
Flat2201
Rezensionen
Der verruchte Saubermann
Kannte das Parfum nicht, als ich es vor 3 Jahren das erste mal bei der türkisen Apotheke roch (ebenso war mir jeglicher Hype unbekannt), weshalb mein erster Eindruck absolut unvoreingenommen geschildert wird:
Das Sauvage hat es geschafft, auf einer Seite sauber - frisch geduscht - und aber gleichzeitig verrucht und geheimnisvoll zu beeindrucken. Während andere „Duschgeldüfte“ konsequent auf mich wirkten, hatte ich hier diesen gewissen Wow-Effekt. Verrucht, aber keinesfalls stinkig oder aufgringlich.
Das Sauvage EdP ist für mich ein idealer Begleiter, um abends mit Freunden casual etwas essen zu gehen. Sehe ihn zu einer Jeans und einem casual Hemd. Oder zu einem weißen T-Shirt. Darüber eine Lederjacke.
Was assoziiere ich sonst mit ihm?
- Sportlichkeit
- Jugendlichkeit, ohne dabei unreif zu erscheinen
- Strahlkraft
Für mich zurecht großer Beliebtheit. Blendet man den Hype aus, so ist es einfach ein toller Duft, der das gewisse Etwas hat.
Das Sauvage hat es geschafft, auf einer Seite sauber - frisch geduscht - und aber gleichzeitig verrucht und geheimnisvoll zu beeindrucken. Während andere „Duschgeldüfte“ konsequent auf mich wirkten, hatte ich hier diesen gewissen Wow-Effekt. Verrucht, aber keinesfalls stinkig oder aufgringlich.
Das Sauvage EdP ist für mich ein idealer Begleiter, um abends mit Freunden casual etwas essen zu gehen. Sehe ihn zu einer Jeans und einem casual Hemd. Oder zu einem weißen T-Shirt. Darüber eine Lederjacke.
Was assoziiere ich sonst mit ihm?
- Sportlichkeit
- Jugendlichkeit, ohne dabei unreif zu erscheinen
- Strahlkraft
Für mich zurecht großer Beliebtheit. Blendet man den Hype aus, so ist es einfach ein toller Duft, der das gewisse Etwas hat.
Die weiche Version des kantigen Bruders
Während ich in meiner Rezension über das TdH EdT bereits ausgiebig schildere, was ich mit ihm assoziiere - kurz zusammengefasst:
- Reife
- Stärke
- „Spielwitz“ durch das kantige Zitrische…
möchte ich nicht vorenthalten, wie ich das Parfum im Vergleich dazu sehe / assoziiere.
Mit einem Wort: Straight.
Es wirkt auf mich ebenso reif und stark wie das EdT, aber konsequenter, irgendwie eintöniger - was ich keinesfalls negativ meine.
Würde ich es mechanisch oder bildlich versuchen zu erklären:
Während das EdT den Lauf eines starken Flusses darstellt, der hier und da zu Turbulenzen neigt, hier und da spritzt es… ist der große Bruder, das Parfum, deutlich ruhiger. Es ist der Nebenfluss, der deutlich tiefer ist, ruhiger, es spritzt nicht so viel.
Als Essensliebhaber versuche ich es ebenso mit folgendem Ausdruck zu beschreiben:
Das EdT wirkt auf mich deutlich crunchiger, kantiger. Es prickelt hier und da.
Das Parfum dagegen zergeht langsam auf der Zunge, wie ein Stück Schokolade im Mund.
Meine Vermutung könnte darauf basieren, dass das EdT auf mich zitrischer, evtl. auch weniger vetiver-lastig wirkt.
Alles in allem empfehle ich jedem TdH EdT Eigentümer mal das Parfum anzutesten.
Spielt Geld keine Rolle, so könnte das Parfum eine ideale Ergänzung sein für einen besonderen Auftritt. Vielleicht für einen Ausgang in die Oper, in ein besonderes Restaurant.
…oder vielleicht sehnt man sich nur einfach mal nach Ruhe, nach Geborgenheit. Nach einem anstrengenden Arbeitstag, beim Wein oder im Sommer auf dem Balkon.
Für mich ein Duft der tolle besondere Momente begleiten kann.
Das EdT dagegen für mich ein absoluter no-brainer für den täglichen Einsatz.
- Reife
- Stärke
- „Spielwitz“ durch das kantige Zitrische…
möchte ich nicht vorenthalten, wie ich das Parfum im Vergleich dazu sehe / assoziiere.
Mit einem Wort: Straight.
