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vor 1 Jahr - 17.06.2024
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Corona, Home Office und Hypersensibilisierung

Freunde, Parfumos, vor 4 Jahren waren wir teilweise eingesperrt und die Welt musste sich Gedanken machen wie der Arbeitsalltag der Zukunft aussieht. In Zeiten der räumlichen Trennung, leerer Büros und einem Crash ganzer Wirtschaftszweige. Wir haben Wege und Mittel gefunden die Zeit zu überbrücken und alles am laufen zu halten. Auch wenn heute wieder viele Dinge zurückgedreht wurden, so hat sich eine Sache halbwegs durchgesetzt.


Home Office


Was für Außendienstler schon früher ein Thema war, wurde nun in breiter Masse umgesetzt und ermöglichte uns vieles aufrecht zu erhalten. Die Kolleg(inn)en nur durch Telefon zu hören. Mehr Ruhe, mehr Zeit, weniger Überlastung für Ohren und Nase.
Hier kam es nach all der Zeit aber auch zu Erscheinungen, die für uns als „Herdentiere“ noch in der Intensität neu waren. Einsamkeit, Überempfindlichkeit, Hypersensibilisierung.

Wir waren gar nicht mehr gewohnt uns unter Menschen zu begeben, all die Geräusche, den Lärm und die Gerüche in einem normalen Rahmen wahrzunehmen.


Nun ging es nach drei Jahren mit 60%iger Zeit zu Hause wieder dauerhaft ins Büro. Ob dies nun sinnvoll ist, will ich außen vor lassen. Allerdings merkte man recht schnell, wer sich völlig von der Welt abgekapselt hatte und keinerlei „normales“ Leben gewohnt war und wer sich trotz aller Hürden frei jeglicher Probleme angepasst hatte – sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung.
Duft ist entsprechend ein Reizthema, welches sich über die Zeit noch strikter, noch störender empfunden wird. Ich habe da einen Kollegen, der schon vor dem Jahr 2020 etwas sensibel reagierte und der auch schon mal vor mir nach Hause geflüchtet ist. Im Großen und Ganzen war es aber noch auf einem erträglich Niveau.


Nachdem jetzt wieder alle da sind und gut 2 bis 3 Meter auseinander sitzen, merkte man schnell, dass eben jener Kollege eine richtige Hypersensibilisierung entwickelt hat und Alles störend empfindet. Sowohl die Geräuschkulisse, als auch die Gerüche. Ich bin ja auch nicht der Einzige von 10 Leuten, der Duft trägt. Wir dachten erst, es liegt am Duft selbst, der vielleicht zu stark war. Regelmäßig geht das Fenster auf und zu und auch bei 10 Grad, sodass die anderen teilweise frieren und keinerlei Einsicht bei ihm ist dies ertragen zu müssen.
Nach einer Gegenprobe, ob hier vielleicht auch Einbildung dabei ist, wurde selbst hyperventiliert, wenn ich keinen Duft trage. Der Kollege scheint keinerlei Duftstoffe als erträglich zu empfinden, egal in welcher Intensität oder Menge ich einen Duft verwende. Es ist einfach was da und damit schlecht.


Keiner in unserem Büro wird freiwillig auf einen Duft verzichten, nur weil eben jener mittlerweile keine Duftstoffe mehr riechen kann. Eben weil es bei jeglicher Art Mensch vorkommt. Duft, Waschmittel, Raumduft etc., er wird dem Thema nicht entkommen. Nirgendwo im Alltag.
Wir gehen schon soweit mit, indem wir jeweils nur einen Sprüher verwenden, verbieten lassen wir es uns nicht, da es Gewohnheit und Persönlichkeit ist. Frühs wie ein Ritual. Wie Socken anziehen. Das gehört einfach dazu.


Bei diesem Punkt sieht man, dass man im Home Office auch vereinsamen kann. Wenn man sich nicht mehr mit Leuten trifft und keinerlei soziale Kontakte hatte. Jegliche Konventionen werden als störend empfunden, wir lassen uns aber nicht unseren Duft madig machen.

Aktualisiert am 17.06.2024 - 06:08 Uhr
5 Antworten
GuerlinchenGuerlinchen vor 1 Jahr
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Tatsächlich ist das ein ernstzunehmendes Thema und nicht nur wegen des Duftes...
Man kann das wie einen Muskel betrachten der, wenn er nicht mehr trainiert wird wirklich verkümmert. Danach bedarf es Training und Übung, um ihn wieder aufzubauen.
Ich kenne es aus eigener Erfahrung bedingt durch Krankheit. Es ist wirklich Arbeit und man braucht einen starken Willen, um da wieder "massentauglich" zu werden.
Vielleicht ist der Kollege auch hochsensibel, dann kann er wirklich gar nicht´s dafür.
Stellt dem Kollegen doch eine Schale mit frischen Kaffeebohnen auf den Tisch ;-).
StenLaurelStenLaurel vor 1 Jahr
Könnt Ihr den störenden Kollegen nicht wieder ins Home Office delegieren?
DarkWinterCSDarkWinterCS vor 1 Jahr
@StenLaurel Doch, wir reduzieren die Menge etwas, bringt aber meist nicht viel. Also muss er Nase zu und durch.
StenLaurelStenLaurel vor 1 Jahr
Das heisst, keiner aus dem Team kann sich mehr parfumieren, wie es seiner Persönlichkeit entspricht?
DarkWinterCSDarkWinterCS vor 1 Jahr
Leider nicht, da für dieses Jahr HO komplett gestrichen wurde von der Firma aus

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