Flammingo

Lange hats gedauert, bis ich zu meiner derzeitigen Signatur etwas zu sagen habe. Dabei gibt es eigentlich gar nicht so viel zu schreiben, denn der französische Liebhaber ist gar nicht mal kompliziert. Er startet herb-stechend, natürlich, kühl und grün. Sehr außergewöhnlich. Er wird dann waldiger und dezentes Weihrauch gesellt sich hinzu. Mir gefällt, dass dieser bittere Angelika-Galbanum-Mix stets im Vordergrund bleibt. Nach einigen Stunden ist nur noch der sexy-dreckig-würzige Patchouli-Weihrauch wahrnehmbar, den wir auch schon aus Armani’s Profumo kennen. Sowieso hat sich Profumo hier die Basis abgeschaut, denn die Düfte sind gegen Ende nicht mehr zu unterscheiden.
Der Duft ist über alle Stufen sehr markant und männlich. Etwas, das man nicht alle Tage an Männern riecht. Ich kann ihn mir auch ehrlich gesagt nicht an Frauen vorstellen. Ich sehe ihn nicht als Büro- oder Sportduft, da er dafür zu speziell ist. Aber für Einkaufen, Weggehen, Date, ob Tag oder Abend, ist das hier eine der besten Düfte, der mir je untergekommen ist.
Sillage und Haltbarkeit könnten, wie so oft bei grünen Düften, besser sein. Das hier ist aber ein Duft, von dem man nicht zu viel nehmen kann. Er riecht einfach angenehm, ist gefällig und geht einem nicht auf den Wecker. Aber trotzdem irgendwie anders.

Ich hatte erst ein Statement verfasst, aber muss den einfach kommentieren. Hab mit rauchigen Düften nicht viel am Hut. Der hier war mal einem Souk-Einkauf beigelegt. Hab mir heute endlich einen Spritzer aufs Handgelenk gegönnt und finde ihn gar nicht so schlecht, wie ihn viele hier sehen.

Der Beginn? Unerträglich. Bestialisch stinkende, brennende Kadaver. Hier heißt es einfach nur Augen zu und durch. Die Tiere am Tatort brennen lichterloh. Was dann kommt gefällt mir. Der Dinosaurier-Geruch lässt nach und Weihrauch rückt immer mehr in den Vordergrund. Die Tiere werden gelöscht und der Duft wird tragbar. Der kratzende Rauch bleibt stets im Vordergrund, wird aber mit angenehmen Leder und Vanille hinterlegt. Blumen oder Rosen nehme ich zu keinem Zeitpunkt wahr. Wer einen angenehm kratzenden Raucher sucht und es in Kauf nimmt, kurzzeitig streng zu riechen, wird belohnt. Die Basis geht leicht in die Richtung Atkinsons – His Majesty the Oud.

Sehe den T-Rex bei Männern. Haltbarkeit und Sillage überdurchschnittlich. Bleibt nur der Anlass. Aber Fans rauchiger Düfte werden schon wissen, was sie tun. Auffallen tut man damit. Und definitiv muss der Träger gepflegt sein. Büro/Alltag auf keinen Fall. Vielleicht mit Anzug in die Oper?

Den selbstbewussten Kriminalhauptkommissar als Dinosaurier auf dem Flakon finde ich auf jeden Fall sehr passend.