Es wirkt auf mich ebenso reif und stark wie das EdT, aber konsequenter, irgendwie eintöniger - was ich keinesfalls negativ meine.
Würde ich es mechanisch oder bildlich versuchen zu erklären:
Während das EdT den Lauf eines starken Flusses darstellt, der hier und da zu Turbulenzen neigt, hier und da spritzt es… ist der große Bruder, das Parfum, deutlich ruhiger. Es ist der Nebenfluss, der deutlich tiefer ist, ruhiger, es spritzt nicht so viel.
Als Essensliebhaber versuche ich es ebenso mit folgendem Ausdruck zu beschreiben:
Das EdT wirkt auf mich deutlich crunchiger, kantiger. Es prickelt hier und da.
Das Parfum dagegen zergeht langsam auf der Zunge, wie ein Stück Schokolade im Mund.
Meine Vermutung könnte darauf basieren, dass das EdT auf mich zitrischer, evtl. auch weniger vetiver-lastig wirkt.
Alles in allem empfehle ich jedem TdH EdT Eigentümer mal das Parfum anzutesten.
Spielt Geld keine Rolle, so könnte das Parfum eine ideale Ergänzung sein für einen besonderen Auftritt. Vielleicht für einen Ausgang in die Oper, in ein besonderes Restaurant.
…oder vielleicht sehnt man sich nur einfach mal nach Ruhe, nach Geborgenheit. Nach einem anstrengenden Arbeitstag, beim Wein oder im Sommer auf dem Balkon.
Für mich ein Duft der tolle besondere Momente begleiten kann.
Das EdT dagegen für mich ein absoluter no-brainer für den täglichen Einsatz.
4 Antworten
Der sportliche Halsschmeichler
Immer wieder laß ich von dem alten Profumo und seiner Beliebtheit. Nie hatte ich es bewusst gerochen.
Nun war es soweit… beim Durchstöbern der ortsansässigen Parfumerie konnte ich den Nachfolger des Profumos, das Parfum proberiechen. Und es gefiel, sehr sogar. So gut, dass ich es direkt mitnahm.
Für mich war es eine gute Ergänzung zum bereits in meinem Repertoire befindlichen Terre d‘Hermes. Es war sportlicher und etwas weniger seriös. Obwohl es ebenfalls etwas Holziges und ebenso Zitrisches an sich hatte.
Mit dem Acqua di Gio assoziiere ich:
- Leichtigkeit
- Verruchte Weichheit
- Sportlichkeit
- Demut
Und eben Letzteres ist es, was dazu führt, es immer seltener zu nutzen. Ich mag es gerne riechen - immer wieder schnüffel ich am Flakon.
An mir tragend empfinde ich es jedoch oft als zu wenig kantig, ich finde es sagt in gewisser Weise zu wenig aus.
Für mich nach wie vor ein toller Duft, jeweils zu langweilig um sich in die vorderste Reihe der Sammlung durchzusetzen.
Haltbarkeit ist etwas über Durschnitt. Frisch nach dem Duschen aufgetragen ist es hautnah immer noch nach 7-8 Std. zu erkennen.
Nun war es soweit… beim Durchstöbern der ortsansässigen Parfumerie konnte ich den Nachfolger des Profumos, das Parfum proberiechen. Und es gefiel, sehr sogar. So gut, dass ich es direkt mitnahm.
Für mich war es eine gute Ergänzung zum bereits in meinem Repertoire befindlichen Terre d‘Hermes. Es war sportlicher und etwas weniger seriös. Obwohl es ebenfalls etwas Holziges und ebenso Zitrisches an sich hatte.
Mit dem Acqua di Gio assoziiere ich:
- Leichtigkeit
- Verruchte Weichheit
- Sportlichkeit
- Demut
Und eben Letzteres ist es, was dazu führt, es immer seltener zu nutzen. Ich mag es gerne riechen - immer wieder schnüffel ich am Flakon.
An mir tragend empfinde ich es jedoch oft als zu wenig kantig, ich finde es sagt in gewisser Weise zu wenig aus.
Für mich nach wie vor ein toller Duft, jeweils zu langweilig um sich in die vorderste Reihe der Sammlung durchzusetzen.
Haltbarkeit ist etwas über Durschnitt. Frisch nach dem Duschen aufgetragen ist es hautnah immer noch nach 7-8 Std. zu erkennen.
Wonach ich lange gesucht habe
Lange ist es her. Doch am Ende schließt sich der Kreis.
