Amazona

Möchte für den Duft eine Bresche schlagen. Hatte ihn im Einzelhandel getestet, und er gefiel mir augenblicklich. Konnte mich in den letzten Jahren mit den Neuerscheinungen von der Marke nicht anfreunden. Lediglich der Urduft "Pour Elle | Annayake / アナヤケ" ist aus meiner Sammlung nicht wegzudenken. Der Duft ist kräftig und projiziert gehörig. Die Mischung aus Mimose und Orangenblüte produziert wohl die beschriebene Kaugumminote, die ich nicht benennen würde. Denn eine Ladung Pfeffer bremst das HubbaBubba aus und läßt es nicht zu süß werden. Für mich ist es ein sehr angenehmer Tagesduft, der immer geht und einen Hang zum Klassischen hat. Daher wird er bei jüngeren Frauen vll. nicht punkten. Blumig, frisch, eine leise Seifigkeit, würzig, auch mit grünen Anklängen wie Blattwerk. Nach und nach gewinnt die Johannisbeere und der Wacholder an Bedeutung, was ihm noch mehr die Süße nimmt. Die restlichen Duftnoten detektiere ich nicht gesondert. Ich layere ihn gern mit würzig- holzigen Düften oder "Molecule 01 | Escentric Molecules" .

Über den Duft wurde öfter positiv berichtet. Ich wagte mal wieder einen Blindkauf. Der Flacon ist ein Gemälde der Unterwasserwelt, einfach wunderschön und sehr schwer.
Ich besitze seit einiger Zeit "Palazzo Nobile - Sea Bliss | Valmont" , der mir das Gefühl eines sommerlichen Tages auf einem Bootsdeck oder Strand vermittelt.
"A'mmare | Carthusia" ist ein Duft, in dem ich baden könnte. Salzig-minzig am Start, der Rosmarin, einfach eine Nervenreha für mich. Lebendiger als Sea Bliss, auch durch die Bergamotte und Hölzer im Hintergrund. Ich gehe an der Wasserkante durch sonnenwarmen Strand, der Wind weht aus der nahen Vegetation angenehme grasig-kräuterige Duftwölkchen herüber. Die Haut ist noch feucht vom Meerwasser, die Sonne trocknet die Tropfen.
Komplexer anhaltender Dufteindruck. Mein Sommerurlaub entfiel gerade wegen Arbeit, dieser Duft entschädigt das ein wenig. Sehr gelungen. Das Ganze zu einem sehr guten Kurs.

Diejenigen, die eine größere Sammlung haben, wissen, worüber ich schreibe; Irgendwann hat man bis auf Nuancen alles schon ein Mal gerochen. Fast alles.....
"Raku | Les Bains Guerbois" steht seit heute auf der HP von Les Bains Guerbois zum Verkauf. Ich bekam vorab eine Probe.
Aufgesprüht- Herzattacke! Eine Pfefferwoge trägt den Duft, nicht beißend oder scharf, sondern eingebettet in Feigenmilch, in die vorher ein Zederzweig einige Tage eingelegt wurde. So rund und cremig, als ob auch Iris und nicht nur Moschus innewohnt.
Dazu gesellt sich Zitrone, keinesfalls dominant, sodass eine Frische hineinkommt, die den Duft perfekt für Frühling und Sommer macht, wobei ich ihn für einen Immergeher halte. Alle Geschlechter willkommen. Könnte drin baden.
Raku rundet meine Sammlung ab. "Habe fertig". Pfeffer als Würze fehlte noch.
Die Marke hat mich ebenfalls überzeugt. Die Mehrheit der Düfte gefällt mir. "2018 Roxo Tonic | Les Bains Guerbois" und "1979 New Wave | Les Bains Guerbois" wären weitere Testempfehlungen.

Mein erstes Erlebnis mit der Marke Art de Parfum. Anhand der Beschreibung hätte ich einen Duft wie Samt und Seide, ätherisch, leicht, frisch-grün für Frühling und Sommer erwartet.
Der Flacon kommt in einer großen, sehr ansprechend gestalteten, magnetisch schließenden Schachtel. Alles steht auf mint-grün, weich und rund, das Glas, die Holzkappe.
Der Flacon liegt perfekt in der Hand, sehr guter Sprühkopf. Als Extrait hat das Parfüm eine höhere Konzentration an Duftölen.
Das macht sich bemerkbar. Ein Sprühstoß und eine konzentrierte grüne Welle steigt mir in die Nase.
Ein Brecher aus Blattgrün, Iris, Eukalyptus, Apfel (Rosengeranie), Mate-Tee. Nach kurzer Zeit ein sehr schöner salziger Hautakkord, der sich über Stunden hält, begleitet von grün- floralen Noten mit geringer Süße.
Das ist für mich ein Gartenerlebnis in einem Ort an der Küste, schon synthetisch erzeugt, aber überzeugend anders als die üblichen „Grünverdächtigen“. Weder staubtrocken, noch zitrisch, schon garnicht seifig oder krautig. Pflaume, Bergamotte, holzige Noten rieche ich nicht gesondert heraus.
Ein Gesamtkonzept mit Edge ohne Geschlechterdefinition, geht das ganze Jahr.
Übrigens auch ein toller Raumduft. Selbst nach Stunden hält sich der Duft im Raum nach 1-2 Sprühstößen.

Zunächst ein Ausflug in die Botanik Australiens. Für die, die das langweilt oder nicht interessiert, einfach weiterscrollen.
Grundgerüst des Parfums ist das ätherische Öl des Buddha Wood- Strauches, auch Falsches Sandelholz oder Australian Desert Rosewood genannt, lat. EREMOPHILA MITCHELLII.
Das Aroma ist holzig ledrig erdig würzig. Die Aborigines nutzen seit jeher die heilenden Eigenschaften des Strauches. Das Öl ist reich an bizyklischen Sesquiterpenen, die auch als Eremophilone bekannt sind. Der in Australien endemische Strauch ist durch seine Harze und Öle gut an die klimatischen Bedingungen angepasst und den möglichen Eintrag von Eindringlingen in sein Holz geschützt.
Nach dem Aufsprühen fällt zunächst die gelb-orange Farbe der Flüssigkeit auf, die tatsächlich auch färbend ist. Wer auf Kleidung sprüht oder weiße Kleidung trägt, sollte Flecken einkalkulieren.
Die Eröffnung ist fruchtig begleitet, hätte auf Kumquat getippt. Aber der Hauptakteur ist das Holz, was warm- würzig- holzig- balsamisch- ambriert daherkommt. Da ist eine dunklere Begleitnote, die entfernt an Guajakholz erinnert. Im Herzen blitzt eine frische Note auf wie Eukalyptus.
Obwohl Rosewood nichts mit Rose am Hut hat, rieche ich eine Teerose in der Herznote und im DD.
Leichte Süße, unisex. Weder auf eine Jahres- noch Tageszeit festzulegen.
Wenn die Färbung der Flüssigkeit nicht wäre, brauchte ich im warm-würzig-ambrierten Bereich keinen anderen Duft. Einfach wohlig und beruhigend. Nach Pacific Rock Moss ein weiterer Liebling der Marke, die ihre geographische Lage für außergewöhnliche Kreationen nutzt.