
Alles über Bord werfen
Wer von uns kennt es nicht? Man hat schlicht und ergreifend, einfach Lust seine komplette Sammlung zu wechseln, nachdem man denkt man habe sich sowieso schon satt gerochen. Oder eben irgendwie anders aufbauen, es gnadenlos umkrempeln, etwas ganz Anderes probieren. Oft habe ich den Gedanken, einfach alles über Bord zu werfen und dann schauen, was für eine neue Sammlung sich da entwickelt. Das kostet jedoch nicht nur einen Haufen Sorgen und Geld, sondern vor allem viel Geduld. Die Wow Effekte kommen zwar ab und an, aber es gibt derzeit kaum ein Parfüm, welches mich jahrelang an sich fesselt, außer ich orientiere mich wieder an meiner Sammlung, den diese beinhaltet jahrelange, persönliche Begleiter, die aber derzeit wirklich selten getragen werden. Vielleicht ist ja einfach die Luft raus, denk ich mir.
Dann wiederum vermisst man seine "alten" Duftabgänger doch und bringt es zuletzt eigentlich nicht übers Herz, diese endgültig weiterzugeben. Wenn man es jedoch schafft, so kommen manche Düfte , auch über Umwege, dennoch wieder zu einem zurück. Aber es gibt auch Düfte, die mich nach anfänglicher Begeisterung, schon lange verlassen haben und ich keinen Gedanken an diese verschwende.
Oftmals frage ich mich was und wohin mich die Reise der Düfte führt. Ziel habe ich keines, wie auch? Parfüm ist eine nie endende Reise, zu der ich auch nicht zum Ziel kommen will. Aber es gibt wirklich oft Momente, wo ich selbst nicht weiß, was mir schlussendlich gefällt und was nicht. Manchmal ist man wirklich sehr zufrieden, beim Anblick seiner Sammlung und in anderen Momenten hat man wirklich das Bedürfnis mal auszumisten. Ich frag mich dann selbst, wie gesättigt ich denn schon bin? Minimalismus bei Düften beneide ich sehr, persönlich schaffe ich es irgendwie nicht unter 30,40 Düfte zu kommen, wobei meine Sammlung hier ein Lerchenscha* gegen so manche ist.
Wie oft hegt ihr diesen Gedanken, alles über Bord zu werfen und neu anzufangen oder seit ihr durchwegs immer zufrieden, mit eurer Sammlung, Duftrichtung?
so ungefähr... 🙈
PS: aber so richtig neue und moderne Düfte interessieren mich momentan fast gar nicht mehr...
1/ Sahara Noir/TF
2/ Larmes du Dessert/AdO
3/ Coromandel EdT/Chanel
Momentan trenne ich mich von vielen Düften
Vieles kommt ja dennoch.
Vielen Dank für deine Zeit, diesen Blog zu lesen.
so wie am Auto irgendwie kann ich mich nicht von den kleinen trennen 🥰
Naja zu ernst jetzt nicht, es gehört einfach doch zum Leben dazu (als Hobby natürlich), nichts lebensnotwendiges.
Es gibt mittlerweile sicher an die 10 Düfte, die ich zweimal gekauft und zweimal wieder abgestoßen habe. Einige von denen hätte ich um ein Haar ein drittes Mal gekauft. Sinn ergibt das 0 - aber bei mir kommen zwei ungünstige Tendenzen zusammen: Was ich (aktuell) nicht liebe, soll sofort weg. Was ich (aktuell) aber liebe, soll sofort in Flakongröße her. Und da sich die Gefühle öfters ändern... nun!
Zum Glück ist Erkenntnis der erste Schritt zur Besserung, und ich bemühe mich, mehr Geduld aufzubringen um weder Käufe noch Verkäufe zu überstürzen.
Mir hat da rigoroses Ausmisten geholfen. Jeden Duft einzeln in die Hand nehmen, tragen und schauen, ob er einen noch glücklich macht. Wenn nicht, dann durfte er weiterziehen. Auf die Weise bin ich von 120 Düften auf derzeit um die 50 gekommen. Die mag ich auch alle sehr, doch immer wieder merke ich bei einem, dass er nicht mehr zu mir passt.
Im Forum gibt es einen wunderbaren Thread, in dem sich alle mit solchen Fragen beschäftigen. Vielleicht kennst du ihn ja eh schon:
https://www.parfumo.de/forum/viewtopic.php?t=158765
Natürlich gab und gibt es Ausreißer die weg sollen.
Alles über Bord werfen? NIEMALS.
Manchmal denke ich: du hast wunderschöne Düfte, manchmal langweilt mich alles, manchmal meine ich, ich müsste jetzt auch mal erwachsener in meiner Duftauswahl werden, manchmal gehe ich wieder komplett zurück zu den Anfängen und manchmal wünsche ich mir die Einfachheit von drei, vier Düften, die man saisonal trägt und einen zum Ausgehen, so wie "normale" Menschen. Das sind dann regelmäßig die Momente, in denen ich komplett alles über Board werfen wollte.
Dennoch ist dieses alles weg und neu finden, vielleicht eher eine innere Wachstumsreise und darf auch von innen heraus gedacht werden und nicht im Aussen gesucht?
Ab und zu wünschte ich mir nur, mich etwas leichter von alten Zöpfen trennen zu können, wenn sich der Geschmack stark gewandelt hat.
Aber andererseits verkraftet meine Sammlung auch diese fünf oder sechs „Erinnerungsflakons“.
Insofern kann ich Deine Gedanken auch verstehen und ich hatte auch schon Phasen von einer gewissen Duftmüdigkeit.
Hat doch irgendwas Wahres an sich..