TAAKE

TAAKE

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1 - 5 von 22
TAAKE vor 10 Jahren 32 14
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
„Der echte Adel weiß von keiner Furcht.“
Eine Nacht im Herrenzimmer:

Dunkles, massives Wurzelholz, gedimmtes Licht und fünf große Sessel, überzogen mit braunem Leder – in abendlicher Zusammenkunft fünf alte Herren in edlem Gewand:

DER EXTRAVERTIERTE GRANDSEIGNEUR:
Gesellig und großzügig führt er die Runde an. Geschmückt mit gepflegtem, grauem Vollbart schwängert er die Umgebungsluft mit den süßlichen Noten seiner kubanischen Zigarre und dem mild-scharfen Duft seines über Jahrzehnte in Eichenfässern gereiften Cognacs. Er dominiert die Gespräche, ist ungezwungen und packend.

DER WILDROMANTISCHE KAVALIER:
Nobel gekleidet im dunklen Anzug lauscht er den Erzählungen. Er spricht nicht oft. In einer mit Blumen und Blüten verzierten Ecke genießt er verträumt das Beisammensein und schwelgt im Gedanken. Er ist umschlungen vom Duft dunkelroter Rosen, lieblichem Jasmin und betörend sinnlichem Ylang-Ylang. Er ist schweigsam, und doch so präsent.

DER EXTRAVAGANTE GENTLEMAN:
Oft störrisch, doch stets galant bringt er sich in die Runde mit ein. Mit markanter Stimme und aufrechter Körperhaltung philosophiert er über Erlebtes aus vergangenen Tagen. Er verströmt den Geruch von warm-würzigen, pfeffrigen Galbanums, passend zu seiner dunkel-freundlichen Aura. Ein Mann von Welt, bewandert und beflügelnd.

DER KULTIVIERTE EDELMANN:
Gepflegt und vornehm lenkt er die Gespräche. Immerzu manierlich, das Monokel fest ins Auge gepresst und den Zylinder den ganzen Abend fest am Haupt. Sein frisch gekämmter Kotelettenbart versprüht den seifigen Sauberduft von Muskatellersalbei und Geranie. Es riecht nach Rasierseife und Barbershop, nach Kräutern und bitterfrischem Eichenmoos. Ein Duft, welcher den Abend überdauert.

DER UNGEZÜGELTE SCHWERENÖTER:
Mit geschärftem Blick und bestimmenden Worten eint er Ruchlosigkeit und Charme. Er ist weder vulgär noch Sklave der Sittlichkeit. Er erzählt alte Geschichten von Ausschweifung und Abenteuer, gräbt tief und segelt weit, er fasziniert und belebt die Runde. Es duftet anrüchig, leicht ledrig und verführerisch – animalische Noten von Moschus und Zibet fluten den Raum.

„Vermeil Pour Homme“ ist ein unbeschreiblich klassischer und ambivalenter Duft, distinguiert und aufrüttelnd. Das krautige Veilchenblatt ersetzt den fehlenden Lavendel und kreiert mit dem süßlichem Akkord der Herznote sowie dem Eichenmoos der Basis einen atemberaubenden Semi-Fougére. Durch Koriander und Patchouli (und vermutlich auch durch die schwarze Johannisbeere) werden orientalische Akzente gesetzt. Die Kombination von (nicht gelistetem, aber wohl innewohnendem) Muskatellersalbei und Geranie erschafft eine edel-frische Seifennote, wie sie in Klassikern wie Aigner No.2, Azzaro PH, Paco Rabanne PH, G-Man und Kouros herrscht. Vor allen Dingen letzterer besitzt eine gravierende Ähnlichkeit mit „Vermeil Pour Homme“, was sich durch die charakteristische Zibet-Note (verstärkt durch Moschus) verdeutlicht – nur ist das gold-braune Vintage-Elixier um Welten harmonischer und origineller. Die souveräne Tabaknote mit ihren alkoholischen Anleihen zieht sich durch den kompletten Duftverlauf und macht diesen warm-wohlich-weich, leicht süßlich und so herrlich maskulin.

Sillage und Haltbarkeit sind sagenhaft! Zwei Sprühstoße genügen, um die Haut für mindestens zwölf Stunden mit diesem Edelduft zu kleiden. Der Flakon gefällt durch wundervoll ansprechenden Vintage-Look in luxuriösen Farben. Erhältlich ist diese Old-School-Bombe in Deutschland leider nicht mehr – dafür kann man diese zu Schleuderpreisen aus den USA ordern.

