27.03.2017 - 13:10 Uhr

Meggi
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Meggi
Top Rezension
19
Verbal abenteuerlastig
Eine Art ambrierter Fruchtbonbon eröffnet. Bald zeigt sich eine Holz-Melange, die mir sozusagen zwischen Virginia, dem Atlasgebirge und dem Hagebaumarkt Sprockhövel zu vermitteln scheint. Anders gesagt: Wenn das Kunstholz ist (was ich vor allem wegen der Sinuston-Haftigkeit nach hinten raus vermute) ist es gut gelungen. Zum Grund siehe unten.
Aus der Bonbon-Frucht schält sich eine üppig-süße florale Note empor, die freilich rasch vom Holz reguliert wird. In der folgenden Stunde verteilt ein Trio aus einer pieksig-fruchtigen Meinetwegen-Rose, einer zwar stillen, aber relativ breiten Weißblüher-Note sowie besagtem Holz-Mix in gelassener Eintracht seine Duft-Moleküle.
Während des Vormittags bildet sich in Letzterem allmählich eine cremig-süße, halspastillige Anmutung. Derlei bringe ich gemeinhin mit Lederdüften in Verbindung, hier allerdings wirkt das überhaupt nicht lederhaft, sondern kommt schlichtweg dem Holz zugute, dessen Bedeutung stetig wächst. Die Blüten verschwinden und um die Mittagszeit hat sich auch der fruchtig-florale Part bis auf ein leises, doch zähes, obstiges Hintergrundrauschen verabschiedet. Im Fortgang nimmt die Süße schließlich vanillig-sandelige Züge an, ohne indes je pampig zu werden. Wer also auf sehr ausdauernde, holzig-süße Basisnoten mit ansatzfruchtigem Tupfer steht, wird zuverlässig bedient.
Warum einem Duft, der zum Start fröhlich-harmlos als Fruchtbonbon daherkommt und danach einfach stabil-nett ist, ein dermaßen abenteuerlastiger Titel verpasst wurde, bleibt Scheichens Geheimnis. Trotzdem ist der Kollege schon O.K.
Ich bedanke mich bei Yatagan für die Probe.
Aus der Bonbon-Frucht schält sich eine üppig-süße florale Note empor, die freilich rasch vom Holz reguliert wird. In der folgenden Stunde verteilt ein Trio aus einer pieksig-fruchtigen Meinetwegen-Rose, einer zwar stillen, aber relativ breiten Weißblüher-Note sowie besagtem Holz-Mix in gelassener Eintracht seine Duft-Moleküle.
Während des Vormittags bildet sich in Letzterem allmählich eine cremig-süße, halspastillige Anmutung. Derlei bringe ich gemeinhin mit Lederdüften in Verbindung, hier allerdings wirkt das überhaupt nicht lederhaft, sondern kommt schlichtweg dem Holz zugute, dessen Bedeutung stetig wächst. Die Blüten verschwinden und um die Mittagszeit hat sich auch der fruchtig-florale Part bis auf ein leises, doch zähes, obstiges Hintergrundrauschen verabschiedet. Im Fortgang nimmt die Süße schließlich vanillig-sandelige Züge an, ohne indes je pampig zu werden. Wer also auf sehr ausdauernde, holzig-süße Basisnoten mit ansatzfruchtigem Tupfer steht, wird zuverlässig bedient.
Warum einem Duft, der zum Start fröhlich-harmlos als Fruchtbonbon daherkommt und danach einfach stabil-nett ist, ein dermaßen abenteuerlastiger Titel verpasst wurde, bleibt Scheichens Geheimnis. Trotzdem ist der Kollege schon O.K.
Ich bedanke mich bei Yatagan für die Probe.
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