Maggy4u

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Maggy4u vor 8 Jahren 7 3
7
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7
Duft
Leise Zeder
Byredo erschafft häuftiger Düfte, die ich zwar nicht jeden Tag tragen würde, aber unglaublich spannend finde. Ein Duft, der in der Pyramide "nur" vier Akkorde ankündigt, weckt natürlich in Kombination mit der namentlichen "Androhung" Super Cedar und "for men" bereits eine Vorstellung in mir, die eher in eine brachial-trockene Holzecke weist. Oder weisen könnte.

Umso mehr bin ich positiv überrascht, als mich nicht das Sägewerk bei 40 Grad im Schatten nach dem Aufsprühen abholt, sondern ein minimal süßliches, sehr schönes Holz. Ja, es ist etwas synthetisch, aber das stört nicht. Die Rose bringt eine leichte Süße und ist doch nie wirklich dominant. Sie wertet das Holz auf - macht es komplexer. Und doch bleibt der Duft wunderbar einfach und linear.

Im Verlauf kommt ein wenig herbes Grün des Vetiver unters Holz und öffnet eine tolle Basis für den Drydown. Der Moschus geht für mich in die "weiße" Richtung. Also eher leicht und minimal süßlich, als kantig. Ein schönes Finale.

Super Cedar ist kein Reichweitenkönig. Also eher ein Duft, den ich immer für mich wieder am Puls entdecke. Die Haltbarkeit ist mir persönlich mit ca. 4h etwas zu knapp. Ich würde diesem Duft auf jeden Fall eine Unisex-Tauglichkeit bescheinigen, wenn man holzige Noten mag. Möglicherweise eignet er sich sogar zum Layern. Ein Test lohnt sich.
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Maggy4u vor 8 Jahren 4
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Wie riecht die Ewigkeit?
Oud-Düfte gibt es viele. Wenige sind auf Dauer spannend oder wurden auch in ihren Themen (z.B. Oud-Rose) häufig und in vielen tauglichen Variationen bereits von verschiedensten Größen der Parfumkunst interpretiert. Reserviert nun Byredo mit "Oud Immortel" einen Platz in der Hall of Fame (, wie Tom´s Oud Wood,) oder haben wir es hier nun mal wieder mit gutem Marketing zu tun?

Im Auftakt mischen sich fruchtig-würzige Akkorde mit einem Weihrauch, der nur die Bühne sein will für diesen Auftritt. Hier sind keine Kanten, sondern gefällige Harmonie. Mir persönlich gefällt dieser Weihrauch gut. Die dezente Süße der Frucht läßt mich immer wieder schnuppernd innehalten. Irgendwie ganz schön.

Im weiteren Verlauf gibt sich der Byredo weiterhin sehr zahm und rund. Das ist keine Kritik, sondern freut mich sogar. Es öffnet sich ein leicht pudriger Patch, der auch hier nur die Bühne als Akteur betritt, um mitzuspielen - nicht, um sie zu sein.

Die schönen grün-herben Akkorde der Basis runden diesen Duft herrlich ab und lassen nun doch am Ende nur eine Frage zu: Wie kann ein Duft "Oud Immortel" heißen, der gar kein Oud enthält?

Natürlich trägt man Düfte in erster Linie für sich und als Ausdruck einer Individualität und Spektrum an Vorlieben - so, wie Kleidung. Aber auch mit Blick auf die Umgebung sind harmonisch-runde Düfte oft auch für Neulinge der Materie ein möglicher Einstieg, wenn Sie ihn an Dir entdecken. Ich kann diesen Duft uneingeschränkt unisex empfehlen. Der Duft hat etwas frisch-würzig-fruchtiges, das Holz ist eher angenehm dezent. Da tatsächlich nur Oud im Namen enthalten ist, riecht also Byredos unsterbliche Ewigkeit nicht nach dem Edelholz - ist aber eine gelungene Komposition. Insofern ein cleverer Marketing-Schachzug.
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Maggy4u vor 8 Jahren 4 1
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Eine erwachende Welt
Als letzten Duft in meinem Probenzyklus habe ich mir No. 19 aufgehoben. Ich weiß nicht, ob es am Subtitle "Warm Carrot" lag (und ich mich gerade wenig nach Rentier oder Schneemann fühle) oder einfach nur, weil ich die Akkorden der anderen von mir getesteten Düfte erstmal spannender fand. Wer weiß, vielleicht war es einfach auch nur Zufall. Fest steht auf jeden Fall, dass Dannielle auf ihre Weise spezielle Düfte in diese Welt zaubert und es auch dieser Duft auf jeden Fall unbedingt verdient hat besprochen zu werden.

