
Felix2109
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Der Duft des Erfolges?
Wie duftet der bemerkenswerte Erfolg von Mr. Harrod?
Dieser Frage möchte ich heute auf den Grund gehen. Der Anlass? Ein Duft aus dem Hause Penhaligon’s, das nur im legendären Warenhaus Harrods erhältlich ist.
Doch genug der Vorrede - Er startet mit einer intensiven Pflaumennote, die von einer leichten Himbeernuance begleitet wird. Schon von Beginn an sind zudem Oud und Tabak deutlich wahrnehmbar. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um ein besonders schweres, orientalisches Oud. Vielmehr sorgen dezente holzige Noten dafür, dass der Duft nicht erdrückend wirkt. Und spiegelt damit umso mehr den Stil eines britischen Geschäftsmannes wider.
Während sich die Hölzer allmählich zurückziehen, betreten helle Blüten – allen voran Jasmin – und würzige Akzente die Bühne. Doch zwei Hauptdarsteller bleiben bis zum Schluss: die süße, sinnliche Pflaume und der rauchig-warme Tabak, der an edlen Pfeifentabak erinnert.
Die Haltbarkeit auf meiner Haut beträgt etwa sechs Stunden, wobei der Duft eher hautnah bleibt – was man angesichts der intensiven Noten kaum vermuten würde. Dadurch bleibt er jedoch wunderbar tragbar. Obwohl der Duft offiziell als männlich eingestuft ist, empfinde ich ihn als absolut unisex.
Dieser Frage möchte ich heute auf den Grund gehen. Der Anlass? Ein Duft aus dem Hause Penhaligon’s, das nur im legendären Warenhaus Harrods erhältlich ist.
Doch genug der Vorrede - Er startet mit einer intensiven Pflaumennote, die von einer leichten Himbeernuance begleitet wird. Schon von Beginn an sind zudem Oud und Tabak deutlich wahrnehmbar. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um ein besonders schweres, orientalisches Oud. Vielmehr sorgen dezente holzige Noten dafür, dass der Duft nicht erdrückend wirkt. Und spiegelt damit umso mehr den Stil eines britischen Geschäftsmannes wider.
Während sich die Hölzer allmählich zurückziehen, betreten helle Blüten – allen voran Jasmin – und würzige Akzente die Bühne. Doch zwei Hauptdarsteller bleiben bis zum Schluss: die süße, sinnliche Pflaume und der rauchig-warme Tabak, der an edlen Pfeifentabak erinnert.
Die Haltbarkeit auf meiner Haut beträgt etwa sechs Stunden, wobei der Duft eher hautnah bleibt – was man angesichts der intensiven Noten kaum vermuten würde. Dadurch bleibt er jedoch wunderbar tragbar. Obwohl der Duft offiziell als männlich eingestuft ist, empfinde ich ihn als absolut unisex.
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Alles Banane?
Selten habe ich so ausgefallene Duftnoten gelesen wie Bananenbrot und Erdnussbutter. Doch hält dieser Duft auch, was er verspricht und ist das in diesem Fall überhaupt wünschenswert? Genau das möchte ich Euch in den kommenden Zeilen schildern.
Der Duft startet mit einer regelrechten Bananen-Explosion. Ein intensiver, süßer und knalliger Bananenduft strömt einem entgegen, begleitet wird dieser von angenehmen blumigen Ylang-Ylang-Noten. In der ersten Stunde dominieren diese beiden Noten deutlich. Erst danach gesellen sich würzige und cremige Akzente hinzu, die sich nicht exakt bestimmen lassen – möglicherweise die Erdnussbutter, die hier mehr ihre cremige als nussige Seite zeigt. Auch eine dezente Vanillenote nehme ich wahr, welche zwar nicht explizit in der Duftpyramide zu finden ist aber gut ins Bild des Bananenbrots passt.
Nach einigen Stunden beruhigt sich der Duft etwas, und eine sanfte Amber- und Moschusnote tritt hinzu. Veilchen und Zitrusschale hingegen kann ich selbst nicht wahrnehmen. Eines ist jedoch unbestreitbar: Wie bereits der kreativ gestaltete Flakon andeutet, ist die Banane hier der unangefochtene Star.
Die Haltbarkeit auf meiner Haut beträgt rund 12 Stunden, die Silage ist deutlich wahrnehmbar, ohne dabei aufdringlich zu sein.
