AlenaB

Ich kannte dieses Parfumhaus vorher nicht und die Probe von dem Duft ist mir ganz zufällig in die Hände gefallen. Daher bin ich so froh, dass ich von der Existenz dieses Duftes nun erfahren habe!
Ich liebe Feigenparfums und sammle sie mehr oder weniger. Ich liebe es, die unterschiedlichsten Kreationen dieser Note zu besitzen, sie zu vergleichen und nach Lust und Laune zu tragen. Deswegen wurde ich sehr neugierig auf den Namen Amber & Fig, denn Amber gehört ebenfalls zu meinen präferierten Noten.
Im Auftakt rieche ich eine grüne, frische, leicht cremige Feige, ähnlich wie bei Philosykos. Ich rieche cremiges Blattgrün. Zitrische Noten nehme ich nicht wahr. Es folgt eine cremige und laktonische Wärme mit leichter Süße durch Amber, umrandet von der grünen Feige. Irgendwann tritt diese dann komplett in den Hintergrund und süßlicher Amber kristallisiert sich mehr heraus mit warmen Sandelholz. Die Basis ist zum Dahinschmelzen! Ich nehme boozy Noten wahr, sogar bisschen was von der Kruste des Crème Brulée. Riecht für mich wie die Lobby eines luxuriösen Hotels oder ein Spa. Irgendwie erinnert mich der Drydown an etwas, ich kann es nicht erkennen. Auf jeden Fall ist es etwas Nostalgisches. Diese spezielle Verbindung von Amber und Sandelholz in der Basis ist der Wahnsinn!
Tja, Feige und Amber - meine Lieblingsakteure zusammen vereint in einem wundervollen Stück, ich bin euphorisch! Ich liebe alles an diesem Duft!
Ich bin sehr neugierig auf die anderen Parfums aus diesem Haus.

Ich wurde spätestens seit Sommelierduparfum auf Sylvaine Delacourte aufmerksam und neugierig. Das Discovery Set mal schnell bestellt und meine Entdeckungsreise mit Oranzo begonnen.
Mal etwas vorweggenommen, was für ein Verlauf!
Der Duft eröffnet mit vielen zitrischen Früchten und sanftem Jasmin. EIGENTLICH mag ich ja kein Jasmin in Düften und generell bin ich EIGENTLICH kein Fan von blumigen Düften, aber die hiesige Mischung aus saftig-spritzigen Zitrisfrüchten, nicht allzu süßer und leckerer Orangenblüte sowie frischem Jasmin hat mich irgendwie total beeindruckt. Der Duft katapultiert mich gedanklich in meinen letzten Urlaub.
Ich bin auf Ischia. Nach einem ausgiebigen und faulen Strandtag habe ich mich ausgehfertig gemacht und bin bereit für ein schönes Abendessen in der Altstadt. Die Sonne geht langsam unter, überall hört man das Zirpen der Zikaden, es kehrt Abendruhe ein bei den Einwohnern. Auf der Strandpromenade in Richtung Altstadt herrscht wiederum lebhaftes Treiben und Gelächter. Ich habe ein langes Kleid an, die Haare hinten zusammengebunden, die Haut warm und von der Sonne gestreichelt….ich trage genau diesen leckeren Neroli-Orangenblüten-Jasmin Duft.
Ach wie schön!
Aber zurück zu Oranzo: dieser macht nämlich eine überraschende Kehrtwende im weiteren Verlauf. Die Jasminnote verlässt langsam die Bühne, bis sie komplett hinter die Kulissen verschwunden ist, die Orangenblüte zieht sich nun auch zurück und der Auftritt gehört dem Blattgrün, dem Petitgrain, die Stimmung wird grün und krautig. Erinnert mich so bisschen an Diptyques Eau de Lierre. Bin froh, dass der Jasmin nicht penetrant ist und den Weg für Zitrik und Frische frei macht. Ein anfangs zitrisch-blumiger Duft mit grüner, krautiger Basis.
Sehr interessant ! Ich wurde damit in gute Stimmung versetzt, inspiriert und hatte gute Laune. Werde ihn mir definitiv vormerken!

Ich bin der Meinung, dass die ganze Shot-Kollektion von Olfactive Studio sehr synthetisch, langweilig und irgendwie unnötig ist. Als Iris Fan war ich sehr neugierig auf Iris Shot, wurde aber sofort enttäuscht. Der Duft ist extrem synthetisch für meinen Geschmack, klebrig süß, die Iris und die Mandel sind fast nicht auseinanderzuhalten, überschattet von dieser extremen synthetischen Schärfe. Mit Puder bedeckt. Ein Kopfwehkandidat für mich!
Der Duft weckt in mir Assoziationen mit BDK Velvet Tonka, aber nur bisschen. Wobei ich den letzteren angenehmer finde.

Animalique war keine Liebe beim ersten Riecher. Als ich den Duft das allererste Mal kennenlernte, nahm ich überhaupt keine von den erwähnten Noten wahr, sondern nur LederLederLederLeder und war enttäuscht. Beim zweiten Versuch kamen dann auch die zitrischen Akkorde schüchtern, aber nacheinander zur Geltung und beim dritten Mal bemerkte ich diese leckere warme süßlich amberige, wohltuende Basis, die es mir sehr angetan hat in Verbindung mit dem Leder! Ich habe den Duft danach noch mehrmals getragen und so stand irgendwann meine Entscheidung fest: du ziehst bei mir früher oder später ein!
Es ist kein Meisterwerk, wohl bemerkt, Leder mit warmer amberiger Basis, hier hat Byredo nichts Außergewöhnliches herausgebracht. Wer aber warme, eher lineare und klare Lederdüfte mag, könnte Animalique ruhig mal testen. Und vielleicht wird es ja Love at first sniff!

Interessanterweise rieche ich da nichts Sauberes oder Reines á la weißes T-Shirt o.Ä. auch keinen gerösteten Sesam, nichts dergleichen, sondern eine sehr starke Ambroxannote, die bei mir leider Kopfschmerzen auslöst. Ich kann den Duft nicht mal auf meinem Handgelenk ertragen. Ich war sehr überrascht, denn ich bin davon ausgegangen, ihn zu mögen laut den Noten.
Aber da zeigt sich mal wieder, wie verschieden doch die Geschmäcker, Empfindungen und Wahrnehmungen sind! L‘Eau Papier erinnert mich sehr stark an Bulgaris Omnia Amethyste! Den habe ich vor vielen Jahren gern getragen und auch ertragen, überraschenderweise!
Ich glaube, ich mag einfach keine molekularen Düfte mehr. Übrigens erinnert mich der DD von BDK 312 Saint-Honoré ebenfalls and L‘Eau Papier.