Zu Beginn empfängt mich eine kaum wahrnehmbare Aura von herber Süße. Nichts "sticht" und doch ist da etwas. Es ist kein Paukenschlag, sondern eher dieser Hauch eines Duftes nach einem Regen. Je länger der neutralisierende Regen hinter der Welt liegt, umso mehr dringen wieder Akkorde vor.

Mehr und mehr erhebt sich ein goldener, herb-süßer Ambra. Schafft eine Bühne für die leicht floralen Akkorde von Lavendel und Ylang-Ylang. Nichts ist hier laut, sondern alles im Sinne einer unberührten, erwachenden Welt unter einer wärmenden Sonne.

Sanft schmiegt sich der Duft an die Haut. Ist ein Hauch, den ich immer wieder finden will. Immer wieder neu entdecke. So umweht mich manchmal kurz ein wenig herbes Grün des Vetivers, um im nächsten Moment sich wieder hinter dem Ambra zurückzuziehen.

Diesen Duft kann ich uneingeschränkt unisex empfehlen. Jeder der Ambra in ungewöhnlicher, dezenter und fast fragiler Art entdecken möchte, sei dieser Duft zum Testen ans Herz gelegt. Er ist nie laut und will kein Reichweitenrekordler sein. Diesen Duft trägst Du für Dich. Und so soll es sein.
1 Antwort
Maggy4u vor 8 Jahren 4 2
8
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
A Journey into Leather and Incense
Danielles "Tomato Leather" läßt mich vor dem Aufsprühen kurz verharren. Was wird mich wohl erwarten? Schließlich ist es nicht gerade ein alltägliche Kombination, die dieser Parfumname intendiert. Außer man verreibt gern Trockentomaten auf alt-ehrwürdigen Ledersesseln. Aber genug gescherzt, ich stelle mich also auf eine gewisse Überraschung ein - vielleicht Neues.

Im Auftakt schlägt mir sofort ein sehr solitäres Leder entgegen. Altes, gutes Leder. Fast ein wenig trocken kommt es daher und nimmt sich seinen Platz. In Untertönen wird mit der Zeit langsam ein Weihrauch präsenter, etwas Tabak schleift weiter die harten Kanten. Der Duft bringt immer eine unterschwellige Süße mit - erst kaum wahrnehmbar - macht sie diese Komposition interessant. Die Myrrhe ist schön nach einer Weile und gibt allem eine Würze. Diese Myrrhe ist nicht, wie bei Armani Privé, namensgebend und dominant, sondern ein Teamplayer. Mir gefällt sie auf jeden Fall unwahrscheinlich gut in diesem Duft - dezent und doch bestimmt. Die anderen Ingredenzien stützen wohl die für mich wahrnehmbaren Duftnoten.

Nun sollte man denke, das war es und der Duft bleibt so. O, nein! Nach gut 30 Minuten trat bei mir das Leder vollends in den Hintergrund, reihte sich ein. Und ließ den Weihrauch mit Würze und leichter Süße zurück. Hätte ich die erste halbe Stunde des Duftes nur einschätzen sollen, wäre es ein etwas kantiger, aber schöner Lederduft gewesen. Nun öffnet sich also ein Duft im Duft .. oder war er schon die ganze Zeit da? Unwesentlich.

Sollte ich diesen Duft also Jemandem empfehlen, dann müsste er würzige Düfte mögen, Weihrauch und unterschwelliges Leder. Eine holzige Süße gern finden und begrüßen.

Die eine Frage, jedoch, bleibt: Wie riecht Tomatenblatt?
2 Antworten
Maggy4u vor 8 Jahren 1
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Neue grüne Sachlichkeit
Dannielle beschreibt ihren Duft auf der Website als "Bergamot Sage" - also Bergamotte und Salbei. So bin ich denn gespannt, was mich erwartet.

Nach je einem Sprühstoß auf Puls und Hals umgibt mich sofort eine trockene, grüne Aura. Diese Trockenheit ist nicht unangenehm und wird immer wieder durch zitrische und fruchtige Noten sehr dezent aufgebrochen. Es sind eher Schemen und immer wieder kommt auch ein unterschwellig-seifiger Akkord in meine Nase. Auch der stört nicht - gibt er doch eine Projektion von grüner - fast sachlicher - Sauberkeit. Die Leder- und Holzakkorde bleiben unterschwellig und treten zu keinem Zeitpunkt dominant in Erscheinung.

Dieser Duft ist für mich persönlich nicht "markant" genug. Er holt mich nicht so ab oder fordert mich, wie Danielles andere Düfte. Er ist definitiv unisex und für Liebhaber straighter, grüner Düfte zum Test zu empfehlen. Vielleicht entfaltet sich bei Euch mehr Frucht.
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