Route du Vétiver von Maître Parfumeur et Gantier
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7.2 / 10 49 Bewertungen
Ein Parfum von Maître Parfumeur et Gantier für Herren, erschienen im Jahr 1988. Der Duft ist holzig-erdig. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Holzig
Erdig
Würzig
Grün
Rauchig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
Schwarze JohannisbeereSchwarze Johannisbeere AldehydeAldehyde BlattgrünBlattgrün
Herznote Herznote
Bourbon-VetiverBourbon-Vetiver edle Hölzeredle Hölzer JasminJasmin
Basisnote Basisnote
MoschusMoschus SandelholzSandelholz

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.249 Bewertungen
Haltbarkeit
7.635 Bewertungen
Sillage
6.933 Bewertungen
Flakon
7.533 Bewertungen
Eingetragen von Seglein, letzte Aktualisierung am 31.12.2023.

Duftet ähnlich

Womit der Duft vergleichbar ist

Rezensionen

6 ausführliche Duftbeschreibungen
Knickzimt

102 Rezensionen
Knickzimt
Knickzimt
Sehr hilfreiche Rezension 13  
Tonnenschwer und brunnentief
Manchmal ist es schwer, Anerkennung zu entwickeln. Ist ein Duft nichts für mich, ist es gar nicht schlimm, denn ich kann ihn mir meist an jemand anderem, passendem gut vorstellen. Kann ich nicht mal das, ist es auch nicht schlimm, denn dann kann der Duft immernoch spannend komponiert und fein gearbeitet sein. Ist er nicht mal das, gehen mir langsam die Worte aus.
Bei manchen Düften muss man wohl einfach das Wagnis wertschätzen, das ihre Veröffentlichung für den Hersteller bedeutet. Denn selbst auf dem vielfältig bevölkerten Nischenmarkt mit seinen tausend besonderen Kundenansprüchen dürfte die Nische für diesen Vetiver hier sehr klein geschnitten sein, zwei Quadratmeter vielleicht. Trotzdem ist es schön, dass es ihn gibt, denn wenn er auch nur einem gefällt, gibt es ihn zurecht. Ich jedenfalls bin der aber nicht.
Erschlagend ist die erste Minute, wie ätzender Klebstoff. Mein Respekt an Apicius, der sich nicht abgewendet und diesem beißenden Nebel sogar Hinweise auf Jasmin und Beeren abgerungen hat. Mir fällt das schwer, meine Nase arbeitet in angegriffenem Zustand nicht mehr so fein. Glücklicherweise wird bald die Sicht frei und es tritt die Hauptfigur hervor, der Vetiver natürlich. Er ist von der tonnenschweren, brunnentiefen Sorte, mächtig und mit mehr Biss, als man gemeinhin abkann. Für viele Stunden steht er düster da, einsam und stumm, weil ihm alle Freunde weggelaufen sind. Nur ein, zwei Hölzer stehen ihm bei, aber mit zu viel scheu. Kaum ein Verlauf lässt sich feststellen, an der groben Machart kann man auch mit viel Lebensfreude nur wenige gute Haare lassen. Dieser Duft ist einfach nur ein mordsmäßiger, recht eindimensionaler Vetiver mit der Zartheit eines Dampfhammers. Auch wenn ich kein großer Anhänger dieser Note bin, finde ich doch, dass man das Thema Vetiver an anderer Stelle deutlich schonender interpretiert. Und wenn nicht schonender, dann zumindest kunstvoller.
6 Antworten
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Apicius

1106 Rezensionen
Apicius
Apicius
Sehr hilfreiche Rezension 12  
Der Löwe unter den Vetivers
MPG’s Route du Vétiver ist zwar ein sehr kräftiger Duft, aber dennoch sehr weit enfernt von den klassischen Vétivers, wie sie z.B. Guerlain anbietet.

