Shamrock

Quantum of Solace ist eine Kurzgeschichte von Ian Flemming aus dem 8. Band "In tödlicher Mission".
Der Plot ist eigentlich unspekatulaer, es geht um die Beziehung zwischen Mann und Frau und das nötige Quantum Trost, welches diese Beziehung -nicht nur zwischen Mann und Frau- kennzeichnet, wenn dieses, laut dem Erzähler, fehlt, dann ist jede zwischenmenschliche Beziehung nichts wert.

Nun wagte ich mich mit diesem Wissen und Ian Flemming zu Debenhams, um Quantum noch einmal zu testen, damit ich die 007 Düfte hinter mir habe, also das was man hier bekommt.

Quantum verwendet den selben Flakon den auch Ocean und James Bond auszeichnet. Ich ging also mit der Absicht in die James Bond Range ein kleines Quantum zu finden und siehe da, ich fand es.

Quantum ist in der Tat einer der besseren Düfte von P&G zu diesem Thema, nicht gerade ein Meisterwerk aber immerhin ein Quantum an Duftverständnis ist vorhanden. Kein Meisterwerk, beileibe nicht, aber auch nicht so schlecht dass es ein Verriss wird.

Laut Parfumo ist die Duftpyramide sehr einfach und ich denke hier macht es Sinn und hat durchaus seine Berechtigung, denn manchmal ist weniger mehr.
Zum Auftakt kam Bergamotte auf und ehrlich gestanden nicht so schlecht umgesetzt -na ja, man hatte ja Zeit zum üben-. Die Wacholderbeere hat man nicht gerochen, dafür aber das Sandelholz, sehr dezent und mit der Bergamotte nicht schlecht umgesetzt.
Also habe ich noch mal den Flakon genommen und dran gerochen, sollte ich mich getäuscht haben und P&G unterscheidet zwischen Tester und fertigem Produkt?
Nachdem ich bei Boots das Parfüm genauso wahrgenommen habe wie bei Debenhams war Sherlock Holmes gefragt und ein bisschen schaumschlagen. Hat gedauert bis ich eine Probe von Quantum bekam , aber es hat sich ausgezahlt. Und siehe da, es gibt keinen Unterschied zwischen Tester und Verkaufsprodukt.
Quantum riecht wirklich gleich.
Nach der Bergamotte vermischt sich das Sandelholz, man riecht Leder -nicht sehr stark- aber nicht unangenehm. Veilchen kann man, wenn man sich wirklich anstrengt, ganz entfernt wahrnehmen.
Natürlich gilt auch hier Synthetik aber komischerweise stört es noch nicht mal sehr, also mich nicht.

Quantum ist wirklich ein akzeptabler Duft den man guten Gewissens kaufen und tragen kann, wenn man ein kleines Budget hat aber trotzdem in die Welt der Parfums eintauchen möchte. Und ich denke, dass man diesen Duft auch ruhigen Gewissens in einem Drogeriemarkt erwerben kann und ein besseren Kauf macht als für 8€ ganz unten links.
Was die Haltbarkeit angeht da ist Quantum nicht anders als Ocean oder James Bond, sonder macht seinem Namen alle Ehre und bietet ein Quantum an Haltbarkeit die nach kurzer Zeit schon weg ist und nur ganz nah am Körper wahrgenommen werden kann, oder auf dem Duftstreifen.

Die Flakons sind ja sehr gut gemacht, da gibt es keine Zweifel. Sie sind recht pfiffig, bis auf den Inhalt, aber das hatte ich ja schon geschrieben, von daher war ich ja auch völlig überrascht, als ich Quantum mehrfach getestet habe.
Oft genug dachte ich, "das ist nicht P&G, nie und nimmer," doch es ist von denen. Von daher tue ich mich mit der Wertung überaus schwer, es hätte durchaus eine 60% verdient, wenn es nur nicht so schnell verfliegen würde und man schon sehr an sich riechen muss, von daher...gebe ich eine gute 50% aber mit Plus. Wirklich nicht schlecht gemacht, auf einen Teststreifen habe ich es gestern aufgesprüht und da riecht es wirklich noch nach Sandelholz, Respekt

Artisan habe ich ja schon nun hatte ich die Gelegenheit Artisan Black zu erwerben und was soll ich sagen......toll, toll, toll.
Ich mag ja diese frischen Düfte, das mag vielleicht meiner Abstammung geschuldet sein, "unbedingt leicht muss es sein" und kann mit schweren Düften nichts anfangen.

