Fragrancemen

Fragrancemen

Rezensionen
Fragrancemen vor 9 Monaten 16 6
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Sylt - Parfümerie - Wunder
Nach langer Zeit also mal wieder eine Rezension von mir… schonmal vorab: Erwartet bitte keine wortgewandte, total professionelle Duftbeschreibung wie von einem Experten!

Da war ich also.. mal wieder auf Sylt. Nur bin ich nun seit längerem Duftbegeistert und hatte nun die Möglichkeit, in einer Parfümerie ein paar Düfte meiner Liste zu streichen und zu testen.

Erstmals war ich natürlich bei den Xerjoff Flakons, dann bei anderen Häusern wie Montale, Terenzi usw.

Nach langem Testen und zwei vergangenen Tagen war ich nun wieder da und bereit, an‘s Eingemachte zu gehen.
Im Gespräch mit einer lieben Mitarbeiterin stoß ich dann auf Ojar. Noch nie habe ich von diesem Haus gehört - also war ich unvoreingenommen und offen für Überraschungen!

Die ersten Düfte waren Infusion Velours und Epice du Desert, die toll waren, mich jedoch nicht umgehauen hatten.
Nach einer Stunde an der frischen Luft war ich dann bereit für den „2. Gang“.
Ubd da stand er - in grüner Form gut auffallend neben den blauen und roten Flakons.
Ich sprühte mir den Wood Whisper vorsichtig und nichts ahnend auf einen Papierstreifen und nach ein paar Minuten… nichts.
Keine Überraschung, keine Überzeugung, einfach ein Duft auf Papier.
Das konnte doch nicht sein!
Entgegen dem Papier-Test nahm ich den Flakon nochmals zur Hand und trug ihn auf mein Handgelenk auf.

Das war der Wow-Moment. Die Kopfnote war himmlisch, fruchtig, weich auf der Haut. Wie ein Schleier schlich er sich meinem Arm entlang in meine Nase und verblüffte mich.
Da Kopfnoten bekanntlich täuschen nahm ich mir Zeit, ging durch die Stadt und ließ Minuten verstreichen, in denen ich wie besessen an meinem Handgelenk schnüffelte. Ich kam nicht weg davon.
Der Duft erinnerte mich an so viel!
Irgendwie war er fruchtig - anfangs. Nach einigen Minuten wurde die Fruchtigkeit durch Vanille aufgefangen und zur Cremigkeit schlechthin!
Als hätten Initio und Frederic Malle (Dufthäuser, deren DNA‘s für mich oft cremig-süßlich werden) ein Kind erschaffen.
Zwischen heiligen Betten in einem Palast und Pflaumen neben Rosensträuchen in Fruchtkörben erwärmt man eine Vanille-Creme für das Dessert.
Der Duft strahlt Luxus aus, Wohlwollenden Luxus. Heiligkeit und Helligkeit, Sonne und gute Laune sowie weiß-kalte Wintertage mit warmen Früchtetee, eingebettet in Vanille!
Moschus, Vanille und Sandelholz harmonieren wie in einem Musikstück perfekt miteinander und schaffen ein für immer bleibendes Erlebnis.

Natürlich gibt es auch Mankos.
Ich preise den Duft zwar hoch an - jedoch muss man auf alles aufmerksam machen.
Die Haltbarkeit und Sillage lassen zu wünschen übrig.
Ich bin eher ein Kandidat, der seine Düfte lieber ein Mal zu viel als zu wenig aufsprüht. Dennoch ist das wohl ein Duft, der auch gar nicht dafür gemacht wurde, opulent und wolkig zu wirken. Aber ein wenig mehr wäre nicht verkehrt!

Ein Plus ist jedoch der Preis.
200€ für 100ml sind ein faires Angebot im Nischensegment und die Story der Düfte ist ebenso interessant!

Im Allgemeinen ist das Dufthaus auf jeden Fall einen Test wert, und wenn einer der Düfte ein Blinbuy-Kandidat wäre, dann Wood Whisper. Wenn man auf Cremigkeit steht.
Preis ist gerechtfertigt und H/S sind im Mittelmaß, welches aber völlig ausreicht.
Den Duft kann man in jeder Jahreszeit toll tragen!

Ich freue mich, diesen Duft in meiner Sammlung integrieren zu können und kann jedem einen Test ans Herz legen!

Wer bis hier gelesen hat, dem danke ich dafür erstmal!
Ich hoffe, ich konnte einen guten Eindruck verschaffen und wünsche jedem ein frohes Testen!