Nun zu meiner persönlichen Einschätzung: Ich habe lange nach einem passenden Adjektiv für diesen Duft gesucht – und schließlich gefunden: „witzig“. Und das ist keineswegs despektierlich gemeint. Ich habe selten erlebt, dass mich ein Duft zum Lachen bringt, weil er so unkonventionell und unerwartet ist. Das muss man ihm hoch anrechnen!
Zugegeben sind die Gelegenheiten, zu denen man diesen Duft tragen kann, etwas begrenzter als bei klassischeren Parfums. Zu einem seriösen Business-Termin oder einem romantischen Date kann ich ihn mir nur schwer vorstellen. Doch in lockerer Runde mit Freunden umso mehr. Es ist ein Gute-Laune-Duft, der sich selbst nicht zu ernst nimmt – wahrscheinlich der kreativste Duft, den ich seit Jahren gerochen habe. Wer Lust auf ein außergewöhnliches Gourmand-Erlebnis hat, sollte ihn definitiv ausprobieren!
Der Duft startet mit einer regelrechten Bananen-Explosion. Ein intensiver, süßer und knalliger Bananenduft strömt einem entgegen, begleitet wird dieser von angenehmen blumigen Ylang-Ylang-Noten. In der ersten Stunde dominieren diese beiden Noten deutlich. Erst danach gesellen sich würzige und cremige Akzente hinzu, die sich nicht exakt bestimmen lassen – möglicherweise die Erdnussbutter, die hier mehr ihre cremige als nussige Seite zeigt. Auch eine dezente Vanillenote nehme ich wahr, welche zwar nicht explizit in der Duftpyramide zu finden ist aber gut ins Bild des Bananenbrots passt.
Nach einigen Stunden beruhigt sich der Duft etwas, und eine sanfte Amber- und Moschusnote tritt hinzu. Veilchen und Zitrusschale hingegen kann ich selbst nicht wahrnehmen. Eines ist jedoch unbestreitbar: Wie bereits der kreativ gestaltete Flakon andeutet, ist die Banane hier der unangefochtene Star.
Die Haltbarkeit auf meiner Haut beträgt rund 12 Stunden, die Silage ist deutlich wahrnehmbar, ohne dabei aufdringlich zu sein.
Nun zu meiner persönlichen Einschätzung: Ich habe lange nach einem passenden Adjektiv für diesen Duft gesucht – und schließlich gefunden: „witzig“. Und das ist keineswegs despektierlich gemeint. Ich habe selten erlebt, dass mich ein Duft zum Lachen bringt, weil er so unkonventionell und unerwartet ist. Das muss man ihm hoch anrechnen!
Zugegeben sind die Gelegenheiten, zu denen man diesen Duft tragen kann, etwas begrenzter als bei klassischeren Parfums. Zu einem seriösen Business-Termin oder einem romantischen Date kann ich ihn mir nur schwer vorstellen. Doch in lockerer Runde mit Freunden umso mehr. Es ist ein Gute-Laune-Duft, der sich selbst nicht zu ernst nimmt – wahrscheinlich der kreativste Duft, den ich seit Jahren gerochen habe. Wer Lust auf ein außergewöhnliches Gourmand-Erlebnis hat, sollte ihn definitiv ausprobieren!
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Edler Kakao und holzige Noten - Ein Meisterwerk
Heute möchte ich euch von meinen Erfahrungen mit dem neuen Duft
„Heraud“ aus dem Haus Tauer Perfumes berichten.
Dieser ist der erste Duft der neu gegründeten „Elexir“ Reihe. Andy Tauer setzt bei Heraud teils auf natürliche Rohstoffe, welche nur schwer zu bekommen und in limitierter Menge verfügbar sind. Ob sich das lohnt und ob die Qualität im Duft spürbar ist, verrate ich euch im folgenden.
Der Duft startet mit einer herben Bergamotte, die mich sofort an die Bergamotte aus Cologne du Maghreb erinnert – eine Note, welche mich damals schon begeistert hat. Auch hier überzeugt sie und verleiht dem Duft eine leichte, frische Zitrusnote. Von der ersten Sekunde an ist klar, dass hier kann nur aus der Hand von Andy Tauer stammen.
