Fleur

Nahaiiiin...nicht die Schweizer! Also die Hustensaftflasche mit der Urkraft der Kräuter ist hier nicht eingezogen, wie ich nach Lesen vorangeganger Kommentare befürchtet hatte. Was ich allerdings sehr stark wahrnehme ist Weihrauch...im Hintergrund eine ganz leichte Süße...vermutlich das beschriebene Ylang-Ylang...Die Vanille lässt bestenfalls grüßen und geht in der Schwere des Holzes unter...Mit Patchouliful aus dem Hause Laboratorio Olfattivo hatte ich zu Beginn Anlaufschwierigkeiten, mittlerweile ist er einer meiner Lieblinge, den ich nicht mehr missen möchte. Alkemie war ein Versucherle, aber das wird er auch wohl bleiben. Nach kürzester Zeit nehme ich nur noch das Patch wahr, bis auf dem Weg dorthin ist es mir Zuviel Weihrauch und Holz. Versöhnlich stimmt mich hingegen das Alambar aus selbem Hause. Liebenswerter Weise habe ich eine Probe erhalten, die ich beim Anschnuppern als wesentlich angenehmer empfunden habe...Test folgt. Der liebe Weihrauch und ich werden in diesem Leben wohl keine richtigen Freunde mehr...zu viel davon in Alkemi für mich. Wer ihn mag hat mit diesem Duft sicherlich viel Freude !

Aufgesprüht...seitdem kann ich die Nase nicht vom Handgelenk lassen. Dieser Duft dockt direkt dort an, wo es kribbelt, knistert und Funken sprühen. Ein Duft für die Nacht aller Nächte...die Erinnerung an die Nacht aller Nächte oder die Hoffnung auf die Nacht aller Nächte...ein Duft wie ein Gedanke an den Liebsten...oder den Schlimmsten. Jean Jacques hat ein Elixir kreiert, das seinen Träger entrückt und verzückt. Viel zu schade, um es den Herren zu überlassen. Ich hatte mir ganz vorsichtig eine 5ml Abfüllung bestellt. Daraus wird mit Sicherheit ein Fläschchen.

Diesen Duft kann ich weder richtig erklären noch begreifen...ich rieche eine sehr unangenehme Mischung aus altem Leder, vielleicht so etwas wie Weihrauch und eine mir nicht bekannte Note, die ich fast als etwas stechend-beissend empfinde. Vom Patch ist fast gar nichts wahrnehmbar, und das obwohl er einer der Patch-Düfte schlechthin sein soll. Kampfer, den ich sonst sehr gerne rieche, vermisse ich komplett. Nichts warmes, "erdiges" und angenehmes, dass ich sonst mit Patchouli in Verbindung bringe und auch nichts Kühles, "Kaltes" wie es vom Kampfer zu erwarten wäre. Das großartige Bornéo 1834, dass für doch viel Geld gepriesen wird, habe ich nicht gefunden. Schade. Und obwohl ich nur mit dem Deckel des Zerstäubers über mein Handgelenk fuhr, ließ sich der Geruch nicht abwaschen...fatal, wie ich feststellen durfte.

Dieser Duft katapultiert in ungeahnte Sphären...warmer Sommerregen auf der Haut, Samba pa ti im Hintergrund, offenes Haar, sich im Wind drehend, barfuß auf warmem Boden tänzelnd...so vieles und noch viel mehr...er durchflutet seinen Träger auf unfassbare Weise...ich wollte Patchouli und bekam Patchouli...man entflieht dem Alltag,...bis zu dem Zeitpunkt..."HIER RIECHT ES NACH FAULIGER PFLANZE"...und vorbei war DER Moment...eine nörgelnde Arbeitskollegin, die ihr Gesicht demonstrativ auf Sardinendosengröße faltete, um ihren Unwillen der ganzen Welt gegenüber zu verkünden. Fazit: Für manche Menschen ist dieser Duft zu mächtig, zu impulsiv, zu groß um ihn zu verstehen. Für meine bedauernswerte Kollegin eben ein "Stinker"...der Rest der Welt wird ihn lieben für genau das was er ist. Patchouli...what else...

Purple Rain auf den Ohren, Wochenende, ...die Woche hat Kraft gekostet. Dann schließe ich die Augen, und da ist dieser Duft...auf meiner Bluse, an meinem Hals,...ich drehe mich, öffne die Augen, atme ihn tief ein...ein warmes, zufriedenes und besänftigendes Gefühl, dass sich einstellt. Calm down, relax, enjoy...und ich bemerke glücklich und zufrieden, dass ich heute morgen die richtige Wahl getroffen habe...das Javanese ist wie ein warmer, pulsierender Hauch der sich über einen legt...ein downer im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Patch, wie es Frau noch an keinem Mann gerochen hat. Und ich frage..."wo warst Du die ganze Zeit"...und ich such mir den nächsten Song aus und denke mir, "Dich lasse ich nicht mehr los"...Übrigens mein erster und einziger Herrenduft bis jetzt! Und ich stelle fest, dass er auch feminine Facetten hat, die mir außerordentlich gut gefallen.