einer trägen, sinnlichen Creme.
Anfangs sehe ich mich noch durch kunstvoll angelegte Blumenbeete spazieren, vielleicht von einem Schlossgarten. Die Sonne scheint, ab und zu frischt der Wind auf, es ist nicht heiß oder kalt, sondern genau richtig.
Doch dieses Bild verschwimmt und mit einsetzen von Jasmin und Ylang-Ylang finde ich mich in einem stickigen, heißen Gewächshaus wieder. Die Blüten verströmen einen betörenden und fast schon narkotisierenden Duft. Die Dämmerung macht sich langsam breit. Das Ambiente wirkt schon fast surreal. Wunderschöne, wächserne Blumen spiegeln die letzten Sonnenstrahlen wieder. Ab und Zu flattert ein prächtiger, nachtblauer Schmetterlinge vorbei. Eine verheißungsvolle Atmosphäre, alles kann passieren. Alles sieht ruhig aus, doch hier pulsiert, vibriert etwas kraftvolles, strahlendes.

Es ist so wie in diesen schnulzigen Liebesromanen, welche ich früher so gerne verschlungen habe. Der erste Ball, der gutaussehende Spross des Grafs, die festliche Atmosphäre, der erste Tanz, das berauschende Gefühl, die Aufregung, das Herzklopfen. Nach dem Tanzen ist man erhitzt und aufgekratzt durch die Reizüberflutung. Die großen Türen des Ballsaals stehen offen, die wohltuende Kühle und der Schutz vor neugierigen Blicke lockt, in Gestalt des ausladenden Gartens, welcher geheimnisvoll im dunklen liegt.
Glücklich und mit rasenden Herzen taumelt das junge Paar zwischen die dunklen Büschen um ihre Bekanntschaft zu vertiefen, in welcher Weise auch immer.
Dieses überschwängliche Gefühl transportiert die Herznote. Bleibt dabei aber immer unverschämt elegant und vornehm. Die heiß ersehnte Vanille tritt zwischen den Blütenvorhängen hervor und zeigt die ersten Tanzschritte. Ein warmer, süßer Hauch von samtener Weichheit. Es duftet leicht nach frischgebackenen Waffeln, allerdings ohne essbar zu sein. Es fügt sich wunderbar in den Reigen der Blüten ein. Grazil und selbstverständlich.
Die Noten der Basis präsentieren und fixieren den Duft gekonnt. Hauchen ihm exquisite Wärme ein, schaffen gleichzeitig Raum, bereichern und legen eine bemerkenswerte Ausdauer an den Tag.Nach sechs Stunden hat sich die Vanille so richtig schön eingekuschelt, begleitet von einer zimtigen, warmen Würze, weich und fluffig. Hier gefällt mir der Duft dann richtig gut, wäre da nicht diese madamige Blumennote. Die über die Vanille zu wachen scheint, einer strengen Gouvernante gleich. Dass die Vanille ja nur ihre weichen Kurven zeigt, ihr seidiges Haar und bloß nicht ihre vollen Reize ausschöpft. Zu Schade. Ich finde mich nicht in diesem Duft, er scheint mir noch ein paar Nummern zu groß zu sein.

Das ist sie, die grausamste Form von Liebe, die unerwartete. Zu gerne hätte ich Vocalise Extravagante geliebt, seine cremige, warme Vanille und die strahlende Fülle an Blumen. Doch letzteres stößt mich ab. Wirkt auf mich gnadenlos hochgezüchtet und vornehm, da fühle ich mich nicht wohl, dem werde ich noch nicht gerecht.
Definitiv einer Grace Kelly, oder Evita Peron würdig. Er trägt auch eine wehmütige Nostalgie in sich, den Glanz einer vergangenen Ära. Ein Duft für verliebte Frauen, wie wahr. Ich könnte ihn mir gut an der frisch verliebten und ausgelassen Rose vorstellen, wie sie gemeinsam mit ihrem Jack lachend durch den Maschinenraum der Titanic flüchtet. Berührend und wunderbar, leider nicht meins. Mir fehlt etwas freches, provokatives, sei es nur ein verstohlenes Augenzwinkern.