Route du Vétiver beinhaltet zunächst eine überwältigende Note nach alkoholisierten Beeren und Hölzern, sowie etwas Jasmin. Fast chemisch wirkt diese Note, und zwar so merkwürdig, dass es schwer fällt, Vergleiche zu ziehen. Man riecht Holz, man riecht Möbelpolitur, ich meine auch, Spuren einer undefinierbaren Gewürzmischung zu erkennen (Nelke? Muskat? Wachholder? Kreuzkümmel? Fenchelsamen?). Nur Vetiver kann ich zunächst überhaupt nicht entdecken. Übt das Vetiver seinen Einfluss hier nur im Verborgenen aus?

Aber nein, und schließlich komme ich drauf! Da gibt es so eine gummiartige Note. Die kenne ich aus Frederic Malles Vetiver Extraordinaire. Das ist eindeutig eine Ausprägung von Vetiver, aber eine solche, die man in den „helleren“ Vetiver Düften (Guerlain, Tom Ford, Givenchy, Lubin) eher nicht findet. Hier geht es neben dem Vetiver eindeutig um dunkles Holz. Insoweit gibt es eine starke Ähnlichkeit mit Encré Noir von Lalique. Aber Route de Vetiver ist mit den beerigen Noten im Kopf und dem Jasmin viel einfallsreicher! Und die Qualität der Hölzer ist eindeutig besser. Sie haben edle Schnitzereien. Und ich rieche kein künstliches „Kaschmir-Holz“!

Mag sein, dass sich dieser seltsame, kräftige Duft dem Träger nicht sofort erschließt. Er passt nach meiner Ansicht auch nur zu ebenso kräftigen Trägern; extrovertierten Persönlichkeiten, die etwas darzustellen wissen. Bei Schauspielern würde man hier von „Wasserverdrängung“ sprechen. Astrologisch betrachtet, sehe ich diesen Duft im Sternzeichen Löwe.

Wer bislang Encré Noir für das Nonplusultra der Vetiver-Düfte hält, sollte sich mal auf die Route du Vétiver begeben.
1 Antwort
8
Duft
noirceur

19 Rezensionen
noirceur
noirceur
Top Rezension 8  
Hochmoderner Vetiver-Vertreter
Seit der ersten Riechprobe an Laliques "Encre Noire" bin ich, ohne mir dessen damals schon bewusst gewesen zu sein, Vetiver-Fan. Düfte, in denen das Süßgras mehr als eine dekorative Nebenrolle spielt, sind für mich meist eine recht sichere Empfehlung.

Leider sind mir viele der Kompositionen dann aber letztlich zu fantasielos und geradlinig um nachhaltig zu überzeugen. Insbesondere geht es mir so zum Beispiel bei Guerlains Klassiker, aber auch bei vielen anderen Interpretationen, die das Vetiver-Thema in einen grün-frischen Duft integrieren.

Hier beweist „Route du Vétiver“ (RdV) Mut, indem er – ganz nach meinem Geschmack – völlig auf leichte, frische oder gar zitrische Noten verzichtet. Knickzimt hat diesem Charakter in seiner Überschrift mit „tonnenschwer“ einen sehr treffenden Namen gegeben. RdV ist gewiss nicht gemacht um hohe Gefälligkeitswerte zu erzielen. Er ist definitiv polarisierend (man lese nur die bisherigen Kommentare) und konsequent – und darin liegt seine große Stärke.

Der verarbeitete Bourbon-Vetiver kommt schön rauchig-trocken daher. Vielleicht vergleichbar mit folgendem Szenario: Man stecke ein Vetivergeflecht in Flammen und konserviere die freigesetzten Aromen aus sicherer Entfernung in einer Flasche. Nicht die Rauchschwaden selbst, sondern die sich dahinter verbergenden Duftstoffe. Diese Note ist bei mir von Beginn an voll da. Das hier beißend servierte Süßgras wird konterkariert durch eine tief-schwere, künstliche dunkle Beerennote.

Es dauert ein wenig, bis sich RdV schließlich in einem Wechselspiel aus den beiden zuvor beschriebenen Akkorden einpendelt und dabei dank selbstloser Holznuancen dezent im Gleichgewicht gehalten wird.