FAZIT:
Wer raumfüllende Kracher mit abartiger Sillage und Haltbarkeit zu seinen Favoriten zählt wir hier bestens bedient, wer seifige Düfte mit animalischem Unterton sowie den Geruch von Tabak liebt hat hier seinen Meister gefunden und wer sich in die Runde der Herren in Abendkleidung wünscht, der nehme Platz auf dem sechsten Sessel, sichere sich seinen Flakon und entzünde damit die nächste Zigarre im Herrenzimmer – „Am Abend wird der Tag kostbar.“
14 Antworten
TAAKE vor 10 Jahren 24 15
10
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
„Ich bin die Strafe Gottes.
Und hättet Ihr nicht so furchtbare Sünden begangen, so hätte Gott mich nicht als Strafe über euch kommen lassen.“ (Dschingis Khan)

Jetzt, da der Sprühknopf auf Anschlag steht und ein Stoß funkelnder Magie die Luft benetzt, beginnt die olfaktorische Reise in ein fernes Land, regiert von einem omnipotenten Duft – „Gengis Khan“.

25 Jahre sind seit der Einführung dieses Duftes vergangen. Als die Produktion eingestellt wurde war dieser wie verschollen und selbst auf internationalen Auktionsplattformen so gut wie unauffindbar. Wir schreiben das Jahr 2014 und seit letztem Jahr dampfen die Kessel der französischen Parfumerie „Marc de la Morandière“ wieder. Alle hauseigenen Klassiker der 90er Jahre wurden zu neuem Leben erweckt und sind nun (teils reformuliert) ausschließlich auf der Internetseite der Pariser Duftschmiede wieder zu erwerben – einschließlich „Gengis Khan“, ein Eau de Parfum welchem die Ehre der Wiedereinführung wahrlich gebührt.

Mit lautem Kriegsgeschrei reitet die Kopfnote mit allerlei Gewürzen auf das Schlachtfeld. Angeführt von Lavendel und zitrischen Akkorden gibt es keine Hierarchie darunter, kein Bestandteil der Kopfnote riecht wirklich so wie man ihn kennt, vielmehr nehme ich eine äußerst berauschende Kombination dieser wahr. Von den Flanken kommen Nuancen von Kirschen und dunklen Beeren zum Vorschein, ähnlich wie bei Gainsboro`s „Exception“ und dennoch ganz anders. Eine kühle Brise mischt sich dazu, ein erfrischend würziger Auftakt. Drakkar Noir? Ja, in der Tat – und definitiv nein. Spritzig und markant, würzig und frisch, leicht süßlich und doch so herb - EIN UNIKAT EINER KOPFNOTE!

Mit der Herznote marschieren Rose und Jasmin auf, in einer vollendeten Kombination mit Patchouli wie ich sie von den mir heißgeliebten Klassikern „Antaeus“, „Photo“ und „Tsar“ kenne. Ein wunderbar schwerer und potenter Duftakkord liegt auf meiner Haut – maskulin und mystisch, gehaltvoll und präsent. Die Kopfnote denkt nicht daran, sich auch nur annähernd zu verflüchtigen, sie kämpft Seite an Seite mit dem Herzen, unbeirrt und bis zum letzten Mann. In all Ihrer Fülle sind die oberen zwei Drittel der Duftpyramide wie ein Glas duftender roter Wein aus Nebbiolo-Trauben, ausdrucksstark und lange gereift – EIN VOLLENDETER SÜNDHAFT-SINNLICHER GENUSS!

Mit dem Einsatz der Basisnote werden keine Gefangenen mehr gemacht. Opulente Fichtennadeln wie ich sie von „Dhofar“ kenne und liebe, gepaart mit warmen rauchigen Benzoe-Akkorden, die an „Body Kouros“ erinnern, erobern in Heerscharen das Schlachtfeld und bedecken den blutgetränkten Boden mit dunkler Asche. Eine niederstreckende Intensität an perfekt harmonierenden Duftkombinationen wie ich sie nur selten gerochen habe.

Trotz all der Opulenz, die „Gengis Khan“ in sich trägt, ist er kein Schlächter sondern vielmehr ein Stratege. Er findet seinen Platz nicht in den Reihen der Powerhouse-Düften, er tötet leiser und mit Kalkül. Die Sillage ist stark, jedoch nicht erschlagend. Die Haltbarkeit ist dem „Eau de Parfum“ angemessen sehr gut und die Erscheinung des Duftes in dessen Gänze absolut einzigartig.

