DufterMann

Normalerweise tue ich mich sehr schwer, mit frischen Düften. Gerade bei der zitrischen Art habe ich doch häufig eine Assoziation mit Mr. Proper Citrus-frische. Was mich geritten hat, den Creed Green Irish Tweed dann blind für 160 Euro zu bestellen, weiß ich auch nicht. Normalerweise teste ich Düfte nämlich vorher gut aus, bevor ich den Bestell-button klicke. Aber dieser schicke schwarze Flakon, die Lobeshymnen bei den englischen Kanälen auf Youtube und vor allen Dingen die schönen Kommentare und Statements, haben mich dann dazu verleitet direkt die große Version zu bestellen, damit ich auch ja den schwarzen Flakon in den Händen halten kann. Achja das schicke Foto von TomDuft hat sicher dann auch noch seinen Beitrag dazu geleistet.
Gestern erreichte mich dann die Bestellung per Express-Versand, da ich es kaum abwarten konnte, das Parfum in den Händen zu halten. Und dann begrüßte mich eine weiße hochwertig verarbeitete Papp-schachtel, auf der Millesime zu lesen war. Da packte mich die Angst, jetzt trotz der 120ml Version den durchsichtigen Flakon in den Händen zu halten. Die Packung dann auf der Oberseite geöffnet und es begrüßte mich schon der schwarze Deckel. Allerdings nicht so, wie oben auf dem Bild mit der Kork-einkerbung, sondern komplett schwarz. Sieht sehr schick und edel aus und sobald ich eine geeignete Location gefunden habe, wird der auch abgelichtet.

Aufgesprüht und direkt erreichte mich diese grüne frische Note, von der auch die anderen Kommentare schreiben. Die Inspiration mit den Wiesen und der rauen See machen sich auch in meinem Kopf breit. Sehr schön und rund, angenehm zu tragen, aber auch eher dezent, wie ich finde. Der Duft schreit nicht, sondern legt sich in gewissen Intervallen ruhig unter die Nase und man bekommt ein leichtes Grinsen ins Gesicht und denkt sich: Ja, der Duft ist sein Geld definitiv wert. Von der Haltbarkeit bin ich im Angesicht des Preises aber nicht ganz so überzeugt. Ungefähr 6 Stunden hält er während des heißen Tages durch. Beim GIT habe ich das Gefühl auf einer Wiese mit Bäumen in naher Umgebung zu stehen. Zwischendurch eine leichte Brise des salzigen rauen Meeres. Ohne jemals in Irland gewesen zu sein, stelle ich es mir dort auf der Insel genau so vor. Green Irish Tweed sehe ich aber eher an einem gut gekleideten Mann, auch wenn er sicher auch im Otto-Normalo-Outfit zu tragen ist. Der Drydown ist einfach göttlich. Auf einmal wirkt er eher pfeffrig und scharf, wobei ich bei den hier gelisteten Düften nicht weiß, von welcher Komponente das kommen könnte. Gefällt mir!

Mit dem Duft holt ihr euch einen Kurz-Urlaub nach Hause. Definitiv einen Test wert, wenn man während der heißen Temperaturen angenehm frisch riechen möchte.

Vorwort:
Ich hatte vor einiger Zeit ja bereits in einem Statement erwähnt, dass mir Sunshine Man sehr gut gefällt, nachdem ich von unserem User Greenie07 eine kleine Probe bei einer anderen Bestellung erhielt. Vielen Dank nochmal dafür! Nun wollte meine bessere Hälfte eine Liste von mir haben, welche Düfte ich mir denn am Meisten wünsche, worauf Sunshine Man so kurz vor dem Sommer auf Platz 1 stand. Letzten Sonntag war es dann soweit und ich hielt einen schweren Karton, ummantelt von Geschenkpapier in der Hand. Nachdem ich ihn von seiner Umhüllung befreite, strahlte mich diese hellblaue Umverpackung mit einer großen aufgedruckten Sonne an. Sehr hochwertig verarbeitet und die Verpackung hat schon die gewohnte opulente Amouage-Qualität mit ihrem Druck, der dieses Küstenfeeling aufkommen lässt. Für mich leider sehr schwer zu beschreiben. Entgegen der anderen Amouage`s ist diese Schachtel aber anders konzipiert und wird liegend von oben geöffnet, was ich etwas schade fand, da ich Sie doch gerne auf ihrem Podest im Glasschrank stehen sehe, was mir bei dieser Art nicht möglich ist. Aber genug des Geschwafels und kommen wir zum Duft.