Bis dahin wird vor allem die Kopfnote dominiert von kreativen Chaos mit einem nur schwer zu leugnenden Hang zur Chemie; sowohl Apicius‘ Assoziation mit Möbelpolitur als auch der von Knickzimt („ätzender Klebstoff“) kann ich zu einem gewissen Grad beipflichten. Doch gerade dieser ungestüme Start ließ mich aufhorchen und RdV in seinem weiteren Verlauf umso interessierter verfolgen.

Mit den Beeren einher geht eine bonbon-artige Süße, die zwar nie überbordend wird, den Duft aber doch ein Stück weit seiner Trockenheit beraubt. Als großem Fan von rauchigen und staubtrockenen Düften reicht mir diese Beobachtung, um RdV als potentiellen provokanten Signaturkandidaten für mich zu disqualifizieren.

Ohnehin kommt der Frage nach Anlässen solch extravagante Kreationen zu tragen stets besondere Bedeutung zu. Ich erwarte kaum diesen „Dampfhammer“ (Knickzimt) in den Managementetagen vorzufinden. Doch auch vom Tragen im Großraumbüro würde ich wohl eher abraten. RdV hat aber definitiv das Zeug und den Langzeitreiz, mir an Herbst-, Winter- und kühlen Frühlingswochenenden ein gerngesehener Begleiter zu werden.

Was bleibt unter’m Strich? MPG überrascht (und überzeugt!) mit einem dreckigen und unangepassten, aber letzten Endes extrem coolen Beitrag zum Vetiver-Genre. Noch mehr überrascht, dass dieses auf mich hochmodern wirkende Gebräu bereits mehr als ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel hat: Ein Oldie erteilt der jüngeren Duftgeneration eine gehörige Lektion in olfaktorischer Rebellion und Coolness!
1 Antwort
Intersport

90 Rezensionen
Intersport
Intersport
Sehr hilfreiche Rezension 10  
'…Unveiled by Chemical Synthesis'*
Als ich vor ein paar Jahren versucht habe einen Überblick von Vetivers zu bekommen (ein bis heute nicht abgeschlossenes Unterfangen) blieb ich bei Route du Vétiver hängen. Wie bei fast allen meiner Favoriten dieser speziellen Zutat, spielt auch hier die Modulation des Vetivers durch etwas anderes ein zentrales Element - ähnlich wie bei Goutal's Vétiver Eau de Toilette und Lutens' Vétiver Oriental. Bei Maitre's Vetiver ist es Cassis, schwarze Johannisbeere, vermutlich gleich der ganze Strauch inkl. Blattwerk, was eine ordentliche Dynamik reinbringt. Trotz aller Modulation bleibt Route du Vétiver ein ganz klarer und beeindruckender Vetiver Duft. 1988 erschienen, aus der Hand des oft erwähnten, aber leider doch eher kryptisch dokumentieren Jean Laporte, ist es auch - zusammen mit dem erwähnten Goutal Eau de Toilette - der 80er Jahre Vorreiter fuer die Vielzahl der Vetivers die seit 2000 erscheinen. Mein Anlass zu diesem Kommentar ist jedoch der kürzlich erschienene Aufsatz "The Smelling Principle of Vetiver Oil, Unveiled by Chemical Synthesis" von einem Team Riechstoff Chemiker, u.a. Philip Kraft, der in Detail auf die Komplexität und vielen Unbekannten eingeht, die das Faszinosum und Vielfältigkeit von Vetiver ausmachen. Hier wird auch auf einen geringen Anteil von '(–)-Geosmin' verwiesen, dieser grenzüberschreitenden wie mysteriösen Komponente, die fuer allerlei Eindrücke von feuchter Erde, nassen Asphalt, vor-Gewitter Luft, etc. verantwortlich ist. Lange vor Ellen Covey's ausgezeichneten Bat / Night Flyer, oder der zunehmenden 'molecular awareness' und namedropping von Geosmin als Zutat, war Route du Vétiver die Wurzel dieser Darstellung von Feuchtigkeit. Ich habe mich oft gefragt wie das dieses Parfum schafft, hat Laporte mit Jardin Du Nil, dem Geranium Equivalent zu Route, eine ähnliche, wenn auch wesentlich blumigere Sumpfigkeit bei einem Nicht-Vetiver Duft erreicht. Obwohl das 2019 erschienene Radish Vetiver mit Route du Vétiver flirtet, bleibt Laporte's Parfum weiterhin ein Solitaer in dieser Kategorie.