Der exotisch okkulte Flakon ist aus schwarzem Glas mit dunkelroter Schrift, besitzt einen Deckel aus Hartplastik und wurde von Serge Mansau entworfen, welcher bereits u.a. für Hermes, Dior und Guerlain gearbeitet hat. Zu erwerben ist das „Eau de Parfum“ ausschließlich im 100ml-Flakon über die Homepage von Marc de la Morandière für 120 EUR zzgl. int. Versandkosten. Ich habe als Beigabe noch fünf Originalproben weiterer Düfte des Hauses gratis erhalten und bin mit der Kaufabwicklung äußerst zufrieden. Inwieweit der Duft reformuliert wurde kann ich nicht sagen, da ich leider nie in den Genuss der Erstauflage gekommen bin.

FAZIT: Wer dunkle, potente Düfte wie Chanel`s „Antaeus“ oder Guy Laroche`s „Drakkar Noir“ mag ist hier goldrichtig, wer substanzhaltige Klassiker mit starker Sillage zu seinen Vorlieben zählt muss hier testen, und wer über all die vergangenen Jahre dem verlorenen Schatz in der „schwarzen Urne“ nachgetrauert hat, der mache sich virtuell auf nach Frankreich und dezimiere die limitierte Auflage – aux armes!
15 Antworten
TAAKE vor 10 Jahren 18 9
5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
„Die Nacht ist der sanfte Teint für die Seele…“
…und „By Night Black“ deren pythischer Duft – die olfaktorische Vertonung einer lauen Sommernacht.

Der auf den ersten Blick unscheinbare Flakon aus dem italienischen Hause „Profumi del Forte“ beherbergt einen äußerst nebulösen Duft, wie ich ihn seit langem nicht erlebt habe.

„By Night Black“ besitzt in erster Linie einen astreinen floralen Charakter, welcher sich durch den kompletten Duftverlauf durchzusetzen weiß. Die Limette der Kopfnote ist wahrzunehmen, jedoch nur sehr leise und äußerst dezent. Vielmehr aber rieche ich deren Blüte! Ein Geruch der an Jasmin erinnert – azoreanischen Jasmin. Der Duft beginnt herrlich frisch-blumig, ohne jedoch nur ein einziges Mal zu sanftmütig zu sein. Die Feigenblätter färben die Kopfnote saftig grün und die Mandarine tänzelt leise mit einer größeren Bitterorange im Takt während Basilikum, Lavendel und vor allen Dingen Labdanum markante Akzente setzen. Ein Duft wie eine mit Blüten geschwängerte, leicht würzige Meeresbrise – schwül und dennoch erfrischend.

Mit dem langsamen Einsatz der Herznote gesellt sich zum Labdanum noch ein weiteres Harz: Pinienharz – ein waldig-warmer Duft welcher wundervoll mit dem mediterranen Grundton der Kopfnote harmoniert. Komplettiert wird dieses Ensemble durch einen wundervoll dezenten Weihrauch, welcher zu keiner Zeit zu aufdringlich oder gar kratzig wird, und süß-balsamisches Zedernholz.

Somit hat die traditionsreiche italienische Duftschmiede etwas erschaffen, wonach ich schon lange gesucht habe: EINEN RAUCHIG MARKANTEN JASMINDUFT MIT HARZIGEN ECKEN UND BALSAMISCHEN KANTEN. „By Night Black“ ist Urlaub für die Nase, eine Reise an entlegene Orte am Mittelmeer, nicht furchtsam aber auch nicht verwegen, ein schleierhafter und sinnlich-erotischer Duft für laue Sommernächte, facettenreich und dunkelviolett.

Die Zielgruppe ist in keinem Maße geschlechtlich definiert – auch an weiblicher Haut weiß der mysteriöse Italiener mit Sicherheit zu gefallen. Nichts für Winter oder Herbst – 90% Sommerabend und 10% Frühlingsmorgen – ein Duft wie geschaffen zum Ausgehen, zu romantisch für Arbeit, Sport und Freizeit. Die Sillage bewegt sich stilgerecht eher im mittleren Bereich und die Haltbarkeit ist den Duftnoten entsprechend angemessen. Verkauft wird das Eau de Parfum in Flakons zu je 100ml und 50ml. Die kleinere Variante habe ich jedoch bisher nur in Italien gesehen. Der Flakon ist aus geschliffenem Glas und der Verschluss aus dunklem Marmor.