LG
6 Antworten
Fragrancemen vor 1 Jahr 30 2
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
7.5
Duft
Ist das der Wow - Effekt?
Meine Lieben,

vorerst ein paar Worte bzgl. meiner Rezension:
Im Folgenden werde ich erst meine persönlichen Eindrücke einfließen lassen, danach folgt meine Duftbeschreibung.
Diese werde ich in verschiedenen Punkten wiedergeben, sprich Preis zum einen, der Duft inkl. Duftverlauf zum anderen und das Gesamtbild mit meiner Meinung.

Im Vorhinein muss ich sagen, dass mir der liebe Kai sehr sympathisch ist. Das mache ich anhand persönlicher Konversationen fest, zudem kommt ein sehr zuvorkommender Tausch von Duftproben und ein generell erwachsenes Erscheinen. Hinzu kommt, dass es mir von ihm möglich gemacht wurde, den Duft vorab zu testen, um mir ein Bild machen zu können.
Daher werde ich hier auf keinen Fall unwissend und negativ an das Thema rangehen, sondern meine subjektive Meinung mithilfe des Gesamtbilds wiedergeben.

Nun zum Duft:
Anfangs spielte sich in meiner Nase eine wohlige Frische ab.
Ich hatte das Bild eines Rosenstrauches im Kopf, welcher direkt am Meer wächst. Dort fegt ein kühler Wind im Sonnenuntergang. Durch den Wind fliegt dir eine leicht grüne „Frische“ in die Nase. Jedoch aber nicht grün wie manch ein Vetiver-Duft oder ähnliches, sondern grün wie die unreife Rose, die dann im Verlauf immer reifer wird.
Zudem gesellten sich nach Sekunden leichte weiß-florale Noten, die mit leichter Animalik vom Oud zu Verwirrung in meiner Nase sorgten.
Nach mehreren Minuten, wie lang genau - kann ich leider nicht mehr wiedergeben, folgte der Lavendel. Aber nicht wie gewöhnlich, beispielsweise im Alexandria 3 von Xerjoff oder auch im Pegasus von PdM, wo der Lavendel mMn. deutlich zu erkennen ist.
Hier findet man lediglich eine Brise Lavendel vor, die über den ganzen restlichen Duftverlauf mitschwingt.
Später kommt Kardamom deutlich zur geltung, dieser riecht sehr explosiv und dunkel. Passt mMn. sehr gut zum weiteren Verlauf, da er mit den letztlich kommenden Gewürzen und feiner Vanille zu einem Traum an düsterer Orientstimmung verschmilzt.
Doch diese Rose riecht in meiner Nase - wie schon erwähnt - erst unreif, und zuletzt wirkt sie schon zu reif.
Es ist keine reife, saftige Rose, welche man erhält. Es ist aber eine erwachsene Rose, die zur Abrundung des Gesamtpakets steht und diesen Zweck gut erfüllt.
Das Oud ist im Verlauf nicht animalisch o.ä., sondern ganz im Gegenteil sogar ziemlich gewohnt gemütlich, tief und verleiht dem Duft einen gewissen Luxus - Touch.
Die Haltbarkeit und Sillage sind bei diesem Werk extrem. Man sollte ihn behutsam und wohl überlegt nutzen. Der bleibt lange auf der Haut und noch länger auf der Kleidung!

Nun zum Preis:
Der ist schon eine Nummer.
Dazu möchte ich auch gar nicht viel sagen, da meine Duftbeschreibung im Vordergrund stehen soll.
Jedoch ist der Duft sehr teuer, auf jeden Fall.
Für jemanden wie mich sind Düfte Luxusgüter, und somit auch dieses.
Jedoch sollte man bei diesem Duft vorsichtig sein. Die Qualität ist sehr gut, so sehe ich das. Jedoch muss man explizit hier diesen Duft auf jeden Fall vorher testen, denn ein Blindkauf wäre bei diesem Preis (ob gerechtfertigt oder nicht) und diesem Duft nicht schlau.
Es ist kein Mainstream und auf keinen Fall ein Blind-Buy-Kandidat, der jedem gefällt.
Was ich auch gut finde.

Das Gesamtbild/Fazit:
Zum Flakon kann ich nicht viel sagen, da ich ihn nicht in der Hand hatte.
Der Preis ist sehr teuer und somit für virle Menschen, inkl. mir, abschreckend im ersten Augenblick.
Der Duft ist für mich persönlich zwischen „ganz okay“ und „recht gut“ einzustufen, jedoch ist auch die Komplexität und das Handwerk, sowie das persönliche Empfinden zu berücksichtigen.
Insgesamt ist es ein solides Release von Kai Porten.

