Dandrobe

Ambre Tabac ist eine der am einfachsten und rundesten zu tragenden Tabakkompositionen.
Ich konnte den Duft nun ausgiebig testen und komme zu dem Entschluss, dass es der natürlichste Tabakduft ist, den ich besitze.
Hier hat Daniel Josier meisterhaft zwei meiner Lieblingsnoten, Tabak - hier etwas trocken und auf meiner Haut leicht sauer - und süße Vanille, köstlich, fast cremig ins Szene gesetzt.
Dieser Duft ist schön und "cozy" und ich kann definitiv Ähnlichkeiten zu Oajan sehen, den ich im übrigen in der kalten Jahreszeit ebenso sehr lieben gelernt habe.
Was jedoch Haltbarkeit angeht, ist Ambre Tabac Oajan um Welten überlegen!
Dieser Duft hält und hält und hält..... und hält :)

Mein Fazit:
Obwohl dieser Duft relativ linear verläuft, gehört er für mich zu den Meisterwerken in der Welt der Düfte.
Tabak, Vanille, Zimt, etwas Weihrauch und Bergamotte erzeugen hier eine sehr langanhaltende warme Atmosphäre des Vergnügens.

Vorsicht: Suchtpotenzial !!

Für mich ein nahezu "perfectly blended scent" - hier scheint (fast) alles stimmig!

Kirsche ist definitiv von Anfang an präsent, mit einer leichten Tabaknuance. In den Noten ist kein Tabak aufgeführt, also würde ich vermuten, dass es sich um eine "Scheinnote" handelt, die aus Tonka, Cashmeran, Labdanum und Vanille hergestellt wurde. Diese Noten sind übrigens auch für den Großteil der Süße in diesem herrlichen Duft verantwortlich, zusammen mit der Kirsche.
Rosa Pfeffer und Bergamotte geben dem Opening einen frischen Auftrieb und verhindern dadurch, dass der Duft zu schwer oder zu süß wird.
Heliotrop und Orangenblüte bilden ein wunderschönes florales Herz und fügen sich nahtlos in die Tabaknuance ein.
Ich rieche das Heliotrop tatsächlich ziemlich deutlich heraus. Es ist eine leichte Mandel / Vanille-Note, die auch hier den Tabakeindruck sehr schön vermittelt. Es fügt eine leichte pudrige Süße hinzu, die zu keinem Zeitpunkt übertrieben wirkt.
Insgesamt gibt es hier viele Noten, die den Duft zu süß und unnatürlich wirken lassen könnten, aber die Parfümeurin Amelie Bourgeois mischt sie so kunstvoll zusammen, dass das Gesamtwerk subtil und zurückhaltend scheint.

Für mich ein absoluter Unisex-Duft, der von Männlein und Weiblein (unbedingt) gleichermaßen gut getragen werden kann.

Fazit:
Raffiniert, zurückhaltend, edel, reif, aber nicht übermäßig ernst - fast perfekt!
9,5/10

Ich bemerke hier erneut meine Bewunderung für diese talentierte Parfümeurin, Frau Sidonie Lancesseur - und beziehe mich auf ihre Fähigkeiten/Ästhetik in der Parfumkunst. Das Parfüm kommt einem Meisterwerk nahe - die Noten von Trockenfrüchten, Kaffee, Haselnuss, etwas Cognac und Leder in perfektem Zusammenspiel vereint.

Ich lese oft, dass sich viele über Projektion und Haltbarkeit beschweren. Ich gebe zu, dass auch ich damit hadere, jedoch empfinde ich es als weitaus weniger schlimm wie alle klagen.... oder vielleicht habe ich Glück und meine Haut schluckt das Parfüm nicht so schnell :] ?! Wie auch immer, für mich ist die Projektion durchschnittlich und die Haltbarkeit mit über 9 Stunden sogar besser als bei den meisten anderen Düften.

Ich betrachte 1270 als eine weitere brillante Kreation von Sidonie Lancesseur, die im übrigen auch Black Phantom kreiert hat - ein weiteres Meisterwerk wie ich finde!

Chapeau an Frapin und Frau Lanceusser für solch einen schönen Release.

Meine Bewertung:
9/10

Bevor ich etwas über den Duft schreibe - Flakon und Box sind wunderschön und sehr edel und wertig! Extrem schweres, hochwertiges Glas.

Was den Duft selbst betrifft, so rieche ich einen Lederakkord der fast genauso riecht wie der aus TF Tuscan Leather. Dies ist äußerst seltsam, da in den Duftnoten nirgendwo Leder aufgeführt ist. Ich denke, dass der Lederakkord eine olfaktorische Illusion ist, die aus der Kombination von Oud und Ylang Ylang erzeugt wird, vielleicht auch ein nicht gelisteter Safran ?!?!

Safari Extreme riecht insgesamt nach einer helleren, eleganteren, orientalischeren und leichter zu tragenden Version von Tuscan Leather.
Während der Lederakkord ungefähr dem von Tuscan Leather entspricht, ist alles andere, was ihn umgibt, definitiv anders. Die floralen Noten und die Vanille glätten den Lederakkord und der Ylang Ylang verleiht ihm einen Balsamico-Touch. Die Hölzer sorgen dafür, dass die floralen Noten nicht zu weiblich wirken. Während die Zitrusfrüchte in der Kopfnote dem Duft etwas Leichtigkeit verleihen, ist er dennoch ein sehr intensiver und dichter Duft. Der Geruch bleibt größtenteils linear. Die Basis ist etwas pudriger, möglicherweise aufgrund von Iris und Sandelholz.

Ein bis zwei Sprüher reichen vollkommen aus, um genügend Sillage und Haltbarkeit zu erzeugen ohne dabei zu sehr ins Süße abzudriften.

Insgesamt ein sehr edler, balsamischer, pudriger, glatter, blumiger Lederduft.

Absolute Empfehlung meinerseits!!!

Wenn man Gewürze und Leder mit einer starken Sillage und Haltbarkeit mag, dann sollte man diesen Duft probieren. Meiner Meinung nach Unisex mit Tendenz zum Mann. Definitiv was für die Kälte - Herbst/Winter. Ich denke, der Name passt perfekt, es ist Afrika in einer Flasche. Ein Duft im "Indiana Jones" - Stil, der definitiv nicht zum Büro passt. Eher was für die offene Kulisse. Und jaaa, er ist sexy!
Meine Bewertung: 9/10!