Daisy

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16 - 19 von 19
Daisy vor 14 Jahren 16 2
9
Flakon
7.5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Reisefreiheit für den weißen Pfirsich / EDIT: You better run, little peach!
Ich sag’s euch gleich vorneweg: Er kommt nicht weit.

Aber schön der Reihe nach. Der Auftakt ist recht verheißungsvoll. Zu einer samtig-fruchtigen Pfirsich-Birnen-Note, die wohl von Hesperiden umschmeichelt werden soll, gesellt sich nach und nach ein üppiges Bouquet aus Rosen, Immortellen (Häh?) und Weißblühern. Dieses beeindruckende Dufterlebnis geht zunächst weiter, auch nachdem sich ca. 1 Stunde später ein harzig-warmer Fond ausbreitet, der völlig überraschend eine feine, hautnahe Ledernote aufblitzen lässt.

Ich hätte fast gejauchzt vor Wonne. Zu diesem Zeitpunkt verspürte ich unbändiges Verlangen, einen dieser puristischen Duftflakons zu besitzen. Meine Ernüchterung stand jedoch kurz bevor.

Der Duft ändert seinen Ausdruck. Nach ca. 2 Stunden lösen sich die genannten Sympathieträger in Wohlgefallen auf, um einer nunmehr voluminösen, zuvor nur unterschwellig vernehmbaren Vanille-Note Platz zu machen. Was bleibt ist eine harzig-süße Duftspur, die noch über Stunden bemerkbar ist.

An dieser Stelle verlor der Duft meine Zuneigung. Das große kurzzeitige olfaktorische Vergnügen reichte nicht, um diesem (reformulierten) Klassiker zu einer besseren Bewertung zu verhelfen. Sei’s drum.

Edit: 23.02.2015
Nunja, so hautnah, wie vor 4 1/2 Jahren konstatiert, ist die Ledernote beileibe nicht. Ich denke sogar, meine damalige Einschätzung ist nicht ganz zutreffend. Ich erhöhe meine Wertung für dieses Prachtstück von 60 auf 80, denn wer hier einmal die, zugegeben etwas anstrengende, saftig-reif anmutende Kopfnote überstanden hat, wird belohnt mit einer runden, harzig-softledrigen, fein gesüßten, moosig-begrünten Basis, auf der sich die edel schimmernden Weißblüher breit gemacht haben. Ein bemerkenswerter Duft, der den Namen Robert Piguet zu Recht trägt.
2 Antworten
Daisy vor 14 Jahren 12 4
5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9.5
Duft
Duftträume (Teil 1)
Stellt Euch vor...
ihr steht an einem Spätsommermorgen barfuß auf einer Waldlichtung. Es dämmert bereits. Um eure Füße wabern kühle Nebelschwaden während ihr euch langsam über das feuchte Gras bewegt. Die Sonne schickt ihre ersten wärmenden Strahlen durch das Geäst und befreit den Waldboden vom nächtlichen Dunst. Leiser Wind kommt auf... es beginnt zu flirren und zu summen... die Natur erwacht...

Das ist Vent Vert.
4 Antworten
Daisy vor 14 Jahren 20 4
7
Sillage
7
Duft
Was heißt hier "zu weiblich"?!
Die Frage, ob ein Duft "zu weiblich" ist, gebe ich gern an die Philosophische Abteilung weiter. Tiefschürfende Überlegungen sind im Zusammenhang mit diesem netten Düftchen auch nicht angebracht.

Der Duft ist kurz nach dem Aufsprühen präsent. Auf meiner Haut und auf dem Teststreifen riecht er identisch. Ich meine, er gehört zur Familie der floralen Chypre (mit fruchtigen Anklängen), hat jedoch auch einen Touch Orient. Als EdP hält er mehrere Stunden, also recht gut.

Die fruchtigen Noten vermischen sich sogleich mit einem Bouquet aus Jasmin, Magnolie und Veilchen, wobei die blumigen Noten die Vorherrschaft haben, ohne das eine der Drei dabei die Anführerin spielt. Die Melange liegt auf einem warmen, holzigen Fond. Iris sorgt für eine unterschwellige Cremigkeit.

Insgesamt betrachtet ist der Duft eher zurückhaltend, aber nicht unauffällig, ruhig, aber nicht leise.

Dieser Duft wurde mir während eines mehrmonatigen Aufenthalts vor zwei Jahren von einer reizenden älteren Dame, der Inhaberin einer kleinen Parfumerie in einem verschlafenen Harzstädtchen, ans Herz gelegt. Sie meinte, die Aigner-Düfte seien vielfach unterschätzt. Sie zeigte mir stets geduldig alles, was mich interessierte und gab immer großzügig Pröbchen mit. Letztendlich erwarb ich diesen Duft (und noch zwei andere) nicht nur, weil er mir gut gefiel, sondern auch weil mir etwas am Fortbestand des kleinen, urigen Geschäfts lag. Kaum zu glauben, was?

Edit am 21.01.2016: Die Schloßdrogerie in Blankenburg gibt es heute leider nicht mehr.
4 Antworten
Daisy vor 14 Jahren 3 1
8
Duft
Pure Frische
Aus dem Hause Caron gibt es ein Wässerchen, dass mich bereits nach dem ersten Versuch überzeugt hat. Mit dem könnte ich gut durch den heißen Sommer kommen, dachte ich.
Die Mandarine sorgt für die nötige Frische, ohne dabei allzu fruchtig-klebrig aufzutreten. Ein leichter Hauch Muskat ergänzt ganz köstlich zarte blumige Noten. Das Ganze ruht auf einem leichten holzigen Fond. So einfach? Ja.
Die oben angegebenen blumigen Ingredienzen kann ich hier nicht einzeln ausmachen. Dafür ist die ganze Komposition einfach zu leicht und verspielt. Jasmin und auch Amber bleiben im Verborgenen.
Insgesamt betrachtet ist es ein sehr harmonischer, aber recht unspektakulärer Duft. Das hatte ich allerdings von einem "Eau de Caron" auch so erwartet. An heißen Tagen ideal. Für ein EdT hält der Duft sehr lange.
1 Antwort
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