Altholz

Selten war ich so gespannt auf einen Duft wie bei diesem. Die Erwartungshaltung war sehr hoch, da alle Marc Gebauer Düfte bisher einen Beast Mode hatten.

Umso enttäuschter bin ich nun…

Anfangs kommen die schwarze Johannisbeere und die grünen Noten gut durch, Oud und Grapefruit entgehen meiner Nase komplett.
Im (kurzen) Verlauf gesellt sich eine merkwürdige Lavendel – Moschus Mischung dazu und dann bleibt es sehr linear.

Das Duftvergnügen hält sich dann auch circa 2 Stunden auf der Haut, bevor es gänzlich verschwindet. Von Sillage brauchen wir hier gar nicht erst zu reden.

Da habe ich doch alleine anhand der Noten wesentlich mehr und intensiveres erwartet. So ist es nun ein belangloser Duft geworden, der weiterziehen darf.

Das war wohl nix Herr Gebauer!

Bei der Ankündigung dieser neuen Duftreihe von 4711 habe ich sofort mein Augenmerk auf dieses neues Parfum gelenkt, denn die Ingredienzien Liste las sich für mich sehr gut:

Kaschmirholz – Super!
Schwarzer Pfeffer – Mega!
ISO-E-Super – Cool!
Zedernholz – Fantastisch!
Ambrox - Naja… kommt auf die Menge an!
Moschus - OK
Norlimbanol - OK

Nach dem ersten Sprühen wusste ich gleich, dass es kein Fehlkauf war!

Anfangs sticht das Kaschmirholz heraus, das sich aber nach kurzer Zeit zu einem sehr cremigen Holz wandelt. Der Pfeffer ist nur minimal vorhanden, man bemerkt ihn kaum. Zum Glück gilt das auch für das Ambrox. Da sind wir meilenweit von einer Ambrox Bombe wie z.B. "Sauvage (Eau de Toilette) | Dior" entfernt!

Nach einer Weile ist es die Kombination aus dem Kaschmirholz und der Zeder, die den Ton angeben und das bis hin zum Drydown.

Alles in allem ein gelungener Duft, der dem "Cedar N' Pepper | Birkholz" ähnelt, aber etwas cremiger rüberkommt.

Zunächst mal muss ich feststellen, dass ich hier, im Gegensatz zu meinen Vor-Rezensenten, überhaupt nichts muffiges ausmachen kann.

Im Gegenteil, der Duft überzeugt mich von der ersten Sekunde des Sprühens an bis zum Abklingen des Drydowns.

Leicht süßlich – holzig mit einer kleinen Portion Frische kommt dieser schon etwas betagte Ägypter um die Pyramiden Ecke.

Ob es so wirklich in Ägypten riecht, mag ich bezweifeln, aber das ist eigentlich auch völlig wurscht. Namen sind relativ…

Lavendel, Kardamom und Sandelholz sind hier die Mainplayer. Patchouli und Muskat entgehen meiner Nase komplett und auch das Leder ist eher weit im Hintergrund. Amber gesellt sich im Laufe der Zeit dazu und macht den Gesamteindruck noch etwas runder.

Die oft zitierte Synthetik kann ich auch nicht ausmachen, alles wirkt sehr harmonisch komponiert und ist in meinen Augen, bzw. meiner Nase, ein guter leichter Orientale - Allrounder geworden, den man überall tragen kann ohne damit anzuecken.

Auch dieser neue Duft aus dem Hause Chopard stand schon sehr lange auf meiner Merkliste. Gefunden habe ich ihn dann endlich letzte Woche bei einem einzigen Anbieter und direkt zugeschlagen.

Ich muss zugeben, dass mich die letzten Releases des Parfumeurs Alberto Morillas nicht gerade umgehauen haben, aber dieser musste es sein ob der gelisteten Inhaltsstoffe. Einmal Zedernholz Fan, immer Zedernholz-Fan!

Oh je… was ist denn das? Der erste Eindruck nach dem Aufsprühen ist ein nicht den Erwartungen erhoffter. Die Grapefruit mixt sich mit etwas scharfem, wahrscheinlich die Zypressen und das Cypriol (Nagarmotha).
Die verschiedenen Zeder Arten halten sich leider sehr zurück, die Tonkabohne steuert eine seichte Süße bei.

Im Drydown wird es immer ledriger und ist immer weiter von meinem Beuteschema entfernt. Warum im Namen ausgerechnet die Zeder hervorgehoben wird, kann ich nicht nachvollziehen.

Nee Herr Morillas, erneute Chance wieder vertan, deshalb darf dieses Eau de Parfum direkt weiterziehen.

Eröffnet frisch würzig mit Grapefruit, Bergamotte und einer kaum wahrnehmbaren Mini Portion Pfeffer.

Die folgende Rosengeranie schiebt das Zedernholz etwas in den Hintergrund, trotzdem sind beide Komponenten wahrnehmbar.

Im Drydown gesellt sich noch Vetiver dazu und zwar einer der lieblicheren Art. Patchouli kann ich nur leicht wahrnehmen, wahrscheinlich ist es nur in geringer Dosis vorhanden. Über allem schwebt eine leichte Süße, die aber niemals als extrem bezeichnet werden kann, sondern nur die Gesamtkomposition etwas abrundet.

Wie kommt meine Überschrift zustande? Nun, nach wenigen Minuten des Aufsprühens kam mir der Duft sehr bekannt vor. Zuerst dachte ich an "Timbuktu | L'Artisan Parfumeur" und dann noch an "Terre d'Hermès (Eau de Toilette) | Hermès" .

So ganz trifft das natürlich nicht zu, denn es ist beileibe kein Dupe. Aber irgendetwas von beiden hat dieses Eau de Toilette definitiv.
Befürworter der beiden genannten Düfte sollten diesen hier zumindest mal antesten, denn er geht definitiv in die gleiche Richtung!