Bigloeffel

Bigloeffel

Rezensionen
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1 - 5 von 10
Bigloeffel vor 2 Jahren 30 6
8
Flakon
10
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Ein wahres Goldstück unter den Düften!
Und wird 1 Million hier auch von den selbsternannten „Duftexperten“ noch so sehr zerrissen, so ist und bleibt dieser spektakuläre Duft auch noch heute eine absolute Erfolgsgeschichte. Das zeigen besonders eindrucksvoll die aktuellen Platzierungen in den verschiedenen Duft-Charts (Stand 01/2022):

Beauty-Report - #1
Menshealth - #4
Douglas - #4
Flaconi - #6
Notino - #6
Buisnessinsider - #8
Amazon - #14

Einen Duft als solches nur deshalb schlecht zu reden, weil er zugegebener Maßen recht häufig getragen wird und dann im Übermaß noch von einer Klientel, die bei vielen verhasst zu sein scheint (Typ jugendlicher, arroganter, vielsprühender Ghetto-Styler), zeugt schon von einem Übermaß an Snobismus und Dekadenz. Genauso, wie das im Grunde genommen hilflose und trostlose Unterfangen, die Fehler die einem in einer vergangenen Beziehung mit seiner bzw. seinem Ex unterlaufen sind auf ein Parfum zu projizieren und den Duft dafür abzustrafen.

Aber selbst die noch so obskursten Argumente für eine schlechte Bewertung auf hier auf Parfumo haben der Beliebtheit von 1 Million bis heute keinen Abbruch getan, denn demgegenüber steht eine endlos gute Haltbarkeit, eine hervorragende Sillage, eine tolle süß-würzig-fruchtig-orientalische Duft-DNA, die dieses Duftwässerchen immer noch zu einen absoluten Kompliment-Getter machen. Was bitte soll objektiv denn auch an so einem Duft schlecht sein?

Wie auch immer, über Geschmack lässt sich trefflich streiten. Vielleicht habe ich auch einfach nur das Glück gehabt, dass ich all die Jahre diesen Goldbarren aus purer Überheblichkeit stets links liegen gelassen habe und seinen Inhalt nicht mit einem einzigen Sprüher gewürdigt habe. In so einen fast schon geschmacklos anmutenden, blinkenden, blitzenden, protzigen Flacon, konnte ja auch nur eine furchtbare Brühe stecken. Die Macher von 1 Million mögen mir meine Überheblichkeit verzeihen. Wie dumm und ignorant von mir!

So bedurfte es erst einen Arbeitskollegen, der sich noch vor gar nicht so langer Zeit am Umkleidespind, ganz in meiner Nähe, ein paar Sprays aus den Goldbarren ansprühte. Welch eine olfaktorische Offenbarung! Diese schöne, kräftige Kopfnote aus Mandarine und Minze holte mich sofort ab. Die Verbindung aus Zimt und der dezent im Hintergrund agierenden Leder-Note, unterlegt mit einer kräftigen Süße, erfüllte den ansonsten muffig riechenden Raum umgehend in ein wohlduftenden orientalischen Palast. Dieser Duft ist eine wirklich gelungene und keinesfalls billig anmutende, wunderschöne Komposition. Performance, Silage und Haltbarkeit setzen in der Designer Duft-Welt dabei Maßstäbe. Bei der Umwelt kommt die Duft-DNA sehr gut an und beschert reichlich Komplimente. Beschwerden oder negative Anmerkungen gab es bei zurückhaltender Dosierung bisher noch keine. Ja, er ist süß – ja, er ist synthetisch – ja, er ist Mainstream --- na und?

Natürlich kann eine faire Bewertung eines Duftes immer nur so objektiv sein, wie es die Subjektivität des Bewertenden zulässt. Ich kann auch jeden verstehen, den der Duft auf die Nerven geht und der nicht so duften möchte, wie wahrscheinlich 1 Million Andere (meist Jugendliche) auch. Auch kann ich noch nachvollziehen, dass viele diesen Duft als „Proll-Duft“ abstempeln, weil er offensichtlich in der „Proll-Welt“ viel und gerne getragen wird. Was ich aber nicht verstehen kann, ist dass man deswegen ein an sich wirklich schönes Parfum so schlecht bewertet. Für mich ist das ein deutliches Zeichen dafür, wie wenig objektiv, differenziert und vorschnell hier doch Bewertungen rausgehauen werden. Leider!

Für mich jedenfalls ist und bleibt 1 Million eine olfaktorische Offenbarung, die sich einen festen Platz in meiner kleinen Sammlung ergattert hat und ein wahres Goldstück unter den Düften!
6 Antworten
Bigloeffel vor 2 Jahren 12 1
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Endlich hab ich ihn wieder!
Ich kannte ihn schon aus den 80ern, aber selbst die aktuelle Formulierung hat in meiner Erinnerung in der langen Zeit absolut nichts an Qualität und Strahlkraft eingebüßt.