Was ebenfalls sofort zu riechen ist, ist der Star des Duftes, der doppelt destillierter, natürlicher Kakao von der Elfenbeinküste. Und was soll ich sagen? Es ist ein Traum von Kakao! Keine süße, klebrige Milchschokolade, wie man sie aus manch anderen Düften kennt, sondern das, was Kakao wirklich verspricht – edel, dunkel und herb.
Im weiteren Verlauf zieht sich die Bergamotte zurück, aber der Kakao bleibt. Er bekommt Unterstützung von getrockneten Datteln, die für eine angenehme, warme Süße sorgen, ohne dabei aufdringlich pappig zu sein. Außerdem gesellen sich helle florale Noten in der Herznote dazu, die allerdings eher im Hintergrund bleiben und nur bei genauerem Riechen für mich wahrzunehmen sind.
Die holzig-würzige Note, welche den Duft ummantelt ist von Anfang an präsent und wird durch trockene Hölzer und Zedernholz getragen, obwohl diese erst in der Basisnote gelistet sind. Diese werden von pudrigem Moschus und Ambra abgerundet. Diese holzigen Noten spielen eine größere Rolle im Duft, als zunächst vermutet, was ihm jedoch keinen Abbruch tut.
Insgesamt schwingt die typische Tauer-DNA – also „typischer Tauer stuff“ – den ganzen Duft hindurch mit. Wer schon ein paar Düfte aus dem Haus Tauer getestet hat, weiß bestimmt, was ich meine.
Auch die Performance ist sehr gut. Der Duft hält auf meiner Haut unglaubliche 16 Stunden, die Sillage ist angenehm, ohne dabei aufdringlich zu wirken – ideal also auch für den Alltag.
Insgesamt handelt es sich hier um einen außergewöhnlich guten, würzigen Gourmand-Duft mit stark holzigen Noten, einer angenehmen Süße, der perfekt in die Winterzeit passt. Er dürfte geschlechts- und altersunabhängig Freude bereiten.
Zum Preis möchte ich gar nicht viel sagen – der Duft liegt definitiv im oberen Preissegment, selbst für Nischendüfte. Man muss allerdings betonen, dass es sich hier um einen „Handmade-Duft“ handelt, der von A bis Z – wie Andy Tauer zu sagen pflegt - in der Schweiz hergestellt, abgefüllt und verpackt wird. Eine solche Hingabe zum Produkt ist selbst im Nischenbereich nicht selbstverständlich. Ein kleiner Wermutstropfen ist für mich der Wechsel von der einzigartigen Metallverpackung hin zu einer Pappschachtel. Diese wird zwar ebenfalls in der Schweiz produziert und bedruckt, und macht den Duft nochmal nachhaltiger– das begrüße ich natürlich –, aber ich vermisse die alte Verpackung doch ein wenig. Der Flakon ist jedoch, wie immer bei Tauer, ein absoluter Blickfang.
Für mich hat Andy Tauer hier den schönsten Kakao-Duft geschaffen, den ich auf meiner Duftreise bisher erleben durfte. Ich kann ihn jedem Gourmand- und/oder Kakao-Fan, welcher es auch gerne mal etwas holziger mag, nur ans Herz legen, ihn zu testen.
„Heraud“ aus dem Haus Tauer Perfumes berichten.
Dieser ist der erste Duft der neu gegründeten „Elexir“ Reihe. Andy Tauer setzt bei Heraud teils auf natürliche Rohstoffe, welche nur schwer zu bekommen und in limitierter Menge verfügbar sind. Ob sich das lohnt und ob die Qualität im Duft spürbar ist, verrate ich euch im folgenden.
Der Duft startet mit einer herben Bergamotte, die mich sofort an die Bergamotte aus Cologne du Maghreb erinnert – eine Note, welche mich damals schon begeistert hat. Auch hier überzeugt sie und verleiht dem Duft eine leichte, frische Zitrusnote. Von der ersten Sekunde an ist klar, dass hier kann nur aus der Hand von Andy Tauer stammen.
Was ebenfalls sofort zu riechen ist, ist der Star des Duftes, der doppelt destillierter, natürlicher Kakao von der Elfenbeinküste. Und was soll ich sagen? Es ist ein Traum von Kakao! Keine süße, klebrige Milchschokolade, wie man sie aus manch anderen Düften kennt, sondern das, was Kakao wirklich verspricht – edel, dunkel und herb.