Damals vor vielen Jahren ging ich in ein kleines gemütliches Hifi-Geschäft im Norden Deutschlands.
Ich möchte mein lange erspartes Geld in eine Hifi-Anlange investieren. Mit großen Augen stehe ich nun in diesem Geschäft, vor mir der Ladenbesitzer - ein Typ von einem Mann - warum? Dazu komme ich später.
Lautsprecher für Lautsprecher führt er mich durch das Hifi-Studio. Der Laden unaufgeräumt, überall liegen Kartons. Trotzdem zieht es mich hier in den Bann - ist es die Aufgeregtheit - gehe ich doch gleich hoffentlich mit meiner ersten richtig guten Hifi-Anlage nach Hause?
Zuhause angekommen baue ich stolz in meinem Jugendzimmer den neuen Verstärker mit den neuen Lautsprecher aus. Mein Hang zur Ästhetik war schon damals deutlich, so richtete ich die Lautsprecher stundenlang im Raum aus. Dabei umwühlte mich nach wie vor die Aura, die ich bereits in dem kleinen Laden wahrnahm. Irgendetwas war es. Es fühlte sich erwachsen an. War es die neue Hifi-Anlage, mit der ich mich unterbewusst nun erwachsen fühlte?
Monate später gehe ich erneut an dem Hifi-Geschäft vorbei. Dieses eine Gefühl, was mich bei dem Aufbau der Hifi-Anlage begleitete, trat erneut ein. Aber die Frage blieb unbeantwortet.
Nun ein junger Erwachsener, jähre später, entschied ich mich, mein seit Jahren einziges Parfum zu ersetzen. Ich trug es jeden Tag, es begleitete mich überall hin - das Hogo Boss Hugo. Meine Oma schenkte es mir zu Weihnachten, wünschte ich mir doch eigentlich das Hugo Boss Bottled. Leise nahm ich das Geschenk an und aus Respekt, entschied ich mich dafür, es dennoch zu benutzen - jahrelang.
Ich ging durch die ortsansässige Parfum-Filiale. Die Verkäuferin versucht geduldig herauszufinden, wonach ich suche. Ich fühlte mich sprachbehindert - sind mir die Begrifflichkeiten zur Duftbeschreibung doch noch völlig fern. Stück für Stück roch ich mich durch die verschiedenen Düfte. Und da war es - das Tom Ford Oud Wood. Irgendetwas war geschehen, in dem Moment, in dem ich den Geruch zum ersten Mal wahrnahm. Ich möchte es unbedingt haben - nicht, weil ich es als gut bewerte - nein - es triggert etwas in mir. Aufgrund des Preises entscheide ich mich zunächst für eine Probe.
Eine Woche später wage ich den erneuten Gang in die Filiale, ich will es haben. Dort angekommen stelle ich fest, dass es ausverkauft sei. Während die Verkäuferin auf ihrem Computer einhackt, um die Verfügbarkeit einzusehen, rieche ich mich aus Zeitvertreib durch die gut sortierten Regale der Herrenparfums: Chanel, Dior, JPC, Armani.
Bei Hermes angekommen, schnüffel ich am Teststreifen des TdH EdT. Mir stockt der Atem. Ich stehe wieder da, im kleinen Hifi-Laden: Acht Jahre früher, und höre mich durch die verschiedenen Lautsprecher. Es riecht erwachsen. Es riecht reif. Es riecht entschieden. Es riecht erfahren.
Es war nicht das Tom Ford Oud Wood, es war nur mein Wegbegleiter zum Ziel. Es fehlte das Zitrische, das ich im einprägenden Moment des Heranwachsenden wahrnahm.
Ich war mir sicher: Der Ladenbesitzer des Hifi-Studios trug das Terre d'Hermes EdT. Und es beeindruckte mich. So sehr, dass mein Unterbewusstsein jahrelang auf der Suche nach des Rätsels Lösung war.
Und das ist es für mich:
Ein Sinnbild für Reife.
Ein Sinnbild für Entschiedenheit.
Wie ein Fundament - eine definierte tragfähige Form.
Wie eine Bühne - auf der sich das Leben abspielt.
Geerdet und mit viel Raum - Raum für Neues, Raum für das Leben.
Zitrisch - um trotz Stärke nicht die Leichtigkeit zu verlieren.
Egal ob Hifi-Anlange oder Terre d'Hermes. Für mich ein Sinnbild des Erwachsen-Seins.
Eine Aura, wie ich sie zuvor noch nie kennenlernen durfte.
