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DarkWinterCSs Blog
vor 28 Tagen - 04.04.2024
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Ambivalente Lüftchen und die Flucht nach vorn

Ich weiß nicht wie ich diesen Blog beginnen soll. Vermutlich mit: „Hurra, die Düfte haben mich wieder!“


Es war eine ganze Weile ruhig um mein Profil, selbst den Eintritt in den „Club 5“ habe ich kommentarlos über mich ergehen lassen. Und doch komme ich nicht darum immer wieder bei Düften zu landen. Sicherlich hat in den letzten Monaten das Interesse an anderer Stelle gespielt, doch ohne Duft geht’s nicht. Der Ambivalenz sei Dank wurden gerade mal 3 Rezensionen in den letzten 8 Monaten erfasst, nur unwesentlich mehr Statements. Ein wenig abschotten und auch die Einflüsse anderer Themen auf mich wirken lassen.


Da muss ich wohl mal ein Dank aussprechen an die, die bis hierher immer mal nach meinen Ergüssen schauen und sich damit beschäftigen.


Aber es hat auch was positives. Schärfung des Geschmacks, Respekt gegenüber Qualität, generell ein feineres Verständnis für viele Dinge, die man in einem einzelnen Thema vielleicht auf Dauer vernachlässigt. Auch ein wenig Selbstfindung ist dabei. Ein anderes Verständnis für Genuss, eben jener Qualität, Luxus und mehr Freude an weniger Dingen. Eine Suche was man selbst braucht und was einem an materiellen Dingen wichtig ist.
Sammeln war noch nie mein Thema bei Düften, es waren eher die Wege, die Reise und die Entdeckung von unbekannten Dingen, die mich lange beschäftigt hat und die mich auch sehr viel testen ließ. Mit aktuell drei Flakons in der Sammlung geht man teilweise nicht mal als Connaisseur dieser Kategorie durch. Aber auf Dauer schon es den Geldbeutel nur die Dinge in voller Größe zu besitzen, die einem auch auf Dauer Spaß machen. Abfüllungen in größerer Menge ist sicherlich der Königsweg für bestimmte Zeitabstände die eher kurzer Manier sind. Daher nutze ich aktuell ausgiebig Nishane Ani X,der mir in dem momentanen Intervall eines Duftliebhabers sehr gut gefällt. Da wird sicherlich noch so manch anderer dazustoßen, der mich in den letzten Monaten überzeugen konnte.


Ich habe aber gelernt, dass mein Wissen aus den Noten und Ingredienzien der Düfte auch in anderen Bereichen helfen kann. Zum Beispiel das Thema Wein. So kann ich durch meine Dufterfahrungen viel besser Noten in Weinen schnuppern und erschmecken. Das erkennen einzelner Bestandteile wirkt hier noch viel plastischer, da der Alkohol weniger dumpf auf die Nase drückt. Ich konnte eine Faszination entwickeln, die mich auch in dem Bereich hineinzieht und mich dazu brachten immer hochwertigere Flaschen zu probieren, zu testen und zu lagern. Ein dankbarer Weg zu einer neuen Begeisterung.


Wiederum andere Themen beeinflussen meine Sichtweise auf Düfte. Dabei geht es um essenzielle Fragen, die man sich auch vorher schon gestellt hat.
Muss es ein Flakon sein?
Ist der Preis gerechtfertigt?
Stimmt die Qualität?
Wie Langlebig ist der Flakon mit dessen Inhalt?


Meine anderen beiden Interessensgebiete rund um Luxusuhren und Sartorial haben mich in dieser Hinsicht positiv beeinflusst. Gerade was die Langlebigkeit in Kombination mit Gefallen und Qualität angeht. Auch wenn man die Qualität hinter den chemischen Zusammensetzungen selten aufdröseln kann – sofern man bei der Designernische unterwegs ist – so muss man eher die Einzigartigkeit, die Idee oder die Kreation als solches bewerten. Lieber etwas mehr Geld für einen Duft, der nicht dem Hype entspringt und auf Dauer gefällt. Auch unter den bekannten Designerhäusern kann man den einen oder anderen Duft finden, der nicht tausendfach kopiert wurde, aber hier muss man Zeit und Muße aufbringen diesen einen für sich zu finden. Ein Klassiker der einem gefällt bleibt auch ein Klassiker, egal wer sich darauf stürzt oder ihn schlecht machen möchte.

Das sich dann das Interesse von einem Bereich in den anderen wandelt und wieder zurück gibt mir die Gelegenheit neue Dinge zu entdecken die meinem sich wandelnden Geschmack  entsprechen könnten. Quasi eine neue Reise, die alle paar Wiochen bis Monate beginnt. So wird’s nie langweilig.


Aber im Großen und Ganzen ist alles Augenwischerei und rational nicht zu bewerten. Alles was der Mensch nicht braucht und sich trotzdem gönnt ist reiner Luxus. Dafür gehen wir jeden Tag arbeiten. Ob Düfte, Uhren, Parfüms, Wein, Autos, Klamotten, alles kann man in günstig kaufen. Wer aber Interesse daran hat und auch sich etwas gönnt, der achtet auf Einzigartigkeit, besondere Qualität und Herstellungsweisen. Das Thema mehr Klasse statt Masse sollte ein Kredo sein, was man sich ohne schlechtes Gewissen gönnen darf und sollte. Da dürfen es auch paar 10ml-Abfüllungen mehr sein 😉

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