17.07.2012 - 12:34 Uhr
Sisyphos
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Sisyphos
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Capri-Sonne vor der Beichte
Ein fast kitschiger Start – und das hat absolut nichts mit dem Flakon zu tun. Diese Mandarinen-Orangen-Note hat ganz schön was von Capri-Sonne (Orange). Die Herznote hat zwar ein kleines Blumen-Herz, aber das Interessante an Bois de Turquie ist der Fond. Myrrhe, Weihrauch und Sandelholz zerquetschen nämlich ganz sanft die Orangen und Mandarinen, ein paar Blüten werden auch mit zermalmt. Das gefällt der Iris schon mal gar nicht, die ihr Puder – äh Pulver – dann auch direkt vollends verschießt.
Haltbarkeit und Sillage sehe ich nicht so schlecht wie hier statistisch angegeben. Beides ist für meine Begriffe im Mittelfeld anzusiedeln. Wer Süße allerdings nicht mag, der ist hier an der falschen Stelle. Doch das Positive an diesem Parfum aus dem Hause Maître Parfumeurs et Gantier ist sein deutlich erkennbarer Duftverlauf: fruchtig, pudrig, rauchig.
Leider hat Bois de Turquie, obschon ich die Duftentfaltung mag und anerkenne, etwas Einfaches an sich – zumindest empfinde ich das so. Nicht billig, aber auch nicht besonders vornehm ist die Kopfnote für meinen Geschmack. Die Basis kann da schon einiges wettmachen, doch diese deutlich ausgeprägte süßliche Note wirkt auf mich überzeichnet in ihrer Art – und pappt zunächst ganz schön. Myrrhe und Weihrauch hauen dann schließlich aber richtig einen raus und katapultieren diesen Duft nach vorn.
Das Ganze ruft eine Kindheitserinnerung an einen Sommertag in mir wach, an dem ich (mit Capri-Sonne im Rucksack) erst zum Zahnarzt und anschließend zur Beichte musste. So etwas hinterlässt Spuren … Da stehe ich nun wieder, in der Kirche meiner Kindheit. Mit meiner Capri-Sonne Orange in der Hand. Gleich muss ich zur Beichte. Dabei komme ich gerade vom Zahnarzt. Ein trauriger Tag. Unverantwortlich obendrein, einem Kind so etwas zuzumuten: Zahnarzt und Beichte an einem Tag! Da hilft bloß ein kräftiger Schluck Capri-Sonne Orange. Und zum Glück riecht es in der Kirche irgendwie spannend.
Haltbarkeit und Sillage sehe ich nicht so schlecht wie hier statistisch angegeben. Beides ist für meine Begriffe im Mittelfeld anzusiedeln. Wer Süße allerdings nicht mag, der ist hier an der falschen Stelle. Doch das Positive an diesem Parfum aus dem Hause Maître Parfumeurs et Gantier ist sein deutlich erkennbarer Duftverlauf: fruchtig, pudrig, rauchig.
Leider hat Bois de Turquie, obschon ich die Duftentfaltung mag und anerkenne, etwas Einfaches an sich – zumindest empfinde ich das so. Nicht billig, aber auch nicht besonders vornehm ist die Kopfnote für meinen Geschmack. Die Basis kann da schon einiges wettmachen, doch diese deutlich ausgeprägte süßliche Note wirkt auf mich überzeichnet in ihrer Art – und pappt zunächst ganz schön. Myrrhe und Weihrauch hauen dann schließlich aber richtig einen raus und katapultieren diesen Duft nach vorn.
Das Ganze ruft eine Kindheitserinnerung an einen Sommertag in mir wach, an dem ich (mit Capri-Sonne im Rucksack) erst zum Zahnarzt und anschließend zur Beichte musste. So etwas hinterlässt Spuren … Da stehe ich nun wieder, in der Kirche meiner Kindheit. Mit meiner Capri-Sonne Orange in der Hand. Gleich muss ich zur Beichte. Dabei komme ich gerade vom Zahnarzt. Ein trauriger Tag. Unverantwortlich obendrein, einem Kind so etwas zuzumuten: Zahnarzt und Beichte an einem Tag! Da hilft bloß ein kräftiger Schluck Capri-Sonne Orange. Und zum Glück riecht es in der Kirche irgendwie spannend.
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