* Ouyang, J., Bae, H., Jordi, S., Dao, Q.M., Dossenbach, S., Dehn, S., Lingnau, J.B., De, C.K., Kraft, P. and List, B., 2021. The Smelling Principle of Vetiver Oil, Unveiled by Chemical Synthesis. Angewandte Chemie (International Ed. in English), 60(11), p.5666.

p.s. ich beziehe mich auf die 90/100ml Versionen von Route du Vétiver. Wie es um die Aktuelle (120ml) steht, keine Ahnung, hier könnte es sich durchaus um Gefahr im Verzug handeln, ein Blick auf die neuen Versionen von Santal Noble oder Iris Bleu Gris reicht …
1 Antwort
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Jensemann

217 Rezensionen
Jensemann
Jensemann
9  
Ein Auftakt zum Erbrechen
RdV scheint, an den Vorpostern zu sehen, entweder top oder flop zu sein. Für mich sei schonmal gesagt... ich find' ihn top!

Beim Aufsprühen muss man allerdings allen Mut zusammennehmen, nicht direkt das Porzellan aufzusuchen. Erstmal gibt der Sprühkopf eine Menge an Spray raus, da muss man wirklich nur halb durchdrücken und die alkoholische Note zu Beginn, schlägt einem direkt in the face! Die Kopfnoten, sind schwer zu identifizieren, Aldehyde, Blattgrün, schwarze Johannisbeere? Ja, vielleicht kann man das grün nennen. Schwarze Johannisbeere... könnte sein! Und die schwarze Johannisbeere, so mein Empfinden, zieht sich den ganzen Duft im Hintergrund mit durch.
Wie ich finde, riecht die Beere unheimlich gut!

Fein, aber eigentlich sollten wir uns doch auf der Vetiver-Route befinden, aber, wo ist diese Route? Führt sie in's Nevada? Ich glaube, das Vetiver erschließt sich nur aus der Projektion! Beim nahen Schnuppern, vernehme ich die Johannisbeere, allerdings, wenn man gar nicht an den Duft denkt, und er schon einige Zeit auf der Haut ist, steigt einem ein Vetiver-Aroma in die Nase, welches man vom Extraordinaire von Frederic Malle auch kennt.

Auch die Noten, die in der Basis angegeben sind, nehme ich nicht wahr! Vermutlich sind sie vorhanden, aber gut im Hintergrund verarbeitet worden.

Also, wer ihn testet, nicht die Flinte in's Korn werfen, er wird richtig gut...
6 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

6 kurze Meinungen zum Parfum
Eggi37Eggi37 vor 5 Monaten
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Maulwurf klammert sich an Wurzeln
des nussig-rauchigen Vetivers
Herb-säuerlich-spritzige Beere sprießt an
grasig-grüner & holziger Krone
52 Antworten
SpatzlSpatzl vor 4 Monaten
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Ich gebe dir Halt(wurzeliges,gereiftes Vetiver), du kannst dich getrost fallen lassen auf ein weiches Moschusbett und lass dich verführen...
26 Antworten
YataganYatagan vor 6 Jahren
10
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Von vielen wegen des bitteren Cassistons mit heftigen animalischen Akzenten verschmäht, kommt man auf der Vetiver-Route zu einem guten Ziel!
2 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 6 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Ein eigenwilliger Vetiverduft mit sperrig-fruchtigem Auftakt und animalischen Zwischentönen. Das Ganze klingt cremig-sandelig aus. Schön!
2 Antworten
JoschJosch vor 6 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
6.5
Duft
Aceton mit Süßstoff-Beeren. Stark, aber so eindimensional umgesetzt wie eine unfertige Vorstudie. Unerwartet fantasielos und langweilig.
1 Antwort
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