Santos Concentrée ist ein außergewöhnlicher, würziger Fougére. Basilikum, Wacholder, Rosmarin, Muskat und Pfeffer - allesamt Gewürze die auch gut in einen deftigen Eintopf passen würden und so kommt mir beim Tragen auch zwischendrin immer mal wieder für einen kurzen Moment ein Hauch von Großmutters absolut leckerer, würzig-feiner Rindfleischsuppe in die Nase geweht.

Die einzelnen Duft-Komponenten sind hier extrem fein und komplex miteinander verwoben wodurch Santos nie aufdringlich wirkt sondern elegant und sehr edel wirkt, dabei aber stets präsent ist. Einmal am Morgen aufgesprüht, begleitet einen das Concentrée aufgrund seiner wirklich enormen Haltbarkeit, souverän durch den ganzen Tag. Auf Kleidung ist es auch noch tagelang später deutlich wahrnehmbar.

In meinen Augen ist Santos Concentrée ein außergewöhnliches Meisterwerk, für den reiferen, souveränen und eleganten Herren und ein Must-Have für alle die auf 80er-Klassiker und würzige Fougéres stehen. Durch seine unvergleichliche Komposition hat Santos Concentrée in jedem Falle das Zeug zu einem echten Signaturduft!
1 Antwort
Bigloeffel vor 3 Jahren 8 4
Es verbleiben 190 ml...
Ich kann mich der Meinung meines Vorredners nur anschließen, auch wenn diese Meinung offensichtlich hier nicht so gerne gehört werden mag...

Angefixt durch eine Probe auf einem Teststreifen, hatte ich mir gleich die 200 ml Pulle von Le Male Le Parfum gegönnt. Verbraucht habe ich bis zum Weiterverkauf allerdings nicht einmal 10 ml, denn auf der Haut und auf der Kleidung konnte mich der Duft weder von der Sillage und Haltbarkeit, noch von seinem Duftkonzept her wirklich überzeugen.

Der Duft selbst ist eine durchaus interessante Weiterentwicklung der hinlänglich bekannten Duft-DNA. Süße ist im Le Parfum auch hier vorhanden, wurde aber etwas zurückgenommen. Die Minze wurde weggelassen und stattdessen wurde ordentlich Iris beigemengt. Auf dem Teststreifen kam der Duft durchaus ansprechend und erwachsen herüber, an mir selbst nahm ich ihn dann aber bereits nach ein paar Tagen zunehmend als langweilig, beliebig, irgendwie uninteressant und disharmonisch war.

Die typische und sehr erfolgreiche Le Male DNA mit der typischen ebenfalls recht beliebten Iris-DNA a la Givenchy, Valentino oder Dior zu vermischen, mag erfolgstechnisch grundsätzlich ein kluger Schachzug gewesen sein, verträgt sich meiner Ansicht nach aber im Ergebnis irgendwie nicht richtig miteinander. Da sind andere Iris-Düfte für mich dann doch wesentlich stimmiger und harmonischer und damit dann auch ansprechender.

Die Sillage vom Le Parfum ist grundsätzlich o.k. flacht aber leider auch recht schnell ab. Die Haltbarkeit hat mich, insbesondere durch die hier teilweise wirklich sehr hohen Bewertungen und im Vergleich zu anderen Iris-Düften, dann leider überhaupt nicht überzeugen können. An mir hielt der Duft eher mittelmäßig. Da spielen die Iris-Düfte von Givenchy, Valentino, Dior oder auch Prada schon in einer ganz anderen Liga.

Wer süßliche Iris-Düfte mag oder gar sammelt, für den wäre die Anschaffung von Le Male Le Parfum sicherlich kein Fehlgriff. Eine besondere Offenbarung war der Duft für mich jedenfalls nicht. Meine verbliebenen 190 ml versuchen zumindest jetzt jemand anders glücklich zu machen, der diesen Duft hoffentlich mehr abgewinnen kann als ich es konnte.
4 Antworten
Bigloeffel vor 3 Jahren 10 11
10
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Danke Afnan!
Ich muss gestehen, dass ich wie so viele auch einer derjenigen bin, die bereits diverse Aventus-Clons durchhaben. Aber ob nun Club de Nuit Intense EDP und EDT, Perfumer's Choice Nº9 Victor, L’Avenure oder Black Creek, bisher war ich von allen doch irgendwie enttäuscht, insbesondere von der Haltbarkeit und Sillage. Als ich von Supremacy Not Only Intense hörte, war ich zunächst skeptisch, da dort überhaupt keine Ananas als Duftnote gelistet ist, diese besondere Duftnote aber meiner Meinung nach die Duft DNA von Creed Aventus doch zum größten Teil ausmacht. Sollte Not Only Intense wirklich ein Blind-Buy wert sein?