Trotzdem mag ich ihn. Eben halt nicht an mir. Sondern an einer Frau, die die nötige Reife und Ausstrahlung mitbringt. Ich habe ihn spontan meiner Mutter vermacht, die ihn sofort in ihr Herz schließen konnte. Über den schönen Flakon freute sie sich ebenfalls, macht sich gut auf dem Regal und bereichtert die Sammlung optisch. Der Sprühnebel ist sehr fein und ist gut dosiert. Die Sillage ist recht stark und flaut langsam ab. Die Haltbarkeit ist ohne gleichen. Mittags aufgesprüht nehme ich ihn am nächsten Morgen immer noch wahr. Rauchige Vanille, schön ambriert, jetzt sogar sehr sexy. Letztendlich ein Traum, aber darauf kann und will ich nicht einen Tag warten. Ich denke, man kann den Duft das ganze Jahr und zu allen Anlässen tragen. Ein besonderer Luxus, den Frau sich jeden Tag gönnen kann.
Weil jeder Tag zählt.
9 Antworten
2.5
Flakon
7.5
Sillage
5
Haltbarkeit
9
Duft
Jifat

35 Rezensionen
Jifat
Jifat
Top Rezension 13  
Eine extravagante Betörung
Die Firma Maître Parfumeur et Gantier (etwa: Meister-Parfümeur und -Handschuhmacher), 1989 gegründet, bezieht sich auf die französische Parfümkunst des 17. Jahrhunderts, das in Frankreich durch den legendären "Sonnenkönig" Louis XIV. und dessen Luxus- und Prachtentfaltung gekennzeichnet war, und die damals geübte Tradition, Leder, besonders Handschuhe zu parfümieren (siehe auch: Beitrag von Louce/Ronin im ParfumoBlog http://www.parfumo.de/blog/ ).

1993 kam in der Serie Les Accords Mysteres (etwa: die geheimnisvollen Akkorde) der Duft Vocalise auf den Markt. Vocalise bedeutet "Stimmübung" im Sinne von Koloratur, einer besonderen Gesangstechnik. Vom Zusammenhang der Kompositionen und ihrer Akkorde in der Musik und der Parfümkunst war hier ja schon öfter die Rede.

Les Eaux Extravagantes (etwa: die ausgefallenen Wasser) heißt eine 2011 vorgestellte Kollektion von drei alten Klassikern, darunter Vocalise, die – leicht verändert und modernisiert durch die "Nase" des Hauses, Jean-Paul Millet Lage – wieder zum Leben erweckt wurden: aus Vocalise wurde VOCALISE EXTRAVAGANTE.

VE, ein floral-fruchtig-würziger Duft, eröffnet mit Beerennoten, reifen roten Beeren, voll-aromatisch und frisch. Schon früh entwickelt sich die sehr einschmeichelnde, cremig-grün-florale Herznote (Ylang-Ylang, Rose, Jasmin Absolu), immer noch untermalt von den fein-süßen, warmen Beeren, die dem Ganzen Volumen geben – und einem ausgesprochen sinnlichen Touch. Das ist wieder einmal ein typischer Augen-schließen-und-genießen-Duft!

Darunter breitet sich aus, was diesem Duft Wärme, Weichheit und diese gewisse betörenden Aura verleiht, der animalische Moschus, das balsamische Sandelholz, die weiche Ambra und die süße Vanille. Kurz: Ein eleganter, sinnlicher Schmeichelduft.

"Das richtige Parfüm für verliebte Frauen", heißt es. Ich kann dem nicht widersprechen. In jedem Fall ein Parfüm, in das mann/frau sich verlieben kann.

Erfreulich ist die gute Haltbar- und Ergiebigkeit. Wenige Sprüher genügen.

So hervorragend dem Parfümmeister Millet Lage die Überarbeitung dieses schönen Dufts gelungen ist, so wenig begeistert bin ich von der Flakongestaltung. Das Fläschchen an sich ist durchaus hübsch, aber wer ist denn auf die Idee gekommen, ihn mit einer pinkfarbenen Banderole und einem hellblauen stilisierten Edelstein auf der Verschlusskappe zu "dekorieren"? Beim Flakon sind die ansonsten so stilsicheren Maîtres leider in die Kitschfalle gegangen. Das tut dem Duftgenuss natürlich keinen Abbruch.
11 Antworten
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Hibiscus

36 Rezensionen
Hibiscus
Hibiscus
Sehr hilfreiche Rezension 12  
Extravagant
Zu meiner großen Freude bekomme ich ein Probenpäckchen geschenkt. Geöffnet und durchgesehen: Vocalise extravagante - noch nie gehört. Also sofort probieren und aufsprühen.
Mein erster Eindruck: Klassische Frucht-Blumenbombe, erinnert mich an ein Parfüm meiner Mutter. Nicht mein Ding. Abwaschen!
Dann klingelt mein Telefon und ich bin gute 10 Minuten abgelenkt.
Der Duft auf meinem Handgelenk hat sich total verändert. Jetzt erreicht ein krautig-trockener, fast rauchiger Hauch meine Nase. Wunderschön. Engelwurz, ganz sicher. Ganz kurz läßt mich das an Ralph Laurens Safari denken, bei dem diese staubtrockene Kräuternote lange bleibt und fast den gesamten Duftverlauf bestimmt.
VE verströmt diesen Eindruck nur kurz. Die Herbe tritt recht schnell in den Hintergrund und eine zarte Blumigkeit übernimmt die Führung, nach und nach unterstützt von den Duftnoten der Basis. Die Vanille ist mehr rauchig als süß, Amber und Sandelholz erden das Ganze und Moschus sorgt für Cremigkeit.
Jetzt ist perfekte Harmonie entstanden,sehr schön und sehr besonders.
Ein Duft für Ladys, edel und opulent.
6 Antworten
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Florblanca