Damals vor vielen Jahren ging ich in ein kleines gemütliches Hifi-Geschäft im Norden Deutschlands.
Ich möchte mein lange erspartes Geld in eine Hifi-Anlange investieren. Mit großen Augen stehe ich nun in diesem Geschäft, vor mir der Ladenbesitzer - ein Typ von einem Mann - warum? Dazu komme ich später.
Lautsprecher für Lautsprecher führt er mich durch das Hifi-Studio. Der Laden unaufgeräumt, überall liegen Kartons. Trotzdem zieht es mich hier in den Bann - ist es die Aufgeregtheit - gehe ich doch gleich hoffentlich mit meiner ersten richtig guten Hifi-Anlage nach Hause?
Zuhause angekommen baue ich stolz in meinem Jugendzimmer den neuen Verstärker mit den neuen Lautsprecher aus. Mein Hang zur Ästhetik war schon damals deutlich, so richtete ich die Lautsprecher stundenlang im Raum aus. Dabei umwühlte mich nach wie vor die Aura, die ich bereits in dem kleinen Laden wahrnahm. Irgendetwas war es. Es fühlte sich erwachsen an. War es die neue Hifi-Anlage, mit der ich mich unterbewusst nun erwachsen fühlte?
Monate später gehe ich erneut an dem Hifi-Geschäft vorbei. Dieses eine Gefühl, was mich bei dem Aufbau der Hifi-Anlage begleitete, trat erneut ein. Aber die Frage blieb unbeantwortet.
Nun ein junger Erwachsener, jähre später, entschied ich mich, mein seit Jahren einziges Parfum zu ersetzen. Ich trug es jeden Tag, es begleitete mich überall hin - das Hogo Boss Hugo. Meine Oma schenkte es mir zu Weihnachten, wünschte ich mir doch eigentlich das Hugo Boss Bottled. Leise nahm ich das Geschenk an und aus Respekt, entschied ich mich dafür, es dennoch zu benutzen - jahrelang.
Ich ging durch die ortsansässige Parfum-Filiale. Die Verkäuferin versucht geduldig herauszufinden, wonach ich suche. Ich fühlte mich sprachbehindert - sind mir die Begrifflichkeiten zur Duftbeschreibung doch noch völlig fern. Stück für Stück roch ich mich durch die verschiedenen Düfte. Und da war es - das Tom Ford Oud Wood. Irgendetwas war geschehen, in dem Moment, in dem ich den Geruch zum ersten Mal wahrnahm. Ich möchte es unbedingt haben - nicht, weil ich es als gut bewerte - nein - es triggert etwas in mir. Aufgrund des Preises entscheide ich mich zunächst für eine Probe.
Eine Woche später wage ich den erneuten Gang in die Filiale, ich will es haben. Dort angekommen stelle ich fest, dass es ausverkauft sei. Während die Verkäuferin auf ihrem Computer einhackt, um die Verfügbarkeit einzusehen, rieche ich mich aus Zeitvertreib durch die gut sortierten Regale der Herrenparfums: Chanel, Dior, JPC, Armani.
Bei Hermes angekommen, schnüffel ich am Teststreifen des TdH EdT. Mir stockt der Atem. Ich stehe wieder da, im kleinen Hifi-Laden: Acht Jahre früher, und höre mich durch die verschiedenen Lautsprecher. Es riecht erwachsen. Es riecht reif. Es riecht entschieden. Es riecht erfahren.
Es war nicht das Tom Ford Oud Wood, es war nur mein Wegbegleiter zum Ziel. Es fehlte das Zitrische, das ich im einprägenden Moment des Heranwachsenden wahrnahm.
Ich war mir sicher: Der Ladenbesitzer des Hifi-Studios trug das Terre d'Hermes EdT. Und es beeindruckte mich. So sehr, dass mein Unterbewusstsein jahrelang auf der Suche nach des Rätsels Lösung war.
Und das ist es für mich:
Ein Sinnbild für Reife.
Ein Sinnbild für Entschiedenheit.
Wie ein Fundament - eine definierte tragfähige Form.
Wie eine Bühne - auf der sich das Leben abspielt.
Geerdet und mit viel Raum - Raum für Neues, Raum für das Leben.
Zitrisch - um trotz Stärke nicht die Leichtigkeit zu verlieren.
Egal ob Hifi-Anlange oder Terre d'Hermes. Für mich ein Sinnbild des Erwachsen-Seins.
Eine Aura, wie ich sie zuvor noch nie kennenlernen durfte.
3 Antworten