Seit gestern halte ich Supremacy Not Only Intense nun endlich in Händen und bin froh, mich einmal wieder zu einem Blind-Buy habe hinreißen lassen…

Die Kopfnote hüllt einen trotz der fehlenden Ananas gleich zu Beginn in eine absolut bezaubernde, fruchtig-frische Duftwolke nach dem hinläglich bekannten Duftmuster. Schon jetzt kann man die extreme Haltbarkeit erahnen. Die Sillage sucht wirklich seinesgleichen und powert hier gleich mächtig und sehr ausdauernd über viele Stunden los. Sehr viel der berühmten und bei vielen Aventus-Fans so beliebten Rauchigkeit gesellt sich im weiteren Duftverlauf nicht dazu, sondern agiert eher ganz dezent aus dem Hintergrund. Der Duft bleibt über etliche Stunden sehr gut wahrnehmbar. Selbst am nächsten Tag ist er noch gut auf der Haut zu riechen. Auf Kleidung wahrscheinlich mehrere Tage. Von allen Düften die mir je unter die Nase gekommen sind, hat Supremacy Not Only Intense wahrscheinlich mit die beste Haltbarkeit überhaupt.

Für mich passt bei diesem Duft einfach alles perfekt zusammen! Eine fruchtige Aventus DNA mit sehr potenter, anhaltender Sillage, extremst guter Haltbarkeit, in einem erstklassigen Flacon zu einem äußerst angenehmen Preis. Das ist Weltklasse!

Ich werde mir in jedem Fall noch zwei Bunkerflakons zulegen, denn für mich ist vollkommen klar, dass wenn der Hype um das Not Only Intense erst einmal richtig los geht, die Preise schnell steigen werden, oder der Duft verwässert werden wird. Mir geht es hier wie auch Val als Themenstarter: Ich für meinen Teil habe meinen Aventus-Gral gefunden! Danke Afnan!
11 Antworten
Bigloeffel vor 3 Jahren 8 3
9
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Lob & Anerkennung!
Ich mag den Duft von Sauvage und es ist mir herzlich egal, wie andere selbsternannte „Duftexperten“ zu diesem Duft stehen. In meinem Umfeld gab es bisher noch keinen einzigen Menschen, der sich in irgendeiner Weise negativ zu diesem Duft geäußert hat. Ganz im Gegenteil. Dieser Duft produziert sogar von solchen Menschen Komplimente oder wohlwollende Kommentare, die sich sonst überhaupt nicht um Düfte scheren.

Sauvage ist eine clever vermarktete, gefällige, wohlduftende und in jeder Situation tragbare Komposition und daher auch mit Recht so erfolgreich. François Demachy, der sich ebenfalls für Düfte wie Dior Homme, Fahrenheit oder Eau Sauvage verantwortlich zeigt und der auch an der Erschaffung von Égoïste und diversen Acqua Di Parma Flankern beteiligt war, hat hier wieder einmal alles richtig gemacht. Sauvage duftet anfangs angenehm aquatisch und im weiteren Verlauf leicht fruchtig-süß mit einem Hauch von Würze. Den so oft und gerne erwähnten „Beast-Mode“ oder gar die so oft zitierte, aufdringliche „In-Your-Face“ Sillage von Sauvage, kann ich so überhaupt nicht nachvollziehen. Ich bin mit Düften wie Antaeus, Lagerfeld Classic, Giorgio, Aramis, Kouros oder Boss No. 1 groß geworden. DAS waren Performance-Monster! Gegen solche Knaller von damals ist Sauvage geradezu ein laues Lüftchen. Da kann selbst die werbewirksame Unterstützung von Johnny Depp nichts dran ändern. Auch die Haltbarkeit von Sauvage empfinde ich als eher durchschnittlich.

Was bei einem so erfolgreichen Duft wie Sauvage nicht ausbleibt sind die unzähligen Dupes oder nennen wir sie ruhig Kopien, die sich oft sehr gut am Original orientieren und meistens wesentlich erschwinglicher sind. Für einen Bruchteil des Preises von Dior Sauvage, bekommt man heute Dupes, die vom Original nicht einmal im direkten Blind-Test deutlich zu unterscheiden sind, oft mit gleicher Sillage und manchmal sogar besserer Haltbarkeit. Meiner Meinung nach macht dieser Umstand eine Anschaffung das Original heutzutage immer weniger erforderlich. Den Zenit des Erfolgs von Sauvage sehe ich daher auch als überschritten an, wenngleich die Duftkomposition als solches weiter erfolgreich bleiben dürfte, weil diese eben eine so gepflegte, frische und gefällige Aura verleiht die in keiner Situation irgendwie unpassend wäre und die von den meisten Menschen wohlwollend zur Kenntnis genommen wird und einfach gern gemocht wird. Diesen Erfolg von Dior Sauvage und seinem Macher François Demachy muss man neidlos anerkennen.
3 Antworten
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