Im weiteren Verlauf zieht sich die Bergamotte zurück, aber der Kakao bleibt. Er bekommt Unterstützung von getrockneten Datteln, die für eine angenehme, warme Süße sorgen, ohne dabei aufdringlich pappig zu sein. Außerdem gesellen sich helle florale Noten in der Herznote dazu, die allerdings eher im Hintergrund bleiben und nur bei genauerem Riechen für mich wahrzunehmen sind.
Die holzig-würzige Note, welche den Duft ummantelt ist von Anfang an präsent und wird durch trockene Hölzer und Zedernholz getragen, obwohl diese erst in der Basisnote gelistet sind. Diese werden von pudrigem Moschus und Ambra abgerundet. Diese holzigen Noten spielen eine größere Rolle im Duft, als zunächst vermutet, was ihm jedoch keinen Abbruch tut.
Insgesamt schwingt die typische Tauer-DNA – also „typischer Tauer stuff“ – den ganzen Duft hindurch mit. Wer schon ein paar Düfte aus dem Haus Tauer getestet hat, weiß bestimmt, was ich meine.
Auch die Performance ist sehr gut. Der Duft hält auf meiner Haut unglaubliche 16 Stunden, die Sillage ist angenehm, ohne dabei aufdringlich zu wirken – ideal also auch für den Alltag.
Insgesamt handelt es sich hier um einen außergewöhnlich guten, würzigen Gourmand-Duft mit stark holzigen Noten, einer angenehmen Süße, der perfekt in die Winterzeit passt. Er dürfte geschlechts- und altersunabhängig Freude bereiten.
Zum Preis möchte ich gar nicht viel sagen – der Duft liegt definitiv im oberen Preissegment, selbst für Nischendüfte. Man muss allerdings betonen, dass es sich hier um einen „Handmade-Duft“ handelt, der von A bis Z – wie Andy Tauer zu sagen pflegt - in der Schweiz hergestellt, abgefüllt und verpackt wird. Eine solche Hingabe zum Produkt ist selbst im Nischenbereich nicht selbstverständlich. Ein kleiner Wermutstropfen ist für mich der Wechsel von der einzigartigen Metallverpackung hin zu einer Pappschachtel. Diese wird zwar ebenfalls in der Schweiz produziert und bedruckt, und macht den Duft nochmal nachhaltiger– das begrüße ich natürlich –, aber ich vermisse die alte Verpackung doch ein wenig. Der Flakon ist jedoch, wie immer bei Tauer, ein absoluter Blickfang.
Für mich hat Andy Tauer hier den schönsten Kakao-Duft geschaffen, den ich auf meiner Duftreise bisher erleben durfte. Ich kann ihn jedem Gourmand- und/oder Kakao-Fan, welcher es auch gerne mal etwas holziger mag, nur ans Herz legen, ihn zu testen.
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Leder, Zitrusfrüchte und die irritierende Note
Wie schon so mancher Ort hat nun auch die äolische Insel Salina, mit Malfa Walls einen Duft gewidmet bekommen. Diese Insel zeichnet sich durch ihre immergrüne Strauchvegetation aus, unteranderem Thymian, Stechwacholder und Salbei, die alle in diesem Duft als Noten vertreten sind. Zudem gedeihen auf Salina Mandarinen und Orangen prächtig, was sich in der Duftpyramide widerspiegelt. Auch Leder, das in der Basisnote auftaucht, hat historische Wurzeln in der Region, die vorallem Antike und im Mittelalter auf Grund seiner geographischen Lage ein bedeutendes Zentrum des Lederhandels war. Natürlich dürfen im streng katholischen Italien auch die Kirchen und somit auch nicht der Weihrauch fehlen, welche der Parfümeur Julien Rasquinet ebenfalls in Malfa Walls verarbeitet hat. Alles in allem somit ein gut durchdachtes Konzept. Desto mehr irritiert mich der als erste Note gelistete Schwarze Johannisbeerlikör. Nicht, weil ich bezweifle, dass er auf Salina nicht schmecken würde, sondern weil schwarze Johannisbeeren in einem kühleren Klima gedeihen und ich keinen traditionellen Johannisbeerlikör aus dieser Gegend kenne. Vielleicht täusche ich mich in diesem Punkt auch – ich bin offen für Korrekturen. Trotzdem wirkt diese Note für mich etwas fehl am Platz, aber am Ende zählt ja, wie der Duft tatsächlich riecht.