FAZIT: Wer mit markant-floralen Düften sympathisiert sollte hier zum Teststreifen greifen, wer nach harzig-rauchigem Jasmin sucht wird hier fündig werden, und all diejenigen, die Valentinos „V Pour Homme“ kennen und lieben gelernt haben sollten sich dem dunklen Elixier hingeben – oder um es mit Novalis zu sagen: „Trägt nicht alles, was uns begeistert, die Farbe der Nacht?“
9 Antworten
TAAKE vor 13 Jahren 19 9
„Gemeine Seele ist oft gepaart mit ungemeinem Geist.
Aber Dreck bleibt Dreck, auch wenn er phosphoresziert.“
(Alfred Polgar)

Gleich vorneweg: alle Freunde von Annick Goutals „Myrrhe Ardente“ und „Encense Flamboyant“ sollten hier ungeachtet meiner negativen Wertung UNBEDINGT WEITERLESEN, ihr werdet diesen Duft lieben!

Ich setze mich gleich zu Beginn selbst in die Nesseln und gestehe, dass ich beiden oben genannten Düfte absolut nichts abgewinnen kann. Leider, denn „Fireside Intense“ ist die perfekte Mischung dieser mit einem gewaltigen Schuss abartiger Nischenexotik obendrauf.

Begonnen hatte alles, als ich nach rauchigen Düften suchte und durch Zufall auf DIE olfaktorische Umsetzung des Rauches gestoßen bin: Fireside Intense wird beworben als „rauchiges Parfum, das den seltsam befriedigenden Duft qualmender Hölzer beinhaltet, getragen durch die knackende fallende Luft oder ausgeströmt durch ein abendliches Lagerfeuer“. All dies trifft auch zu und wäre auch wunderschön, wenn nur nicht meine persönliche Wahrnehmung des Duftes alles andere als befriedigend ausfiele. Zum Abwaschen, bzw. Entfernen des „Duftes“ empfehle ich Gallseife oder einen Facharzt für Amputation.

Bereits beim Lesen der Duftpyramide entfachte bei mir eine unstillbare Neugier und der Reiz des Unbekannten übermannte Vernuft und Sparpläne – thank you for your order. Holz, Holz, und nochmals Holz. Bissiger Birkenteer und lecker Leder. Laurie Ericksons von „Winter Woods“ bekannte und obligatorische Überdosis an Bibergeil darf natürlich auch hier nicht fehlen. Und neben Ambra, Eichenmoos und Wacholder betritt der mystische Meister des Rauches den Ring: Nagarmotha – ewiger Bewohner indischer Räucherstäbchen und hier definitiv als Truppenführer beordert. Dieser Duft streckt mich nieder! Exakt da, wo Onkels Serges Intensivbomben wie „Fille en Aiguilles“ den Höhepunkt Ihrer Penetranz-Party feiern, beginnt die Einmarschmusik von Fireside Intense, des wohl ewigen Titelverteidigers des Rauch-Rings.

Ja, ich denke in der Tat an ein Lagerfeuer, jedoch an keines, das romantisch vor sich hinlodert und knistert. Vielmehr hat man jenes Feuer soeben „ausgepinkelt“ und der Rauch des Erlischens strömt mir ohne jegliche Umwege direkt in die Nase. Neben abgebrannten Zigarettenkippen und allerlei verschmortem Plastikmüll tauchen nun auch die verschwundenen Fleischreste des Grillabends inmitten der qualmenden Asche wieder auf – eine Offenbarung!? Ich für meinen Teil halte nicht durch und hisse die weiße Flagge – ich bin diesem Duft nicht gewachsen. Neben dem mir extrem unlieben Nagarmotha und der penetranten Urinnote rieche ich auch eine enorm wuchtige Myrrhe. Ein Glück, dass ich Linkshänder bin, ich trug den Duft auf der rechten Hand.

Die Sillage des Duftes ist kriminell, ein Waffenschein zwingend erforderlich. Die Haltbarkeit überdauert den nuklearen Winter und könnte so manche Testperson, die mit meiner persönlichen Wahrnehmung gleich geht, in den blanken Wahnsinn treiben. Nachweislich gibt es jedoch VIELE LIEBHABER genau dieses Parfums. Auf diversen Foren hat es bereits eine beachtenswerte Fangemeinde gefunden und auch hier bekam ich nach dem Versenden einer Test-Abfüllung ein –für mich absolut nicht nachvollziehbares- euphorisches Feedback mit der Bekanntgabe eines baldigen Kaufs. Dennoch kann ich den Duft nur als das bewerten, als was ich ihn auch empfinde: unerträglich.