Nun, Artisan Black soll die intensive Variante von Artisan darstellen und ich muss ehrlich gestehen beide wecken bei mir Jugend und Kindheitserinnerungen.
Aufgewachsen bin ich in einer kleinen Stadt und da gab es einen türkischen Laden. Im Sommer spendierte der Inhaber immer einen kräftigen Spritzer aus einer grossen Plastikflasche mit Zitronenwasser, das war sehr kühlend und war wahrscheinlich einer der Auslöser, neben anderen, warum ich diesen Düften soviel abgewinnen kann.

Artisan Black ist wie Artisan ein Sommerduft, wobei Black eigentlich der Duft ist, der länger anhalten soll. Nun, das macht er nur bedingt, aber Artisan black weckt bei mir die Sehnsucht nach Sonne, mediterranen Ländern und weckt die Empfindung als ich nach den ganzen Ferienerlebnissen ein Jahr in Italien gewohnt habe. Artisan Black erzeugt Kopfkino an einen Wochenmarkt.
Allein wenn man sich die Duftpyramide anschaut dann erzeugt das Assoziationen an einen Wochenmarkt auf Sizilien, Lazio oder der Toskana, an all die Gerüche die man dort wahrnehmen kann.
Artisan Black ist nicht aufdringlich die Komposition wohl durchdacht und ich glaube Varvatos -ich hatte es glaube ich schon mal erwähnt- hatte dieses Bild im Kopf.
Es ist wie ein heisser Wochentag in Rom, staubig, schmutzig, laut und man entdeckt einen dieser Parks in den man vor der Hitze flieht. Schattige Bäume spenden Kühle und langsam trocknet der Schweiss auf der Haut, dabei riecht man die Zitrusfrüchte wie Mandarine in Kombination mit Zitrone. Man nimmt die anderen Gerüche wahr, setzt sich auf eine Bank unter einem schattigen Baum und schnauft einfach durch, bevor man sich wieder in Getümmel und die Geräusche wirft.
Artisan und Artisan black ist dabei ein verlässlicher Begleiter um olfaktorisch vor der Hitze zu fliehen.

Während Artisan nicht grade viel Durchhaltevermögen besitzt, was ich aber durchaus verschmerzen kann, riecht Black länger. Den Auftakt die Mischung von Zitrone, Mandarine und Orange riecht man intensiver. Ja entfernt kann man auch Jasmin riechen. In Verbindung mit diesem schattigen Park passt dieser Duft dazu. Ich denke er ist ideal für einen warmen Sommerabend in irgendeiner Bar zum Aperitif, bevor man zum Abendessen schreitet. Entweder auf den Las Ramblas in Barcelona, unter der Akropolis in Athen, am Stand von Deauville sur Mere -Fuer Trouville schon zu fein-, oder auf der Via Veneto -war nicht gerade von mir bevorzugt-, aber leider nicht für Dublin oder Cork, obwohl wir einen ganz tollen Sommer hatten. Es bleibt mir im Prinzip nicht viel übrig als mich einzuspuehen, wenn mich die Melancholie überfällt, besonders da es jetzt wieder furchtbar stürmt und vom Sommer träumen, vielleicht in Westcork oder im Osten der Insel, oder in der Heimat meiner Vorfahren.
(Na ja Kinsale wäre eine Alternative)

Was es noch zu sagen gibt: Auch Artisan Black hat das Korbgeflecht und macht den Flakon wirklich einzigartig. Während Artisan an einen Handwerkermarkt erinnert ist Black die Luxusversion. Ich denke Mr. Varvatos hat viel von seinem Opa über Griechenland erfahren und für den Flakon die perfekte Verpackung geschaffen. Ich muss gestehen ich habe selten einen Parfümflakon gesehen, der so gut den Duft mit der Verpackung assoziierte wie Artisan/Black und die Richtung andeutet -Hoechstens noch Pino Silvestre-