Ich hoffe, ich konnte euch einen Eindruck des Duftes und meinen persönlichen Impressionen verschaffen.
Somit eine wundervolle Restwoche an jeden, der bis hier gelesen hat!

Bleibt gesund
Ady
2 Antworten
Fragrancemen vor 1 Jahr 20 2
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Ist das A…? Nein, aber.. oder doch?
Alexandria 3.. der Duft, welcher für mich wohl die Nische komplett wiederspiegelt.
Aber lasst mich etwas weiter ausholen, damit meine Emotionen mit der Duftbeschreibung Hand in Hand gehen können.
Nachdem ich meine ersten Nischendüfte für mich entdecken konnte, seien es Düfte der bekanntesten Marken, wie z.B. Parfums de Marly, Initio oder MFK, war es wohl an der Zeit, alles zu erleben!
Die wohl bekanntesten Einsteiger der bekannteren Nische kannte ich nun, leider war wenig für meinen Geschmack dabei. Aber doch - da war er.. der Oud for Greatness.
Der Duft, welcher für mich persönlich damals den Pfad der Orient - Düfte eröffnete.
Danach ging es rasant weiter, tiefer in die Materie.
Die Top Listen auf Parfumo spiegeln nunmal auch wieder, dass Xerjoff einen großen Teil der Nischenwelt ausmacht.
Nach langem Hin und Her kamen dann auch mal Samples zu mir.
Der Alexandria 2 natürlich an oberster Spitze.
Das ist er also, oder das ist „es“ besser gesagt? Nach vielen Aussagen von Parfumo Mitgliedern, die nun auch zu Freunden wurden, würde ich fast sagen, ist das wohl die Macht schlechthin.
Zu den Duftnoten: In meiner Nase spielte sich bei dem Alexandria 2 das Oud immer eher im Hintergrund ab. Wahrnehmbar in meiner ungeübten Einsteiger - Nase waren der Apfel. Säuerliche Süße.. die durch Zimt rund wurde und durch Rose-Oud in Kombination wohl so unfassbar Opulent und Edel rüberkamen.
Im Dry-Down wurde er vanillig, leichte Cremigkeit kamen dazu, aber das war es wohl nicht für mich.
Vielleicht war es der Gedanke in meinem Kopf.. der Gedanke, zu jung für diesen Duft zu sein. Ihm nicht gerecht werden zu können, oder auch mein Erscheinungsbild, was einfach nicht im Einklang mit dem Duft war.
Nach langem Schwanken gab ich ihn dann weg.
Mittlerweile war ich schon etwas tiefer im Thema der Orient Düfte angekommen, jedoch war da ja noch etwas.. der Alexandria 3.
Nachdem der Alexandria 2, der Orientale und auch der Imperiale alle einfach nicht zu mir passten (oder ich nicht zu ihnen..?), war da ja noch sein anderer Bruder, der Alexandria 3.
Und schon hatte ich den Salat:
Ein Tauschgeschäft im Souk, und der Alexandria 3 war auf dem Weg.
Ich ging ohne Intention in das Thema hinein, völlig unvoreingenommen. War ja auch ein Blind - Tausch..
Nun zum Duft:
Während sich der Flakon des 3ers schon deutlich abhebt, im Vergleich zu seinen Geschwistern, tut es für mich auch der Duft.
Im allgemeinen gehe ich jedoch eher auf den Vergleich des 2ers zum 3er ein.
Während der 2er nur so nach Aufmerksamkeit schreit, und jedem im Vorbeilaufen eine dicke Ladung Rose-Oud mitgibt, ist der Alex3 anders gestrickt.
Für mich ist der Lavendel unfassbar deutlich zu erkennen, welcher ihn um einiges weicher im Verlauf macht.
Die fehlende Apfelnote verleiht im wohl die Fähigkeit, sich voll und ganz auf die übrigen Duftnoten fokussieren zu können.
Zu dem Lavendel gesellen sich zum einen ganz leichter Zimt, nicht etwa stechend oder zu würzig und süß, sondern eher als dezente Schale der Lavendel-Bubble.
Im weiteren Verlauf kommt natürlich eine saftige Rose, welche sich zu dem leichten Oud gesellt und in Kombination mit den anderen Duftnoten zu einem Traum an Duft kreiert.
Auffallende Blumigkeit für mich wahrnehmbar.
Moschus und Vanille fügen im Dry-Down wieder leichte Cremigkeit und ein langes Ende zu, wie das auch bei seinem Bruder der Fall ist.
