26.04.2011 - 20:02 Uhr
Apicius
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Apicius
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12
Understatement bei Micallef
Neben White Sea und vielleicht noch Avantgarde ist Black Sea der dritte Vertreter des etwas stilleren, dezenteren Stils im ansonsten opulenten Micallef-Sortiment. Holz- und Ambernoten sind es, die dieser Duft schlußendlich präsentiert – ein dezentes Bouquet für den Alltag, dunkel und trocken timbriert, dabei – auf meiner Haut – etwas an Gummi erinnernd. Das kann man langweilig finden, oder eben auch von Understatement sprechen - je nach Einstellung, Stimmung und nicht zuletzt dem Rahmen, in dem man Black Sea kennenlernt.
Denn vor einem sei gewarnt: Black Sea, White Sea und Avantgarde sollte man gesondert testen. Denn das sind die leichten „Weißweine“ unter den Micallef-Herrendüften; alles andere sind opulente Rote! Das fällt natürlich schwer – sie stehen ja im Regal oder gar in der Micallef-Duftbar nebeneinander, und kompetente Beratung ist in Parfümerien sowieso die Ausnahme. Wer wie ich den Fehler machte, sie zwischendurch bei einem ausgiebigen Micallef-Test zu probieren, findet keinen Zugang und stellt das gleich wieder zurück. Neben Yellow Sea, Red Sea, einem Aoud Man oder einem Spicy for Men haben die nicht den Hauch einer Chance.
Das bedeutet aber nicht, dass sie schlecht sind. Im Gegenteil – es sind hervorragende Alltagsdüfte, gut geeignet fürs Büro und eben für alle Situationen, in denen ein dezenter Duft gewünscht wird, der sich nicht in den Vordergrund spielt.
Ganz so durchgehend puristisch ist Black Sea aber dann doch nicht. Bevor die dunkle Holz-Amberbasis ihr Werk verrichtet, darf sich der Träger über rasch verfliegende Kopf- und Herznoten freuen. Diese erinnern zumindest an die typische Micallef-Opulenz. Dabei ist der Gesamteindruck schwer zu beschreiben: auf einzelne Noten der Pyramide hinzuweisen, würde eher verwirren. Die Qualität von Black Sea zeigt sich eben gerade darin, dass man nicht sofort das übliche Duftnoten-Einerlei vorfindet. In diesem komplexen Geschehen gibt es aber eine Eigenschaft, die Black Sea für mich als Micallef-Parfum kenntlich macht: In einigen ihrer Parfums – so auch Black Sea – findet sich im Kopf diese prickelnde, an Seifenblasen erinnernde, leicht alkoholische Qualität. Manch einen mag das an Champagnerperlen in der Nase erinnern, mir aber kommt die „Pustefix“-Lauge von ganz früher in den Sinn. Das ist eine ausgesprochen attraktive Sache und gefällt mir sehr, sehr gut, denn da kommt einfach gute Laune auf! Wer diese Champagnerperlen freilich ganz auskosten will, kommt um das wunderbaren „Jewel“ nicht herum.
Black Sea ist ein feines Parfum, das allerdings seinen Preis hat. Mit Pradas Amber pour Homme Intense, sowie dem gummiartigen Ferrari Uomo, vielleicht auch mit Bvlgari Black finden sich Alternativen im mittelpreisigen Bereich. Diese sind weniger stimmig, ausgewogen und dezent, allesamt irgendwie gröber strukturiert, aber auch gut tragbar. Wer aber an ein Parfum für den Alltag ebenfalls höchste Ansprüche stellt, wird an Black Sea gewiss mehr Freude haben.
Denn vor einem sei gewarnt: Black Sea, White Sea und Avantgarde sollte man gesondert testen. Denn das sind die leichten „Weißweine“ unter den Micallef-Herrendüften; alles andere sind opulente Rote! Das fällt natürlich schwer – sie stehen ja im Regal oder gar in der Micallef-Duftbar nebeneinander, und kompetente Beratung ist in Parfümerien sowieso die Ausnahme. Wer wie ich den Fehler machte, sie zwischendurch bei einem ausgiebigen Micallef-Test zu probieren, findet keinen Zugang und stellt das gleich wieder zurück. Neben Yellow Sea, Red Sea, einem Aoud Man oder einem Spicy for Men haben die nicht den Hauch einer Chance.
Das bedeutet aber nicht, dass sie schlecht sind. Im Gegenteil – es sind hervorragende Alltagsdüfte, gut geeignet fürs Büro und eben für alle Situationen, in denen ein dezenter Duft gewünscht wird, der sich nicht in den Vordergrund spielt.
Ganz so durchgehend puristisch ist Black Sea aber dann doch nicht. Bevor die dunkle Holz-Amberbasis ihr Werk verrichtet, darf sich der Träger über rasch verfliegende Kopf- und Herznoten freuen. Diese erinnern zumindest an die typische Micallef-Opulenz. Dabei ist der Gesamteindruck schwer zu beschreiben: auf einzelne Noten der Pyramide hinzuweisen, würde eher verwirren. Die Qualität von Black Sea zeigt sich eben gerade darin, dass man nicht sofort das übliche Duftnoten-Einerlei vorfindet. In diesem komplexen Geschehen gibt es aber eine Eigenschaft, die Black Sea für mich als Micallef-Parfum kenntlich macht: In einigen ihrer Parfums – so auch Black Sea – findet sich im Kopf diese prickelnde, an Seifenblasen erinnernde, leicht alkoholische Qualität. Manch einen mag das an Champagnerperlen in der Nase erinnern, mir aber kommt die „Pustefix“-Lauge von ganz früher in den Sinn. Das ist eine ausgesprochen attraktive Sache und gefällt mir sehr, sehr gut, denn da kommt einfach gute Laune auf! Wer diese Champagnerperlen freilich ganz auskosten will, kommt um das wunderbaren „Jewel“ nicht herum.
Black Sea ist ein feines Parfum, das allerdings seinen Preis hat. Mit Pradas Amber pour Homme Intense, sowie dem gummiartigen Ferrari Uomo, vielleicht auch mit Bvlgari Black finden sich Alternativen im mittelpreisigen Bereich. Diese sind weniger stimmig, ausgewogen und dezent, allesamt irgendwie gröber strukturiert, aber auch gut tragbar. Wer aber an ein Parfum für den Alltag ebenfalls höchste Ansprüche stellt, wird an Black Sea gewiss mehr Freude haben.
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