Duftbeschreibung:
Dieses Parfum ist sehr untypisch für Amouage. Beginnt er doch sehr süß-alkoholisch, an Cocktails erinnernd, was wohl durch die Orangenbrandy-note kommen dürfte. Kein Weihrauch, kein Oud, keine starken Gewürze, die man normalerweise aus der Parfumschmiede aus dem Oman erwarten würde. Aber dafür ist er wieder gewohnt stark und verstrahlt eine Aura, die bei einem leichten Windstoß auch noch auf 2-3 Meter Entfernung zu riechen ist. Eis(Ed v. Schleck?) und Sonnencreme habe ich vor den Augen, sobald ich den Duft in der Nase habe. Eine große Duftentwicklung kann ich bei Sunshine Man nicht ausmachen, sondern er verstrahlt diese cremige Cocktail/Eis-note über 6-8 Stunden, bis ich mich gewundert habe, dass er gegen Ende seine Herkunft dann doch nicht verschweigen konnte und noch leicht würzig wird. Aber das ist dann auch nur eine kurze Moment-aufnahme, bevor er sich verzieht. Sunshine Man trägt man auch eher in einem lässigen Casual-Outfit, statt in einem Anzug. Wem Herod gefällt, oder generell eher süßen Parfums nicht abgeneigt ist, der wird den SM sicher auch mögen.
Gestern habe ich dann das Experiment gewagt und meine Freundin den Duft an ihr testen lassen, bevor wir in die Stadt fuhren, da ich nicht einen Moment hatte, wo ich dachte, dass er an einer Frau deplaziert wäre. Mit den Statements von so einigen Damen, hatte ich dann auch noch genügend Argumente, dass Sie keine Zweifel mehr hat ;-) Und wir wurden nicht enttäuscht. Ich merkte erstmal, wie brachial der Duft ist. Die Ausstrahlungskraft ist wirklich enorm. Scheinbar mag Sie ihn nicht nur an mir richtig gerne, sondern hat ihn jetzt auch für sich entdeckt, wo Sie normalerweise doch keine Herrendüfte anrührt. Da muss ich meinen Flakon erstmal in Sicherheit bringen. :-)

Abschließend möchte ich Greenie07 und ihr danken, dass der Flakon in meine Sammlung eingezogen ist. Er ist aufgrund seiner Süße (und seinem Preis...) sicher nicht für jeden Tag etwas, aber er verdient seinen Platz zurecht.
Ich werde mir dann jetzt nochmal einen Cocktail auf meiner Haut genehmigen. Prost und genießt den Sommer!