1143 Rezensionen
Florblanca
Florblanca
Hilfreiche Rezension 13  
Claudine oder der Traumduft im Traumflakon
Diese Duftbesprechung widme ich Claudine, der unglaublich reizenden ebayerin aus Frankreich, die mir diesen wundervollen Duft verkauft hat und die so nett mit mir korrespondiert hat, obwohl sie selbst gerade eine sehr schwere und traurige Zeit erlebt.

Vocalise gibt mir DAS im Blütenbereich, was Bahiana mir im "grünen Bereich" gibt.

Einem ganz wunderbar abgestimmten, fruchtigen Auftakt roter Beeren mit viel Frische und leichter Fruchtsüße, folgt eine Herznote wie aus einem Märchen. Ich fühle mich umschmeichelt und in eine sanfte Wolke eingehüllt, die mir ein dolce vita verheißt.

Vocalise ist trotz der Rose im Herzen KEIN Rosenduft, sondern eine perfekt zusammengestellte Komposition von Frucht-, Blüten- und Holznoten. Keine der Komponenten ist explicit herauszuriechen, sondern eine greift in die nächste und sie bilden im Verlauf jeweils eine wunderbare, harmonische Einheit.

Es ist wie ein Gartenpavillon, in dem eine bequeme Liege mit ganz weichen, weißen, Seidenkissen steht, rundherum große Vasen mit wundervollen Blüten, dazwischen grüne Zweige, und einige der Blütenblätter sind bereits herabgefallen und bilden farbige Punkte auf dem weißen Boden. Auf einem kleinen Tischchen mit einem kupfernen Tablett stehen Teegläser, daneben eine Kanne dampfenden frischen Tees und in einer Kristallschale heller Rohrzucker mit einigen frischen Vanillestangen. Das Licht im Pavillon ist diffus durch die weißen, leichten aber undurchsichtigen Vorhänge und die Farben erscheinen alle gedämpft. Nichts schreiendes oder lautes gibt es hier, sondern eine Harmonie von Duft, Licht und Farbe. So empfinde ich Vocalise.

Der Duft ist gut wahrnehmbar, aber nicht aufdringlich. Die Haltbarkeit ist gut, könnte aber durchaus ein Quentchen besser sein.

Vocalise ist ein Blindkauf (ich gebe zu, wie so viele von mir) und auch wenn die meisten Blindkäufe für mich sehr positiv waren, dieser hier ist wirklich einer der schönsten.

Zudem ist es eine Jubiläumsausgabe von MPeG und ich habe es von einer sehr sehr netten Verkäuferin erworben, der ich an dieser Stelle alles Gute wünsche.

Dieser Duft gehört auf alle Fälle zu meinen wenigen Favoriten und ist jeden Cent seines Preises wert. Er wird mich immer an Claudine erinnern, eine sehr sehr nette Französin...
2 Antworten
8
Duft
Calliope

7 Rezensionen
Calliope
Calliope
Hilfreiche Rezension 7  
Sanft und sinnlich
Die Kopfnote startet mit kräftigen,saftig-süßen roten Beeren, die schon bald begleitet werden von einem äußerst feinen, zarten (endlich einmal!) Ylang-Ylang Duft. Die Rose hält sich bei mir dezent im Hintergrund, der Jasmin geht eigentlich völlig unter, was mich aber gar nicht stört.
Nach und nach verblassen nun die Beeren, es entwickelt sich schließlich eine hübsche cremig-blumige Basis mit einer dezenten Vanillenote. Der Duft wirkt auf mich angenehm sinnlich, ohne je schwülstig zu werden - ein schöner Begleiter für einen lauen Spätsommerabend!
3 Antworten

Statements

2 kurze Meinungen zum Parfum
SensualSensual vor 9 Jahren
Johannisbeere und Angelika haben mein Neugier erweckt - ich fand aber eher Ylang-Tuberosen-Vanille-cremige Duft mit intressante Kopfnote.
0 Antworten
ZhuZhu vor 9 Jahren
Startet kratzig-fruchtig, nach 10 min cremig-blumig u. nach weiteren 10 min rieche ich nichts mehr. Schade, Basis hätte länger bleiben dürfen
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