Hallo und herzlich willkommen zu meinem ersten Kommentar. Ich bin ziemlich neu in der Parfümwelt und durch Jeremy Fragrance richtig reingerutscht. Ich stelle aber fest, dass die Parfümwelt weitaus mehr zu bieten hat als seine Videos, die ich immer weniger konsumiere. Der Duft wird von genanntem YouTuber als bester Oud-Duft angepriesen.
Da ALZD nicht weit ist, bin ich hin und habe mir einige PdM-Abfüllungen besorgt. Pegasus, Herod, Habdan, Layton, Layton Exclusif, Galloway und Percival. Die einzigen beiden, die mir gefallen sind: Layton Exclusif und Herod.
Nun zum Duft. Man riecht deutlich den originalen Layton und ich finde, dass der hier tatsächlich eine exklusive Variante darstellt. Er drängt sich nicht so auf wie Layton. Layton ist ein Draufgänger. Ein Partytyp, der gerochen werden will. Um den man die Hitze spürt. Der hier wirkt dezenter und kühler. Komplizierter. Zurückhaltender. Schwer zu entschlüsseln. Aber hochwertig. Ich sehe ihn als eine Art Prequel. Als ein steiniger Pfad, der überwunden werden musste, um zum Layton zu gelangen. Beim ersten Riechen: interessant. Bleibt er das auch?
Der Duft startet zart-lieblich-frisch, kühl, angenehm stechend, männlich und geheimnisvoll. Der Bergsteiger befindet sich noch im Tal, hat Kraft getankt und bereit den Berg zu erklimmen. Er riecht frische, reife Früchte und eine kalte Meeresbrise. Er freut sich auf den Weg.
Der Weg wird blumig, das aquatische süßer. Der Bergsteiger legt viel Weg zurück, kommt dem Gipfel näher und der erste Hauch des Layton-Bratapfels wird wahrnehmbar. Rosen blühen neben dem Weg. Das Holz, welches von der herunterfließenden Layton-Lava verbrannt wurde, kühlt sich im süßen Wasser ab. Der Bergsteiger muss erste Umwege gehen. Es werden immer mehr zarte Rosen und Gardenien, die auf dem Weg liegen und die er nicht zertreten will.
Das macht dem Bergsteiger zu schaffen. Seine Kraft schwindet. Er kommt Layton-Krater näher. Nah an der süßen Layton Lava und riecht sie deutlich. Er schaut sich um. Sieht Blumen, einzelne Wasserfälle, aber auch frisches Oud, Kaffeebohnen und Vanille sind zu erspähen. Der Luft ist jetzt am wärmsten, aber auch am kompliziertesten. Und irgendwie ist unser Held enttäuscht. Durch die vielen Umwege ist er vom Weg abgekommen und hat sich verirrt. Er weiß nicht so recht mit seiner Umgebung anzufangen. Er setzt sich auf eine Bank und schaut Richtung Gipfel. An dieser Stelle endet für mich Layton Exclusif.
Was mich stört ist, dass das Parfüm mit jeder Komponente, die hinzukommt, wärmer und zarter wird. Die männliche Kühle in den ersten Minuten nach dem Aufsprühen verschwinden. Ich finde eine klare Linie hätte dem Duft gutgetan. Und weniger Blume. Gegen Ende riecht er so, als hätte man sich um die Basis gestritten und von allem etwas reingeschüttet. Als klaren Oud-Duft würde ich ihn nicht bezeichnen.
Dennoch macht man mit Layton Exclusif im Winter nichts falsch. Er wärmt und ist massentauglich. Für Büro zu stark, kann jedoch sonst auch tagsüber und abends getragen werden. Kann ihn mir bei Männern und aufgrund des lieblichen Endes auch bei Frauen vorstellen. Man muss ihn aber nicht unbedingt gerochen haben. Er haut nicht um. Haltbarkeit überdurchschnittlich, wird aber mit Süßwerden schwächer. 2-3 Stunden deutlich wahrnehmbar. Sillage normal. Flakon schlicht, hochwertig und edel. Der Duft bekommt eine gute 7.
Zusatz (off-topic):
Ich merke, es ist nicht ganz einfach Parfüms zu bewerten, da jeder eine andere Meinung hat und man auch einfach der Typ für das jeweilige Parfüm sein muss. Wenn man sich mit dem Parfüm identifiziert, kann der Saft noch so außergewöhnlich und komisch riechen, er kommt einfach trotzdem gut an, weil man sich dementsprechend stolz präsentiert. Zum Beispiel finde ich Aventus geil, hatte den bei Anzug und Krawatte in der Oper ordentlich drauf, hab mich aber einfach nicht wohl gefühlt, weil ich nicht der Typ dafür bin. Ähnlich Straight to Heaven oder Profumo. Wenn ich Vollbart hätte, geil. Trotzdem bin ich ein Typ, der eine gewisse Männlichkeit im Parfüm sucht. Ich muss meine Richtung erst noch finden.