Parfum d'Habit von Maître Parfumeur et Gantier
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7.8 / 10 66 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Maître Parfumeur et Gantier für Herren, erschienen im Jahr 1988. Der Duft ist ledrig-holzig. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Ledrig
Holzig
Würzig
Erdig
Blumig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BergamotteBergamotte Schwarze-Johannisbeere-KnospeSchwarze-Johannisbeere-Knospe Zitronen-PetitgrainZitronen-Petitgrain
Herznote Herznote
PatchouliPatchouli RosengeranieRosengeranie WeihrauchWeihrauch
Basisnote Basisnote
LederLeder AmbraAmbra SandelholzSandelholz VanilleVanille

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.866 Bewertungen
Haltbarkeit
7.350 Bewertungen
Sillage
7.248 Bewertungen
Flakon
7.350 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.710 Bewertungen
Eingetragen von Seglein, letzte Aktualisierung am 17.04.2024.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
2.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
5.5
Duft
Ronin

50 Rezensionen
Ronin
Ronin
Hilfreiche Rezension 1  
80er Jahre ...
80er Jahre-Düfte haben es nicht leicht bei mir: Meine Parfümsozialisation und -emanzipation begann so um 1990 und somit wird keine Dekade so ungnädig von mir beurteilt wie eben die 80er. Und nun habe ich einen zugegeben fein verwobenen, offensichtlich aus qualitativ hochwertigen Ingredienzien komponierten 80er-Jahre-Vertreter auf meinem Handgelenk. Zwar reformuliert, aber ich rieche an mir und denke: "Auch in 10, 20 Jahren bin ich noch nicht alt genug für diesen Duft." Ich könnte das Muster meinem Vater geben mit dem Hinweis, es spärlich zu verwenden. Einem gepflegten Rentner würde ich zu seinem guten Geschmack gratulieren. Nur an mir ... nein. Dies mag bitte keiner, der den Duft mag, als Angriff verstehen. Geschmäcker sind verschieden, Duftentwicklungen auf der Haut auch.
Dabei ist der Auftakt so viel versprechend: Die Cassis-Leder-Weihrauch-Kombination ist für mich neu und sehr angenehm. Auf meiner Turbo-Haut aber hält das nur wenige Minuten an. Die Geranie kommt hervor, die Kopfnoten sind weg und was ich jetzt rieche ist wirklich Old School. Wie gesagt, die Komposition ist erkennbar hochwertig. Ich mag irispudrige Dufte, das hier ist aber eher staubig. Des weiteren warm und weich, aber ein Kuschelfaktor will bei mir nicht aufkommen.
Ich habe Parfum d'Habit erst drei Stunden auf der Haut, und werde ihn jetzt wohl mit Scheuerpaste für Altöl entfernen. Die Haltbarkeit bewerte ich mangels besseren Wissens mit 75 %. Vermutlich ist sie gut. Meine Bewertung mit 50 % spiegelt die unbestritten hohe Qualität wieder, rein subjektiv wäre es weniger.
0 Antworten
5
Haltbarkeit
9
Duft
Profumo

284 Rezensionen
Profumo
Profumo
Top Rezension 20  
Clint Eastwood, geschrubbt und gebadet
Als die man bei Maître Parfumeur et Gantier vor ein paar Jahren daran ging, die alten, größtenteils noch aus den achtziger Jahren und von Jean-François Laporte stammenden Kreationen des eigenen Katalogs den geänderten Bestimmungen - die Inhaltstoffe betreffend - umzuarbeiten, hatte ich eigentlich erwartet, dass dies dazu genutzt würde, das ein oder andere Werk aus dem Portfolio zu entfernen, aus Gründen der Nicht-Reformulierbarkeit oder weil sie sich über die Jahre einfach nur schlecht verkauften. ‚Parfum d’Habit’ gehörte für mich ganz sicher zu jenen Wackelkandidaten, da der Duft zu jener kleinen Familie von Werken zählt(e), die ihrer animalisch-fäkalen-oder-wie-auch-immer-prekären Aura wegen von ganz wenigen geliebt und engagiert vertreten, von der Mehrzahl aber unerbittlich verfolgt und mit den immergleichen Assoziationen verdammt werden, die da wahlweise Katzenpisse, Klosteine oder volle Babywindeln lauten.

Vertreter diese kleinen Gang vermeintlich übler Stinker sind die wohlbekannten: ‚Kouros’, ‚Yatagan’, ‚Jules’, ‚Eau d’Hermès’, das alte ‚Rose Poivrée’, ‚Shocking’ von Schiaparelli oder Montanas ‚Parfum de Peau’, ja für manche gehört sogar das gute alte ‚Jicky’ dazu. Und eben auch ‚Parfum d’Habit’.
Alle, wirklich restlos alle wurden im Zuge der umfassenden Reformulierungen der letzten Jahre gezähmt, entschärft und verschlankt, sodass sie heute in mitunter kaum wieder erkennbarer Gestalt vor uns stehen. Geliftet und gestrafft zwar, doch mit der unübersehbaren Gewichtsreduzierung ging auch der mehr oder minder komplette Verlust der einstmals sinnlich-frivolen Ausstrahlung einher – deutlich erlebbar beispielsweise an ‚Rose poivrée’, das zuvor so viele an den Geruch getragener Herrenunterwäsche denken ließ, und nunmehr als Rose mit kleinem Hautgout beschrieben wird.

