Arioch

Mit Eau de Camille verhält es sich ähnlich wie mit Le Chevrefeuille.
Der Duft macht merklich wenig Entwicklung durch. Die Kopfnote ist sehr schön: Grüne Wiese, Sonne, Fröhlichkeit und Blumig.

Er gefällt mir auch besser als Le Chevrefeuille, doch beide haben das selbe Problem. Die Intensität und die kurze Entwicklung! Eau de Camille ist wie viele Blumendüfte von AG weniger ein Parfum als vielmehr eine Essenz. Als würde man gerade die Blumen ausgepresst haben und das Öl als Parfum verwenden. Davon krieg ich Kopfschmerzen und muss niesen weil es einfach derart stark ist. Es ist nicht wie der Duft einer Blüte; sondern eben wie dessen ausgepresstes Öl. Viele mögen ja solche reinen Düfte, mein Ding ist es (bei Blumen) jedenfalls nicht.

Obwohl die Kopfnote besser ist merkt man vom Duft selbst doch Ähnlichkeit mit Le Chevrefeuille. Das muss das Geißblatt sein welches in beiden enthalten ist, und eigenlich wenig Raum lässt für die anderen Zutaten. Efeu hätte ich gerne intensiver Gerochen. Dann wäre das Parfum bestimmt dunkler und grüner geworden.

Eau de Camille ist sicherlich kein schlechter Duft. Es ist ein gut gemachter Blumen/Pflanzen Duft den ich nicht tragen würde weil er mich einfach zu stark und zu rein ist. Blumenduftliebhaber finden hier aber wiedermal ihr Nirvana.

Annick Goutal ist bekannt für ihre sehr natürlichen Pflanzendüfte. Ich bin jetzt schon öfter in den Genuss gekommen etwas von ihr zu testen, und einer ihrer Düfte, nämlich der mit Tanne steht bei mir im Regal.
Doch mit den Blumen-Düften die vornehmlich für Damen sind tu ich mir ein bisschen schwer.
Ich rieche am Zerstäuber und denke mir immer: Whoa, der Duft ist natürlich und gut.
Dann sprühe ich ihn auf, und nach mind. einer Stunde nervt er mich.

Bei Le Chevrefeuille ist das genau der Fall.
Entgegen der hier dargestellten Meinungen entwickelt dieses Parfum sich irgendwie nicht bei mir. Es ist einfach straight-forward der Duft von dieser Pflanze (Leider kenne ich mich nicht aus mit Blümchen). Er gefällt mir zwar wenn ich ihn immer mal wieder kurz in der Nase habe, aber wenn ich ihn selbst tragen muss, dann ist das für mich wirklich eine Pein. Vielleicht liegt's daran, dass ich ein Mann bin und er ja für Frauen ist.

Zum Duft selbst wurde ja schon genug gesagt. Leider fehlt mir das botanische Fachwissen um dazu noch was hinzuzufügen. Jeder der Annick Goutals Blumendüfte mag sollte mal ein Nasenloch riskieren. Männern rate ich aber eher davon ab

Letztens im Einkaufszentrum, schnell mit der Freundin in das große M gehuscht und durchprobiert. Mein Blick fällt auf ein schönes Artwort einer Verpackung mit dem Namen Cacharel drauf. Oh ja, so kann man mich Ködern.

Also, draufgesprüht (Auf die Freundin) und mal geschnüffelt wie sich das entwickelt. Mochte ich schon die anderen Cachareldüfte war ich ja einigermaßen gespannt.

Ein Garten Eden tat sich jedenfalls nicht auf. Weder moosig noch Grün. Aber sehr interessant dennoch. Ich hab da ein Wort im Kopf das heisst "Kaktusfeige" (Opuntien). Die Kaktusfeige ist eine Pflanze und ich kann mich natürlich auch irren - aber ich hatte die Assoziation, dass dieser Duft irgendwie so duftet wie diese Gewächs. Kann natürlich auch blödsinn sein weil ich Kaktusfeige nie speziell gerochen habe. Aber die Assoziation war eben da, und wenns nur die Vorstellung ist.

Tja, ich find ihn durchaus schön und tragbar. Nicht so süß wie die anderen Düfte von Carcharel, aber auch nicht Raumspray frisch.. Mehr eine Mischung zwischen blumig und fruchtig, und das find ich eigentlich ganz gut. Für den Preis ein tolles Parfum!

Was ist rot und riecht nach Leder? Vetiver ! Nein, moment, Vetiver ist doch Grün(?) und riecht nicht nach Leder ?!

Ich steh wohl ziemlich alleine da wenn ich meine, dass TdH und RV nicht allzuviel gemeinsam haben wie hier gerne beschrieben wird. Ich vergleiche hier direkt - (linke, rechte Hand) und TdH ist eigentlich nur fruchtig-vetivermäßig ist, während RV bei mir sich zu einen opulenten Leder-Duftnote mit Holzeinschlag entwickelt. Ja, richtig gelesen, Leder ! Rindsleder, Jackenleder, Schuhleder - poliert whatever.

An und für sich finde ich den Geruch von Leder ja ganz schick. Dieser Akzent ist nicht so aufdringlich wie in anderen Parfums, aber RV geht daher nicht bei mir als Vetiverduft durch.

Gegen Notenbrüder von Lubin oder Etro kann sich diese Montalekreation daher nicht messen.

Übel stößt mir auch auf, dass wenn ich einen langen Zug durch die Nase von diesen Duft konsumiere, irgendwie ein Flauer akzent entgegenweht. Davon wird mir übel.
Das passiert aber nur wenn der Luftzug wirklich lang genug ist. Wenn man normal ein und ausatmet kann man das nicht wahrnehmen.

Fazit: Nichts für mich. Wenn ich Vetiver will, dann von oben erwähnten Herstellern. Montale hat viele gute aussergewöhnliche Düfte im Sortiment. Aber dieser ist eher durchschnittlich und inspirationslos (Und ausserdem entwickelt er sich nicht so wie er soll bei mir).

Was man hier vorgesetzt bekommt ist eine grausame Abomination.

Dieser Duft versucht schokoladig-kaffeeartig zu sein. Die Betonung liegt auf "versucht", denn im Grunde merkt man ziemlich deutlich, dass das Konzept nicht aufgeht.

Das liegt vor allem daran, dass man zwar irgendwo etwas "Süßes" wahrnimmt. Jedoch schwingt in dieser Süße immer eine extrem penetrante erfrischende Note mit.
Meine Freundin meint es riecht nach Plätzchen zur Weihnachtszeit. Sie hat aber gemeint, diese Aussage wäre weder positiv noch negativ zu bewerten.


Also offenbar wird der Anspruch an Kaffee und Schoko erfüllt, doch die Umsetzung ist sehr grausam.

Hier wird irgendwie alles zusammengemixt was nicht zusammen gehört: Rum und Blumen, Schoko und Bergamotte etc... Grausam! Was hat man sich bloß dabei gedacht soviele unharmonische Duftelemente zusammenzuschmeissen? Das ist ja wie aus nem schlechten Frankensteinfilm.

Dieser Duft ist für mich ziemlich untragbar. Ich möchte mich am liebsten übergeben wenn ich ihn rieche. Jeder der ihn trägt kann sich eines Signaturduftes welchen man so schnell nicht vergisst gewiss sein.

Wenn so New York duftet dann will ich dort nie hin!