Amouage, eine Marke die absolut polarisiert und seit dem Reflection Man habe ich wieder nach dem Kick, nach diesem Wow-Gefühl gesucht, welcher mich im Sekundentakt an meiner Hand schnüffeln lässt.
Es gab so Einige auf meiner Reise, welche ich verdammt gut fand, allerdings fehlte mir dieses letzte Quäntchen, der mir dauerhaft dieses breite Grinsen ins Gesicht katapultiert.
Mir wurde dann einer empfohlen, welcher hier oft als Duft des Teufels/der Unterwelt oder des dunklen Dschinns betitelt wurde. Ich hatte ihn dann auch bei einer Parfümerie auf dem Teststreifen gerochen, diesen aber weder mit nach Hause genommen, noch ihn mir auf die Haut gesprüht. Mein erster Naseneindruck war: Der ist ja gar nicht so finster wie ich angenommen hatte. Den könnte ich mir sehr gut auch im Alltag vorstellen, oder zum Essen gehen, sicher universell einsetzbar. Aber, ich bin ohne Interlude Man nach Hause.
Also weitere Düfte getestet, aber der Interlude Man hat mich einfach nicht loslassen wollen. Der ging mir nicht aus dem Kopf. Die Fragrance Bros haben ihn als untragbar beschrieben, da er nur nach Lagerfeuer und Rauch riechen soll. Sie könnten an keine Situation denken, wo der Duft wirklich passt, obwohl einer der Jungs an einem Tag 7 Komplimente bekommen hat. Also Tester her!
Aufgesprüht und ZACK!, da war es wieder. Dieses hämische Grinsen, dieses ich muss den Duft unbedingt haben Gefühl. Roch er denn jetzt so düster und finster, wie ihn so einige geschrieben haben? Dazu muss ich sagen, dass es nicht der einzige Duft war, den ich an diesem Tag testete. Auf der einen Hand Interlude und auf der anderen Hand Layton Exclusif. Das Bild vom Engelchen und Teufelchen manifestierte sich in meinem Kopf. Der Layton ist so freundlich, so lieb und rein, als würde er gerade aus dem Himmel kommen. Auf der anderen Seite sah auch ich die Hölle, Asche, Rauch und Gewürze. Also doch ein Duft des Teufels? Nein, denn auch ich rieche da noch eine leichte Süße, die bei dem Duft mitschwingt, die ihn tragbar macht und mich persönlich fasziniert. Zur Haltbarkeit und Sillage will ich mich ohne ihn Tage lang getestet zu haben noch nicht äußern, aber: Nach knapp 9 Stunden haben sich die Tore des Himmels auf meiner Hand geschlossen und die süße Asche auf meiner linken Hand lodert immer noch.

Diesen Duft würde ich mir nicht an einem Teufel vorstellen, sondern an einer Sukkubus, welche gerade aus der Hölle kommt und sich vorher noch eben eingeduftet hat, um Dich zu betören und ihre dunkle Seite zu verstecken.
Ich könnte mir durchaus noch dunklere Parfums vorstellen, aber gerade diesen Kotrast zwischen diesem rauchig, düsteren Touch und der leichten Süße finde ich an ihm so genial.

An dieser Stelle nochmal einen herzlichen Dank an Dawg. Du hattest Recht. Den hätte ich auch blind bestellen können, aber ich war mir halt noch nicht sicher. Der Flakon ist aber schon auf dem Weg zu mir ;-)

Vorweg, dies ist mein erster Kommentar und da ich keine geschulte Nase besitze, wird dies eine rein subjektive Bewertung.
Ich war von Düften schon längere Zeit besessen, nur reichten mir meist 1-2 Flakons aus. Ab der Mitte diesen Jahres wurden es dann auch mal 3, damit ich auch ein bisschen Variation von Tag zu Tag habe. Ich denke das der allseits bekannte Jeremy auch ein wenig Einfluss auf mich hatte, was meinen Duftgeschmack angeht. YSL La Nuit de L`Homme mochte ich schon lange und testete auch diverse Variationen des Duftes aus. Aber eine wirkliche Liebe zu diesem Duft war es nicht mehr. Man hat sich satt gerochen und ab August hatte ich dann Armani Profumo für mich entdeckt. In Abwechslung mit La Nuit und Boss Bottled hatte ich bis November dann erstmal ausgesorgt. Aber auch die Flasche hatte sich dem Ende zugeneigt, meine Lebensumstände änderten sich wieder und mit meiner Lebensgefährtin entdeckte ich ein neues Hobby. Parfums.
Wir meldeten uns hier an, schauten wie sich unsere bisherigen Düfte hier so geschlagen haben und entdeckten so manche Firmen, von denen wir vorher noch nichts gehört hatten. Unter Anderem Guerlain, Amouage, Tom Ford, etc, welche in unseren lokalen Parfümerien und Drogerien nicht vertreten sind. Dank der Neugier wollten wir aber auch natürlich diese Düfte testen, Weihnachten rückte immer näher und wir bestellten so einige Proben, damit meine bessere Hälfte wusste welchen Duft Sie mir unter den Tannenbaum legen konnte. Nur kam es dazu, dass sich der Versand ein bisschen hinzog und wir eine Woche vor Weihnachten immer noch nicht wussten, welcher Duft es denn letztendlich sein sollte. Wir schauten uns aber so einige Videos auf YouTube an und es wurde häufiger auch ein Duft genannt, der mein Interesse vom Flakon her, den Duftnoten und den Bewertungen hier auf Parfumo weckte. Es war Reflection Man.
Ich hatte diesen Duft wohl häufiger erwähnt, weshalb ihn meine Freundin wohl heimlich als Probe(10ml) hier auf Profumo bestellte. Als die 10 Proben dann immer noch nicht da waren und meine Laune in den Keller sank, konnte Sie nicht anders, als mir die Abfüllung in die Hand zu drücken um meine Laune wieder zu heben. Ich hatte Tränen in den Augen, weil ich wusste, dass der Duft verdammt teuer ist und ich ihn mir gewünscht habe.