FAZIT: Wer extrem schwere und rauchige Düfte mag könnte hier seinen heiligen Gral finden, wer bereits mit den oben genannten Goutals nichts anzufangen weiß kann hier getrost die Finger davon lassen und wer auf der Suche nach den Extremen der Nischenparfumkunst ist, der setze diesen Außenseiter auf die Merkliste. Zu guter Letzt ein gut gemeinter Aufruf an die Freunde des Rauches, der Räucherstäbchen und der Myrrhe: Testet den Duft und lasst Euch begeistern – der „Nicht Hilfreich-Button“ wartet auf Euer Feedback.
9 Antworten
TAAKE vor 13 Jahren 31 10
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
„Seiner selbst sicher zu sein macht aufrecht, gelassen, souverän.“
Als Beautylabel, welches sich mit seiner Produktpalette ausschließlich dem männlichen Geschlecht widmet, hat sich Zirh in Amerika neben prominenten Konsumenten aus der internationalen Sport- und Stylingszene auch generell viele Freunde aus aller Welt gemacht. Viele Produkte wurden unter anderem auch mehrfach vom amerikanischen Männermagazin FHM ausgezeichnet und in hohen Tönen gelobt. Was den Männerduft „Ikon“ betrifft, geschah dies auch völlig zurecht – hier bekommt man viel Qualität für wenig Geld, eine Ausnahmeerscheinung.

Ikon zeigt sich als ausgesprochen hochwertiger Duft mit interessanten und gut gewählten Inhaltsstoffen. Zu Beginn fällt gleich der Name Davana ins Auge – eine aromatische Pflanze aus Indien, deren Öl mit seinem fruchtig-süßen und warmen Aroma sofort zu begeistern weiß. Die Kombination aus würzigem Kardamom und anregenden, scharfen Ingwernuancen überrascht erneut auf sehr angenehme Art und Weise und verleiht dem Duft eine Kopfnote, welche so manch namhafte Parfumhäuser zu Neid erblassen lassen könnte. Die Zitrone ist hier nur ein leiser Belgleiter und spendet nur einen leichten erfrischenden Beigeschmack.

Die Herznote lässt nicht lange auf sich warten und sorgt für ein herrlich angenehmes und weiches Wärme-Würze-Spiel, welches hauptsächlich von einer außergewöhnlich milden und schönen Zimtnote und den dunklen und balsamischen Anklängen von Labdanum dominiert wird. Schön zu beobachten ist auch, dass noch immer die fruchtige Süße und die dezente Schärfe der Kopfnote auch in der Herznote verweilen, etwas gedämpft und nach hinten gerückt, aber dennoch präsent. Nelkensamen, die sich als weitaus schüchterner erweisen als die typische Gewürznelke, begleiten das Herz mit einer exotischen Note und werden von einem leicht erdigen und betörenden Duftakkord der Iriswurzel hervorragend ergänzt. Eine nur annähernd vergleichbare Kombination solch erlesener und exotischer Duftnoten habe ich bisher noch nicht gerochen – eine herrlich ausgefallene Dufterfahrung ohne jegliche Übertreibung oder Nischenaffinität!

Auch die Basis erfreut mit perfekt dosierten Duftnoten von rauchigem Amber, sinnlichem Patchouli und den holzigen und warmen Anleihen von Zedernholz und Vetiver. Alleine den Weihrauch vermag ich nicht zu riechen, und dennoch fehlt mir nichts an diesem Duft. Ikon ist weder ein Schreihals noch ein Feigling, er ist sehr präsent, aber auf eine schöne, unterschwellige Art und Weise. Ein Duft mit außerordentlich hochwertigen Ingredienzien, einer immens guten Dosierung der einzelnen Duftnoten und einem äußerst charismatischen und souveränen Auftreten – Ikon hypnotisiert.

Das zeitlos puristische Flakondesign von Chad Lavigne, der auch unter anderem bereits für Donna Karan, Tommy Hilfiger und Ralph Lauren geschaffen hat, mag sich auf den ersten Eindruck etwas mit der Potenz des Duftes beißen, ist aber dennoch sehr elegant und ansprechend umgesetzt. Die Haltbarkeit ist mit guten 6 Stunden völlig in Ordnung und das derzeitige Preisniveau des 75ml-Flakons absolut unschlagbar.

FAZIT: Wer großen Wert auf hochwertige Inhaltsstoffe legt und exotischen Duftnuancen aufgeschlossen gegenüber steht sollte hier unbedingt testen, wer einen nachhaltigen, maskulinen Duft ohne Aufschneiderei sucht liegt hier goldrichtig und wer für wenig Geld ein wunderschönes und qualitativ hochwertiges Eau de Toilett sucht, welches fernab gesichtsloser Designerdüfte wohnt, der wird einen Blindkauf wohl nicht bereuen – less risk, more fun!
10 Antworten
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