Im Allgemeinen ist der Alexandria 3 für mich jünger, gefälliger und zu einem gewissen Grad auch schwungvoller.
Das Gesamtpaket liefert mir einen leicht süßen Rose Oud Duft, der durch auffallenden Lavendel kuschelig und wärmend gehalten wird.
Jedoch fällt der Alex3 auch auf, zur Genüge. Aber während der 2er einen maßgeschneiderten Anzug trägt, seine goldene Rolex am Arm zum glänzen in die Sonne hält und einen lauten Sportwagen fährt, kommt der Alexandria 3 aus einer Limousine gestiegen, mit seiner besseren Hälfte an der Hand und einem schönen Armband am Handgelenk. Den Anzug braucht er nicht. Der Rollkragenpullover ist so kuschelig wie der Lavendel und seine Jeans verleiht ihm die nötige Lässigkeit, um sich auf ihn einzulassen.
Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen Eindrücken ein Bild des Duftes im Vergleich zum 2er liefern.
Macht es gut!
2 Antworten
Fragrancemen vor 2 Jahren 9 1
7
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
die Düstere nacht der Wüste
Abenddämmerung: Ihr macht in der Wüste Marokkos eine Quad Tour. Die Sonne brennt nicht mehr so stark vom Himmel hinab und es findet sich sogar ab und an ein etwas frischer Windzug, welcher die leichtesten Sandkörner aufwirbelt, welche sich einen neuen Platz in der endlos wirkenden Wüste suchen.
Nach ein bis zwei stunden abenteuerreicher Quad Erlebnisse geht es nun, in der Wüste, zu einem kleinen Camp.
Mittlerweile ist die Sonne schon fast untergegangen und Kamele, auf welchen die Kinder noch reiten konnten, suchen sich jetzt ein angenehmes Plätzchen zum Ruhen.
Im Camp ist es jedoch hell. Feuer an vielen Ecken, umarmt von den tollen Gewürzen, welche das baldige Abendessen unfassbar einzigartig schmecken lassen werden.
Die Menschen tanzen, es läuft tolle Musik, natürlich selbst musiziert. Man sieht sich um und riecht die Umgebung. Kein Großstadtsmog, keine Abgase, nein. Nur die düstere Wüstenluft umgarnt von den Gewürzen und etwas Süße. Süße? Ja, denn lamgsam wird in der hintersten Ecke die Nachspeise bereitet. Es duftet nach geschmolzenem Zucker, aber nur ganz leicht, denn die stechenden Gewürze des Abendmahls schwirren noch durch das Camp. Menschen rauchen Zigaretten, etwas entfernt von dir, und reden über das Leben.
Die Stimmung ist ausgelassen, und doch so düster durch die Umgebung.
Dein Schweiß ist durch den kühlen Abend auf deiner Haut getrocknet.
Nach stundenlangem Genießen im Camp trittst du nun den Heimweg an, weg vom Camp.
Zuhause angekommen ziehst du dich direkt aus und fällst ins Bett…
Und am nächsten Morgen riechst du eine Briese des gestrigen Tages, nicht in Worte zu fassen.
Du hebst die Klamotten, die du nur so hingeworfen hattest vor dem Schlafengehen, auf und riechst daran: das ist mein Tauer/l‘air du desert marocain.
1 Antwort
Fragrancemen vor 2 Jahren 6 5
9
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
10
Duft
Unfassbar begeistert und doch so enttäuscht…
Zunächst einmal: ich liebe diesen Duft. Kaum gerochen, begibt man sich in eine Wohlfühloase und hat eine unfassbar stolze, prächtige Ausstrahlung.
Ich fühle mich wie im Iran, neben den tollsten Süßigkeiten und einer unglaublichen Atmosphäre.
Jedoch begleitet mich ein Problem. Was wäre es denn ohne dieses eine Problem…
Auf meiner Haut ist der Duft ungelogen nach 3-4 Stunden (großzügig) nicht mehr wahrzunehmen. Sowohl nach 3 Sprühstößen, als auch nach 6.
Ich weiß nicht woran es liegt, ausser mit sicherheit, dass es nicht an meiner Nase liegt, denn ich habe mir viele Meinungen eingeholt.
Sehr schade.. trotzdem ein Prachtexemplar was seinesgleichen sucht.
5 Antworten