‚Parfum d’Habit’, so wie es heute vor uns tritt, ist gleichermaßen nur noch ein Abglanz vergangener, vor erotischer Vibes nur so strotzender Tage. Einstmals war es ein kräftiger Lederduft, durchdrungen von tierischen Ausdünstungen, dem Geruch von auf pulsierender Haut trocknenden Schweißes und den Aromen eines edlen, klassischen Herrencolognes. Das mag jetzt für manche scheußlich klingen, doch wie man so schön sagt: die Mischung macht’s. Wer ‚Parfum d’Habit’ trug, der roch nicht – wie man nach meiner Beschreibung vermuten könnte – nach nassem Hund oder verschwitztem Bauarbeiter, eingedieselt mit billigem Drogeriefusel. Nein, ‚Parfum d’Habit’ hatte Klasse, und was für eine! Ein Duft, der eine gewisse Erhabenheit und Autorität ausstrahlte, gewissermaßen ein ‚Eau d’Hermès’ hoch zwei: aristokratisch, aber nicht dünkelhaft und dekadent, sondern überlegen und ein wenig hochmütig, dabei raubeinig und kerlig wie kaum ein anderer. Ein Duft, dessen Ego allerdings auch immer eine Spur größer war, als dasjenige des Trägers.

Kein Wunder, dass er immer wieder mit Clint Eastwood in Verbindung gebracht wurde – er, dessen unzweifelhafte Männlichkeit nie etwas Proletenhaftes hatte, sondern fast etwas strenges, calvinistisches. Er, der aus stahlblauen, oft zusammengekniffenen Augen wahre Blitze der Verachtung schleudern konnte, und selbst im Untergang durch wahre Haltung siegte, er wäre tatsächlich der ideale Träger des alten ‚Parfum d’Habit’ gewesen.
Doch auch das neue ist noch immer ein großartiger Duft, selbst wenn da nicht mehr good ole’ Clint auf stolzem Pferd einher reitet, sondern nur noch die Erinnerung an ihn.

Wer aber das alte ‚Parfum d’Habit’ nicht mehr kennt, dem mag das neue vollends genügen, denn es ist vor allem eines geworden: tragbarer.
Ursprünglich seitens der Hersteller mit dem – nicht unbegründeten - Hinweis versehen, man möge den Duft in die Innenseite einer Jacke, einer Weste oder eines Mantels sprühen (l’habit – der Anzug, Frack, Gewand etc.) und trüge dann den ganzen Tag einen raffinierten Duft mit sich, kann man ‚Parfum d’Habit’ heute problemlos auch auf die Haut sprühen. Nicht unbegründet war der Hinweis deswegen, weil sich die animalische Seite des Duftes auf warmer Haut allzu rasant entwickelte, und die frischen und fruchtigen Akzente augenblicklich unter sich begrub. Auf Stoff aber blieb alles in wunderbarer Balance. Diese Balance ist nun auch auf der Haut zu erleben, sodass neben leichten zitrischen Akkorden jetzt eine sehr schöne Johannisbeer-Note zum Vorschein kommt, gerahmt und kontrastiert von einem Dreiklang aus Vetiver, Patchouli und Sandelholz, zugleich getragen von einem ledrigen Fond mit kräftigen Moschus-Akzenten.
Mag ich insgeheim auch bedauern, dass die ursprüngliche Gewalt perdu ist, so muss ich doch anerkennen, dass der Duft dadurch nicht nur tragbarer wurde, sondern darüber hinaus jetzt auch klassischere Proportionen und eine gewisse Distinktion enthüllt, die zuvor unter lauter (für die achtziger Jahre so typischer) Testosteron-geladener Wucht verborgen blieb.
Vielmehr präsentiert er sich heute als raffinierter, frisch-fruchtiger, maskuliner Lederduft mit leichten, aber erträglichen, das Umfeld nicht allzu sehr penetrierenden animalischen Nuancen.
In seiner jetzigen Fassung kann ich ‚Parfum d’Habit’ mit Genuss tragen. Mit dem alten aber fühlte ich mich doch ein wenig unwohl, vielleicht auch überfordert.
Womöglich aber war ich auch einfach zu jung.

Klasse jedenfalls besitzt er noch immer, leider aber nicht mehr die einstmalige Haltbarkeit – er ist recht flüchtig geworden.