Man nehme einen tollen Namen, in dem Fall 007, kauft sich eine Lizenz, nicht zum töten, nennt das ganze Ocean Eleven, nein Ocean Royal, weil sonst erkennt man ja die Absichten, entfuehrt ein paar Mittelmaessige Stümper die behaupten sie haetten Parfum schon mal im Chemieunterricht produziert, steckt diese unter Androhung, man wuerde sie nach Nordkorea ausliefern, in ein Labor und wartet auf das Produkt. Das wiederum vermarktet man mit riesigen Werbeaufwand und freut sich ueber den Gewinn.
So in etwa ist es abgelaufen.

Ocean Royale war bei mir leider ein Blindkauf. Ich hatte mir Armanis Nuit gekauft und brauchte noch Bonuspunkte fuer meine Kundenkarte, 007 stand nah und war billig, ätsch dumm gelaufen, selbst schuld.

Das Zeug riecht wie Fruchtkaugummi um dann, nach ganz kurzer Zeit in eine aquatische Note umzukippen. Das ist recht stümperhaft, sie haetten sich viellicht doch jemanden von Davidoff oder Aramis holen sollen, die wissen wie so was geht. Um nach ca. zehn Minuten einfach zu verpuffen. Anscheinend ist das allen 007 Dueften Programm, ich kann ja sogar noch das Lynx Africa Duschbad riechen. Der Duft hat sich einfach auf meiner Haut "atomisiert."

Wenn ich mir dann die Duftpyramide anschaue, dann wundere ich mich sehr. Die Macher muessten dafuer einen Nobelpreis kriegen, die Evolution eines Duftes in 10 Sekunden. Unglaublich sowas.
Allein "jamaikanischer Kaffee" (eher Ganja) dann frage ich mich a.) wo der ist und b.) was das denn fuer einer sein soll. Ich kenne Bluemountain Kaffee und weiss was der kostet. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Produzenten sonderlich viel Geld ausgegeben haben. Es riecht wirklich so, als haetten Schueler mit dem Chemiebaukasten experimentiert und das ist das Ergebnis. Und auch wieder hat ein grosses Onlinekaufhaus ueberwiegnd positive Kommentare, kaum zu glauben.

Ich glaube, wenn ich mal wieder in England bin (so teuer sind die Fluege von uns aus nicht und ein Wochenende lohnt sich immer) dann werde ich in die 89 Jermyn St. gehen und der Firma Floris einen Besuch abstatten. Und ich werde mir selbst ein Bild von James Bond Lieblingsduft machen, so wie Ian Fleming ihn beschrieben hat. Ein Gentlemanduft ist es beileibe nicht, eher einer fuer Moechtegerns

Ich weiss nicht wie es in Deutschland war, aber hier wurde 007 gehypt bis zum Gehtnichtmehr. Und so kam ich an der Kasse in den "Genuss" von 007.
Schon beim ersten riechen war ich der Meinung Q lebt und macht jetzt in Parfums. Sowas macht man normalerweise wenn man niemanden mag und will, dass der Betreffende so richtig hinfällt.
Im Falle Bonds wuerde ich sagen, haette er, statt No. 89 von Floris, 007 von Procter & Gamble getragen, er waere nicht mal in die Tiefgarage gekommen.
Vielleicht waeren die Boesewichter aber schon durch den Geruch umgekommen.

Am Anfang riecht man gruenen Apfel, nicht mal schlecht denkt man, weil ziemlich natuerlicher Geruch, danach mischt sich das mit einem Blumenstrauss von Fleurop, so dass man denkt er haette noch Zeit gehabt im Hydepark Blumen zu pflücken.
Das ganze wirkt ziemlich gewollt, aber nicht gekonnt. Vor allem wirkt es abgekupfert, ich ueberlege grade wo ich das schon mal besser gerochen habe.