Nun zu den olfaktorischen Eindrücken:
Der Duft beginnt mit einer markanten, ledrigen und rauchigen Note. Beim ersten Schnuppern dominieren Leder und Weihrauch so sehr, dass kaum etwas anderes wahrzunehmen ist. Aber das ändert sich schnell. In den ersten Minuten treten diese intensiven Noten zurück und machen Platz für eine leichte Zitrusfrische. Besonders die Mandarine ist deutlich spürbar, während auch eine subtile Orangennote durchscheint. Diese Zitrusnoten sind nicht süß, sondern eher herb und sorgen für eine erfrischende Note, ohne ihn jedoch zu dem Typ „frischer Duft“ zu machen. Zusätzlich zu den Zitrusnoten gesellen sich grüne Akzente durch Thymian und Salbei hinzu. Auch eine holzige Note ist stark präsent, die wahrscheinlich durch das gelistete Oud hervorgerufen wird. Allerdings ist hier kein „Kuhstall-Oud“ zu finden; vielmehr könnte man auch ein anderes Holz benennen, ohne es als eindeutig oudig zu identifizieren. Das stört jedoch keineswegs, denn der Duft wird dadurch nicht getrübt. Selbst für diejenigen, die Weihrauch nicht mögen, ist dieser Duft unbedenklich. Der Weihrauch fügt sich im Verlauf sanft in das Leder ein, ohne das typische und oft erschlagende „Kirchenaroma“ zu verbreiten.
Nun zum kritisierten schwarzen Johannisbeerlikör:
Mit etwas Vorstellungskraft kann man eine dezente beerige Note erkennen, spielt aber keine große Rolle in dem Eau de Parfum. Auch eine süßliche oder alkoholische Komponente, welche durch den Likör entstehen hätte können, nehme ich nicht war.
Zusammengefasst ist das Leder definitiv der Hauptakteur in diesem Duft. Es prägt den Duftverlauf und kombiniert sich mit dem Wacholder in der Basis zu einem eher klassischen, herb-maskulinen Duft. Er eignet sich besonders gut für den Frühling und Herbst.
Alles in allem wird das Thema Salina meiner Meinung nach sehr gut umgesetzt. Definitiv ein Duft, der es wert ist, von Euch ausprobiert zu werden!
Nun zu den olfaktorischen Eindrücken:
Der Duft beginnt mit einer markanten, ledrigen und rauchigen Note. Beim ersten Schnuppern dominieren Leder und Weihrauch so sehr, dass kaum etwas anderes wahrzunehmen ist. Aber das ändert sich schnell. In den ersten Minuten treten diese intensiven Noten zurück und machen Platz für eine leichte Zitrusfrische. Besonders die Mandarine ist deutlich spürbar, während auch eine subtile Orangennote durchscheint. Diese Zitrusnoten sind nicht süß, sondern eher herb und sorgen für eine erfrischende Note, ohne ihn jedoch zu dem Typ „frischer Duft“ zu machen. Zusätzlich zu den Zitrusnoten gesellen sich grüne Akzente durch Thymian und Salbei hinzu. Auch eine holzige Note ist stark präsent, die wahrscheinlich durch das gelistete Oud hervorgerufen wird. Allerdings ist hier kein „Kuhstall-Oud“ zu finden; vielmehr könnte man auch ein anderes Holz benennen, ohne es als eindeutig oudig zu identifizieren. Das stört jedoch keineswegs, denn der Duft wird dadurch nicht getrübt. Selbst für diejenigen, die Weihrauch nicht mögen, ist dieser Duft unbedenklich. Der Weihrauch fügt sich im Verlauf sanft in das Leder ein, ohne das typische und oft erschlagende „Kirchenaroma“ zu verbreiten.
Nun zum kritisierten schwarzen Johannisbeerlikör:
Mit etwas Vorstellungskraft kann man eine dezente beerige Note erkennen, spielt aber keine große Rolle in dem Eau de Parfum. Auch eine süßliche oder alkoholische Komponente, welche durch den Likör entstehen hätte können, nehme ich nicht war.
Zusammengefasst ist das Leder definitiv der Hauptakteur in diesem Duft. Es prägt den Duftverlauf und kombiniert sich mit dem Wacholder in der Basis zu einem eher klassischen, herb-maskulinen Duft. Er eignet sich besonders gut für den Frühling und Herbst.