Sei’s drum.
Clint Eastwood, der Westernheld: geschrubbt, gebadet und in der modernen Zivilisation angekommen, doch immer noch er selbst.
Wunderbar!
2 Antworten
5
Haltbarkeit
8
Duft
Apicius

1106 Rezensionen
Apicius
Apicius
Top Rezension 14  
Plagiat oder Hommage?
Parfum d‘Habit - dieser Name ist offensichtlich bewusst gewählt, als Anspielung auf Guerlains berühmten Erfolgsduft „Habit Rouge“. Das passt - als 1988 Parfum d‘Habit erschien, hatte sich Habit Rouge bereits zum beliebten Klassiker entwickelt. Die Zeit war wohl reif: Wollen wir Parfum d‘Habit nun Plagiat nennen oder Hommage?

Schauen wir genau hin!

Wie das Guerlain-Vorbild ist auch Parfum d‘Habit ein heller Wildlederduft. Die überaus puderige, helle Ledernote prägt den Charakter des Parfum d‘Habit von Grund auf. Ganz anders Habit Rouge - den habe ich nie als Lederduft wahrgenommen, bis ich die Duftpyramide kennenlernte. Bei Guerlain fällt mir immer wieder die große Komplexität auf. Einzelnes ist oft nicht präzise erkennbar, doch alles zusammen ergibt was Neues und sehr Stimmiges.

In dieser Hinsicht können andere oft nicht mit, und auch Parfum d‘Habit ist da keine Ausnahme. Na schön, auch wenn es einfacher strukturiert ist, kann es ja trotzdem sehr gut sein.

Parfum d‘Habit verschießt sein Pulver schnell - am schönsten ist es zu Beginn der Duftentwicklung. Gleich am Anfang ist da diese wunderbare schwarze Johannisbeernote, die mit dem puderigen Leder ausgesprochen stimmig kontrastiert. Das ist schön, etwas spektakulär und nimmt mich sofort für Parfum d‘Habit ein. So was Tolles hat der Guerlain Duft nicht zu bieten.

Doch leider - schnell ist die Kopfnote verflogen. Nun ist da vor allem das puderige Leder, angereichert mit spürbaren orientalischen Anteilen: Vanille, Patchouli, Ambra und auch Sandelholz - all das hat Parfum d‘Habit mit dem großen Vorbild gemeinsam. Eine florale Note ergänzt diese Zusammenstellung: mit Geranium liegt Parfum d‘Habit ebenfalls nicht weit weg von Rose und Jasmin, die Guerlain verwendet.

Parfum d‘Habit wirkt auf mich trockener als Habit Rouge. Und die kräftige Pudrigkeit provoziert eine deutliche Ähnlichkeit mit einem weiteren großen Guerlain-Duft: Mouchoir de Monsieur.

Zwischen diesen beiden Giganten angesiedelt, droht Parfum d‘Habit vor den hohen Ansprüchen zu versagen. Man darf Parfum d‘Habit ablehnen, weil es in mancher Hinsicht nicht mithalten kann: es ist vor allem rauer und weniger komplex. Und doch gefällt es mir sehr gut. Es ist einfach zugänglicher als der Guerlain-Duft. Und es fehlt eine bestimmte Qualität, die ich wirklich nicht vermisse: Viele sehen in der ruhigen Art des Guerlain-Duftes ein Altherren-Parfum. Ich persönlich finde, es ist gewissermaßen ein Ausruh-Duft. Habit Rouge hat für mich nichts Energetisierendes oder Zupackendes; für mich passt Habit Rouge zur gepflegten Sonntagnachmittags-Langeweile. Selten bin ich dafür zu haben.

Und genau diesen Grundzug teilt Parfum d‘Habit nicht mit seinem großen Vorbild. Die trockene Pudrigkeit verleiht Parfum d‘Habit einen festen, direkten Charakter, und die zitrischen und fruchtigen Noten sind wirklich energetisierend. Das ist keine Schlaftablette, sondern kommt aufmunternd und sympatisch daher. Fazit: Parfum d‘Habit ist bei weitem kein ganz großer Duft, so wie Habit Rouge, aber ich glaube, ich komme damit besser zurecht.
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Statements

13 kurze Meinungen zum Parfum
Eggi37Eggi37 vor 4 Monaten
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Herbe Jo.Beeren Brise
Über Rosengeranien
Patchouliblatt mit
Staubigen KakaoVanille-Aroma
Amberwarm & weich-rauchiger Lederhandschuh pflückt
46 Antworten
JeobJeob vor 1 Monat
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Ich niese Kakaostaub-Atome
auf herbe Beerenknospen.
Flüst're dir Weihrauch
tief ins Lederherz.
Patch me if you can.
46 Antworten
LicoriceLicorice vor 2 Jahren
8
Duft
Auftritt im feinen Patchouli-Zwirn
Zitrogeranien-Nadelstreifen
Weihrauch-Leder-Revers
Sandel-Vanille-Seele
leuchtet leise.
Schön.
39 Antworten
ParfumAholicParfumAholic vor 2 Monaten
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Der Typ kommt erstmal breitschultrig und etwas machohaft mit ordentlich Leder und Patchouli daher, lässt dann aber nach und nach die Maske +
42 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 6 Jahren
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Gefällt mir besser als HR von Guerlain. Ein schöner, samtig weicher Lederduft mit süßlich weichem Patch und dezent floraler Note.
4 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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