Direkt auf die Haut gesprüht, direkt mit der Nase dran und Wow, der riecht verdammt gut. Mein Selbstwertgefühl hatte sich direkt um 100% gesteigert und für mich persönlich hat der Duft so eine wohlige Wärme, leicht fruchtig aber auch stark durch den Moschus, den ich fast die ganze Zeit rieche. Ich liebe diesen Duft! Ihr Herz hatte der Duft auch direkt gepackt und es kam bisher nichts an den Duft dran, was wir gerochen hatten. Wir waren den vergangenen Monat sehr häufig in der Parfümerie, aber nichts hatte für mich so gerochen wie Reflection Man. Auch das Le Male, welches hier so häufig als Verwandter genannt wird, mochte mir einfach nicht gefallen. Das hoch gelobte Creed Aventus, welches uns einen Tag später erreichte, war zwar nicht schlecht, aber mir einfach zu frisch, zu fruchtig und ich wäre nicht bereit eine so hohe Summe dafür auszugeben. Das Herod von Parfums de Marley reihte sich auf Platz 2 ein, aber doch deutlich abgeschlagen hinter dem Amouage und aufgrund des Preises bin ich davon ausgegangen, dass ich von ihr entweder das Herod, oder das YSL M7 zu Weihnachten bekomme, welche ich ja beide auch nicht schlecht fand. Sie machte sich einen Spaß daraus und sagte mir, dass Sie eine Alternative gefunden hatte, mit der ich hoffentlich ganz gut leben könnte. Wir hatten den 24. Dezember, ich hatte das Weihnachtsgeschenk noch verpackt in der Hand. Es fühlte sich schwer an und ich war mit zu 100% sicher, dass es sich um das Marley handelte. Ich löste das Papier vom Karton und es blickte mich die violette Verpackung des Amouage`s an und ich war völlig aus dem Häuschen. Die Verpackung lies sich ziemlich schwer öffnen und schwupps... plumpste der schöne Flakon auf den Boden und der Deckel flog quer durchs Wohnzimmer... Glücklicherweise hatte der Flakon es unbeschadet überstanden und der Deckel lies sich auch wieder befestigen. Weihnachten war gerettet!

Auch wenn ich hier jetzt hauptsächlich nur die Geschichte wiedergegeben habe, wie ich zum Reflection Man kam, wollte ich es euch doch nicht vorenthalten und da ich diesen Duft, vielleicht auch durch die Umstände, so ins Herz geschlossen habe, konnte ich nicht anders als meinen ersten Kommentar diesem Duft zu widmen. Liebe Grüße auch an Peter, ohne den ich dieses Parfum wahrscheinlich nicht unterm Weihnachtsbaum vorgefunden hätte. Vielen Dank!