Danach mischt sich alles zusammen, um dann einfach zu verschwinden. Ok, Bond hat das auch gemacht, wie es sich fuer einen MI6 Agenten gehört. Aber bis es so weit ist riecht es sehr synthetisch und intensiv.

Ich habe noch mal die Bewertungen bei einem grossen Onlinekaufhaus nachgeschaut und kann beim besten Willen nicht die positiven Bewertungen nachvollziehen. Haben die alle Schnupfen? Sind die gekauft? Weder ist das Zeug langanhaltend noch das beste was man jemals gerochen hat, ausser man ist Teenager und hat gerade "Der Spion der mich liebte" geschaut und denkt, mit dem Zeug kann man die Klassensprecherin in den verbleibenden 10 Minuten rumkriegen.

Es ist mir ein Raetsel was die Produzenten geritten hat eine Lizenz zu vergeben. Brauchte man Geld fuer Skyfall? Oder fuer den naechsten Bondfilm 2015. Hat sich P&G an der Produktion beteiligt und man dachte, "Schön ok, lassen wir sie statt Windeln Parfuem machen." Keine Ahnung.
Eines aber weiss ich, Bond wuerde das Zeug weder geschuettelt noch gerührt bestellen, sondern den Leuten ansatzlos in den Hals schütten. :(

Ich wuerde ja gerne eine Wertung abgeben, Chnokfir hat 20% gegeben, 007 geht nicht, also gebe ich mal, weil man unbedingt was ganz tolles machen wollte großzuegige 10%, man soll ja geben wo die Not am Groeßten ist.

Ps. Und den naechsten Duft habe ich schon in Petto. 007 Ocean Royal, leider ein Blindkauf weil ich noch Punkte auf meiner Clubkarte brauchte und das Zeug billig war.

PPs. Ich habe zehn Minuten fuer den Kommentar gebraucht, voilá, der Duft ist weg...abgeraucht wie die Bandansage in Mission Impossible.

Lanvin hat mich insgesamt 10 Jahre begleitet bis jeder den Duft aus den Regalen nahm. Vielleicht lag es am Duft, oder an den Verkaufszahlen, oder am Hype der um andere Duefte gemacht wurde.

Meine erste Erfahrung mit dem Duft war eher Zufall. Bei "D" war eine Verkaeuferin die mich kannte und meinte, sie haetten da einen ganz neuen Duft der mir gefallen könnte. Statt auf einen Teststreifen spruehte sie mir den Duft auf und ich nahm Lanvin quasi intravenös, voll auf Lunge auf.
Ein Duft wie ein Hammerschlag, denn mit Lanvin fuehlte ich mich als wuerde ich immer frischgebuegelte Hemden tragen.
Lavendel war und ist immer praesent und man hat das Gefuehl, als wuerde man ueber die Lavendelfelder der Provence im Sommer laufen. Wenn die Sonne flirrt und der Lavendel anfaengt zu schwitzen und sein Duftaroma preis gibt. Ein wirklich grandioser Duft, in den sich irgendwann die Minze mischt und einen runterkuehlt.
Dabei fuehlt man sich entspannt und sauber ueber den ganzen Tag, denn die Haltbarkeit von Lanvin lag bei mit ueber 12 Stunden. Selbst am Abend habe ich ihn noch wahrgenommen und mochte mich sehr gern riechen und nicht nur ich.

Ich habe zwar in der Zeit auch anderes probiert, aber zu Lanvin bin ich immer wieder zurück, da das ein Wohlfuehlduft war. Etwas womit ich mich wirklich wohl fühlte.
Wenn ich ihn roch, dann dachte ich immer, "so riechen Gentlemen." Nicht aufdringlich und aus einer Zeit, wo man sich noch Gedanken um sein Auesseres machte. Und die Dandys (Gentlemen) den Frauen die Tuer aufhielten, Gleichberechtigung zum Trotz.
Zum Glueck habe ich einen Lieferanten gefunden bei dem ich Lanvin ordern kann und das werde ich machen, denn dieser Duft ist wirklich was besonderes, auch wenn ich weiss, dass er an jedem anders riechen wird und man mit dem Flakon, den ich fuer den absoluten Handschmeichler halte, wenig anfangen kann.