Alles in allem wird das Thema Salina meiner Meinung nach sehr gut umgesetzt. Definitiv ein Duft, der es wert ist, von Euch ausprobiert zu werden!
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Der Geist von Ambre Nuit
Die Kirchturmglocken schlagen... Einmal, zweimal, dreimal – es ist soweit: Geisterstunde. Pünktlich zum letzten Glockenschlag beginnt der Flakon von Ambre Nuit zu zittern, und mit einem lauten Knall landet der Deckel auf dem alten Holzboden. Eine dunkle, düstere und rauchige Wolke erhebt sich aus dem Flakon empor. Und da ist er – „Esprit de Parfum“ – der Geist von Ambre Nuit. Viel ambrierter, rauchiger und würziger als gewohnt, ist sein Auftakt überraschend anders. Statt einer zitrischen Frische umhüllt er den Raum mit einer schweren, orientalischen Präsenz, die keinen Winkel auslässt. Doch je weiter die Geisterstunde voranschreitet, desto mehr kehrt der Duft zu seinem Ursprung zurück, bis er um 3:59 Uhr kaum noch wiederzuerkennen ist und zur vollen Stunde wieder im vertrauten Flakon verschwindet.
Nun gut, zugegeben vielleicht braucht man für diese Vorstellung etwas Fantasie, aber ich hoffe, ihr seht es mit einem Augenzwinkern.
Für all die, die es lieber sachlich mögen, fasse ich meine Eindrücke gerne noch einmal zusammen. Der Duft eröffnet rauchig, würzig, und die Ambernote ist von Anfang an präsent. Das Opening ist intensiv und sehr orientalisch für einen Dior Duft – eine deutliche Abweichung vom klassischen Ambre Nuit. Doch nach etwa einer Stunde lassen sich die vertrauten Parallelen erkennen. Im weiteren Verlauf wird der Duft sanfter, ohne seine Schwere würzige Note vollständig zu verlieren.
Die Sillage ist stark, fast schon erdrückend in kleineren Räumen, und auch die Haltbarkeit überzeugt auf meiner Haut etwa 11 Stunden.
Insgesamt bietet er eine interessante Alternative zum „normalen“ Ambre Nuit und kann durchaus, als eigenständiger Duft betrachtet werden. Welche Variante einem besser gefällt, ist Geschmackssache. Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass dieser hier besonders bei uns „Parfumnerds“ gut ankommt, während der ursprüngliche Ambre Nuit wahrscheinlich bei der breiteren Masse die besseren Kritiken erhält. Dennoch ein schöner Duft, den ich eindeutig in die kalte Jahreszeit einordnen würde.
Einen Blindkauf würde ich nicht unbedingt empfehlen, aber wenn ihr die Möglichkeit habt, ihn zu testen, solltet ihr euch diese Chance nicht entgehen lassen!
Nun gut, zugegeben vielleicht braucht man für diese Vorstellung etwas Fantasie, aber ich hoffe, ihr seht es mit einem Augenzwinkern.
Für all die, die es lieber sachlich mögen, fasse ich meine Eindrücke gerne noch einmal zusammen. Der Duft eröffnet rauchig, würzig, und die Ambernote ist von Anfang an präsent. Das Opening ist intensiv und sehr orientalisch für einen Dior Duft – eine deutliche Abweichung vom klassischen Ambre Nuit. Doch nach etwa einer Stunde lassen sich die vertrauten Parallelen erkennen. Im weiteren Verlauf wird der Duft sanfter, ohne seine Schwere würzige Note vollständig zu verlieren.
Die Sillage ist stark, fast schon erdrückend in kleineren Räumen, und auch die Haltbarkeit überzeugt auf meiner Haut etwa 11 Stunden.
Insgesamt bietet er eine interessante Alternative zum „normalen“ Ambre Nuit und kann durchaus, als eigenständiger Duft betrachtet werden. Welche Variante einem besser gefällt, ist Geschmackssache. Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass dieser hier besonders bei uns „Parfumnerds“ gut ankommt, während der ursprüngliche Ambre Nuit wahrscheinlich bei der breiteren Masse die besseren Kritiken erhält. Dennoch ein schöner Duft, den ich eindeutig in die kalte Jahreszeit einordnen würde.
Einen Blindkauf würde ich nicht unbedingt empfehlen, aber wenn ihr die Möglichkeit habt, ihn zu testen, solltet ihr euch diese Chance nicht entgehen lassen!
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